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Kühl-, Kondensations- oder Absorptions-Vorrichtung für stark korrodierend
oder ätzend wirkende Flüssigkeiten Gase oder Dämpfe Zusatz zum Patent 907 647
Gegenstand
des Hauptpatents ist eine Kühl-, Kondensations- oder Absorptionsvorrichtung für
stark korrodierend oder ätzend wirkende Flüssigkeiten, Gase oder Dämpfe, die aus
einzelnen, zu einer Säule zusammensetzbaren Hohlkörpern aus Graphit oder graphithaltigen
Preßmassen besteht. Dabei sind zweckmäßig die linsen- oder tellerförmigen Hohlkörper
mittels durchbohrter Nippel zu einer Säule vereinigt.
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Bei Verwendung der Vorrichtung gemäß dem Hauptpatent als Kondensations-
oder Absorptionsvorrichtung sind die Hohlräume der Graphit säulen vorwiegend mit
Dampf oder Gas erfüllt, während die von oben aufgegebene oder sich als Kondensat
bildende Flüssigkeit der Schwerkraft folgend nach unten fließt. Infolge der guten
Benetzbarkeit des Graphits oder der graphithaltigen Preßmassen fließt dabei die
Flüssigkeit als dünner Film über die ganze Innenfläche der Hohlkörper verteilt herab.
Der gleichzeitig stattfindende Gas- oder Dampfdurchgang in der einen oder anderen
Richtung durch die Säule ist von dieser Flüssigkeitsbewegung unabhängig.
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Um die Wirkungsweise der ganzen Vorrichtung zu verbessern, ist es
in manchen Fällen wünschenswert, die Abwärtsbewegung der Flüssigkeit zu verzögern,
um die Verweilzeit der Flüssigkeit in der Einrichtung zu erhöhen. Dies kann durch
Vergrößerung der Ober-
fläche erreicht werden, etwa dadurch, daß
in an sich bekannter Weise horizontale oder schraubenförmige Rillen vorgesehen sind.
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Gemäß der Zusatzerfindung besteht ein besonders wirksames Mittel,
die Verweilzeit der Flüssigkeit in der Einrichtung zu erhöhen, darin, daß die linsen-
oder tellerförmigen Hohlkörper so gestaltet sind, daß sich in jedem Hohlkörper Ansammlungen
der an der Innenwand herabfiießenden Flüssigkeit bilden. Diese großoberflächigen
Flüssigkeitsansammlungen bilden ein um ein vielfaches wirksameres Mittel zur Verbesserung
der NVirkungsweise. Die Flüssigkeftsansammlungen können in einfacher Weise dadurch
gebildet werden, daß die die einzelnen linsen- oder tellerförmigen Hohlkörper verbindenden
durchbohrten Nippel jeweils in den Hohlraum des oberen Körpers etwas hineinragen
und dadurch die in der Säule herabfließende Flüssigkeit stauen. Im Unterteil jedes
der linsen- oder tellerförmigen Hohlkörper sammelt sich dann die an den \\tandungen
herabfließende Flüssigkeit, mag es sich um Kpndensat oder um von oben zugeführte
Flüssigkeit handeln, so lange an, bis sie über die geschaffene Schwelle nach unten
weiterfließen kann. Auch in diesem Fall wird der in der einen oder anderen Richtung
stattfindende Gas- oder Dampfdurchgang durch die Führung der Flüssigkeit nicht beeinflußt.
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Eine besonders vorteilhafte Ausführungsform mit noch weiter verbesserter
Wfrkung ergibt sich, wenn die Verbindungsnippel so gestaltet bzw. zusätzlich glockenförmige
Hohlkörper vorgesehen werden, so daß der in der Säule aufsteigende Gasstrom so geführt
wird, daß das Gas in Blasen durch die Flüssigkeitsansammlungen hindurchtritt. Dadurch
wird sowohl eine verbesserte Berührung zwischen Gas und Flüssigkeit als auch eine
Rührung und Durchmischung der Flüssigkeitsansammlungen erreicht.
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Ausführungsbeispiele des Gegenstandes der Zusatzerfindung sind in
den Abb. I und 2 dargestellt.
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Abb. 1 a zeigt eine Ausführungsform des Gegenstandes der Zusatzerfindung,
während in den Abb. 1 b und 1 c die Einzelteile, aus der die Säule zusammengesetzt
ist, dargestellt sind.
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Die etwa linsenförmigen Hohlkörper ii sind wie beim Gegenstand des
Hauptpatents durch die durchbohrten Nippel I2 zu einer Hohlsäule mit wechselndem
Querschnitt vereinigt. Diese Hohlsäule wird von unten nach oben von dem zu kühlenden,
zu kondensierenden oder zu absorbierenden Gas oder Dampf durchströmt, wie durch
Pfeile angedeutet. Die von oben zugeführte oder sich durch Kondensation an den Wandungen
der Säule bildende Flüssigkeit fließt, wie angedeutet, an den Wandungen abwärts
und sammelt sich in jedem einzelnen der Hohlkörper bei 15 an. Diese Ansammlung wird
bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel dadurch erreicht, daß der obere Rand I6
des Nippels 12 etwas über den Boden des Hohlkörpers II herausragt und dadurch eine
Schwelle bildet. Selbstverständlich könnte diese Schwelle auch durch geeignete Formgebung
des Hohlkörpers selbst erzeugt werden. Der Verbindungsnippel 12 ist vorteilhaft
mit einem pilzförmigen Oberteil I7 versehen, durch den einerseits verhindert wird,
daß die Flüssigkeit direkt von einem Verbindungsnippel in den -danmterliegenden
tropfen kann, und durch den anderseits der aufsteigende Gasstrom gezwungen wird,
die Hohlräume der einzelnen Hohlkörper II zu durchströmen. Die ganze Einrichtung
kann, wie bereits im Hauptpatent erläutert, von Kühlflüssigkeit umspült sein.
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Ein zweites Ausführungsbeispiel des Gegenstandes der Zusatzerfindung
zeigt Abb. 2.
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Aucll bei dieser Ausführungsform sind linsen- oder tellerförmige
Hohlkörper 21 mittels durchbohrter Verbindungsnippel 22 zu einer Hohlsäule mit wechselndem
Querschnitt vereinigt, und die über den Boden der Hohlkörper 21 herausragenden Enden
26 der Nippel 22 bilden wieder Schwellen, durch die Flüssigkeitsansammlungen 25
in den einzelnen Hohlkörpern erzeugt werden.
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An Stelle der pilzförmigen Oberteile der Verbindungsnippel sind hier
aber über den Enden der Verbindungsnippel glockenförmige Körper 27 vorgesehen, die
lose aufgelegt oder mit den Verbindungsnippeln verbunden sein können. Der nach unten
gekehrte Rand dieser glockenförmigen Körper 27 ist zweckmäßig durchlöchert oder
mit Kerben versehen. Durch diese glockenförmigen Körper wird der Gasstrom gezwungen,
durch die Löcher oder Kerben zu treten und blasenförmig durch die Flüssigkeitsansammlung
hindurchzuperlen, wodurch die gewünschte innige Berührung zwischen dem Gas oder
Dampf und der Flüssigkeit und gleichzeitig auch eine Rührung und Durchmischung der
Flüssigkeit erzielt wird.
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Die Vorrichtungen gemäß der vorliegenden Zusatzerfindung sind besonders
als Kondensatoren geeignet, wobei eine besonders gute Kühlung des abfließenden Kondensates
erreicht wird durch die Verlängerung der Verweilzeit und die stetige Bewegung der
Flüssigkeit in inniger Berührung mit gekühlten Flächen. Sie sind ebenso geeignet
zur Absorption von Gasen oder Dämpfen durch Flüssigkeiten, wobei die Absorption
durch die großflächige innige Berührung zwischen dem Gas oder Dampf und der absorbierenden
Flüssigkeit und die stetige Bewegung der Flüssigkeit gefördert wird. Auch zur Kühlung
von Gasen oder Dämpfen ist die Vorrichtung mit Vorteil anwendbar, da eine besonders
gute Wärmeübertragung von einem Gas oder Dampf auf eine Flüssigkeit oder umgekehrt
stattfindet. pATlt.NTAXSPPUCIII,.
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I. Kühl-, Kondensations- oder Absorptionsvorrichtung für stark korrodierend
oder ätzend wirkende Flüssigkeiten, Gase oder Dämpfe, die aus einzelnen, zu einer
Säule zusammensetzbaren Hohlkörpern aus Graphit oder graphithaltigen Preßmassen
besteht, nach Patent 907 647, dadurch gekennzeichnet, daß die linsen- oder tellerförmigen
Hohlkörper so gestaltet sind, daß sich in jedem Hohlkörper Ansammlungen der an der
Innenwand herabfließenden Flüssigkeit bilden.