DE9112788U1

DE9112788U1 - Schneefangvorrichtung

Info

Publication number: DE9112788U1
Application number: DE9112788U
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1991-10-14
Filing date: 1991-10-14
Publication date: 1991-12-19
Anticipated expiration: 2001-10-15

Description

Anmelder: Herr Georg Rees, 8980 Oberstdorf

Schneefangvorrichtung

Die Erfindung betrifft eine Schneefangvorrichtung für Dächer, insbesondere Stehfalz-Blechdächer, mit quer zur Dachneigung verlaufenden Barrieren mit einem unteren, in Ausnehmungen von in Richtung der Dachneigung verlaufenden, dachseitig festlegbaren Haltelaschen einlegbaren Fangrohr und wenigstens einem weiteren, einen größeren Dachabstand aufweisenden, oberen Fangrohr, das auf mit Durchsteckausnehmungen versehenen, an den Haltelaschen festlegbaren Aufstockelementen aufnehmbar ist.

Bei einer bekannten Vorrichtung dieser Art sind die Aufstockelemente als auf eine jeweils zugeordnete Haltelasche aufgeschweißte, einschenklige Auskragungen ausgebildet. Nachteilig hierbei ist der durch die Schweißverbindung verursachte, hohe Herstellungsaufwand. Hinzu kommt, daß hier eine nachträgliche Anbringung der Aufsteckelemente und damit eine nachträgliche Montage eines zweiten Fangrohrs etc. nicht möglich sind. Außerdem bietet die bekannte Anordnung infolge des untrennbaren Anschlusses der Aufstockelemente keine Möglichkeit zur Erzielung variabler Neigungen der Aufstockelemente und damit keine Möglichkeit zur Anpassung der Stellung der Aufstockelemente an die jeweilige Dachneigung.

Bei einer weiteren, bekannten Anordnung gattungsgemäßer Art sind die Aufstockelemente als einschenklige Kipphebel ausgebildet, die jeweils durch eine Schraube mit den zugeordneten Haltelaschen verbunden sind und sich gleichzeitig am unteren Fangrohr abstützen, das demnach als Gegenlager fungiert. Nachteilig hierbei ist, daß infolge ungünstiger Hebelwirkung im Bereich der Anlage der Aufstockelemente am als Gegenlager fungierenden, unteren Fangrohr hohe Kräfte auftreten können. Es besteht daher die Gefahr, daß das untere Fangrohr blockiert wird, was im Falle einer Längenänderung zu Spannungen führen kann. Außerdem besteht die Gefahr, daß die Aufstockelemente und/oder das untere Fangrohr plastisch verformt und damit beschädigt werden, womit die Bockiergefahr weiter zunehmen kann. Abgesehen davon bietet auch diese Ausführung infolge des erforderlichen Anschlags der Aufstockelemente am als Gegenlager fungie-

renden, unteren Fangrohr keine Möglichkeit zur Bewerkstelligung einer variablen Ausrichtung der Aufstockelemente.

Hiervon ausgehend ist es daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Vorrichtung eingangs erwähnter Art unter Vermeidung der Nachteile der bekannten Anordnungen so zu verbessern, daß nicht nur eine hohe Sicherheit und Stabilität, sondern auch eine einfache und kostengünstige Herstellbarkeit gewährleistet sind und auf einfache Weise eine ausreichende Variabilität bewerkstelligt werden kann.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Aufstockelemente als zweischenklige, das untere Fangrohr überbrückende Böcke mit einem wenigstens eine Durchsteckausnehmung aufweisendenn Steg und hiervon nach unten abstehenden, eine nach unten offene Ausnehmung flankierenden Schenkeln ausgebildet sind, die mit ihren unteren, mit Befestigungslöchern versehenen Enden an zwei bezüglich des unteren Fangrohrs einander gegenüberliegenden Stellen Iaschenseitig festlegbar sind.

Diese Maßnahmen stellen sicher, daß das untere Fangrohr freibleibt und nicht als Gegenlager für die Aufstockelemente dient. Hierdurch wird zuverlässig ausgeschlossen, daß das untere Fangrohr verformt bzw. gekerbt wird. Das untere Fangrohr kann daher ungehindert Längenänderungen ausführen. Zudem ergibt die zweischenklige Ausbildung der Aufstockelemente eine günstige Kräfteverteilung und dementsprechend auch bei leichter Bauweise eine hohe Stabilität und Sicherheit. Außerdem bietet die zweischenklige Ausbildung der Aufstockelemente in vorteilhafter Weise auch mehrere Mög-

lichkeiten, z.B. in Form einer asymmetrischen Gestaltung und/oder einer besonderen Ausbildung der Befestigungslöcher, zur Anpassung der Neigung der Aufstockelemente an die bei unterschiedlichen Dachneigungen vorliegenden Verhältnisse.

Vorteilhafte Ausgestaltungen und zweckmäßige Fortbildungen der übergeordneten Maßnahmen sind in den Unteransprüchen angegeben. So können die die Aufstockelementen bildenden Böcke vorteilhaft ungleich lange Seitenkanten aufweisen. Dies ergibt unterschiedliche Schenkellängen. Es ist daher möglich, einfach durch Wenden der Aufstockelemente um 180° unterschiedlichen Dachneigungen Rechnung zu tragen.

Eine weitere vorteilhafte Maßnahme kann darin bestehen, daß die Befestigungslöcher gegenüber zugeordneten Befestigungsschrauben Übermaß aufweisen. Auch diese Maßnahme dient in vorteilhafter Weise der Erzielung einer hohen Variationsmöglichkeit bezüglich der Neigung der Aufstockelemente.

In weiterer Fortbildung der übergeordneten Maßnahmen kann bei durch Klemmschrauben, die laschenseitige Löcher durchgreifen, paarweise an einem Stehfalz festklemmbaren Haltelaschen der Abstand der schenkelseitigen Befestigungslöcher dem Abstand der laschenseitigen Löcher entsprechen. Die Befestigung der Aufstockelemente kann hier in vorteilhafter Weise ausschließlich mit den zum Klemmen der Haltelaschen benötigten und daher ohnehin vorhandenen Klemmschrauben erfolgen, was günstige Gestehungs- und Montagekosten ergibt.

Vorteilhaft können die die Aufstockelemente bildenden Böcke mit einem zumindest entlang ihres Außenrands verlaufenden Randflansch versehen sein. Diese Maßnahme ergibt in vorteilhafter Weise eine hohe Formsteifigkeit.

Weitere zweckmäßige Ausgestaltungen und vorteilhafte Weiterbildungen der übergeordneten Maßnahmen ergeben sich aus der nachstehenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels anhand der Zeichnung in Verbindung mit den restlichen Unteransprüchen.

Die nachstehend beschriebene Zeichnung zeigt eine Teilansicht einer auf ein Stehfalz-Blechdach aufgesetzten, erfindungsgemäßen Schneefangvorrichtung.

Blechdächer sind infolge ihrer glatten Oberfläche besonders lawinengefährdet und werden aus diesem Grund mit Schneefangvorrichtungen versehen. Das vorliegende Blechdach 1 besteht aus in Form eines Stehfalzes 2 miteinander verbundenen Blechtafeln. Die Schneefangvorrichtung besteht aus durch zwei parallele, quer zur Dachneigung verlaufende, unterschiedlichen Dachabstand aufweisende Fangrohre 3, 4 und diesen zugeordnete Halter gebildeten Barrieren.

Das untere Fangrohr 3 wird durch an den Stehfalzen 2 paarweise festgeklemmte Haltelaschen 5 gehalten. Die den zugeordneten Stehfalz 2 zwischen sich aufnehmenden Haltelaschen 5 werden durch zwei oberhalb des Stehfalzes 2 durchgehende Klemmschrauben 6 mit dem Stehfalz 2 verspannt. Die Haltelaschen 5 sind mit gegenläufig hinterschnittenen Ausnehmungen 7 versehen, in die das zugeordnete, untere

Fangrohr 3 einlegbar ist. Infolge der Gegenläufigkeit der Hinterschneidungen der Ausnehmungen 7 ergibt sich eine formschlüssige Halterung des Fangrohrs 3. Die Gegenläufigkeit der Hinterschneidungen 7 wird einfach dadurch erreicht, daß eine Haltelasche 5 gegenüber der anderen, gleichen Haltelasche 5 um 180° verdreht angeordnet ist.

Das obere Fangrohr 4 wird durch Aufstockelemente 8 gehalten, die eine Durchsteckausnehmung 9 zum Durchstecken des oberen Fangrohrs 4 aufweisen und mit Hilfe der Klemmschrauben 6 an den Haltelaschen 5 festgelegt werden. Die Aufstockelemente 8 sind als dachförmige, das untere Fangrohr 3 überbrückende Böcke mit zwei seitlichen, durch einen oberen, die Durchsteckausnehmung 9 enthaltenden Steg 10 miteinander verbundenen, laschenseitig festgelegten Schenkeln 11 ausgebildet. Die Schenkel 11 flankieren eine nach unten offene Randausnehmung 12, durch die das untere Fangrohr 3 berührungslos durchgeführt ist. Die stegseitig vorgesehene Durchsteckausnehmung 9 ist umfangsseitig geschlossen. Die Schenkel 11 sind im Bereich ihrer Enden mit Befestigungslöchern 13 versehen, durch die die Klemmschrauben 6 hindurchgreifen. Der Abstand der schenkelseitigen Befestigungslöcher 13 entspricht dem Abstand der Klemmschrauben 6 bzw. der diesen zugeordneten, laschenseitig vorgesehenen Durchstecklöcher, die bezüglich des unteren Fangrohrs 3 einander gegenüberliegen.

Die Aufstockteile 8 können aus einem Blechstreifen ausgestanzt werden. Zur Erhöhung der Formsteifigkeit ist ein entlang des Außenrands verlaufender Randflansch 14 vorgesehen. Hierzu wird einfach ein aus einem Blechstreifen ausge-

stanzter Rohling durch einen Prägeschritt umfangsseitig abgekantet. Um den bei der Herstellung der Aufstockelemente 8 sich ergebenden Verschnitt zu minimieren , entspricht beim gestanzten Rohling die hier bogenförmige Randkontur der unteren Ausnehmung 12 der äußeren Randkontur im Bereich des Stegs 10. Nach der Anformung des Randflansches 14 liegt dementsprechend eine geometrisch ähnliche Form vor. Die Rundung im Bereich der unteren Ausnehmung 12 ergibt einen günstigen Kraftfluß. Im Bereich der oberen Außenkontur ergibt sich durch die Rundung eine gefällige, bei der Montage verletzungssichere Form. Die Haltelaschen 5 und die hieran festlegbaren Aufstockteile 8 können aus demselben Material wie das Blechdach 1 bestehen. In der Regel findet Kupferoder Aluminiumblech Verwendung.

Die Seitenkanten der die Aufstockelemente 8 bildenden Böcke sind ungleich lang. Hierdurch ergeben sich ungleiche Längen der beiden Schenkel 11. Bei steilen Dächern erfolgt die Montage der Aufstockelemente 8 so, daß der längere Schenkel 11 der untere Schenkel ist. Hierdurch ist es möglich, das obere Fangrohr 4 gegenüber einer zur Dachfläche senkrechten Mittellängsebene des unteren Fangrohrs 3 in Richtung Dachanstieg zu verschieben, so daß sich eine etwa lotrechte Anordnung des durch die beiden Fangrohre 3, 4 gebildeten Fangzauns ergibt. Bei flachen Dächern können die Aufstockelementen 8 so angeordnet werden, daß der längere Schenkel 11 der obere Schenkel ist, wodurch das obere Fangrohr 4 gegenüber der obenerwähnten Stellung in Richtung Dachabfall verschoben wird. Hierdurch ist es möglich, in jedem Falle eine etwa lotrechte Anordnung des Fangzauns zu erreichen, d.h. unterschiedliche Dachneigungen auszugleichen. Dennoch

kommt man mit ein und demselben Element aus. Hilfreich kann es in diesem Zusammenhang auch noch sein, wenn die Befestigungslöcher 13 gegenüber dem Schaft der Klemmschrauben 6 bermaß aufweisen. Es wäre auch denkbar, die Befestigungslöcher 13 als Langlöcher auszubilden.

Claims

Ansprüche

1. Schneefangvorrichtung für Dächer, insbesondere Stehfalz-Blechdächer, mit quer zur Dachneigung verlaufenden Barrieren mit einem unteren, in Ausnehmungen (7) von in Richtung der Dachneigung verlaufenden, dachseitig festlegbaren Haltelaschen (5) einlegbaren Fangrohr (3) und wenigstens einem weiteren, einen größeren Dachabstand aufweisenden, oberen Fangrohr (4), das auf mit Durchsteckausnehmungen (9) versehenen, an den Haltelaschen (5) festlegbaren Aufstockelementen ( 8 ) aufnehmbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufstockelemente (8) als zweischenklige, das untere Fangrohr (4) überbrückende Böcke mit einem wenigstens eine Durchsteckausnehmung (9) aufweisenden Steg und hiervon nach unten abgehenden, eine nach unten offene Ausnehmung (12) flankierenden Schenkeln (11) ausgebildet sind, die mit ihren unteren, mit Befestigungslöchern (13) versehenen Enden an zwei bezüglich des unteren Fangrohrs (3) einander gegenüberliegenden Stellen Iaschenseitig festlegbar sind.

2. Schneefangvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenn zeichnet, daß die die Aufsteckelemente (8) bildenden Böcke im Bereich der Schenkel (11) vorgesehene Ausrichtmittel aufweisen.

3. Schneefangvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekenn zeichnet, daß die die Aufstockelemente (8) bildenden Böcke ungleich lange Seitenkanten aufweisen.

4. Schneefangvorrichtung nach einem der Ansprüche 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Befestigungslöcher (13) gegenüber zugeordneten Befestigungsschrauben (6) Übermaß aufweisen.

5. Schneefangvorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekenn zeichnet, daß die Befestigungslöcher (13) als Langlöcher ausgebildet sind.

6. Schneefangvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstand der schenkelseitigen Befestigungslöcher (13) bei durch Klemmschrauben (6), die laschenseitige Löcher durchgreifen, paarweise an einem Stehfalz (12) festklemmbaren Haltelaschen (5) dem Abstand der laschenseitigen Löcher entspricht.

7. Schneefangvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Randkontur der unteren Ausnehmung (12) der die Aufstockelemente (8) bildenden Böcke der äußeren Randkontur im Bereich

des Stegs (10) zumindest geometrisch ähnlich ist, vorzugsweise entspricht.

8. Schneefangvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die die Aufstockelemente (8) bildenden Böcke mit einem zumindest entlang ihres Außenrands verlaufenden Randflansch (14) versehen sind.

9. Schneefangvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die die Aufstockelemente (8) bildenden Böcke als Stanz- und Prägeformlinge ausgebildet sind.