DE911255C - Verfahren und Vorrichtung zur kontinuierlichen oder halbkontinuierlichen Reinigung von kohlenstoffhaltigem Material, insbesondere von Koks und Anthrazit, durch Behandlung mit Chlor - Google Patents

Verfahren und Vorrichtung zur kontinuierlichen oder halbkontinuierlichen Reinigung von kohlenstoffhaltigem Material, insbesondere von Koks und Anthrazit, durch Behandlung mit Chlor

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DE911255C
DE911255C DEA14847A DEA0014847A DE911255C DE 911255 C DE911255 C DE 911255C DE A14847 A DEA14847 A DE A14847A DE A0014847 A DEA0014847 A DE A0014847A DE 911255 C DE911255 C DE 911255C
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chlorine
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coke
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DEA14847A
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Elbert Frederick Hartwick
Kenneth Andrew Miners
Norman William Freder Phillips
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Alcan Research and Development Ltd
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Aluminium Laboratories Ltd
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Description

  • Verfahren und Vorrichtung zur kontinuierlichen oder halbkontinuierlichen Reinigung von kohlenstoffhaltigem Material, insbesondere von Koks und Anthrazit, durch Behandlung mit Chlor Die Erfindung bezieht sich auf die Entfernung von anorganischen Verunreinigungen aus kohlenstoffhaltigem Material, wie Koks oder Anthrazit.
  • Eine wirksame Reinigungsmethode für derartiges kohlenstoffhaltiges Material besteht in der Behandlung mit Chlor bei erhöhter Temperatur. Bei einer derartigen Chlorbehandlung wird der Aschegehalt des Materials stark vermindert, indem metallische Verunreinigungen in flüchtige Chloride übergeführt werden, die leicht aus der Behandlungszone entfernt werden können. Eine besonders wirksame Methode, in dieser Weise Koks und Anthrazit mit Chlor zu behandeln, besteht darin, daß man die Hauptmasse des Materials bei iq.oo° oder noch höher hält. Im allgemeinen können derartige Verfahren in kontinuierlicher oder halbkontinuierlicher Weise in einem geeigneten Ofen, üblicherweise einem vertikal stehenden Schachtofen, der mit feuerfestem Material ausgebaut ist, ausgeführt werden. Der Ofen wird zunächst mit dem kohlenstoffhaltigen Material in geeigneter körniger oder anderweitig zerkleinerter Form gefüllt, üblicherweise mit einem grobkörnigen Material. Die Beschickung wird in geeigneter Weise erhitzt, z. B. durch Durchleiten von elektrischem Strom zwischen Elektroden, die durch die Wände des Ofens hindurchgehen, vorzugsweise in Abständen in vertikaler Richtung. Chlor wird in der Nähe des Bodens eingeführt und steigt durch die heißen Kohlenstoffmassen aufwärts, wobei flüchtige Chloride metallischer Verunreinigungen entstehen, die neben Kohlenoxyd bei der Umsetzung gebildet werden und die zusammen mit überschüssigem Chlor durch eine Auslaßöffnung am oder in der Nähe des Oberteils des Ofens abziehen. Der Durchfluß des Chlors kann vorteilhaft kontinuierlich vor sich gehen. Der gereinigte Kohlenstoff wird kontinuierlich oder periodisch aus dem Unterteil des Ofens abgezogen, während die zu verarbeitenden unreinen Kohlenstoffmaterialien, wie Koks oder Anthrazit, im Oberteil zugeführt werden.
  • Im allgemeinen werden bei einem Verfahren dieser Art annehmbare Ergebnisse erzielt, und man erhält einen Kohlenstoff von hoher Reinheit. Jedoch kann dieses weiter verbessert und seine Wirksamkeit erhöht werden, und es können auch gewisse nachteilige Wirkungen vermieden werden, die bei der kontinuierlichen Durchführung des Verfahrens stören. Vor allem ergab sich, daß bei derartigen Öfen, die bei diesem oben beschriebenen Verfahren benutzt werden, der Verbrauch an Chlor außergewöhnlich hoch ist, gleich, welches Material benutzt wird. Es ist ersichtlich, daß die Menge Chlor, die erforderlich ist, um Chloride mit den Verunreinigungen im Koks oder Anthrazit zu bilden, ziemlich genau berechnet werden kann und ebenso auch die Menge des Chlors, die bei der Reaktion mit den feuerfesten Wänden verlorengeht, während unverbrauchtes Chlor, wenn es überhaupt zugegen ist, das den Ofen, ohne an Umsetzungen teilgenommen zu haben, verläßt, durch Analyse der Abgase bestimmt werden kann. Bei einer derartigen Berechnung und Bestimmung des theoretischen Chlorverbrauchs und bei Vergleich des letzteren mit dem tatsächlichen, durch Messung bestimmten Betrag an Chlorgas, das zugeführt wurde, wurde gefunden, daß in den meisten Fällen diese Bestimmungen einen Fehlbetrag an verhältnismäßig großen Mengen des Chlors ergaben.
  • Zum Beispiel wurde bei einer Reihe von Versuchen mit einem feuerfest ausgekleideten, vertikal stehenden Schachtofen, in dem die Beschickung elektrisch erhitzt und in dem das Verfahren, wie oben beschrieben, durchgeführt wurde, festgestellt, daß man ein durchaus brauchbares Kohlenstoffprodukt in einer Menge von 3 bis d. t in 24 Stunden erhalten konnte, wobei der Koks schubweise am Oberteil des Ofens zugeführt und der gereinigte Kohlenstoff am Boden entnommen wurde. Während der ursprüngliche Koks einen Gesamtaschegehalt von g bis io% hatte, hatte das gereinigte Produkt einen Gesamtaschegehait von 2% oder weniger sowie einen Eisen- und Siliziumgehalt von jeweils weniger als o,2% und einen Titangehalt von o,o5% oder weniger. Der Ofen hatte in der Reaktionszone eine Kapazität von ungefähr 25oo kg. Der stöchiometrische Chlorbedarf für den Koks betrug etwa o,2 kg Chlor auf i kg des Produkts. Hierunter ist die Menge zu verstehen, die zur Entfernung chlorierbarer Verunreinigungen erforderlich ist. Da der Verbrauch an Chlor durch Umsetzung mit der feuerfesten Masse (in der Hauptsache Aluminiumsilikat oder Silikate) mit etwa o,i kg Chlor auf i kg des Produkts festgestellt wurde, war es nötig, annähernd 0,4 kg Chlor auf i kg gereinigten Kohlenstoff durch den Ofen zu schicken, um die erwünschten Ergebnisse zu erzielen. Da die Analyse der Abgase wenig oder kein freies Chlor erkennen ließ (die Chlorzufuhr wurde so eingestellt, daß, um eine maximale Umsetzung herbeizuführen, eine geringe Spur von Chlor im Abgas bleiben sollte), so ist ersichtlich, daß der tatsächliche Chlorverbrauch 33 % mehr betrug als der, der zur Ausführung der Reaktion nötig war, einschließlich der Menge, die bei Umsetzung mit der Ausfütterung verlorenging. Nun war der Ofen, der benutzt wurde, ziemlich klein und hatte einen inneren Durchmesser von etwa 9o cm. Mit einem größeren Ofen, z. B. mit einem Durchmesser bis zu 3'/2 m oder mehr, würde der Anteil des verbrauchten Chlors durch Angriff auf die feuerfeste Auskleidung sehr viel geringer sein, und der tatsächliche Chlorverbrauch würde 5o% größer sein als der für die Reinigungsbehandlung theoretisch notwendige.
  • Demgemäß ist es ein Hauptziel der Erfindung, den verhältnismäßig starken Chlorverbrauch, der bei der Behandlung des kohlenstoffhaltigen Materials eintritt, herabzumindern. Selbst wenn der Chlorverbrauch in einigen Fällen die Gesamtkosten nur wenig beeinflussen würde und daher seine Verminderung in diesen Fällen von geringerer Bedeutung wäre, ist festzustellen, daß dies meistens nicht der Fall ist. Tatsächlich sind die Kosten des Chlors im allgemeinen für das beschriebene Verfahren von Bedeutung, so daß eine Verminderung des Chlorverbrauchs eine merkliche Ersparnis bedeutet. Wenn man Anthrazit als Rohmaterial zur Herstellung von gereinigtem 'Kohlenstoff unter Benutzung von Öfen der oben beschriebenen Art verwendet, muß eine weitere und noch ernstere Schwierigkeit überwunden werden. Im allgemeinen sind die Verfahren zur Behandlung von Anthrazit oder Koks einander gleich, ausgenommen, daß wegen der geringeren und schwachen elektrischen Leitfähigkeit des Anthrazits dieser einer vorhergehenden Erhitzung oder Kalzinierung unterworfen werden sollte, ehe er die Zone erreicht, in der er elektrisch erhitzt wird, wobei eine derartige Behandlung unter Innehaltung einer ausreichend hohen Temperatur so lange durchgeführt werden muß, bis eine Verminderung des normalerweise hohen elektrischen Widerstandes eingetreten ist. Ein besonders bequemer Weg, eine solche Vorbehandlung vorzunehmen, bestand darin, eine ziemlich starke Schicht von Anthrazit oberhalb der Elektrodenzone im Ofen anzuhäufen, so daß das Material sowohl durch direkte Übertragung als auch insbesondere durch die Hitze der Abgase ausreichend erhitzt wird, ehe es in die Gegend absinkt, in der die elektrische Erhitzung stattfindet. Wenigstens sollte teilweise die beschriebene Vorerhitzung des Anthrazits die Verbesserung der elektrischen Leitfähigkeit dadurch bewirken, daß flüchtige Substanzen, die größtenteils aus Wasserstoff und Kohlenstoffen bestehen, abgetrieben werden. Bei der Durchführung derartiger Maßnahmen wurde jedoch gefunden, daß der Ofen die Neigung zeigte zu klumpen, besonders in dem Teil des Ofens, in dem der Anthrazit der Vorerhitzung unterworfen wurde, so daß infolgedessen sowohl das Herabsinken des festen Materials als auch der erwünschte Gasdurchzug verhindert wurde.
  • Nähere Feststellungen ergaben, daß die Schwierigkeit bei der Behandlung von Anthrazit durch die starke reduzierende Wirkung der flüchtigen Bestandteile verursacht wird, die im oberen Teil des Ofenschachtes abgetrieben werden und sich dort mit aufsteigendem Kohlenoxyd, den Chloriden und dem restlichen Chlor vermischen, die alle normalerweise im oberen Teil des Ofens ausgetrieben werden. Demzufolge scheint es, daß der Wasserstoff oder die Kohlenwasserstoffe oder wahrscheinlich beide, die als aktives Wasserstoffmaterial bezeichnet werden können, das Eisenchlorid reduzieren, das in den Gasen enthalten ist, die aus der Hauptreaktionszone aufsteigen, und es hierbei in die niedrigere Chloridstufe überführen. Da das Ferrochlorid verhältnismäßig unflüchtig ist, z. B. bei der Temperatur im oberen Teil des Ofens, d. h. bei etwa iooo°, neigt es dazu, sich in den Zwischenräumen der körnigen Masse der Kohle niederzuschlagen und dabei deren Teile zusammenzuschmelzen und hierbei harte, dichte Schichten od. dgl. zu bilden. Diese aneinanderhaftenden und verhältnismäßig schwer durchdringbaren Massen, die Dämme oder Brücken bilden, verhindern das stetige Herabsinken des körnigen kohlenstoffhaltigen Materials sowie das stetige Aufsteigen der Gase. Wenn nach einer gewissen Betriebszeit sich derartige Verhältnisse eingestellt haben, und dies kann sogar nach kurzer Zeit geschehen, so wird das Verfahren völlig unterbrochen, und das einzige Hilfsmittel besteht dann darin, den Ofen herunterbrennen zu lassen und die harte kompakte Masse, die sich in der Nähe des Oberteils der Säule befindet, herauszuschlagen.
  • Wenn es auch theoretisch möglich ist, die Menge an zuzuführendem Chlorgas so zu vermehren., daß die Reduktion von Fe C12 zu Fe C12 verhindert wird, so ist doch ein derartiges Verfahren, insbesondere aus wirtschaftlichen Gründen, praktisch nicht durchführbar. Die Erfindung befaßt sich mit verbesserten Methoden und Vorrichtungen, die die angeführten Schwierigkeiten vermindern oder auch völlig vermeiden und die einen stetigen oder halbstetigen Betrieb während längerer Zeiträume ohne kostspielige Unterbrechungen ermöglichen.
  • Erfindungsgemäß werden Maßnahmen getroffen, die es ermöglichen, sowohl Koks als auch Anthrazit, so wie diese Materialien im Handel erhältlich sind, bei stetiger Arbeitsweise und einem verhältnismäßig niedrigen Chlorverbrauch zu verarbeiten.
  • Die Erfindung sieht eine der Chlorbehandlung vorausgehende Hitzebehandlung des kohlenstoffhaltigen Materials vor, die beide in aufeinanderfolgenden, voneinander getrennten Abschnitten vor sich gehen, wobei die Anordnung so getroffen wird, daß das erhitzte Material aus dem ersten Abschnitt, in dem die Hitzebehandlung durchgeführt wird, unmittelbar in den zweiten Abschnitt für die Chlorbehandlung mit nur geringem oder ohne Wärmeverlust übergeführt wird. Insbesondere betrifft die Vorrichtung nach der Erfindung einen Ofen, der zwei Behandlungskammern hat, von denen jede Gasauslässe besitzt und wobei sich zwischen den beiden Kammern eine Anordnung befindet, die diese miteinander verbindet und die den direkten Übergang des festen kohlenstoffhaltigen Materials von der ersten zur zweiten Kammer gestattet, wobei vermieden wird, daß die Gase, die in den beiden Stufen gebildet werden, sich miteinander vermischen. Ein derartiger Ofen weist mithin aufeinanderfolgende Kammern auf, die in geeigneter Verbindung miteinander stehen und durch eine dazwischengeschaltete Übertragungskammer oder ein anderes Abschlußmittel voneinander getrennt sind, die derart ausgebildet sind, daß das kohlenstoffhaltige Material von der ersten zur zweiten Kammer übergeführt werden kann, ohne daß eine merkliche oder auch stärkere Gasströmung in irgendeiner Richtung zwischen den Kammern einsetzt. In der zweiten Kammer sind Mittel zur Zuführung von Chlor vorgesehen; in dieser Kammer erfolgt auch die Chlorierung; auch ist für jede Kammer eine eigene Beheizung vorgesehen in der Weise, daß ein elektrischer Strom durch die Beschickung hindurchgeht. Obgleich andere Ausführungsformendes Ofens ausgeführt werden können, so ist doch eine Anordnung besonders vorteilhaft, bei der in einem weiten Schachtofen aufeinanderfolgende Kammern übereinander angeordnet sind, so daß der Koks oder die Kohle durch die erste Heizkammer und dann durch die Überführungskammern und schließlich durch die Chlorierungskammer hindurchgeht, so daß gereinigter Kohlenstoff im Unterteil dieser Kammer .erhalten wird.
  • Durch ein derartiges Verfahren, bei dem das kohlenstoffhaltige Material im ersten Abschnitt z. B. auf eine Temperatur von wenigstens iooo° erhitzt wird und vorzugsweise wenigstens für den größeren Teil auf eine Temperatur von iioo bis iq.oo°@, wird der Gehalt an aktivem Wasserstoffmaterial beseitigt. Darauf rücken aufeinanderfolgende Teilbeträge des Materials zur zweiten Kammer vor, aber ohne daß die in beiden Kammern vorhandenen Gase miteinander vermischt werden, so daß die Chlorierung vorgenommen werden kann, bei der anorganische Verbindungen und Verunreinigungen, insbesondere die Verbindungen von Eisen, Silizium, Titan und anderen Metallen, entfernt werden. Der Übertritt von der ersten zur zweiten Zone vollzieht sich ohne erhebliche Wärmeverluste beim Koks oder bei der Kohle, so daß entsprechend der elektrische Stromverbrauch in der zweiten Zone geringer wird und das Verfahren, wenn man den Kraftverbrauch ins Auge faßt, wirtschaftlich ist. Gleichzeitig wirkt die Vorbehandlung verschiedenen, oben beschriebenen Schwierigkeiten entgegen.- Bei Verwendung von Koks, aber auch im Falle anderen kohlenstoffhaltigen Materials, wurde festgestellt, daß sonst Verluste an Chlor durch Umsetzung mit Kohlemu asserstoffen u. dgl. Verbindungen, die als aktives Wasserstoffmaterial bezeichnet werden können, eintreten, wobei in entsprechender Menge Chlorwasserstoff sowie Chlorverbindungen in den Abgasen auftreten. Durch den erfindungsgemäß verbesserten Prozeß wird der Gehalt an leicht reagierendem Wasserstoff indem kohlenstoffhaltigen Material in der ersten Kammer stark vermindert, da das wasserstoffenthaltende Material in flüchtiger Form, d. h. als Gas, entweicht. Infolgedessen findet keinerlei oder nur eine sehr geringe Umsetzung von wasserstoffhaltigem Material mit Chlor, die einen Verlust bedeutet, in der zweiten Kammer statt. Benutzt man Anthrazit, so ist die Verbesserung sehr erheblich, da keine Möglichkeit besteht, daß Ferrichlorid, das bei der Chlorbehandlung des in der Kohle gebundenen Eisens gebildet wird, durch aktive wasserstoffenthaltende Materialien reduziert wird, da einerseits solche Materialien bei der Vorbehandlung in erheblichem Umfange entfernt worden sind und da andererseits keine obere Packung von Anthrazit über der erhitzten Zone in der Chlorierungskammer vorhanden sein muß. Daher läuft das Verfahren glatt ab, ohne daß sich in der Apparatur Klumpen oder Brücken bilden. Es ist ersichtlich, daß bei Verwendung von Anthrazit in der oberen Kammer eine ausreichend hohe Lagerung des kohlenstoffhaltigen Materials vorhanden sein muß, um seinen elektrischen Widerstand zu vermindern, ehe es die elektrisch beheizte Region in der oberen Kammer erreicht; aber da in dieser Kammer praktisch sich kein Chlor befindet, so besteht auch keine Gefahr, daß sich Ferrichlorid in dem festen Material niederschlägt. Wenn man mit einem der angeführten Materialien arbeitet, so zeigt die Vorbehandlung einen zusätzlichen Vorteil insofern, als der Feuchtigkeitsgehalt der festen Stoffe auf einen erwünschten niedrigen Betrag zurückgeht, d. h. auf einen von weniger als 0,5'/0. Es war auch schon erforderlich gewesen, das Material zuvor zu trocknen.
  • Während für die Vorrichtungen eine Mehrzahl von Ausführungsformen möglich ist, insbesondere Öfen verschiedener, spezieller Formen und Größen, werden in den Zeichnungen schematische Beispiele für die Konstruktion gezeigt, die man mit Vorteil anwenden kann.
  • In den Zeichnungen ist Fig. i ein Vertikalschnitt, der vereinfacht einen Ofen nach der Erfindung zeigt; Fig.2 ist ein Horizontalschnitt längs der Linie 2-2 der Fig. i, und Fig. 3 ist ein weiterer Schnitt längs der Linie 3-3 der Fig. i, und Fig. q. ist ein Vertikalschnitt eines Teilabschnitts, der eine andere Anordnung des Mittelteils der Konstruktion entsprechend Fig. i zeigt.
  • Die Fig.i bis 3 zeigen einen aufrecht stehenden Schachtofen mit einer äußeren Hülle io aus Stahl, die von innen mit einer dicken Schicht von feuerfestem Material 12, z. B. aus einem dichten, kochqualifizierten Feuerton oder einem ähnlichen feuerfesten Material; z. B Ziegeln oder Tafeln, ausgekleidet ist und das vorzugsweise aus Aluminiumsilikat oder Silikaten besteht. Der Gesamtaufbau kann zylindrisch sein und kann auch innen zylindrisch geformt sein; er ist oben mit einer Kappe 13 abgeschlossen, die eine verschließbare Einlaßöffnung 14 hat, durch die der Koks oder die Kohle in aufeinanderfolgenden Teilbeträgen zugeführt wird. Am Boden hat der Ofen eine Auslaßkammer 15 mit einem herausnehmbaren Verschlußstück 16 aus feuerfestem Material, über die von Zeit zu Zeit der Abzug gereinigter Mengen Kohlenstoff bewirkt wird. Die Gesamtanordnung der Stahlhülle io, der Deckplatte 13 und der anhängenden Teile wird vorzugsweise so ausgeführt, daß sie eine geschlossene, gasdichte Anlage bilden.
  • Der zylindrische Innenraum des vertikal stehenden Ofens ist in zwei Hauptkammern geteilt, die mit 18 und 2o bezeichnet sind und die sich jeweils im oberen und unteren Teil des Ofens befinden. Die Kammer i8 hat Elektrodenpaare 21, 22, an die der Strom, z. B. Wechselstrom von geeigneter Spannung, angelegt wird und die im Abstand voneinander angeordnet sind. Üblicherweise kann z. B -jeder Elektrodensatz, wie bei 21 gezeigt, aus drei Elektroden bestehen, die bis zu einem Punkte in der Nähe der Mitte in die Kammer hineinragen, von gleichmäßig voneinander entfernten Ausgangspunkten aus. Die Anordnung des anderen Elektrodensatzes 22 ist gleichartig, so daß der Strom in vertikaler Richtung zwischen den Elektrodensätzen durch die ganze Beschickung in der Kammer 18 hindurchgeht.
  • Die untere Kammer 2o ist in gleicher Weise mit Kohlenstoffelektrodensätzen 23 und 24 versehen, die in gleicher Weise zur Erhitzung des kohlenstoffhaltigen Materials angeordnet sind, wobei der Strom durch dieses Material, in dem sich die Elektroden befinden, hindurchgeht. In der Nähe des unteren Teils der Kammer 20 wird gasförmiges Chlor kontinuierlich durch eine Öffnung 25 zugeführt, und verbrauchtes Gas aus der unteren Kammer wird durch eine Öffnung 26 in der Nähe des Oberteils dieser Kammer, d. h. oberhalb der Elektroden, abgeführt. Während in einigen Fällen die untere Kammer aus übereinander angeordneten Abschnitten bestehen kann, von denen einer mit anorganischem feuerfestem Material ausgekleidet ist und die elektrischen Heizvorrichtungen enthält, ist der untere Abschnitt mit Kohlenstoff ausgekleidet. In diesem geht die Chlorierung in der Hauptsache vor sich. Diese Anordnung hat den Vorzug, daß der Angriff auf das mineralische, anorganische feuerfeste Material vermindert wird. Vorliegend ist der Einfachheit halber eine ungeteilte Zone 2o, die durchweg mit feuerfestem Material 12 ausgekleidet ist, dargestellt.
  • Die obere Zone 18 zeigt am Kopf eine Abzugsöffnung 28, aus der Gas gleichfalls kontinuierlich abgezogen werden kann, z. B. flüchtige gasartige Bestandteile, die aus der erhitzten Beschickung in der Zone 18 entwickelt worden sind.
  • Zwischen den Zonen 18 und 2o weist der dargestellte Ofen eine Schleuse auf, die aus einer Überführungskammer 30 besteht, die in vertikaler Richtung nur verhältnismäßig geringfügig ausgedehnt ist und die von den oberen und unteren Kammern durch Schieber 31 und 32 abgeschlossen ist. Man kann die verschiedensten Verschlußkonstruktionen benutzen. Die Zeichnung zeigt hierfür eine verhältnismäßig einfache Anordnung, bei der jeder der Schieber 31 und 32 aus einer Steintafel od. dgl. aus feuerfestem Material besteht, die so angeordnet ist, daß sie in entsprechenden Rillen 33, 34 der Ofenwand sowie durch entsprechende horizontale Öffnungen 35, 36 in einer jeden Seite der Wand entlang gleiten kann. Mithin können die Schieber oder Tore 31, 32 beiseite geschoben werden, z. B. in der Fig. i nach rechts aus der Verschlußlage in eine Lage, in ,der sie geöffnet sind, wie aus den gestrichelten Linien 31a bzw. 32a ersichtlich ist. Es sind geeignete Mittel vorgesehen, um jeden der horizontal liegenden Schieber in der beschriebenen Weise zu verschieben, z. B. elektrisch, durch Handkraft oder hydraulisch. Zum Beispiel sind die Tore 31, 32 über Bolzen 37, 38 mit den Kolben 39, 40 verbunden, die sich in den hydraulisch betätigten Zylindern 41, 42 befinden. Zum Beispiel kann jeder der Zylinder 41, 42 eine mit komprimierter Luft betätigte Vorrichtung sein, oder sie kann auch hydraulisch sein mit Doppelwirkung, so daß durch geeignete Verbindungen und eine entfernte, hier nicht gezeigte Regelvorrichtung die Tore 31 oder 32 je nach Wunsch geöffnet und zurückgezogen werden können.
  • Obgleich es nicht in allen Fällen erforderlich ist, kann die Zwischenkammer 30 ihre eigene Auslaßöffnung 44 haben, durch die Gase aus der kurzfristig zurückgehaltenen Masse des Kohlenstoff enthaltenden Materials abgelassen werden können. Die Betätigungsvorrichtung für die Tore kann auch von einem verschlossenen Gehäuse 45, z. B. aus Stahl od. dgl., umschlossen werden, um jedes unvorhergesehene Entweichen von Chlor oder anderen Gasen in die Umgebung des Ofens zu verhindern, insbesondere, wenn das untere Tor 32 geöffnet ist und wenn der Verschluß 36 etwas undicht sein sollte.
  • Es ist mithin ersichtlich, daß die Handhabung der beschriebenen Vorrichtung und die Durchführung des verbesserten Verfahrens durchaus einfach sind. Bei der Verarbeitung von Koks werden die Kammern 18 und 20 zunächst bis zur Standlinie 48 in der Kammer i8 und bis zur Standlinie 50 in der Kammer 20 gefüllt; die Tore 31, 32 sind dabei geschlossen, und die Kammer 30 ist leer. Dann wird den Elektroden in beiden Kammern Strom zugeführt, so daß die Temperatur in jeder Kammer auf den gewünschten Wert steigt. Wie ersichtlich, muß die erste Beschickung der unteren Zone 2o erhitzt werden, ohne daß man von einer vorausgegangenen Erhitzung des Kokses Vorteil zieht. Da man jedoch das Verfahren längere Zeit kontinuierlich durchführt, ist diese Anfangsphase verhältnismäßig bedeutungslos. Wie dargelegt, hält man die Temperatur in der oberen Zone bei iooo° oder darüber, vorteilhaft jedoch noch höher, so daß größtenteils Temperaturen von i2oo° oder darüber gehalten werden sollten, doch sind Temperaturen über 140o° aus Gründen der Wirtschaftlichkeit in dieser Kammer nicht erforderlich. In der unteren Kammer kann eine Reinigungswirkung bei niederen Temperaturen, z. B. bei moo bis 120o°, bewirkt werden. In der Gesamtmasse des kohlenstoffhaltigen Materials hält man die Temperaturen bei 1400° oder darüber; wenn man den Gang des Verfahrens so regelt, daß die Temperatur einige Zentimeter von der feuerfesten Auskleidung 12 entfernt wenigstens 1400° beträgt, so hat die erhitzte Gesamtbeschickung zwischen den Elektroden 23, 24 in der unteren Kammer eine Temperatur, die noch erheblich höher liegt und die sich etwa zwischen i5oo und 160o° bewegt, während die Temperatur der der Wand 12 benachbarten Teile 120o° nicht übersteigt. Man erhält so besonders zufriedenstellende 'Ergebnisse und ein Kohleprodukt von hoher Reinheit, während gleichzeitig der Angriff auf die feuerfeste Wandung 12 nicht zu heftig ist.
  • Nachdem der Ofen eine Weile in Betrieb gewesen ist und die erwünschte Entfernung flüchtiger Bestandteile (z. B. des oben beschriebenen aktiven Wasserstoffmaterials aus der Beschickung in der Kammer 18) stattgefunden hat, wird das Tor 31 geöffnet, so daß eine gewünschte Menge Koks in die Zwischenkammer 30 fällt. Hierauf wird unmittelbar das Tor 31 wieder geschlossen. Gleichzeitig wird, um den erforderlichen Raum in der unteren Kammer 2o zu schaffen, ein entsprechender Betrag an gereinigtem Kohlenstoff durch zeitweiliges Öffnen der Tür 16 aus dem im Unterteil befindlichen Raum 15 entfernt. Dann wird zunächst das Tor 32 geöffnet, so daß der heiße Koks aus der Kammer 30 in die untere Kammer 2o fällt und somit die Beschickung der letzteren wieder auffüllt, z. B. bis zum gewünschten Stand 5o. Das Verfahren, bei dem z. B. ein fortgesetztes Erhitzen und ein fortgesetzter Durchgang von Chlor .durch den Einlaß 25 erfolgen, läuft wie oben beschrieben. weiter ab, wobei Gas stetig aus den Öffnungen 26 und 28 abgeleitet wird. Das Tor 32 wird gleichfalls vorzugsweise geschlossen gehalten. Nach einer Weile wird die beschriebene Aufeinanderfolge wiederholt, wobei man eine weitere Menge von heißem Koks aus der Vorbehandlungszone 18 durch die Zwischenkammer 30 in die Chlorierungszone 2o überführt. Entsprechend werden von Zeit zu Zeit weitere Mengen an Rohkoks in die obere Kammer 18 durch den Zufuhrtrichter 14 zugeführt, um diese bis zur Standlinie 48 wieder aufzufüllen.
  • Auf die beschriebene Art wird der Koks nahezu kontinuierlich von der Einlaßöffnung 14 zur Entladungsvorrichtung 15, 16 für den gereinigten Kohlenstoff geführt. Das Material wird beim Durchgang durch die Vorkammer 18 ausreichend erhitzt, um das aktive Wasserstoffmaterial abzutreiben, das durch die Leitungen 28 abgeführt wird. Infolge des schleusenartigen Baues der Mittelkammer 30 wird die Masse in Anteilen nacheinander in die untere Kammer 2o übergeführt, ohne daß ein merkliches Vermischen der Gase, die sich in den betreffenden Kammern i8 und 2o befinden, stattfindet. Dies kann, falls erwünscht, durch Austreiben von Gasen durch die Öffnung 44 gefördert werden. In der unteren Kammer wird der Koks der Chlorierungsbehandlung unterzogen, durch die die anorganischen Verunreinigungen durch Überführung in flüchtige Chloride wirksam entfernt werden. Da der Wasserstoffgehalt der Koksfüllung durch die Vorbehandlung vermindert worden ist, so wird eine Chlorvergeudung durch Umsetzen mit diesem Material vermindert, unter Umständen sogar nahezu aufgehoben. Da der Koks, der in diese Zone übertritt, hoch erhitzt ist, braucht der Strom zwischen den Elektroden 23 und 24 die Masse nur von i2oo auf etwa i4oo° zu erhitzen.
  • Bei Verwendung von Anthrazit ist das Verfahren wesentlich das gleiche. Da Anthrazit einen verhältnismäßig hohen elektrischen Widerstand hat, kann der Ofen zunächst mit Koksbeschickungen in beiden Kammern 18 und 2o in Gang gesetzt werden, worauf man Anthrazit in aufeinanderfolgenden Schüben zuführt und in steigendem Maße den Koks ersetzt, so daß schließlich der Betrieb vollkommen auf Kohle umgestellt ist. Beim Betrieb mit Anthrazit kann die obere Kammer 18 eine geeignete Höhe im Abschnitt 52 über den obersten Elektroden haben, so daß die Kohle ausreichend erhitzt wird sowohl durch Übertragung von Wärme aus dem unteren Teil der Kammer als auch durch die aufwärts steigenden Gase, so daß die elektrische Leitfähigkeit auf einen geeigneten Wert ansteigt und so eine Heizwirkung ausgeübt werden kann. Das weitere Aufheizen des Hauptteils der Kammer i8 bewirkt eine weitere erhebliche Verminderung des elektrischen Widerstands, die sich günstig auf die zusätzliche elektrische Heizung, die in der Kammer 2o erforderlich ist, auswirkt. Das weiter unten stattfindende kontinuierliche oder halbkontinuierliche Arbeiten mit Anthrazit entspricht dem Arbeiten mit Koks, wobei die aufeinanderfolgenden Teilbeträge an Anthrazit im Vergleich zur Gesamtbeschickung in jeder der Hauptkammern verhältnismäßig klein sind. Diese Teilbeträge rücken langsam in die Übertragungskammer 30 vor, wobei man die Einführung frischen Materials im oberen Teil bei 14 und die Entfernung gereinigten Materials am Boden bei 15 aufeinander abstimmt. Das Arbeiten mit Chlor kann sowohl mit Anthrazit als auch mit Koks erfolgreich durchgeführt werden, ohne daß im Ofen irgendwie Verklumpungen sich zeigen. Besonders verhindert die Entfernung von aktivem Wasserstoffmäterial in der oberen Kammer, die in dieser in Abwesenheit von Metallchloride enthaltenden Gasen vor sich geht, jede merkliche Reduktion von Ferrichlorid zu Ferrochlorid in der unteren Kammer, während die Abwesenheit von Ferrichlorid in der oberen Kammer jeden Niederschlag an Ferrochlorid vereitelt. Das gesamte Verfahren läuft mithin glatt und kontinuierlich ab, ohne daß irgendwelche Mängel oder Nachteile auftreten.
  • Ein derartiger Ofen hat z. B. einen Durchmesser von 9o cm in der inneren Kammer. Dieser Ofen kann kontinuierlich betrieben werden und liefert innerhalb von 24 Stunden 2,7 bis 3,6 t gereinigten Kohlenstoff aus Koks oder Anthrazit, wobei jede der Kammern 18 und 2o eine Hauptheizzone mit einer Kapazität von etwa 2,7 t aufweist. Die tatsächlichen Abmessungen des Ofens sind von der gewünschten Betriebsgeschwindigkeit und anderen gewünschten Bedingungen abhängig. Die Konstruktion ist gewöhnlich erheblich größer, z. B. sind die Abstände zwischen den Elektroden 2i und 22 oder zwischen den Elektroden 23 und 24 größer als dargestellt. In jeder Kammer kann die durchschnittliche Aufenthaltszeit für Koks oder Kohle einige Stunden oder darüber betragen, wenn ein gemäßigter Chlordurchgang, z. B. 0,3 kg auf i kg des Produktes, in dem speziellen Ofen mit 9o cm Durchmesser bewirkt wurde mit einer Aufenthaltszeit von 6 bis io Stunden oder einer Gesamtdauer von 12 bis 24 Stunden für den Durchgang eines bestimmten Schubes Koks, z. B. 225 kg, durch den gesamten Schachtofen. Während in einigen Fällen die Vorbehandlung in der Kammer 18 nur einen kürzeren Zeitraum in Anspruch nimmt als die Chiorierungsbehandlung in der Zone 2o, so ist doch die übliche Arbeitsweise die, daß man diese Abschnitte mehr oder weniger gleich lang macht, so daß bei kontinuierlicher Arbeitsweise die gleiche Durchgangszeit für jede Zone vorgesehen ist. Das gereinigte Produkt, das aus der Entladungskammer abgezogen wird, hat sowohl bei Koks als auch bei Anthrazit die obenerwähnte Zusammensetzung. Es hat einen sehr niedrigen Gehalt an den verschiedenen Verunreinigungen an Eisen-, Silizium- und Titanverbindungen.Wie dargelegt, kann man verschiedene Arten von Torkonstruktionen oder Überführungsvorrichtungen zwischen den beiden Zonen und zusätzliche Heizmittel verwenden, obgleich solche üblicherweise nicht notwendig sind.
  • Als weiteres Beispiel zeigt Fig.4 eine weitere Anordnung, bei der ein zylindrischer Abschnitt 30' zwischen den oberen und unteren Zonen i8' und 2ö vorgesehen ist, wobei die Hauptzonen in stetiger Verbindung miteinander über die Kammer 3ö durch Öffnungen 54, 52 stehen, wobei diese horizontal versetzt oder im Zickzack zueinander liegen. Die zylindrische Überführungskammer 3o' enthält ein Förderorgan 56 in Form einer Schraube, die auf einer horizontal liegenden Welle 57 angeordnet ist und die das körnige Koks- oder Kohlematerial von einem Ende der Kammer zum anderen fördert. Eine Ablaßöffnung 44' ist zur kontinuierlichen Entfernung von Gas aus der Kammer 3ö vorgesehen, die die Entfernung der Hauptmenge an gasförmigen Produkten aus der Chlorierungskammer 2ö durch die Abteilungsöffnung 26' ergänzt. Die Vorrichtung 56 fördert das körnige, kohlenstoffhaltige Material, das man über die - Öffnung 54 aus der oberen Kammer 15' erhält, nach links durch die Kammer 30', so daß es durch die Öffnung 52 in die niedere oder Chlorierungskammer 20' fällt. Obgleich man ergänzende Tore od. dgl. für die Öffnungen 52 und 54 vorsehen kann, sorgt diese Anordnung dafür, daß die ,Koks- und Kohlemengen, die sich zwischen den Flügeln der Schraube 56 befinden, ein Vermischen der Gase zwischen den Kammern 18' und 20' verhindern. Die Anordnung der Fig. 4 gestattet entweder eine völlig kontinuierliche oder auch eine halbkontinuierliche Arbeitsweise, bei der der Schaft 57 nur zeitweise rotiert, wenn eine Förderung erfolgen soll:. Andererseits kann die Anordnung nach Fig. 4. sowie das Verfahren genau so, wie oben in Verbindung mit den Fig. i bis 3 beschrieben, durchgeführt werden.
  • Es ist ersichtlich, daß das verbesserte Verfahren und die dazugehörige Apparatur eine wesentlich einfache, einheitliche Verfahrensweise ermöglichen, wobei man mit Koks oder Anthrazit und in einigen Fällen mit bituminösen Kohlen, insbesondere solchen, deren Eigenschaften sich denjenigen des Anthrazits nähern, eine überaus reine Kohle erhält, wobei hochwirksam gearbeitet wird, ohne daß Verklumpungen oder andere Unterbrechungen eintreten. Der Verbrauch an Chlor wird stark vermindert, und der Verbrauch an elektrischem Strom oder anderweitiger Wärmequellen ist überaus wirtschaftlich.
  • Es ist ersichtlich, daß die Erfindung nicht auf die hierin speziell gezeigten Ausführungsformen beschränkt ist, sondern sie kann auch innerhalb ihres Rahmens auf andere Weise durchgeführt werden.

Claims (7)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur kontinuierlichen oder halbkontinuierlichen Reinigung von kohlenstoffhaltigem Material, insbesondere von Koks und Anthrazit, durch Behandlung mit gasförmigem Chlor bei hoher Temperatur, um anorganische Verunreinigungen in eine Form zu überführen, in der sie flüchtig sind, worauf man das verflüchtigte Material abtrennt, dadurch gekennzeichnet, daß das Material zuerst in Abwesenheit von Chlor erhitzt wird, um Wasserstoff und Kohlenwasserstoffe abzutreiben, und daß das so vorbehandelte kohlenstoffhaltige Material unmittelbar darauf, während es noch hoch erhitzt ist, mit Chlor behandelt wird und daß sowohl in der Erhitzungsstufe als auch in der Chlorierungsstufe jeglicher Kontakt des Materials mit dem Gas aus der anderen Stufe vermieden wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß das Material in Abwesenheit von Chlor auf wenigstens etwa iooo° erhitzt wird und daß darauf die Behandlung mit Chlor bei einer Temperatur von wenigstens 1400° ausgeführt wird und daß die gasförmigen Produkte sowohl aus der ersten Erhitzungsstufe als auch von der Chlorbehandlungsstufe von dem kohlenstoffhaltigen Material abgetrennt werden, wodurch deren Übergang von der einen in die andere Stufe verhindert wird.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Material in Teilmengen nacheinander durch die Vorbehandlungszone und die Chlorierungszone geführt wird.
  4. 4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Erhitzung des Materials bei beiden Behandlungsstufen durch Hindurchleiten von elektrischem Strom erfolgt, mit der Maßgabe, daß in der in Abwesenheit von Chlor durchgeführten Behandlungsstufe die Kohle durch eine Zone von einer gewissen Länge geführt und nur im unteren Abschnitt dieser Zone elektrischer Strom durchgeleitet wird, während der Kohle im ersten oberen Teil der Zone Wärme durch Wärmeleitung und Wärmeübertragung aus dem unteren Teil der Zone zugeführt wird. .
  5. 5. Verfahren nach Anspruch i zur Reinigung von Anthrazit mit anorganischen Verunreinigungen einschließlich Eisen, dadurch gekennzeichnet, daß die Behandlung in der zweiten Stufe eine Erhitzung der Kohle in Chlorgas vorsieht, um die aus Eisen bestehende Verunreinigung in flüchtiges Eisenchlorid zu überführen.
  6. 6. Ofen zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß er eine erste Kammer mit Vorkehrungen zur Erhitzung des Materials und zur Ableitung des Gases, das sich bildet, aufweist und eine zweite Kammer enthält, die so angeordnet ist, daß sie das erhitze Material aufnimmt, und die eine Gaszuleitungsöffnung und eine Gasableitungsöffnung aufweist sowie Überführungsmittel, die zwischen diesen Kammern liegen, bei denen Vorkehrungen getroffen sind, um beiderseitig das Übertreten von Gas aus einer Kammer in die andere zu verhindern sowie die Überführung aufeinanderfolgender Teilmengen an erhitztem Material aus der ersten Kammer in die zweite herbeizuführen.
  7. 7. Ofen nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Kammern Teile eines senkrecht stehenden Schachtofens bilden. B. Ofen nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die zweite Kammer im Abstand unter der ersten Kammer angeordnet ist und daß die Überführungsvorrichtung unterhalb der ersten und oberhalb der zweiten Kammer sich befindet und aus einer Zwischenkammer mit zwei unabhängig voneinander beweglichen Türen besteht, die die Zwischenkammer sowohl gegen die obere als auch gegen die untere Kammer abschließen. g. Ofen nach Anspruch 6, 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Behandlungskammern mit Elektroden zur Erhitzung des kohlenstoffhaltigen Materials ausgerüstet sind. io. Ofen nach Anspruch g, dadurch gekennzeichnet, daß der senkrecht stehende Schachtofen mit feuerfestem Material ausgekleidet ist und daß die Elektroden in jeder Kammer im Abstand voneinander angeordnet sind, so daß der elektrische Strom vertikal durch das Material in der Kammer hindurchtritt.
DEA14847A 1951-01-26 1951-12-28 Verfahren und Vorrichtung zur kontinuierlichen oder halbkontinuierlichen Reinigung von kohlenstoffhaltigem Material, insbesondere von Koks und Anthrazit, durch Behandlung mit Chlor Expired DE911255C (de)

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