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Schnellöffnungs- und -schließventil für ein verflüssigtes Löschgas,
z. B. Kohlensäure, enthaltende Behälter für Feuerlöschzwecke Die Erfindung betrifft
ein Schnellöffnungs- und -schließventil für ein verflüssigtes Löschgas, z. B. Kohlensäure,
enthaltende Behälter für Feuerlöschzwecke wi,t zwei Gelenkschehkeln, deren eines
äußeres Gelenk an der Ventilspindel und deren anderes äußeres G elenk am Ventilgehäuse
befestigt ist. Derartige Ventile müssen, um praktisch brauchbar zu sein, verschiedene
Bedingungen erfüllen. Sie müssen einerseits auch gegenüber dem verhältnismäßig hohen
Druck in dem Druckmittelbehälter unibedingt dicht sein. Andererseits solo die Möglichkeit
bestehen, sie schnell und volllkomm-en öffnen und rschließen zu können. Die Erfindung
hat sich zur Aufgabe gemacht, ein Ventil zu schaffen, .das diese Bedingungen in
einwandfreier Weist erfüllt und das gleichzeitig einen einfachen und gedrungenen
Aufbau zeigt.
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Erfindungsgemäß sind die Gelienkschenkel so angeordnet, daß sie tbeim
Schließen, des Ventils zur Erzeugung des Schließdruckes durch Verlagern des mittleren
Gelenkes @in die Strecklage und zweckmäßigerweise etwas über die Strecklage hinaus
gebracht werden. In -der Nähe der Strecklage der drei Gelenke sind, wie sich aus
dem Kräfteparallelogramm leicht ergibt, die Schubkräfte, die auf das obere und das
untere Gelenk wirken, außerordentlich groß und unter der Strecklage seilbst theoretisch
unendlich groß. Die Kräfte, die jedoch .erforderlich sind, um das Gelenksystem in
die Strecklage zu bringen, sind verhältnismäßig klekn. Auf diese
Weise
gelingt es auch bei einem Ventil, das gegenüber dem Druck eines hochgespannten Gases
dicht sein muß, die erforderlichen Dichtungsdrücke zu erhalten.
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Um die genaue Länge des Hebelsystems in der Schließstellung und damit
den gewünschten Dichtungsdruck einstellen zu :können, ist das obere Gelenk, das
an sich bei der Hebelbetätigung des Ventils als feststehend zu 'betrachten ist,
vortei'Ihaft der Höhe nach einstellbar, z. B. durch eine mittels Gewinde verschiebbare
:Mutter oder durch einen Gewindebolzen. ui dieser Gewindestelleinrichtung kann gleichzeitig
z. B. ein Handrad oder ein. Knebelgriff befestigt sein, der es ermöglicht, die gewünschte
Einstellung ohne zusätzliches Werkzeug vorzunehmen. Durch dieses Handrad od. dgl.
kann im Bedarfsfall das Ventil auch langsam geöffnet und geschlossen werden.
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Da das Dichtungsmaterial .des Ventiltellers bei starkem Dichtungsdruck
mit der Zeit zusammengepreßt wird und gewissermaßen durch den Ventilsitz eine Einprägung
erfährt, könnte bei häufiger Betätigung des Ventils, ohne daß die o@benerwähnte
achstelleinrichtung benutzt wird, eine Uridichtigkeit auftreten. Um diese Abnutzungserscheinung
auszugleichen, ist zweckmäßig in das Gelenksystem ein Mittel von bestimmter, verbältn'ismäßiggeringer
Elastizität eingeschaltet, welches die geringe Verkürzung durch Eindrücken des Ventiltellers
in den Kegel ausgleichen kann. Dieses elastische Mittel kann z. B. durch einen Schlitz
in dem Gelenkschenkel, der gleichzeitig als Handhebel ausgebildet ist, gebildet
werden. Dieser Schlitz gibteine gewisse Federung derart ab, daß beim Auftreten großer
Kräfte sich die beiden oberen Gelenkpunkte etwas nähern können. Es liegt gewissermaßen
eine Federgabel vor, die im Schließzustand des Ventils ständig gespannt ist und
die bei der erwähnten Abnutzungserscheinung am Ventilteller den erforderlichen Dichtungsdruck
wiederherstellt. Diese Ausgleichfeder kann auch an einer beliebigen anderen Stelle
des Gelenksystems in anderer Form eingeschaltet sein. Zum Beispiel kann zwischen
der Einstellmutter und dem oberen Gelenk eine Tellerfeder angebracht sein. Um ein
unbeabsichtigtes öffnen des Ventils während des Transportes des Druckmittelbehälters
oder auch im Wartezustand zu verhindern, wird an dem Ventil zweckmäßig eine lösbare
Sperreinrichtung angebracht, die eine Verlagerung des mittleren Gelenkes in der
Schließstellung des Ventils verhindert. Die Sperreinrichtung kann z. B. aus einem
federnden Sperrbolzen bestehen, der in eine Rast am Ventilgehäuse eingreift.
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In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes
dargestellt, und zwar zeigt Fig. i einen Längsschnitt durch ein. Ventil im geöffneten
Zustand, Fing. 2 einen Längsschnitt des oberen Teils des Ventils mit dem Gelenksystem
bei geschlossenem Zustand, Fig. 3 einen Längsschnitt durch den Oberteil eines Ventils
mit lösbarer Sperreinrichtung. In Fig. i bedeutet i den konischen Ein-schraubstutzen
des Ventils zum Einschrauben meine Stahlflasche. 2 ist de Ventilbohrung, durch die
das Löschmittel aus der Flasche- austritt. Der Ventilteller 3 mit dem eingepreßten
Dichtungsmaterial 4 ist über die Ventilstange 5 mit dem unteren Gelenkstück 6 fest
verbunden. Dieses untere Gelenkstück 6 ist über das Gdlenk 7 und den Geilenkschenkel
8 mit dem mittleren Gelenk 9 verbunden. Der zwischen dem mittfernen Gelenk 9 und
dem oberen Gelenk io liegende Gelenkschenkel i i ist als Handgriff ausgebildet.
Das obere Gelenkstück 12 ist in kleinen Grenzen längs beweglich gelagert. Die Höheneinstellung
dieses Stückes 12 wird begrenzt durch die Einstellmutter 13, an der ein Handrad
14. unmittelbar befestigt ist. Der Ham-dgriff und Gelenkschenkel I I besitzt einen
Schlitz 15, der eine gewisse Federung zwischen den Gelenken 9 und io ermöglicht.
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Soll -das Ventil gemäß Fig. i geschlossen werden, so wird der Handhebel
i z nach unten geschwenkt. Hierdurch wird der Gelenkpunkt 9 nach innen verlagert,
und das ganze Gelenksystem erfährt eine Streckung, die sich nur nach unten auswirken
kann, da die Bewegung :des Gelenkstückes 12 nach oben begrenzt ist. hst die Einstellmutter
13 richtig eingestellt, so berührt der Ventilteller den Ventilisitz unmittelbar
vor der Strecklage der drei Gelenke und wird nunmehr beim Durchdrücken in die Strecklage
mit sehr großer Kraft auf den Sitz gepreßt. Hierbei federn ,die beiden Gelenkpunkte
9 und io etwas zusammen, wodurch kleine Ungenauigkeiten durch Abnutzungen ausgeglichen
werden.
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Um eine sichere Schldeß(stellung zu erreichen, ist es zweckmäßig,
die Gelenke etwas über die Strecklage hinaus durchzudrücken. Um das richtige Maß
der Schließbewegung zu gewährleisten, ist am Gelenkschenkel i i eine Anschilagfläche
16 vorgesehen, die dann an .der inneren. Wandung des Ventilgehäuses anliegt, wenn
die drei Gelenkpunkte in der richtigen Schließlage angelangt sind, wie dies in Fig.
2 dargestellt ist.
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Soll das Ventil langsam geöffnet werden, so ist dies durch Lösen der
Einstellmutter 13 mit Hilfe des Handrades 14 jederzeit möglich.
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Bei dem Ausführungsbeispiel nach Ffig. 3 wird die Federung des Geolenksystems
,durch eine Tellerfeder 17 erreicht, die zwischen die Einistellmu,tter 13 und das
obere Gelenkstück 12 geschaltet ist.
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Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 3 ist außerdem .der obere Gelenkschenkel
i i mit einem federnden Sperrbolzen 18 versehen, der in eine Raste i9 des Ventilgehäuses
eingreift und das Gelenksvstem .am Ausschwenken verhindert. Zur Entsicherung muß
der Sicherungsbolzen 18 gegen den Fe erdruck angehoben werden. Dieses geschieht
über elinen Knii,ehebel2o, dessen einer Schenkel unter -den Kopf ,der Sicherungsschraube
18 in eine ,Tut 21 eingreift. Der andere Schenkel des Kniehebels 20 erhält eine
Schwenkbewegung durch eine Druckstange 22, die im Innern des Betätigungsliebe9.s
i i gelagert ist, an dessen Ende herausragt
und hier eine Druckplatte
24 trägt. Durch Niederdrücken dieser Druckplatte 24 erfährt der Kniehebel 20 eine
Schwenkbewegung, die den Sicherungsbolzen i 8 anhebt und entsichert. Hierauf kann
der Betätigungshebel i i, dessen freies Ende als Kugelgriff 23 ausgebildet
ist, nach oben gedrückt werden, wodurch die Öffnung des Ventils erfolgt. Es ist
zweckmäßig, den Kugelgriff 23 abnehmbar einzurichten. und die Trennu.niggstel@le
so vorzusehen, daß bei abgenommenem Griff die Sicherung gegen das Öffnen des Ventils
bestehenbleibt, so daß gewissermaßen der Handgriff nicht nur den Hebel, sondern
auch den Schlüssel zum Betätigen des Ventils bildet. Bei dieser Anordnung ist bei
abgenommenem Handgriff das Ventil gegen jede unbefugte Benutzung geschützt. Außerdem
kann man die am Ventil verbleibenden Teile Go klein halten, d-aß sie zusammen mit
dem Flaschenventil unter die bekannte Schutzhaube der Stahlflaschen passen.