DE9101377U1

DE9101377U1 - Schnellentlüftung für Trockner

Info

Publication number: DE9101377U1
Application number: DE9101377U
Authority: DE
Original assignee: Lindauer Dornier GmbH
Current assignee: Lindauer Dornier GmbH
Priority date: 1991-02-07
Filing date: 1991-02-07
Publication date: 1992-03-05
Anticipated expiration: 2001-02-08

Description

Schnellentlüftung für Trockner

Die Erfindung betrifft eine Schnellentlüftung für Trockner, insbesondere Trockner für Folienreckmaschinen, in welchen Trocknern gasförmiges Medium von einem oder mehreren Ventilatoren im Kreislaufverfahren über Heizkörper einen aus einem ersten oberhalb der Gutlaufbahn und einen zweiten unterhalb der Gutlaufbahn vorhandenen Belüftungskreislauf zu- und abgeführt wird und wobei jeder Belüftungskreislauf aus wenigstens einen Druck- und Saugbereich besteht, und wobei der Trockner wärmeisolierende Gehäusewandungen besitzt und über Türen ein Zugang zu Einbauten des Trockners gewährleistet ist.

Bekannt ist, daß es beim Betreiben von Reckanlagen für biaxial orientierte Folie, wie z.B. Polypropylen, Polyester u.s.w. sowie auch bei Trocknungsvorgängen für andere Materialen immer wieder zu Unterbrechungen des Produktionsprozesses kommt, z.B. durch Reißen der herzustellenden Produktbahnen.

In einem solchen Falle müssen die im Trockner verbleibenden Materialreste entfernt werden. Dies muß aus wirtschaftlichen Gründen schnell erfolgen. Da jedoch die Trockner bei einer hohen Temperatur betrieben werden, weil Polypropylen z.B. 180 C und bei Polyäthylen bis zu 250 C, ist ein kurzfristiger Zugang zu den Einbauten des Trockners nicht möglich.

Gegenwärtig werden, wenn ein Folienabriß festgestellt wird, die Heizkörper ausgeschaltet und die Trocknertüren geöffnet. Der Abkühlprozeß verläuft in diesem Falle sehr zeitaufwendig und es entstehen erhebliche Produktionsausfälle bis die Schadensbehebung erfolgen kann.

Es ist deshalb Aufgabe der Erfindung, die an sich bekannten Trockner so zu gestalten, daß im Havariefall unmittelbar nach dem Abschalten der Trocknerheizung die

Hauptmenge der im Trockner befindlichen Heißluft gegen Frischluft bzw. Luft niederer Temperaturen ausgetauscht und eine spürbare Reduzierung der Abkühldauer des Trockners erreicht wird.

Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß die Druckbereiche jedes Belüftungskreislaufes über wenigstens eine in die Trocknerwandung eingebrachte Öffnung verfügen, die mittels einer Klappe dicht verschließbar und offenbar ist.

Die Klappe steht dabei zur Schnellentlüftung mit einer Betätigungsvorrichtung in Wirkverbindung, die vorzugsweise aus einer pneumatisch betriebenen Kolben-Zylindereinheit besteht. Auch ein elektro-motorischer Antrieb zum Öffnen und Schließen der Klappenöffnungen ist denkbar.

Bei einer Betätigungsvorrichtung aus einer Kolben-Zylindereinheit ist der Zylinder einen Ends mit einem an der äußeren Deckenwandung und/oder äußeren Bodenwandung angeordneten Lagerbock schwenkbar verbunden, während der Zylinder kolbenstangenseitig freitragend über die Kolbenstange mit der Klappe verbunden ist.

Erfindungsgemäß ist ferner vorgesehen, daß durch an sich bekannten den Produktionsprozeß überwachende Einrichtungen, die mit einer zentralen Steuereinheit in Verbindung stehen, Störsignale aus dem Produktionsprozeß der zentralen Steuereinheit zugeführt werden, die zum Abschalten der Trocknerheizkörper führen und automatisch die die Schnellentlüftung bewirkenden Mittel betätigt werden; d.h., die Öffnungen in den Trocknerwandungen und die Türen werden automatisch geöffnet und die weiterhin laufenden Ventilatoren führen die Heißluft über die Saugbereiche und über die Öffnungen in den Druckbereichen ins Freie. Dadurch wird die Heißluft gezielt aus dem Trockner abgeführt und Luft niederer Temperatur über die geöffneten Türen an die Trocknereinbauten herangeführt.

In Versuchen hat sich gezeigt, daß bei einer Temperatur von ca. 160 C in einer Trocknerzone ohne die erfindungsgemäß vorgesehenen Öffnungen und Klappen, sich eine Abkühlzeit von ca. 35 Min. ergibt, um auf eine Temperatur von ca. 7 0 C zu kommen. Bei dieser Temperatur konnte der seitliche Trocknerbereich betreten werden; ein Durchqueren der Trocknerzone war jedoch nicht möglich, da die Wärmestrahlung im Inneren des Trockners noch erheblich über 70° C lag.

Nach dem Einbringen der durch die Klappen verschließbaren und freigebbaren Öffnungen wurden diese Versuche erneut durchgeführt .

Hierbei war zu verzeichnen, daß bei laufenden Ventilatoren nach Abschalten der Trocknerheizung, dem Öffnen von Türen und Klappen der Trockner nach ca. 1 Min. im seitlichen Trocknerbereich betreten werden konnte.

Nach einer Zeit von ca. 10 Min. waren die Einbauten des Trockners bereits soweit abgekühlt, daß das Durchqueren des Trockners ohne Wärmeschutzkleidung möglich war.

Mit den Versuchen hat sich gezeigt, daß sich pro Betriebsunterbrechung der Trockner eine Zeitverkürzung aus der erfindungsgemäßen Schnellentlüftung von ca. 25 Min. ergibt, bis die notwendigen Maßnahmen zur Behebung der angezeigten Havarie im Trockner eingeleitet werden konnten.

Dies führt zu einer erheblichen Verlängerung der effektiven Leistungszeit des Trockners und somit zu beachtlichen Kosteneinsparungen beim Betreiber der Anlage.

Diese Tatsache ist um so bedeutsamer, als bekannt ist, daß je nach der herzustellenden Produkte, es zu mehreren Folien-Abrissen pro Schicht kommen kann.

Von besonderem Vorteil ist ferner, daß bereits vorhandene Trockner ohne größeren Aufwand mit der erfindungsgemäßen Lösung nachgerüstet werden können.

Denkbar ist auch, daß anstelle der Klappen, fest in die Trocknerwände eingebaute Abzugsrohre vorgesehen sind, die vorzugsweise über das Trocknerdach ins Freie führen. Diese Abzugsrohre können

mit motorischen oder pneumatischen Stellgittern ausgerüstet
sein. Diese im Rahmen der Erfindung liegende Variantenlösung hat den Vorteil, daß die Heißluft gezielt aus dem Innenraum des
Trockners gesogen werden kann.

Die Erfindung soll nachstehend anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert werden.

Die Zeichnung zeigt eine Schnittdarstellung einer Trocknerzone in der Vorderansicht mit der Klappenanordnung zur Schnellentlüftung.

Das zu behandelnde Gut 1 ist an seinen Rändern in Spannkluppen 2, die hier nur schematisch dargestellt sind, eingespannt und
zwischen oberen und unteren Düsenkästen 3,3' des Trockners 4
hindurchgeführt. Der Trockner 4 mit seinen Einbauten wird von
wärmeisolierenden Wänden 10,10',11,11' umgeben, die dafür
sorgen, daß die erforderliche Prozeßtemperatur aufrechterhalten wird. Oberhalb der Düsenkästen 3 bzw. unterhalb der Düsenkästen 3', die quer zur Gutlaufbahn innerhalb des Trocknergehäuses 4
angeordnet sind, werden durch vertikal verlaufende Trennwände bzw. 5' und horizontal verlaufende Trennbleche 7,7' ein oberer Druckraum 8 und ein oberer Saugraum 9 sowie ein unterer Druckraum 8' und ein unterer Saugraum 9' gebildet.

In den oberen und unteren Druckraum 8,8' ragt der druckerzeugende Teil 12,12' eines Ventilators 13,13', der die in den oberen und unteren Saugbereich 9,9' strömende Rückluft über ein Filter 14,14' ansaugt und über einen Satz von Heizkörpern 15,15' über weitere in den Druckräumen vorhandene Filter 16,16' den Düsenkästen 3,3' zuführt.

Die Rückluft wird zwischen den in einem parallelen Abstand von einander angeordneten Düsenkästen 3,3' aus dem Bereich der
unterhalb und oberhalb der Warenbahn auftreffenden Heißluft in die Räume 9,9' gesogen.

Um nun im Havariefall eine kurzfristige Temperaturabsenkung im Trockner 4 und eine schnelle Zugängigkeit zu den Einbauten des

Trockners zu ermöglichen, ist erfindungsgemäß vorgesehen, daß vorzugsweise jeder der vier Druckräume, wovon in der Zeichnung nur der Druckraum 8 und 8' dargestellt ist, über in die Wände 10,10' eingebrachte Öffnungen 17,17', die mittels einer verschwenkbar auf den Wänden 10,10' angeordneten Klappe 18,18' verschließbar sind, mit der Atmosphäre verbindbar ist.

Als Betätigungsmechanismus für die Klappen 18,18' ist eine hydraulisch oder pneumatisch betriebene Kolben-Zylindereinheit 19,19' vorgesehen, deren zylinderseitiges Ende schwenkbar an einem Lagerbock 20,20' angeordnet ist und deren freies Kolbenstangenende 21,21' mit der Klappe 18,18' verbunden ist.

ZEICHNUNGS-LEGENDE

1	Gut
2	Spannkluppe
3,3'	Düsenkasten
4	Trocknergehäuse
5,5'	Trennwand
6,6'	Trennwand
7,7'	Trennblech
8,8'	Druckraum
9,9'	Saugraum
10,10'	Wände
11,11'	Wände
12,12'	Ventilatorteil
13,13'	Ventilator
14,14'	Filter
15,15'	Heizkörper
16,16'	Filter
17,17'	Öffnung
18,18'	Klappe
19,19'	Kolben-Zylindereinheit
20,20'	Lagerbock

21,21' Kolbenstangenende

Claims

D 1099 GM 01. Februar 1991 Anmelder: Lindauer Dornier Gesellschaft mbH, 8990 Lindau/B Schutzansprüche

1. Schnellentlüftung für Trockner, insbesondere Trockner für Folienreckmaschinen, in welchen Trocknern gasförmiges Medium von einem oder mehreren Ventilatoren im Kreislaufverfahren über Heizkörper einem einzigen Belüftungskreislauf oder einen aus einem ersten oberhalb der Gutlaufbahn und einem zweiten unterhalb der Gutlaufbahn vorhandenen Belüftungskreislauf zu- und abgeführt wird und wobei jeder Belüftungskreislauf aus wenigstens einem Druck- und Saugbereich besteht, und wobei der Trockner wärmeisolierende Gehäusewandungen besitzt und über Türen ein Zugang zu Einbauten des Trockners gewährleistet ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Druckbereich jedes Belüftungskreislaufes mit wenigstens einer in die Trocknerwandungen 10,10' eingebrachten mit einer Klappe 18,18' verschließbaren Öffnung versehen ist.

2. Schnellentlüftung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Klappe 18,18' mit einer Betätigungsvorrichtung in Wirkverbindung steht.

3. Schnellentlüftung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Betätigungsvorrichtung eine hydraulisch oder pneumatisch betriebene Kolben-Zylindereinheit 19,19' ist.

4. Schnellentlüftung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Kolben-Zylindereinheit 19,19' einen Ends mit einem an den Wänden 10,10' verbundenen Lagerbock 20,20' schwenkbar verbunden ist und anderen Ends das Kolbenstangenende 21,21' mit der Klappe 18,18' verbunden ist.

5. Schnellentlüftung mit dem Produktionsprozeß überwachenden Einrichtungen, die mit einer zentralen Steuereinheit in Verbindung stehen und die bei aus dem Produktionsprozeß resultierenden Störsignalen zum Abschalten der Trocknerheizkörper führen, nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die die Schnellentlüftung bewirkenden Mittel automatisch betätigt werden.