DE909300C

DE909300C - Steuerung fuer Luft- und Wasserfahrzeuge mit grosser Geschwindigkeit

Info

Publication number: DE909300C
Application number: DEK15402A
Authority: DE
Inventors: Erich Kraemer
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1952-09-06
Filing date: 1952-09-06
Publication date: 1954-04-15

Description

Gegenstand der Erfindung ist eine Steuerung für Fahrzeuge aller Art, bei der die Strömung durch Fehlen von Höhen- und Seitenruderflächen nicht vom Körper abreißt, sondern eine Art Potentialströmung erreicht wird.
Selbst bei Körpern mit nahezu stromlinienförmiger Gestalt reißt die Strömung ab, solange irgendwelche Ruderflächen aus Körper bzw. Heck hervorragen. Es bilden sich demzufolge Wirbel auf der Rückseite, welche die Ursache des Widerstandes sind. Dieser Umstand ist um so bedeutungsvoller, je größer die Fahrgeschwindigkeiten sind, da nach wissenschaftlicher Erkenntnis der Widerstand eines Körpers mit dem Quadrat seiner Geschwindigkeit wächst. Der Erfindungsgegenstand verzichtet auf die üblichen Höhen- und Seitenruderflächen. Bei ihm ist das Heck dem stromlinienförmigen Rumpf angepaßt und in jeder Ebene schwenkbar. Während bei geradliniger Fahrt die-Achsen von Rumpf und Heck genau fluchten (Abb. Ia), kann durch entsprechendes Schwenken des Heckes jede beliebige Kursänderung (Abb. Ib und Ic) erreicht werden. Was bei den bekannten Steuerverfahren mit Seiten- und Höhenrüder gemeinsam als resultierende Wirkung, aber mit turbulenter Wirbelbildung erzielt wird, erfolgt in diesem Falle, ohne daß die Strömung abreißt, ohne stoßartiges Anwachsen des Widerstandes.
Die Wirkungsweise ist aus den Abb. I bis 7 der Zeichnung zu ersehen. Das in seiner äußeren Form dem hinteren Teil des Rumpfes I angepaßte Heckstück 2, das in der Normallage (Abb. Ia) vollständig und bei Kursänderung (Abb. Ib und Ic) fast vollständig eine Potentialströmung hervorruft, ist derart in einem geschlossenen Ring 3, der an der Innenseite des Rumpfes befestigt ist, geführt, daß es durch über Kreuz gespannte Seile oder anderswie vom Führerstand aus in jeder Ebene bewegt werden kann. Da die Trägheit jeder Steuerung umgekehrt proportional der Geschwindigkeit wächst, sind für die Kursänderung bei der Neuerung nur geringe Abweichungen von der in Abb. Ia dargestellten Normalsteuerung erforderlich. Ferngesteuerte Raketen können durch diese Steuerung, wenn sie, wie in Abb.7 dargestellt, seitlich angetrieben werden, ihre ideale Strömungsform mit geringstem Widerstand erhalten und erst dadurch zu einem tragbaren Gesamtwirkungsgrad gelangen, abgesehen davon, daß die Apparatur solcher Fahrzeuge, ob automatisch oder ferngelenkt, nach diesem Prinzip sich mit weniger Raum und Gewicht unterbringen läßt, als wenn Höhen- und Seitensteuer getrennt dirigiert werden müssen. Raum- und Gewichtsersparnis aber beeinflussen Brennstoffverbrauch und Aktionsradius. Ähnlich liegen die Verhältnisse bei Wasserfahrzeugen, wie Torpedos, wenn diese anstatt durch Schrauben mit Raketen angetrieben werden. Selbst bei schnell fahrenden Überwasserschiffen üblicher Bauart kann diese Steuerung bei zweckmäßiger Änderung des Althergebrachten nutzbringend angebracht werden.
Der Erfindungsgegenstand berücksichtigt ganz besonders den Lastentransport auf dem Luftwege, der in Zukunft auf Grund der Kriegserfahrungen zu anderen Mitteln greifen muß, da er in seiner heutigen Form hinsichtlich Rentabilität seine Grenze erreicht hat. Der Lastensegler wird immer mehr in den Vordergrund treten: kleine Antriebsmaschine mit einem oder mehreren motorlosen Lastenschleppern. Bei diesen Lastenseglern wird der Fahrwiderstand durch die vorliegende Steuerung auf ein Minimum herabgesetzt. Bei Rennwagen wird durch diese Steuerung, wenn man sie in geschickter Weise mit der Radsteuerung kombiniert, nicht nur eine höhere Fahrgeschwindigkeit, sondern auch eine sichere Lage in den Kurven erreicht. Bei Fahrzeugen mit außerordentlich hoher Durchschnittsgeschwindigkeit kann man für zuverlässiges Manövrieren während Start und Landung periskopartig ein- und ausfahrbare Hilfssteuerflächen ¢ vorsehen, wie sie in Abb. 3 dargestellt sind, da die erfindungsgemäße Steuerung für große Geschwindigkeiten vorgesehen und daher bei kleinen Geschwindigkeiten träge ist.
Diese und andere Ausführungsformen sind möglich. Das Wesen der Erfindung ist eine Steuerung mit schwenkbarem Heck für Fahrzeuge mit großer Geschwindigkeit, die den geringsten Fahrwiderstand erzeugt.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Steuerung für Luft- und Wasserfahrzeuge mit großer Geschwindigkeit und einem in eine widerstandsarme Form auslaufenden Heck, dadurch gekennzeichnet, daß das Heck in beliebiger seitlicher Richtung ausschwenkbar ist.
2. Steuerung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß das schwenkbare Heck für Start und Landung mit ausfahrbaren Hilfs-Höhen- und -Seitenrudern versehen ist.