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Kreiselmischer Den Gegenstand der Erfindung bildet ein neuartiger
Kreiselmischer.
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Es ist bereits ein Doppelkreisel für Mischapparate bekanntgeworden,
der mit einem unteren und oberen Schaufelkranz mit entgegengesetzt genchteten und
gekrümmten Schaufeln ausgestattet ist.
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Bei den bekannten Ausführungen waren die beiden Schaufelkränze fest
miteinander verbunden und in Form eines einheitlichen Doppelkreisels, z. B. als
Guß stück, ausgeführt.
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Erfindungsgemäß werden die Schaufelkränze eines solchen Kreisels
geteilt und getrennt ausgeführt, so daß also ein oberes Schaufelrad mit z. B. im
Sinne des Uhrzeigers gerichteten Schaufeln und von diesem getrennt ein unteres Schaufelrad
mit entgegengesetzten Schaufeln angeordnet wird.
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Für beide Schaufelkränze kann ein Rad genau derselben Ausführung
verwandt wreden, wenn man das Rad in der oberen Stellung gegenüber der unteren Stellung
in spiegelbildlicher Anordnung, also um 1800 verdreht, anbringt.
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In der Zeichnung ist eine Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes
beispielsweise dargestellt.
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Es zeigt Fig. I einen Mischer mit erfindungsgemäß getrennt ausgebildeten
Schaufelrädern des Kreisels; Fig. 2 zeigt das Schema der Schaufelräder mit den entgegengesetzt
gekrümmten Schaufeln des oberen und unteren Rades im Grundriß.
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Im einzelnen bezeichnet in den Figuren das Bezugszeichen I die Wandung
eines Mischbehälters, in dem ein Mischkreisel mit der in beliebiger Weise
(motorisch)
angetriebenen Welle 2 umläuft. Auf der Welle sind in beliebiger Anzahl und Stellung
die Schaufelrädér3, 3, 5 angeordnet.
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Die beiden Schaufelräder 3 und 4 sind um 180° gegeneinander verdreht,
so daß die Schaufeln des oberen und unteren Rades einander entgegengesetzt gerichtet
sinld. Des geht insbesondere aus Fig. 2 hervor, in der die Schaufeln des oberen
Rades mit 6, die Schaufeln des unteren Rades mit 7 bezeichnet sind.
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Bei der Anordnung eines solchen Doppelkreisels mit voneinander getrennten
Schaufelrädern mit entgegengesetzt gerichteten Schaufeln ergeben sich in der zu
mischenden Flüssigkeit zwei Kreisströme. die etwa entsprechend den Pfeilen 8 und
9 verlaufen, sich also in der Mitte zwischen den beiden Schaufelrädern treffen und
in der Richtung der Pfeile I0, II nach der Seite hin, im alLgemeinen sich kreuzend,
austreten. Zur besseren Lenkung Idieser Ströme kann zwischen den beiden getrennten
Schaufelrdern eine Trenn- und leitscheibe 12 angeordnet sein.
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Diese Leitscheibe kann eben oder auch in anderer Art, z. B. gekrümmt
oder beiderseits entgegengesetzt gekrümmt, z. B. beiderseits konvex oder konkav
gekrümmt, ausgestaltet sein. Sie kann auch geteilt ausgebildet, z. B. mit nach außen
gerichteten Schaufeln versehen sein, die die Strömungen nach oben und unten ablenken.
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Gegebenenfalls können die Schaufeleinstellung und Krümmung der entgegengesetzt
gerichteten Schaufein der beiden Schaufelräder 3 und 4 auch den besonderen Verhältnissen
entsprechend verschieden gewählt werden, so daß die Kreiströme 8 und 9, abgesehen
von ihrer verschiedenen Richtung, auch infolge der verschiedenen Förderleistungen
der dann voneinander abweichenden bei'den Schaufelräder verschiedene Austrittsgeschwindigkeiten
besitzen.
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In gewissen Fällen können die beiden Schaufelräder 3 und 4 auch ohne
Verdrehung des unteren Rades um I800 untereinander angeordnet werden, so daß ihre
Schaufeln also gleichgerichtet verlaufen.
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Zweckmäßig können die Schaufelräder 3 und 4 in ihrer Höhe an der
Welle 2 verstellbar angeordnet sein, so daß auch ihre gegenseitige Entfernung voneinander
verändert werden kann und sie im äußersten Fall einander so weit genähert werden,
daß sie als ein einheitliches Doppelschaufelrad wirken.
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Andererseits kann man die Schaufelräder, wie z. B. bei dem Rad 5
gezeigt, auch einzeln anordnen und wirken lassen, und zwar in jeder beliebigen Zone
der Mischung, z. B. am Boden des Behälters oder auch in einer höheren Lauge.
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Durch mehrfache übereinanderanordnung derartiger Schaufelräder kann
man Mehrfachmischkreisel herstellen, deren Wirkungsbereiche den besonderen Erfordernissen
der Mischung, der Gestalt und Füllung des Behälters usw. weitgehend angepaßt sind.
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Es können ferner in Verbindung mit den Schaufelrädern besondere,
nach außen ragende Leitflächen, z. B. Leitzylinder I3 oder I4, angeordnet sein,
die mit den Schaufelrädern zusammen rotieren. Ein mit dem unteren Schaufelrad 4
verbundener Leitzylinder 14 wird z. B. dann zweckmäßig sein. wenn es sich darum
handelt, Gase oder Flüssigkeiten von unten in das Mischgut einzuführen.
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Anstatt der mit den Scliaufelrädern verbundenen und rotierenden Leitflächen
oder neben diesen können auch an sich bekannte feststehende Leitzylinder, z. B.
ein über dem Schaufelrad 5 angeordneter oder dasselbe umfassender Leitzylinder 15
angeordnet sein. Der Ausdruck Leitzylinder ist in diesem Zusammenhang für beliebig
gestaltete Leitflächen, die z. B. rippenartig, konisch oder in Form eines eckigen
Gehäuses ausgestaltet sind, gebraucht.
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Die beschriebene Kreiseleinrichtung kann in beliebiger Weise von
oben oder unten angetrieben werden.
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Die erfindungsgemäße Ausgestaltung von Kreiselmischern bietet einmal
den Vorteil einer wesentlichten Vereinfachung der Ausbildung und Fertigung der Kreisel
selbst, da im allgemeinen nur ein einzuges Schaufelrad, z. B. -in gegossener oder
geschweißter Ausführung, erforderlich ist. Dieses Schaufelrad kann dann in der beschriebenen
Weise in jeder beliebilgen Zahl sowie in jeder Höhe auf der Welle, gegebenenfalls
auch um 1800 verdreht, angeordnet werden. Ein weiterer Vorteil liegt in der bereits
erwähnten Möglichkeit, die Stellung der geteilten Schaufelräder in jeder Weise den
besonderen Erfordernissen des Betriebes anzupassen.
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Dadurch lassen sich z. B. beim Mischen dickfiüssiger oder Schlamm
enthaltender Produkte Verstopfungen vermeiden, die bei den früher üblichen, aus
einem einheitlichen Stück bestehenden Doppelkreiseln nachteilig sich bemerkbar machten.
Ferner läßt sich der Mischvorgang ganz allgemein der Konsistenz des Mischgutes wesentlich
besser anpassen. Es ergeben sich ferner Vereinfachungen und Vorteile im Betriebe
sowie die Möglichkeit, in gewissen Fällen anstatt eines erhebliche Antriebsenergie
erfordernden Doppelkreisels einen Einzelkreisel, z. B. von größerem Durchmesser
bei geringerem Kraftbedarf, anzuwenden. Außer für Mischvorgänge im eigentlichen
Sinne läßt sich die beschriebene Vorrichtnng mit Vorteil auch für verwandte Prozesse
anwenden, bei denen die Mischwirkung der Kreisel eine Rolle spielt, so z. B. für
Lösevorgänge aller Art, ferner zum Einleiten von Gasen in Flüssigkeiten, zum Waschen
von Gasen, die bei ihrem Durchgang durch die Waschflüssigkeit gereinilgt werden,'
ferner für Real;tlionsvorgänge mannigfacher Art, bei welchen z. B. eine Flüssigkeit
oder ein Gas in abgemessenen Mengen allmählich in die Reaktionsmasse eingeführt
wird. Dabei kann in an sich bekannter Weise die Rührwelle hohl ausgebildet und mit
seitlichen Austrittsöffnungen für die zugeführten Stoffe versehen sein.