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Monatsbinde und Verfahren zu deren Herstellung
Die üblichen Monatsbinden
bestehen aus aufeinandergelegten länglichen Schichten eines saugenden Materials,
vorzugsweise Zellstoff oder Watte, die durch eine Hülle aus Mull zusammengehalten
werden. Für die Herstellung derartiger Binden wird wesentlich mehr saugfähiges Material
verbraucht, als dieses zur eigentlichen Zweckbestimmung erforderlich wäre.
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Diese Art der Monatsbinden hat, weil sie als zusammenhängendes Polster
Scheidenausgang und Afterausgang zugleich bedecken, außerdem den Nachteil, daß,
besonders nach Durchfeuchten der Binden, Infektionen aus dem After auf die Scheide
übertragen werden können. Unter anderem auch deshalb ist man dazu übergegangen,
an Stelle der Monatsbinden Tampons zum Einführen in die Scheide zu verwenden. Derartige
Tampons werden jedoch aus medizinischen Gründen vielfach abgelehnt.
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Gemäß der Erfindung besteht demgegenüber eine Monatsbinde lediglich
aus einem etwa rechteckigen Zuschnitt von saugfähiger Schichtstärke und einem in
dessen Längsmittelachse angeordneten kleineren Saugkissen, welche Teile durch eine
Mulldecke vereinigt und gegebenenfalls miteinander vernäht sind.
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Die Erfindung umfaßt ferner die Befestigungsmittel für derartige
Binden und deren Herstellung in einem fortlaufenden Band, von dem dann die einzelnen
Binden als kleine Bandabschnitte abgetrennt werden können.
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Der rechteckige, saugfähige Zuschnitt kann einseitig mittels einer
feuchtigkeitsundurchlässigen Schicht abgedeckt sein und weist an bzw. in den
kissenfreien
Ecken Bandschlaufen, Durchbrechungen od. dgl. für die Befestigung der Binde mittels
schräg aufwärts geführter Haltebänder auf.
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Als Befestigungsmittel für die Binde kann auch eine besondere nachgiebige
Halteplatte dienen, die aus feuchtigkeitsundurchlässigen Stoffen besteht und an
deren Ecken die Befestigungsmittel für die Haltebänder angeordnet sind. Die Halteplatte
weist dann auf einer Seite etwa brückenartige Einsteckschlaufen für die kissenfreien
Enden des saugfähigen Zuschnittes auf.
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Das aufgelegte Saugkissen ist in seiner Form der Zweckbestimmung
angepaßt. Es weist einen abgeflacht walzenförmigen bzw. halbkreisförmigen Querschnitt
auf und gegebenenfalls eine Endverbreiterung. In das Saugkissen ist vorteilhaft
ein nachgiebiger Kern aus versteifenden Werkstoffen in der Längsrichtung eingebettet.
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Die im rechteckigen Zuschnitt bzw. an der Deckplatte angeordneten
Befestigungsmittel sind in einem Winkel zur Längsmittellinie angebracht und halten
so die Anschlußbänder an einem Bindengürtel od. dgl. von der Körpermittellinie fern.
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Die Herstellung der erfindungsgemäßen Monatsbinden erfolgt vorzugsweise
so, daß man fortlaufende Bänder aus geschichteten, saugfähigen Stoffen, wie Watte,
Zellstoff od. dgl., in vorbestimmten Abständen mit gegebenenfalls in der Längsachse
versteiften Saugkissen belegt, die so ausgebildeten Streifen mit Mull abdeckt und
zur weiteren Lagensicherung der Teile miteinander verbindet, zweckmäßig am Rande
so vernäht, daß abgetrennte, mit einem Einzelkissen versehene Abschnitte eine rechteckige,
in sich verfestigte Binde ergeben. Der fortlaufende saugfähige Streifen wird gegebenenfalls
mit einer feuchtigkeitsundurchlässigen Schicht belegt und diese mit den saugfähigen
Auflagen vereinigt, zweckmäßig vernäht.
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Die Zeichnung veranschaulicht als Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes
bzw. des Herstellungsverfahrens in Abb. I eine Seitenansicht eines fertigen Bindenzuschnittes;
Abb. 2 gibt in Aufsicht auf die Seite des Saugkissens eine Binde mit einer Befestigungsplatte
wieder; Abb. 3 ist eine Seitenansicht von Abb. 2; Abb. 4 veranschaulicht das Herstellungsverfahren
der einzelnen Binden in einem zunächst zusammenhängenden, fortlaufenden Band.
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Mit 10 sind die streifenförmigen, geschichteten Lagen aus saugfähigem
Material, wie Zellstoff, Watte od. dgl., bezeichnet. II ist das Saugkissen aus etwa
den gleichen Stoffen wie der Zuschnitt I0, in dem schematisch die Anordnung eines
versteifenden Kerns 20 angedeutet ist. 12 bezeichnet eine einseitige Auflage aus
feuchtigkeitsundnrchlässigen Stoffen, I3 Befestigungsösen od. dgl., die als Durchbrechungen
zum Anschluß von Haltebändern durch die saugfähige Schicht 10 und die feuchtigkeitsundurchlässige
Schicht 12 reichen.
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Zur Befestigung des Bindenzuschnittes 10, II kann auch eine nachgiebige
feuchtigkeitsundurch lässige Platte 14 aus Kunststoffen, Weichgummi, Zellulosederivaten
od. dgl. dienen, an deren Ecken die Befestigungsmittel, wie Bänder 15, Schlaufen
od. dgl., angeordnet sind. Die Platte 14 und die Bänder 15 können aus den gleichen
Werkstoffen bestehen, sie sind miteinander vernäht, verklebt, verschweißt od. dgl.
Die Platte 14 trägt außerdem auf einer Seite brückenartige Schlaufen 16, unter die
die beiden kissenfreien Enden des saugfähigen Zuschnittes 10 geschoben werden. Die
brückenartigen Schlaufen I6 liegen vorteilhaft an den Schmalseiten des Kissens II
an und dienen so gleichzeitig zu dessen Lagensicherung (Abb. 2 und 3).
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In Abb. 4 ist das Herstellungsverfahren der erfindungsgemäßen Monatsbinden
angedeutet. Man stelle zunächst ein fortlaufendes, praktisch endloses Band 17 in
der Schichthöhe des späteren rechteckigen Zuschnittes 10 her; das fortlaufende Band
ist mit I7 bezeichnet. Auf dieses Band werden dann in vorbestimmten Abständen die
vorher gefertigten und gegebenenfalls versteiften Saugkissen II aufgelegt, worauf
das Ganze mit Mull abgedeckt und durch Randvernähung verfestigt wird. Die feuchtigkeitsundurchlässige
Auflage 12 kann in Form eines fortlaufenden Streifens mit dem Deckmull und den saugfähigen
Teilen gleichzeitig vernäht werden. Anschließend bringt man entweder die Durchbrechungen
13 oder sonstige Befestigungsmittel an. Durch strichpunktierte Linien ist in Abb.
4 angedeutet, wie lang die Zuschnitte 10 für die Herstellung einer Binde bemessen
werden, wenn man sie von dem fortlaufenden Band 17 nach dessen Fertigstellung abtrennt.
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Erfindungsgemäß wird der Vorteil erreicht, daß mittels einer Binde
verhältnismäßig kleinen Formats deren Zweckbestimmung vollkommen erreicht wird,
ohne daß ein überschüssiger Materialaufwand erforderlich wäre. Das Saugkissen II
ist so geformt, daß es die Wirkung eines Tampons hat, ohne in die Scheide selbst
einzudringen. Diese Wirkung wird vor allen Dingen erzielt durch einseitige Aufwölbung
des Kissens, wobei vorzugsweise die Form eines Halbzylinders oder einer in der Längsrichtung
durchgeschnittenen Birne gewählt wird.
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Um eine derartige Formung zu erhalten, ist es zweckmäßig, zentral
in das I(issen einen Verfestigungskern aus saugfähigem Material, vorzugsweise Zellstoff,
einzubringen.
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Zur Befestigung der Monatsbinde wird zweckmäßig ein Monatsgürtel
verwendet der auf der Rückseite an Stelle des üblichen einen Hängebandes zwei Hängebänder
trägt, die, ausgehend von der Mittellinie, schräg nach oben zum Monatsgürtel geführt
sind. Hierdurch werden die Schlaufenteile der Binde I0, II bzw. der Deckplatte 14
noch zuverlässiger von der Mittellinie des Körpers entfernt gehalten. Außerdem bewirkt
diese Anordnung, daß der saugfähige Teil der Monatsbinde zuverlässiger der Scheide
angepreßt wird. Aus letzterem Grunde empfiehlt sich auch die Uberleitung der Schlaufenteile
der Monatsbinde zum Gürtel auf der Vorderseite durch zwei Hängebänder, die, ausgehend
von der Mittellinie, eben-
falls schräg nach oben zum Monatsgürtel
geführt werden.
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Die einzelnen Binden I0, 1 1 stellen verhältnismäßig kleine, leicht
zu verpackende und raumsparend unterzubringende Teile dar, die beliebig in einer
Halteplatte 14 auswechselbar eingesetzt werden können. Andererseits können die Abschnitte
I0, 11, insbesondere wenn sie mit einer feuchtigkeitsundurchlässigen Schicht 12
verbunden sind, auch ohne Halteplatte 14 als Binde mit zweckmäßig leicht lösbaren
Haltebändern versehen werden, die man an die Öffnungen I3 anschließt.
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PATENTANSPRVCHE: I. Monatsbinde aus mehrschichtigem, saugfähigem
Material, gekennzeichnet durch einen etwa rechteckigen Zuschnitt (Io) von saugfähiger
Schichtstärke und ein in dessen Längsmittelachse angeordnetes kleineres Saugkissen
(11), welche Teile durch eine Mullabdeckung vereinigt und gegebenenfalls miteinander
vernäht sind.