DE904491C - Verfahren zur Steuerung von zur Durchfuehrung technischer Prozesse dienenden Gasentladungen und Vorrichtung zur Durchfuehrung des Verfahrens - Google Patents
Verfahren zur Steuerung von zur Durchfuehrung technischer Prozesse dienenden Gasentladungen und Vorrichtung zur Durchfuehrung des VerfahrensInfo
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Description
Die Durchführung technischer Prozesse mittels Gasentladungen, wobei unter technischen Prozessen
auf physikalischen Vorgängen, wie Diffusionen (z. B. Chrom in Stahlobernächen, Entkohlung usw.),
auf chemischen Vorgängen, wie Reaktionen (Synthesen), und, auf physikalisch-chemischen Vorgängen
(z. B. Nitrierung von Stahl, Karburierung usw.) beruhende Maßnahmen zu verstehen sind,
erfordert die Beherrschung1 dieser Vorgänge unabhängig
von der Werksitückform. Die Behandlung erfolgt demgemäß bei vorbestimmten Entladüngsformen,
vorzugsweise in Glimmentladungen, mit durch das zu erzielende Ergebnis· festgelegten Temperaturen!,
wobei das. Erreichen dieser Temperaturen durch die Einwirkung der Gasentladung selbst
erzielt wird. Dabei wird die spezifische Belastung der in der Gasentladung liegendien oder sie als
Glimmentladung tragenden Werkstückoberfläche (in A/cm2) so gewählt, daß die gewünschte Temperatur
nicht nur erreicht, sondern auch aufrecht1-erhalten wird. Da derartige energiereicha Entladungsformen
technisch schwierig zu beherrschen sind, kommen zur Ausführung der Prozesse vorwiegend
nur Entladungsgefäße in Verwendung, bei denen in an sich bekannter Weise die Durchführungen
der Stiromzuileitungen durch die Wandung des1
Reizipienten gegen den Angriff der Gasentladung
auf die verwendeten Isolatoren durch vorgeschaltete Abschirmspalte geschützt sind.
Die technische Behandlung von Werkstücken S führt nun zu der Notwendigkeit!, die Gasentladung
so zu steuern, daß der vorwiegend zur Durchführung der Prozesse ausgenutzte lonisierungsvorgang
nach Art und Bemessung unabhängig von allen übrigen» Einflußgrößen, wie Werkstückform, auftretenden
Temperaturen usw., einzustellen ist. Beispielsrweisa erfordern Reduktiioosvorgange in einer
Wasserstoffatmosphäre oder Nitrierungeni in, einer Ammoniakatmosphäre bei einem bestimmten Werkstoff
eine definierte Flächenbelastung und einen hierauf abgestammten Gasdiruck, um die Intensität
dies Ionenbombardiements der gefordertenReaktions·-
tiefe, der Art derselben! sowie der Zeit zur Durchführung
der Reaktion anzupassien. Da hauptsächlich praktische technische Erwägungen, wie Wirkungsgrad-
und Wirtschaftlichkeitsfragen in, bezug auf Strom- und Gasverbrauch, sowie je Zeiteinheit erzielte
Reiaktionsergebmisse bzw. Stückzahl fertig behandelter Werkstücke, maßgebend sind, so ergeben
sich Behandlungen bei vorwiegend hohen
as Gasdrücken;, die eine entsprechende Höhe der spezifischen
elektrischen Flächenbelastung zur Folge haben, und hieraus wieder resultierende, für den
gegebenen Prozeß durchweg nicht ohne weiteres passende, meistens zu hohe Temperaturen. Vor-wiegend
kommen Gasdrücke im Bereich von 0,1 mm Hg-Säule bis 50 mm Hg und darüber zur
Verwendung, die große Energiekonzenitrationen an den Elektroden zur Folge haben; es kommen aber
auch Drücke unter 0,1 mm bis 0,01 mm in Betracht, wie die Anwendung höherer Gaskonzentrationen,
von 50 mm Hg vorzugsweise bis Atmosphärendruck, nicht ausgeschlossen sein soll.
Bei Werkstücken mit Ausnehmungen, wie sie vorzugsweise in Form von Bohrungen auftreten,
besteht überdiesi Gleichgewicht zwischen Flächentedlen, die an der Wärmeabstirablung beteiligt sind,
also im allgemeinen zwischen der Werkstück-' außenfläche, und solchen Teilen, die nur an der
Temperaturerhöhung teilnehmen, also im Soodierfall an den Innenwandungen unter Voraussetzung
eines Überzuges mit Glimmlicht, nicht mehr bei allen Temperaturen. Das bedeute*, daß bei einem
bestimmten Verhältnis- von Außen- zu Innenflächen
eine gewisse untere Temperatorgrenze nicht unterschritten werden kann, wenn der Glimmsaum die
gesamte Werkstückoberfläche bedeckt. Andererseits bestehen auch Schwierigkeiten, die Entladung
auf allen Innenteilen eines· mit Ausnehmungen versehenen
Werkstückes mit Bestimmtheit zu erzielen, wenn nicht im Gebiet des anomalen Kathodenfalles
gearbeitet, d. h. die Flächenbelastung entsprechend hoch gewählt wird. Diese Forderung verschlechtert
weiterhin die Wärmebilanz zwischen aufheizenden und abstrahlenden Oberflächenteilen, so· d!aß wesentlieh
höhere Temperaturen auftreten, als sie für den vorgesehenen! Zweck optimal oder überhaupt brauchbar
sind. Da im allgemeinen für die Behandlung etwa von Metallen ziemlich enge Temperaturgrenzen
gegeben -sind, indem beispielsweise bei der Behandlung vom Stahl das Erreichen der Umwandlungstetnperaturen
zui vermeiden ist, war man bisher bei den zur Durchführung technischer Prozesse
dienenden Gasentladungen auf bestimmte Reaktionen und Werkstückformen beschränkt.
Die Erfindung beruht auf der Erkenntnis, daß man diese funktionell en Beziehungen zwischen! den
maßgebenden' Einflußgrö&n weitestgehend auflockern
muß, um einzelne Aufgaben überhaupt lösen oder bed weniger schwierigen Fällen unmittelbar
die optimalen Arbeitsbedingungen einstellen zu können.
Das demgemäß vorgeschlagene Verfahren zur Steuerung vom zur Durchführung technischer
Prozesse dienenden Gas-, vorzugsweise Glimmentladungen kennzeichnet sich dadurch, daß erfindungsigemäß
der Verlauf der Gasentladung diskontinuierlich gestaltet wird.
Diese diskontinuierliche Gestaltung der Gasentladung kann man von drei Seiten aus angehen. Es
besteht zunächst die Möglichkeit, den Verlauf der Gasentladung durch Beeinflussung wenigstens einer
elektrischen Be'stimmungsgröße diskontinuierlich zu gestalten. Man kann aber auch den Verlauf der
Gasentladung durch Beeinflussung mindestens eines im Behandlungsraum anwesenden Stoffes diskontinuierlich
gestalten, und es besteht schließlich die gleiche Möglichkeit dadurch, daß man vom Werkstück
ausgeht. Selbstverständlich lassen sich auch einzelne oder alle diese Maßnahmen gemeinsam
anwenden. Als diskontinuierliche Gestaltung ist es dabei schon zu betrachten, daß der Verlauf der Gasentladung
zeitlich moduliert wird, wobei man im allgemeinen periodische oder rhythmische Modulationen
zur Anwendung1 bringen kann, ohne daß aperiodische oder unrhythmische Beeinflussungen
ausgeschlossen wären. Auf diese Weise werden die Arbeitsgebiete der. einzelnen Bestimmungsigrößen,
die als vorteilhaft erkannt und deren Auswirkungen erwünscht sind, im Modülatiomszyklus durchlaufen
und zur Wirkung gebracht, so daß die sonst nur einzeln auftretenden Faktoren im Endprodukt
summiert erscheinen.
Geht man zunächst von der Beeinflussung elek-. irischer Besitimmungsgrößen aus, so bietet1 sich die
Impulssteuerung der Gasentladung als besonders geeignet an. Durch diese Anwendung1 wird es möglich,,
die Intensität der Ionisierung z. B. in Glimmentladungen allen Anforderungen der gewünschten
technischen Reaktionen und Behandlungen anzupassen, ohne durch andere, irgendwie hiermit verknüpfte
Einflußgrößen beschränkt zu werden. Vor allem kann man, die gewünschte Temperatur völlig
unabhängig von der Form des Werkstückes oder den übrigen Parametern der Gasentladung, wie
Spannung, Strom, Art und! Druck der Gasatmo'-Sphäre usw., einstellen. Die Einwirkung der Gasentladung
erfolgt also nicht mehr kontinuierlich, wie dies, früher üblich war, sondern in Impulsen,
deren Zeitspannen gegen die Ruheintervalle so abgestimmt sind, daß der Mittelwert der zugeführten.
Energie unter Berücksichtigung der Intensität der
Impulse die gewünschten Temperaturwerte längere Zeiten hindurch ergibt. Der absolute Wert der
Impulsdauer wird hierbei so gewählt, daß mindestens, der zeitliche Verlauf der Ionisierungs:- bzw.
Entioniisierungsvorgänge bei Geigebenheit von- Gasart,
Gasdruck, Elektrodenwerkstoff und -temperatur
mit Sicherheit bestrichen wird. Die obere Grenze der Impuls- und Intervallzeitspannen wird dagegen
durch die Wärmekapazität oder besser Wärmeträgheit
des Werkstückes geliefert, indem Temperaturschwankungen,
die über gewisse Mindesttoleränzen hinausgehen, vermieden werden müssen. Außerdlem
kann, etwa zur Aufrechterhaltung der Einwirkung der aktivierten Atmosphären auf das Werkstück
auch noch während der Pausen, die Impulssteuerung zwischen einem Maximalwert und einem über den
Nullwert liegenden Minimalwert vorgenommen werden, so daß nicht bis auf dem Nullwert zuirückgesiteuert
wird und dadurch der Glimmsaum, weleher aufrechterhalten; werden soll, nicht verlöscht.
Im allgemeinem wird man die Intervalldauer mindestens gleich dem Wert der Impulsdauer bemessen,
wobei auch Verhältnisse auftreten können, die eis zwackmäßig erscheinen lassen:, die Intervalldauer
mindestens auf dasi Doppelte der Impulsdauer einzustellen.
Bei Anwendung sehr energiereicher Impulse wird: man, auch noch wesentlich größere
zahlenmäßige Verhältnisse der zeitlichen Dauer vom Pause zu Impuls wählen. Es ergeben sich außer
der soeben ausgeführten Möglichkeit der freien wahilweisen Beeinfiusisuing der einzelnen Bestimmungsgrößen
der 'Glimmentladung noch eine Reihe weiterer Vorteile. Beispielsweise werdlen die Diffusions-
bzw. Reaktionsvorgänge teilweise stark beschleunigt, wobei die stoßweise Energiezufuhr
sowohl in Form von Ioniisiierungsgrad dies Gases
als auch in Form von Temperatursteigerungen: an der für die Einleitung dler Diffusiionsivorgänge ausschlaggebenden
Oberflächenschicht des Werkstorfee maßgebend ist. Die Abwägung dieser Einflüsse
gegeneinander ist wieder durch die Zeitdauer des Energieimpulses und seiner Amplitude möglich, da
die mit großer Trägheit bezüglich des Wärmeflusses in das Werkstückinnere behafteten tbermischen;
Vorgänge' vorwiegend durch die Zeitdiauer vorbestimmt sind, während der Iomiisationszustand
hingegen, durch die Spannung usw. beeinflußbar ist. Durch die Impulse treten außerdem lokale, mitunter
starke Erwärmungen in der Behandlungsatmosphäre auf, die entsprechende Druckschwankungen
und damit eine sehr erwünschte starke Konvektion des Gases am Werkstück zur Folge
haben.
Vorrichtungen zur Durchführung des Verfahrens kennzeichnem sich in weiterer Ausbildung des
Ernndungsgedankens durch Einrichtungen zur diskomtinuierlicheni
Gestaltung des Verlaufes der Durchführung technischer Prozesse dienender Gasentladungen.
Demgemäß wären für den Erstfall der Beeinflussung elektrischer Bestimmungsgrößen alle
Maßnahmen dar Technik anwendbar, die als. Impulssteuerungen bekannt sind. Es kann zur
Impulssteuerung dler Gasentladung zunächst die von einem Generator beliebiger Ausführung, also
von einer rotierenden elektrischen Maschine, von einem Quecksilberdampf-, Trocken- oder Kontaktgleichrichter
gelieferte elektrische Leistung über einen periodisch betätigten Schalter, etwa umlaufende
Kontaktscheiben, Nockenscheiben mit Schaltbetätigungen usw., zerhackt werden:. In diesem
Fall werden Impulsdauern in der Größenordnung von io""1 bisi 10 Sekunden; oder länger mit
Leichtigkeit erzielt. Die zeitliche Modulation kann
aber auch durch rein elektrische Mittel, die wie Schalter wirken, erfolgen, indem Thyratrons, Ignitrons
oder ähnliche steuerbare Entladungsgefäße verwandt werden. Der Steuiarvorgang selbst kann
auch in diesem Fall durch mechanische Schalteinrichtungen, vorzugsweise kleiner Leistung,
eingeleitet werden, oder es wird der gesamte Steuervorgang beispieliswaise durch Verwendung
elektronischer Mittel, wie Impulsgeneratoren mit Vakuum- oder Gasentladungsröhren, ausgeführt.
Durch Anwendung derartiger Mittel kann man die Impuls- und/oder Intervalldauern auf Größenordnungen von 10—6 Sekunden oder noch, kleiner einstellen,
wobei jedoch aus; den obenerwähnten; Gründen Zeitspannen unter 1000 Mikrosiekunden bis auf
Ausnahmefäll© nicht in Betracht, kommen. Schließlieh
kann man die Impulssteuerung bereite in der speisenden Stromquelle selbst anordnen, indem
beispielsweise gittergesteuierte Gleichrichter zur Anwendung kommen. Den Verlauf der Impulse
wird man vorteilhaft recbteckförmig oder annähernd reckteckförmig einstellen, um während der Einwirkungsdauer konstante Verhältnisse der Gasentladung
zu sichern. Spannungsspitzien, wie sie bei
Dreieckimpulsen auftraten, ergaben mitunter erwünschte oder unerwünschte Nebenerscheinungen;,
so daß je nach dem Vorliegen dieser Erfordernisse die grundsätzlich 'rechteckige Impulsform verlassen
werden kann.
Die Modellierung elektrischer Bestimmungsgrößeni
hat dien besonderen Vorteil einer einfachen Regulierung. Schon durch Variation der Impuls-
und Intervallzeitspannen, ergibt1 sich die Möglichkeit, auf diese Weise zu regeln. Naturgemäß ist
man nicht auf die Veränderung der Zeitdauer angewiesen, sondern man kamm auch die Amplitude
der Impulse oder beides verändern. Man kann naturgemäß die Regelung auch automatisch durchführen,
indem z. B-. die Temperatur zur Beeinflussung der Impulse benutzt wird, um einen bestimmten
Solltemperaturzüstand automatisch zu sichern.
Was für die elektrischen Bestimmungtsgrößen
ausgeführt worden ist, gilt sinngemäß für im Behandlungsraum anwesende Stoffe, die im allgemeinem
als Gasatmosphärem verwirklicht werden. Demgemäß können Gasart und/oder Gasdruck verändert
werden, um den Verlauf der Gasentladung diskontinuierlich zu gestalten. Im allgemeinen
wird es· genügen, den Gasdruck pulsieren zu lassen.
Auch ist es nicht erforderlich,, daß das behandelnde Gas-, wie Wasserstoff, Ammoniak, Metalldämpfe,
metallhaltige Gase usw., als Ganzes durch andere
Gase, Dämpfe, Sublimationen oder Mischungen dieser ersetzt wird, sondern es kann bereits genügen, andere Stoffe in derartige Atmosphären
einzuführen, beispielsweise rhythmisch ein Edelgas, wie Argon, zuzusetzen,.
Die Durchführung der Veränderung des Gasdruckes
wird durch an, sich bekannte technische Mittel erfolgen. Es kann z. B. ein den Gaszufluß
ίο regelndes Nadelventil periodisch durch einen Motor
weiter geöffnet oder geschlossen werden, so daß der Gasdruck um einen passend gewählten Mittelwert
pendelt. Die Druckamplitudö ist hierbei durch den öffnung»- bzw. Schließungsgrad bestimmt, und die
Zeitperiode der Druckmodulation ist gegeben durch die Geschwindigkeit des· Druckausgleichs im Behandilungsrezipienteni
und bewegt sich im allgemeinen in der Größenordnung von Minuten.
Schließlich kann der Verlauf der Gasentladung dadurch diskontinuierlich gestaltet werden, daß
man den Werkst ückzu stand, verändert. Allerdings kommen hier weniger die an sich möglichen
periodischen oder rhythmischen Veränderungen in Betracht, sondern hier wird im allgemeinen dieas
erzielte einmalige Diskontinuität der Gasentladung auf den Zustand des· Werkstückes zu beziehen sein,
bei dem das Werkstück nicht verändert ist. Derartige Veränderungen können im Gegensatz zum
ursprünglichen Grundizustand beispielsweise dadurch erfolgen, daß das Werkstück teilweise, gegebenenfalls
wieder periodisch und rhythmisch, abgeschirmt wird. So* kann, das Glimmlicht an der
Kathode durch anodisches Potential führende Abschirmungen verdrängt werden, welche die
abschirmenden Teile mit engem Spaltabstand umgeben. Es gibt die weitere Möglichkeit, die Werkstücke
teilweise mit wärmebeständigen Isolierkörpern abzuschirmen, an denen keine Glimmentladung
auftritt. Bei einfachster Ausführung bestehen diese Abschirmungen bei geometrisch
einfachen Werkstückformen aus Keramikhülsen, öderes werden bei verwickeiteren Werkstückformen
innen hohle:, den Oberflächenverlauf einhüllende Metallformen verwende*, die außen einfache Formen
aufweisen und ihrerseits im keramischen Abschirmkörpern:
angeordnet sind. Keramische Werkstoffe sind bei den auftretenden Temperaturen ausreichend fest und besitzen eine Isolierfähigkeit,
die das Auftreten eines Glimmsaumes verhindert.
Schließlich können die abzuschirmenden Flächenteile des Werkstückes, auch mitl streichfähigen
Massen bedeckt werden, die einen, isolierenden, wärmebeständigen Überzug bilden. Hierfür sind
pulverförmige oder kolloidale keramische Stoffe mit geeigneten Bindemitteln verwendbar. Dasi
Werkstück kann aber auch dadurch maßgeblich verändert werden, daß esi gekühlte Teile oder Kühlmäntel
aufweist. Auch hierdurch wird die Wärmebilanz unabhängig von den Bestimmungsgrößen der
Gasentladung so gestaltet, diaß das Verfahren, überhaupt oder mit gutem Wirkungsgrad durchführbar
wird. Auch hier kann man das Kühlmittel periodisch zuführen oder den Zutritt absperren.
Als- Ausführungs-beispiel sei die Nitrierung von
Werkstücken erwähnt.
Bei derartigen Nitrierungen von z. B-. Stahl in
einer Ammoniakatmosphäre mit einem Druck von 6 bis 15 mm Hg-Säule hai es sich gezeigt, daß Impulse
mit einer Zeitdauer von 0,1 bis 0,2 Sekunden und mit einer Ionisierungsispannung von 550 Volt,
auf die jeweils Pausen von 0,4 bis* 1,4 Sekunden
bei einer Ioniisierungsspannung von' 350 Volt folgen,
wobai wechselnd spez. Belastungen von etwa 2 bis. 20 Watt pro Ouadratzentimeter auftreten, zur
Bildung einer nitrierten Schicht' von 0,4 bis 0,5 mm Dicke bei den behandelten Stablkörpern in einer
Gesamtbehandlungszait von 15 Stunden führen, während bei der üblichen Gasnitrierung oder selbst
bei der Nitrierung in Glimmentladungen mki kontinuierlicher
Spannung, die dann auf einem Mittelwert zwischen 350 und 550 Volt Hegt, bisher 40 bis
60 Stunden zur Erzielung des gleichen Ergebnisses notwendig waren. Die mittleren Temperaturen
können dabei niedriger als beim Arbeiten mit kontinuierlich gleicher Ionisierungsspannung gewählt
werden. In der gleichen Weise verbessern sich auch andere Dififusionsvorgänge, wobei eine merkliche
Erhöhung der Diffusionsgeschwindigkeit festzustellen ist; außerdem sind die erzielten Ergebnissie
durch Anwendung niedrigerer Temperaturen qualitativ besser, da Gefügeänderungen in der
Material'Struktur vermieden werden können. Derartige
Feststellungen konnten insbesondere bei der Diffusion von Chrom in Stahl getroffen werden.
Gleichfalls: durch eine Beschleunigung bzw. Intensivierung von Diffusionisvorgängen können die
beobachteten guten Resultate bei Entgasung von Metallen und bei der Ausscheidung von Verunreinigungen,
wie Schwefel·, Phosphor usw., erklärt werden. Die Auswirkungen in den letzten Einzelheiten, sind nicht geklärt, d!a die Diffusion
in Metallen und die Rolle, welche verschiedene Spurenelemente dabei spielen, sowie die Einflüsse
der Temperatur usw. auf die verwickelten physikalisch-chemischen. Vorgänge nach dem Stand der
Wissenschaft heute noch nicht restlos bekannt sind.
Claims (22)
1. Verfahren zur Steuerung von der Durchführung
technischer Prozesse dienenden Gasentladungen, vorzugsweise Glimmentladungen,,
dadurch gekennzeichnet, daß der Verlauf der Gasentladung künstlich diskontinuierlich gestaltet
wird. .
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch ge-.
kennzeichnet, daß dler Verlauf der Gasentladung
durch Beeinflussung mindestensi einer elektrischen Bestimmungsgröße diskontinuierlich ge-
staltet wird.
3. Verfahren, nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß .der Verlauf der Gasentladung durch Beeinflussung mindestens eines im Behandlungsraum anwesenden Stoffes diskon-
tinuierlich gestaltet wird.
4· Verfahren nach Anspruch ι, dadurch ge^-
kennzeichnet, daß der Verlauf der Gasentladung durch Veränderung· dies Werkstückzusitandes
diskontinuierlich gestaltet wird.
5. Veirfahren nach den Ansprüchen. 2 und 3,
dadurch gekennzeichnet1, daß der Verlauf der
Gasentladung1 sowohl durch. Beeinflussung elektrischer
Bestimmungsgrößen als auch durch Beeinflussung· im Behandlungsraum anwesender
Stoffe diskontinuierlich gestaltet wird.
6. Verfahren nach den Ansprüchen 2 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Verlauf der
Gasentladung durch' Beeinflussung elektrischer Bestimmungsgrößeii und durch Veränderung
des Werkstückes' diskontinuierlich gestaltet wird.
7. Verfahren, nach den Ansprüchen. 3 und 4,
dadurch gekennzeichnet, daß der Verlauf der Gasentladung durch Beeinflussung im Behandlungsraum
anwesender Stoffe und durch. Veränderung dies Werkstückes diskontinuierlich gestaltet wird.
8. Verfahren nach den Ansprüchen 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Verlauf der
Gasentladung durch Beeinflussung elektrischer Bestimmungsgrößen und im Behandlungsraum
anwesender Stoffe sowie durch Änderungen das Werkstückes, diskontinuierlich gestaltet wird.
9. Verfahren, nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß
der Verlauf der Gasentladung zeitlich moduliert wird.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet,
daß der Verlauf der Gasentladung periodisch moduliert wird.
11. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Gasentladung impulsgesteuert wird.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet,
daß die Intervalldauer mindestens auf die Länge der Impulsdauer bemessen wird.
13. Verfahren nach Anspruch 31, dadurch gekennzeichnet,
daß aus dem behandelnden Gas gebildete Atmosphären in Druckpulsationen versetzt werden. .
14. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Art des behandelnden Gases verändert wird.
15. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet,
daß dem ziur Grundbehandlüng
dienenden Gas anderes Gas zugesetzt wird.
16. Verfahren nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet,
daß dem zur Grundbehandlung dienenden Gas anderes Gas rhythmisch zugesetzt wird.
17. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß Werkstückteile abgeschirmt werden.
18. Verfahren nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet,
daß das als Kathode geschaltete Werkstück anodisch abgeschirmt wird.
19. Verfahren nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet,
daß das als Anode geschaltete Werkstück kathodisch abgeschirmt wird.
20. Verfahren nach Anspruch 17', dadurch gekennzeichnet,
daß Werkstücke durch Isolierkörper abgeschirmt werden.
21. Verfahren nach Anspruch 4., dadurch gekennzeichnet,
daß Werkstückteile gekühlt werden.
22. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 21,
dadurch gekennzeichnet, daß die Regelung der zum diskontinuierlichen Verlauf der Gasentladung
führenden Bestimmungsgrößen in selbsttätiger Abhängigkeit vom Temperaturzustand des Werkstückes vorgenommen wird.
© 5165 2. Ϊ4
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- 1951-08-01 GB GB1823251A patent/GB759694A/en not_active Expired
- 1951-08-01 FR FR1053916D patent/FR1053916A/fr not_active Expired
- 1951-08-02 DE DEE4145A patent/DE904491C/de not_active Expired
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