DE4238993C1 - - Google Patents
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- C23—COATING METALLIC MATERIAL; COATING MATERIAL WITH METALLIC MATERIAL; CHEMICAL SURFACE TREATMENT; DIFFUSION TREATMENT OF METALLIC MATERIAL; COATING BY VACUUM EVAPORATION, BY SPUTTERING, BY ION IMPLANTATION OR BY CHEMICAL VAPOUR DEPOSITION, IN GENERAL; INHIBITING CORROSION OF METALLIC MATERIAL OR INCRUSTATION IN GENERAL
- C23C—COATING METALLIC MATERIAL; COATING MATERIAL WITH METALLIC MATERIAL; SURFACE TREATMENT OF METALLIC MATERIAL BY DIFFUSION INTO THE SURFACE, BY CHEMICAL CONVERSION OR SUBSTITUTION; COATING BY VACUUM EVAPORATION, BY SPUTTERING, BY ION IMPLANTATION OR BY CHEMICAL VAPOUR DEPOSITION, IN GENERAL
- C23C8/00—Solid state diffusion of only non-metal elements into metallic material surfaces; Chemical surface treatment of metallic material by reaction of the surface with a reactive gas, leaving reaction products of surface material in the coating, e.g. conversion coatings, passivation of metals
- C23C8/06—Solid state diffusion of only non-metal elements into metallic material surfaces; Chemical surface treatment of metallic material by reaction of the surface with a reactive gas, leaving reaction products of surface material in the coating, e.g. conversion coatings, passivation of metals using gases
- C23C8/36—Solid state diffusion of only non-metal elements into metallic material surfaces; Chemical surface treatment of metallic material by reaction of the surface with a reactive gas, leaving reaction products of surface material in the coating, e.g. conversion coatings, passivation of metals using gases using ionised gases, e.g. ionitriding
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Härten von Werk
stücken aus Stahl, insbesondere mit mindestens einem Legie
rungselement aus der Gruppe Cr, Ni, Mn, Si und Mo, durch
Aufkohlen der Oberfläche und anschließendes Abschrecken,
wobei das Aufkohlen mittels einer Plasmaentladung im Vakuum
in Anwesenheit von gasförmigen Kohlenwasserstoffen bei
Spannungen zwischen 200 und 2000 Volt, vorzugsweise zwischen
300 und 1000 Volt, durchgeführt und das Plasma mittels im
Vakuum betriebener Elektroden erzeugt wird, von denen die
Katode als Werkstückhalter dient und im Impulsbetrieb
betrieben wird.
Durch die EP-A2-02 88 680 ist es bekannt, daß bei zu hoher
Anlieferungsgeschwindigkeit (Massenstrom mc) des Kohlen
stoffs an der Werkstückoberfläche eine Übersättigung an
Kohlenstoff eintritt, die eine Karbidbildung zur Folge hat.
Dadurch wird die bei der Aufkohlung zwischendurch erreichte
hohe Härte wieder drastisch abgesenkt. Im Idealfall sollen
die Verläufe von C-Gehalt und Härte in einem Diagramm als
angenähert S-förmige Kurven darstellbar sein.
Ein Abbau der Übersättigung durch Diffusion des Kohlenstoffs
in die Tiefe des Werkstücks wäre allenfalls nur über extrem
langdauernde Diffusionsprozesse möglich. Es wird daher in
der Literarur u. a. vorgeschlagen, während der Prozeßdauer
mehrfach zyklisch zwischen Kohlungsphase und Diffusionsphase
umzuschalten, um dem Kohlenstoff Gelegenheit zu geben, in
die erforderliche Tiefe des Werkstücks zu diffundieren. Die
Zyklusdauern sind lang, und die Erfassung der Zeitpunkte für
die Umschaltung ist schwierig durchzuführen und daher
ungenau.
Durch die US-A-49 00 371 isr ein Plasma-Impuls-Verfahren der
eingangs beschriebenen Gattung bekannt, bei dem die Wieder
holungsdauer 10 ms und die Impuls- und die Pausendauern je
5 ms berragen. Die angegebenen Parameter sollen zur Ver
gleichmäßigung der Gas- und Plasmaverteilung über die Werk
stückoberfläche führen, haben bei den üblichen Katodenspan
nungen von 500 bis 1000 V jedoch Massenströme an Kohlenstoff
zur Folge, die ohne Einschaltung von kohlungsfreien Diffusi
onsphasen gleichfalls bereits nach wenigen Minuten zur Über
sättigung des Oberflächenbereichs mit Kohlenstoff und damit
zur unerwünschten Karbidbildung führen würden. Aus den ange
gebenen Daten ergibt sich ein Massenstrom für Kohlenstoff
mc=ca. 80 g·m-2·h-1.
mc=ca. 80 g·m-2·h-1.
Ein weiteres Problem liegt darin, daß beim Plasma-Aufkohlen
im Bereich der sog. anomalen Glimmentladung gearbeitet wird,
in dem bei einer Steigerung der Spannung von etwa 200 auf
über 1000 Volt die Stromdichte überproportional zunimmt, bis
die anomale Glimmentladung nach Überschreiten eines Grenz
wertes der Spannung schlagartig in eine Bogenentladung
umschlägt (siehe: (1) Bell/Loh/Staines "Thermodynamische
Behandlung im Plasma", NEUE HÜTTE, 28. Janrgang, Heft 10,
Oktober 1983, Seiten 373 bis 379; (2) Booth/Farrell/Johnson
"The Theory and Practice of Plasma Carburising" HEAT TREAT-
MENT OF METALS, 1983, S. 45 bis 52).
Dieser Vorgang ist unter allen Umständen zu vermeiden, da
eine Schädigung des Werkstücks die Folge wäre. Unter den
Bedingungen der US-A-49 00 371 ist ein Umschlagen der
anomalen Glimmentladung in eine Bogenentladung nicht mit
hinreichender Sicherheit auszuschließen.
Durch die US-A-44 90 190 und die EP-B1-00 62 550 ist es bei
einem Verfahren der eingangs beschriebenen Gattung bekannt,
bei einem über die Verfahrensdauer mit konstanter Leistung
betriebenen Verfahren die Impulsdauer sehr viel kleiner als
die Periodendauer zu wählen, um zwei Behandlungsparameter
voneinander unabhängig zu machen, nämlich das Plasma einer
seits und die Behandlungstemperatur andererseits. Diese
Problematik ist jedoch nur beim Nitrieren und Nitrokar
burieren gegeben, da die Behandlungstemperaturen hierbei
deutlich unter 600°C liegen müssen. Unter den angegebenen
Bedingungen ist ein Aufkohlen innerhalb wirtschaftlich
vertretbarer Behandlungszeiten nicht möglich, da dieser
Prozeß erst bei Temperaturen oberhalb von etwa 800°C mit
brauchbarer Geschwindigkeit abläuft.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfah
ren der eingangs angegebenen Gartung dahingehend zu verbes
sern, daß bei reproduzierbarer und einfacherer Prozeßüber
wachung und -führung auch bei unregelmäßig geformten Werk
stücken eine gleichmäßige Härteverteilung erzielt und eine
Karbidbildung an der Oberfläche ohne die Zwischenschaltung
einer ausgesprochenen Diffusionsphase unterbleibt, daß der
Kohlenstoffgehalt an der Oberfläche des Werkstücks auf jeden
Wert zwischen dem Kohlenstoffgehalt des Kerns im Werkstück
und der Sättigungsgrenze des Werkstoffs eingestellt werden
kann und daß ein Umschlagen der Glimmentladung in eine
Bogenentladung zuverlässig verhindert wird.
Die Lösung der gestellten Aufgabe erfolgt bei dem eingangs
angegebenen Verfahren erfindungsgemäß dadurch, daß
- a) das Aufkohlen bei einem Gesamtdruck zwischen 14 und 30 mbar (1400 bis 3000 Pa) durchgeführt wird,
- b) die Impulsdauer zwischen 110 und 10 000 µs (Mikrosekun den) gewählt wird,
- c) die Pausendauer zwischen 30 und 10 000 µs gewählt wird und daß
- d) die der Plasmaentladung zugeführte mittlere Leistung nach Beendigung der Anfahrphase durch Verringerung der Impuls dauer und/oder durch Verlängerung der Pausendauer zurück genommen wird, derart, daß der Kohlenstoffgehalt an der besagten Oberfläche ohne Unterbrechung des Impulsbetrie bes zu keinem Zeitpunkt die Sättigungsgrenze des Werk stoffs für Kohlenstoff im Austenitgebiet überschreitet.
Durch die Maßnahmen nach der Erfindung wird die Aufgabe in
vollem Umfange gelöst, d. h., das eingangs angegebene Verfah
ren wird dahingehend verbessert, daß bei einfacherer Prozeß
überwachung und -führung eine Karbidbildung an der Oberflä
che ohne die Zwischenschaltung einer ausgesprochenen Diffu
sionsphase unterbleibt, daß der Kohlenstoffgehalt an der
Oberfläche des Werkstücks auf jeden Wert zwischen dem
Kohlenstoffgehalt des Kerns im Werkstück und dessen Sätti
gungsgrenze reproduzierbar eingestellt werden kann und daß
ein Umschlag der Glimmentladung in eine Bogenentladung
zuverlässig verhindert wird.
Dabei wird insbesondere der Massenstrom mc des Kohlenstoffs
reduziert, so daß dessen Löslichkeit im Austenit nicht über
schritten wird und keine Karbide gebildet werden können. Man
kann das erfindungsgemäße Verfahren quasi-stationär mit
ständig gepulstem Plasma betreiben.
Durch die oxidationsfreie Aufkohlung der Oberfläche durch
das Plasma erfolgt eine Steigerung der Dauerfestigkeit, der
Verzug des Werkstücks wird reduziert, und es entstehen
geringere Kosten für die Nachbearbeitung der Werkstücke.
Besonders vorteilhafte Verhältnisse von Impulsdauer zu Pau
sendauer liegen zwischen 0,3 und 0,02. Bei einem Verhältnis
von 0,2 ergab sich ein Massenstrom an Kohlenstoff von
mc=30 g·m-2·h-1.
mc=30 g·m-2·h-1.
Wichtig ist dabei die Einhaltung des Merkmals d). Bei einer
Absenkung des besagten Verhältnisses auf 0,025 ergab sich
ein Massenstrom von noch
mc=5 g·m-2·h-1.
mc=5 g·m-2·h-1.
Es ist dabei besonders vorteilhaft, wenn die mittlere Lei
stung nach einer Anfahrphase mit möglichst schnellem Anstei
gen des Kohlenstoffgehalts an der Oberfläche vor Erreichen
der besagten Sättigungsgrenze auf einen Wert zurückgenommen
wird, bei dem der Impulsbetrieb unter kontinuierlicher Aus
breitung des Kohlenstoffgehalts unterhalb der Sättigungs
grenze in die Tiefe des Werkstückes fortgesetzt wird.
Der Massenstrom ist dann gerade so groß wie die Wanderung im
Werkstück durch Diffusion. Hierdurch kann der Prozeß be
schleunigt werden, d. h. die Aufkohlungsgeschwindigkeit kann
am Anfang sehr hoch gewählt werden, wird danach jedoch der
Diffusionsgeschwindigkeit angepaßt.
Folgende Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Verfahrens
führen zu weiteren Vorteilen:
- - Die Zurücknahme der mittleren Leistung erfolgt kontinuier lich, oder in einer oder mehreren Stufen.
- - In einem weiteren Schritt kann der Massenstrom mc so weit reduziert oder auf 0 eingestellt werden, daß durch weitere Eindiffusion von der Oberfläche in das Werkstückinnere der Rand-C-Gehalt auf den gewünschten Wert abgesenkt und (in der Kurvendarstellung des Härteverlaufs) im Randbereich ein waagrechter Verlauf eingestellt wird.
- - Das dem Plasma zugeführte Prozeßgas besteht aus 2 bis 50%, vorzugsweise 10 bis 30%, Argon, 3 bis 50%, vorzugsweise 10 bis 30%, Kohlenwasserstoffgas, Rest Wasserstoff (jeweils Volumenprozente).
- - Mit zunehmendem Druck im Prozeßraum, d. h. am oberen Ende des Druckbereichs erfolgt eine noch bessere "Anschmiegung" des Plasmas an eine profilierte, strukturierte oder gar hinterschnittene Werkstückoberfläche, wie dies beispiels weise bei Zahnrädern, Lagerkäfigen o. dgl. der Fall ist.
Durch den Zusatz von Argon wird ein Teil der eingebrachten
Energie für die Ionisierung des Argons verwendet, wodurch
der Prozeß vorteilhaft gestaltet wird.
Als gasförmige Kohlenwasserstoffverbindungen kommen bei
spielsweise folgende Gase infrage: Methan, Athan, Propan,
Athylen und Propen.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Fig. 1 bis 6
näher erläutert.
Es zeigt
Fig. 1 einen Vertikalschnitt durch eine Vorrichtung zur
Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens,
Fig. 2 eine Parameterdarstellung der Abhängigkeit der
Kohlenstoffkonzentration in verschiedenen Tiefen
des Werkstücks nach unterschiedlicher Verfahrens
dauer,
Fig. 3 die zu Fig. 2 gehörenden Härtewerte,
Fig. 4 ein Diagramm über die Abhängigkeit der Kohlen
stoffkonzentration ausgehend von der Oberfläche
in die Tiefe des Werkstücks beim Ausführungs
beispiel,
Fig. 5 ein Diagramm mit einer vergleichsweisen Darstel
lung des Härteverlaufs an Flanke und Fuß eines
Zahns eines Zahnrades nach Anwendung eines
Prozeßdrucks von 2500 Pa, und
Fig. 6 ein Diagramm analog Fig. 5, jedoch nach
Anwendung eines Prozeßdrucks von nur 600 Pa.
In Fig. 1 ist ein Vakuumofen 1 mit einer Ofenkammer 2
gezeigt, die mit einer Wärmedämmeinrichtung 3 ausgekleidet
ist. Vor den Seitenwänden 3a der Wärmedämmeinrichtung 3
befindet sich eine an Masse gelegte Elektrode, die als
Anode 4 des Stromkreises dient. Durch die Ofendecke 2a ist
mittels einer Isolierdurchführung 5 eine senkrechte Trag
stange 6 hindurchgeführt, die an ihrem unteren Ende einen
plattenförmigen waagrechten Werkstückhalter trägt, der
gleichfalls Elektrodenfunktion hat, d. h. als Katode 7 dient.
Von den auf diesem Werkstückhalter angeordneten Werkstücken
8 ist nur ein einziges dargestellt.
Zwischen der Katode 7 und der Anode 4 befindet sich eine
Stromversorgung 9 für die Erzeugung der Spannungimpulse für
die Bildung des Plasmas. Der Stromversorgung 9 ist ein
Steuergerät 10 zugeordnet, mit dem die elektrischen Verfah
rensparameter für die Beeinflussung des Plasmas einstellbar
sind.
Katode 7 und Werkstücke 8 sind konzentrisch von einem Wider
standsheizkörper 11 umgeben, der an eine regelbare Strom
quelle 12 angeschlossen ist. Die Energiebilanz des Ofens und
damit die Werkstücktemperatur wird von den Verlusten einer
seits und von der Summe der Energiebeiträge des Plasmas und
der Strahlung des Widerstandsheizkörpers andererseits
bestimmt.
In die Ofenkammer 2 mündet eine Versorgungsleitung 13, die
von einer regelbaren Gasquelle 14 kommt und durch die die
gewünschten Prozeßgase oder Gasgemische zugeführt werden.
Die Gasbilanz wird durch die Gaszufuhr, den Verbrauch durch
die Werkstücke und ggf. Verlustsenken, nicht zuletzt aber
durch den Einfluß der Vakuumpumpe 15 bestimmt, die über eine
Saugleitung 16 mit der Ofenkammer 2 verbunden ist und auch
als Pumpsatz ausgebildet sein kann.
Im Boden 2b der Ofenkammer 2 befindet sich eine Öffnung 17,
die durch einen Absperrschieber 18 verschließbar ist und
unter der sich - vakuumdicht angeschlossen - ein beheizbarer
Ölbehälter 19 mit einem Abschrecköl befindet. Über der
Öffnung 17 befindet sich in der Katode 7 eine Öffnung 20,
durch die die Werkstücke 8 mittels eines nicht gezeigten
Manipulators in das Abschrecköl abgesenkt werden können. Die
Wirkungsweise dieser Vorrichtung ergibt sich aus der allge
meinen Beschreibung und aus den Ausführungsbeispielen.
Fig. 2 zeigt eine Parameterdarstellung der Abhängigkeit der
Kohlenstoffkonzentration in verschiedenen Tiefen des Werk
stücks nach unterschiedlicher Verfahrensdauer für den Fall,
daß man eines der Verfahren nach dem Stande der Technik
(Gasaufkohlung) ohne Unterbrechung der Aufkohlung durch eine
Diffusionspause anwendet. Auf der Abszisse sind die Tiefen
werte in Millimetern, ausgehend von der Werkstückoberfläche
aufgetragen, auf der Ordinate die Kohlenstoffkonzentration
in Gewichtprozenten. Die einzelnen Kurven gelten (von unten
nach oben) für die unter der Abszisse aufgetragenen Verfah
rensdauern von 0,5, 1, 2 und 4 Stunden. Es ist zu erkennen,
daß die Kohlenstoffkonzentration an der Oberfläche bei einer
Verfahrensdauer von 2 h den Sättigungswert bereits über
schritten hat, was sich in einem Härteabfalls nach Fig. 3
äußert.
Fig. 3 zeigt die zu Fig. 2 gehörenden Härtewerte. Die
Abszisse trägt die gleiche Skala, und auf der Ordinate sind
die zugehörigen Härtewerte in HV aufgetragen. Es ist zu
erkennen daß die Oberflächenhärte nach 2 h einen Spitzenwert
von 800 HV mit einem steilen Abfall zur Tiefe hin erreicht,
bereits bei einer Verfahrensdauer von 3 h aber durch Karbid
bildung wieder abzunehmen beginnt und nach 4 h auf rund 700
HV absinkt. Bei Fortsetzung der Versuche verschlechtern sich
die Verhältnisse noch weiter, was auch aus der Literatur
allgemein bekannt ist (z. B. EP-A2-02 88 680).
In einer Vorrichtung nach Fig. 1 wurden als Substrate
Zylinderzapfen aus der Stahllegierung 16MnCr5 mit einem
Durchmesser von 20 mm chargenweise aufgekohlt. Zunächst
wurde die Vorrichtung zur Entfernung der Restgase auf einen
Druck von 10-3 mbar evakuiert, worauf ein Gemisch aus 15%
Argon, Rest Wasserstoff bis zum einem Druck von 15 mbar
eingelassen wurde. Durch gleichzeitigen Betrieb der Wider
standsheizung und Anlegen einer negativen Spannung von 600 V
an die Substrate wurden diese durch Sputtern gereinigt und
auf 900°C aufgeheizt. Die Vorbehandlung dauerte 60 min.
Danach wurde die Gasatmosphäre durch eine solche aus 5%
Methan, 80% Wasserstoff und 15% Argon ersetzt, bis ein Druck
von 15 mbar erreicht war. Anschließend wurde die eigentliche
Aufkohlung mittels eines Impulsbetriebes durchgeführt, bei
dem die Impulsspannung zu 600 V, das Verhältnis von Impuls
dauer zu Pausendauer zu 0,07 an der Stromquelle eingestellt
wurde. Die erste Phase der Behandlungsdauer betrug hierbei
240 min, wobei die Substrattemperatur durch Anpassung der
Leistung der Widerstandsheizung auf konstanten 900°C
gehalten wurde. Danach wurde das besagte Verhältnis bei
sonst gleichen Parametern auf 0,023 abgesenkt und die
Aufkohlung bei 900°C unter entsprechender Anpassung der
Leistung der Widerstandsheizung für die Dauer von 90 min
fortgesetzt. Während des gesamten Verfahrensablaufs traten
zu keiner Zeit Lichtbogenentladungen auf. Danach wurden die
Zylinderzapfen durch einen Manipulator mit senkrechter Lage
der Zylinderachse in das Ölbad eingeführt, das auf einer
Temperatur von 60°C gehalten wurde.
Messungen des Verlaufs des C-Gehalts führten zu dem Diagramm
nach Fig. 4. Auf der Abszisse ist in Analogie zu Fig. 2 die
Tiefe in mm, ausgehend von der Oberfläche, und auf der Ordi
nate der C-Gehalt in Gewichtsprozent aufgetragen. Die Kurve
zeigt den gewünschten S-förmigen Verlauf.
Der gleichfalls gemessene Härteverlauf betrug, von der
Oberfläche ausgehend, bis zu einer Tiefe von 0,4 mm im
gesamten Bereich 800 HVl. Die Einhärtetiefe betrug bei
0,9 mm 550 HVl. Dies entsprach in vollem Umfange den
gestellten Forderungen.
Der Versuch nach Beispiel 1 wurde wiederholt, jedoch mit
folgenden Abwandlungen:
Als Substrate wurden Zahnräder mit einem Verhältnis von
Zahnhöhe hz zu Zahnlückenweite lo von 1,5 aus der Stahl
legierung 16CrMo4 eingesetzt. Die Behandlungstemperatur
betrug 925 °C bei einem Gesamtdruck von 2500 Pa. In der
ersten Aufkohlungsphase von 195 Minuten betrug das
Verhältnis von Impulsdauer zu Pausendauer = 0,07, in einer
zweiten Aufkohlungsphase von 70 Minuten = 0,04.
In Fig. 5 sind die Ergebnisse dieses Versuchs dargestellt:
Rechts oben im Fenster sind das Zahnprofil (schraffiert) und
der sogenannte Plasmasaum (dicke schwarze Linie) darge
stellt, desgleichen die Meßorte M1 und M2. Das Plasma
schmiegt sich außerordentlich gut dem Zahnprofil an. Der
Meßort M1 liegt in der Zahnflanke, der Meßort M2 am Zahnfuß.
Im Diagramm ist die Härte "HVl" über der Tiefe "t"
dargestellt. Die Kurve K1 zeigt den Härteverlauf am Meßort
M1, die Kurve K2 den Härteverlauf am Meßort M2. Es ist zu
erkennen, daß die Meßwerte recht gut übereinstimmen und daß
insbesondere die Eindringtiefe "t" bei M1 und M2 im wesent
lichen gleich ist, was auf die gute Anschmiegung des Plasmas
an das Zahnprofil zurückzuführen ist.
Der Versuch nach Beispiel 2 wurde wiederholt, und zwar mit
dem einzigen Unterschied, daß der Gesamtdruck im Prozeßraum
auf 600 Pa abgesenkt wurde.
In Fig. 6 sind die Ergebnisse dieses Versuchs dargestellt:
Rechts oben im Fenster sind auch hier das (identische) Zahn
profil (schraffiert) und der sogenannte Plasmasaum (dicke
schwarze Linie) dargestellt, desgleichen die Meßorte M3 und
M4. Das Plasma schmiegt sich nur am Zahnkopf gut an und hat
am Zahnfuß einen deutlich größeren Abstand vom Zahnprofil.
Der Meßort M3 liegt in der Zahnflanke, der Meßort M4 am
Zahnfuß. Im Diagramm ist die Härte "HVl" über der Tiefe "t"
dargestellt. Die Kurve K3 zeigt den Härteverlauf am Meßort
M3, die Kurve K4 den Härteverlauf am Meßort M4. Es ist zu
erkennen, daß die Meßwerte stark voneinander abweichen und
daß insbesondere die Eindringtiefe "t" bei M4 deutlich
geringer ist als bei M3, was auf die geringere Anschmiegung
des Plasmas im Fußbereich des Zahnprofils zurückzuführen
ist.
Dieser Vergleichsversuch zeigt klar, daß dem Gesamtdruck im
Prozeßraum erhebliche Bedeutung zukommt.
Claims (7)
1. Verfahren zum Härten von Werkstücken aus Stahl, insbe
sondere mit mindestens einem Legierungselement aus der
Gruppe Cr, Ni, Mn, Si und Mo, durch Aufkohlen der Ober
fläche und anschließendes Abschrecken, wobei das Aufkoh
len mittels einer Plasmaentladung im Vakuum in Anwesen
heit von gasförmigen Kohlenwasserstoffen bei Spannungen
zwischen 200 und 2000 Volt, vorzugsweise zwischen 300 und
1000 Volt, durchgeführt und das Plasma mittels im Vakuum
betriebener Elektroden erzeugt wird, von denen die Katode
als Werkstückhalter dient und im Impulsbetrieb betrieben
wird, dadurch gekennzeichnet, daß
- a) das Aufkohlen bei einem Gesamtdruck zwischen 14 und 30 mbar (1400 bis 3000 Pa) durchgeführt wird,
- b) die Impulsdauer zwischen 110 und 10 000 µs (Mikro sekunden) gewählt wird,
- c) die Pausendauer zwischen 30 und 10 000 µs gewählt wird und daß
- d) die der Plasmaentladung zugeführte mittlere Leistung nach Beendigung der Anfahrphase durch Verringerung der Impulsdauer und/oder durch Verlängerung der Pausen dauer zurückgenommen wird, derart, daß der Kohlen stoffgehalt an der besagten Oberfläche ohne Unter brechung des Impulsbetriebes zu keinem Zeitpunkt die Sättigungsgrenze des Werkstoffs für Kohlenstoff im Austenitgebiet überschreitet.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die mittlere Leistung nach einer Anfahrphase mit mög
lichst schneller Wachstumsrate des Kohlenstoffgehalts an
der Oberfläche vor Erreichen der besagten Sättigungs
grenze auf einen Wert zurückgenommen wird, bei dem der
Impulsbetrieb unter kontinuierlicher Ausbreitung des
Kohlenstoffgehalts unterhalb der Sättigungsgrenze in die
Tiefe des Werkstückes fortgesetzt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß in
einem letzten Schritt der Massenstrom an Kohlenstoff
so weit reduziert oder auf 0 eingestellt wird, daß durch
weitere Eindiffusion von der Oberfläche in das Werkstück
innere der Rand-C-Gehalt auf den gewünschten Wert abge
senkt und (in der Kurvendarstellung) im Randbereich ein
waagrechter Verlauf eingestellt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die mittlere Leistung kontinuierlich zurückgenommen wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die der Katode zugeführte Impulsspannung zwiscnen 200 und
900 V, vorzugsweise zwischen 500 und 700 V, gewählt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das dem Plasma zugeführte Prozeßgas aus 2 bis 50%,
vorzugsweise 10 bis 30%, Argon, 3 bis 50%, vorzugsweise
10 bis 30%, Kohlenwasserstoffgas, Rest Wasserstoff,
besteht (jeweils Volumenprozente).
7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
ein Defizit der den Werkstücken durch das Plasma zuge
führten Leistung durch eine vom Plasma unabhängige
Wärmequelle zugeführt wird.
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