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Verfahren zur Regelung von Gasturbinen und Vorrichtung zur Durchführung
des Verfahrens Die Erfindung bezieht sich auf ein. Verfahren zur Regelung einer
Gasturbinenanlage mit mindestens zwei vom Arbeitsmittel parallel durchströmten Turbinen,
von denen die eine Turbine mindestens einen Verdichter antreibt und die andere Turbine
die Nutzleistung abgibt, wobei eine Druckzustandseinstellvorrichtung die Aufteilung
des Arbeitsmittels auf die beiden Turbinen mittels mindestens eines von ihr beeinflußten
Regelorgans durch Einstellung der durch die Turbinen strömenden Arbeitsmittelteilmengen
in Abhängigkeit vom Druck des Arbeitsmittels regelt. Ferner bezieht sich die Erfindung
auf eine Vorrichtung zurDurchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens. So kann mindestens
eine der beiden Turbinen mit einem in der Zuleitung für das Arbeitsmittel angeordneten
Regelorgan, beispielsweise einem Stufenüberbrückungsventil, einem Drosselventil
oder einer verstellbaren Leitschaufelvorrichtung ausgerüstet sein. Eine empfindliche
und trägheitsfreie Regelung läßt sich insbesondere dann erzielen, wenn jede der
beiden Turbinen beispielsweise mit je einem Regelorgan ausgerüstet ist, wobei die
beiden Regelventile durch die Druckzustandseinstellvorrichtung gegengleich beeinflußt
«-erden, so daß bei jedem übergang auf einen anderen Sollwert des Arbeitsmitteldruckes
anläßlich einer Laständerung das eine Ventil sich
schließt und das
andere Ventil sich öffnet. Diese Anordnung zweier Ventile bedingt aber immer eine
Komplikation im Aufbau der Gasturbinenanlag e, die sich nur in wenigen Fällen rechtfertigt.
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Die Anordnung nur eines einzigen Regelventils in der Zufuhrleitung
für das Arbeitsmittel einer der beiden Turbinen, sei es an der Nutzleistungsturbine
oder an der Verdichterantriebsturbine, ist jedoch ebenfalls mit Nachteilen behaftet.
So wird ein unmittelbar vor der Nutzleistungsturbine angeordnetes und in Abhängigkeit
vom Arbeitsmitteldruck die dieser Turbine zugeführte Teilmenge regelndes Ventil
nur mit großer Verzögerung arbeiten. Wird hei einem Übergang zu einem anderen Sollwert
des Druckzustandes der Anlage die Arbeitsmittelzufuhr zur Nutzleistungsturbine durch
Betätigung des dieser zugeordneten Ventils mittels eines Regeleingriffs verändert,
so wird sich der angestrebte neue Druckzustand der Anlage bzw. die dazu erforderliche
neue Drehzahl der \-erdichtergruppe nur mit erheblicher Verzögerung einstellen,
ist doch ein beträchtliches Zeitintervall zur Beschleunigung bzw. Verzögerung der
in einer modernen Anlage mit gutem Wirkungsgrad umströmenden großen Arbeitsmittelvolumina
nötig.
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Dieser Nachteil kann vermieden werden, indem ein Regelorgan zur Aufteilung
der Arbeitsmittelmenge auf die beiden Turbinen unmittelbar in der Zuleitung zur
-\'erdichterantriebsturbine angeordnet wird, deren Arbeitsmittelzufuhr es nach Maßgabe
des einzuhaltenden Verdichtungsdruckes regelt. Auch diese Anordnung ist jedoch mit
einem Nachteil verbunden. Öffnet man beispielsweise das Regelorgan zur Erzielung
einer Drucksteigerung, so wird der Druck im ersten Augenblick vor der Verdichterantriebsturbine
um einen bestimmten Betrag abfallen, um erst allmählich in dein der Verdichtercharakteristik
entsprechenden Maße anzusteigen. Die Regelung reagiert also im ersten Augenblick
im falschen Sinn, was die Stabilität der Druckzustandseinstellvorrichtung nachteilig
beeinflußt. Umgekehrt stellt sich beim Schließen eines der Verdicherturbine zugeordneten
Regelorgans im ersten Augenblick ein Druckanstieg infolge Stauung ein, welcher ebenfalls
eine irrstabilisierende Beeinflussung der vom Arbeitsmitteldruck gesteuerten Druckzustandseinstellvorrichtung
verursacht. Ähnliche Verhältnisse herrschen auch in der bereits beschriebenen Anordnung
je eines Regelorgans unmittelbar in der Arbeitsmittelzuleitung vor der N utzleistungsturbine
und vor der Verdichterturbine, indem auch hier eine Betätigung des der letzteren
Turbine zugeordneten Regelorgans von einer irrstabilisierenden Beeinflussung der
Druckzustandseinstellvorrichtung begleitet ist.
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Die Erfindung gestattet, diesen Nachteil zu vermeiden. Das erfindungsgemäße
Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, daß die Druckzustandseinstellvorrichtung zur
Aufteilung der Arbeitsmittelmenge zusätzlich in Abhängigkeit der Drehzahl der Verdichtergruppe
beim Ansteigen der Drehzahl im Sinn einer vorübergehenden Verminderung und beim
Sinken der Drehzahl vorübergehend im Sinn einer Vergrößerung der durch die Verdichterturbine
strömenden Arbeitsmittelmenge beeinflußt wird. Damit kann eine stabile Druckzustandseinstellung
erzielt werden, indem der Druckzustandseinstellvorrichtung bei einem Übergang zu
einem anderen Drucksollwert eine Druckveränderung vorgetäuscht wird, die erst später
eintritt. Man läßt also schon die Ursache der Druckveränderung, nämlich die Drehzahländerung
der Verdichtergruppe, auf die Druckzustandseinstellvorrichtungeinwirken, nicht erst
dieDruckveränderung selbst. In diesem Zusammenhang sei noch erwähnt, daß eine Regelung
in Funktion der Drehzahl allein ihrerseits auch wiederum unvollkommen wäre, weil
der Arbeitsmitteldruck über die Charakteristik des Verdichters mit der Drehzahl
zusammenhängt. Diese Charakteristik ist schwer genau vorauszubestimmen und hängt
zudem von äußeren Einflüssen, wie Außenlufttemperatur, Verschmutzung der Schaufelung
usw. ab.
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Die Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens ist gekennzeichnet durch
einen von der Drehzahl der Verdichtergruppe beeinflußten Impulsgeber und eine von
diesem gesteuerte Regeleinrichtung, welche ihrerseits bei einer Änderung des Druckzustandes
der Anlage vorübergehend zusätzliche Impulse an die Druckzustandseinstellvorrichtung
zur Betätigung mindestens eines Regelorgans für die Einstellung der durch die Verdichterantriebsturbine
strömenden Arbeitsmittelmenge abgibt.
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Vorteilhaft wird die vom Impulsgeber gesteuerte Regeleinrichtung mit
einer Rückstell- oder nachgiebigen Rückführvorrichtung ausgerüstet, um im Beharrungszustand
nach Erreichung des angestrebten Druckzustandes die Beeinflussung dieser Regelvorrichtung
auf die Druckzustandseinstellvorrichtung -auszuschalten.
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Das erfindungsgemäße Verfahren und die Vorrichtung zu dessen Ausführung
sind nachstehend an Hand der in der Zeichnung veranschaulichten Ausführungsbeispiele
erläutert.
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Fig. i zeigt eine Gasturbinenanlage nach der Erfindung und Fig. 2
die bei der Gasturbinenanlage nach Fig. z verwendete Regelvorrichtung; Fig. 3 zeigt
eine weitere Gasturbinenanlage nach der Erfindung mit der zu ihrer Regelung verwendeten
Vorrichtung.
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Die Gasturbinenanlage nach Fig. i arbeitet mit einem Kreislauf von
Luft, aus welchem ständig an einer Stelle eine Teilmenge entnommen und welchem hierfür
an einer anderen Stelle ständig eine Ersatzmenge zugeführt wird. Die vom Niederdruckverdichter
i verdichtete Luft gelangt durch den Zwischenkühler 2 in den Hochdruckverdichter
3. Die verdichtete Luft strömt alsdann durch die Leitung .I weiter in den Wärmeaustauscher
5, wo sie beim Durchströmen der Rohre 6 vorgewärmt wird. Durch die Leitung 7 strömt
die Luft weiter, bis sie an der Stelle 8 in zwei Teilmengen. aufgeteilt wird. Ein
größerer Teil gelangt durch die
Leitung 9 in den Gaserhitzer io
und wird beim Umströmen der Wärmeaustauschrohre i i auf die höchste Kreislauftemperatur
erhitzt und alsdann durch die Leitung 12 der Verdichterantriebsturbine 13 zugeführt.
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Die in der Turbine 13 entspannte Luft strömt durch die Leitung i4
in den Wärmeaustauscher 5, wo ein Teil ihrer Restwärme zur Vorwärmung der die Wärmeaustauschrohre
6 durchströmenden Luft entzogen wird. Durch die Leitung 15 gelangt die Luft in den
Kühler 16, in welchem ein weiterer Teil ihrer Restwärme an ein Kühlmittel abgeführt
wird. Durch die Leitung 17 wird schließlich die Luft wieder dem Niederdruckverdichter
i zugeführt, «-o der Kreislauf von neuem beginnt.
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Aus dem beschriebenen Luftkreislauf wird an der Stelle 8 ständig eine
Teilmenge entnommen und durch die Leitung i8 als Verbrennungsluft in den Gaserhitzer
io geführt, wo ein Teil des in der Luft enthaltenen Sauerstoffes zur Verbrennung
des durch den Brenner i9 zerstäubten Brennstoffes verbraucht wird. Dieheißen Verbrennungsgase
strömen aus dem Verbrennungsraum 20 in die Wärmeaustauschrohre i i, deren Wände
die Wärme an die die Rohre umströmende Luft des Kreislaufes abführen. Anschließend
gelangen die Verbrennungsgase durch die Leitung 21 in die Turbine 22.
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Als Ersatz für die an der Stelle 8 dem Kreislauf entnommene Luft wird
durch den Verdichter 23 ständig Luft aus der Atmosphäre dem Kreislauf zugeführt.
Diese Ersatzmenge wird durch die Leitung 24 an einer Stelle 25 in den Wärmeaustauseher
5 eingeführt, an der die die Wärmeaustauschrohre 6 umströmende Luft ungefähr die
gleiche Temperatur und den gleichen Druck wie die Ersatzmenge aufweist.
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Die von der imKreislauf umströmendenLuft beaufschlagte Turbine 13
treibt die Verdichter 1, 3 und 23, während die Turbine 22, welche durch die aus
dem Kreislauf abgeführte Teilmenge beaufschlagt ist, als Nutzleistungsturbine über
ein Getriebe 26 den Schiffspropeller 27 antreibt. Die Turbine 13 und die Verdichter
1, 3 und 23 sind außerdem mit einer Hilfsmaschine 28 gekuppelt, welche zum Anlassen
der Anlage und zum Ausgleichen von überschüssiger oder mangelnder Leistung dient.
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Zur richtigen @"erteilung des Arbeitsmittels auf die beiden Turbinen
13 und 22 ist die Nutzleistungsturbine 22 mit einer ihre ersten Stufen umgehenden
Umführungsleitung 29 ausgerüstet, in welcher ein Durchflußregelorgan 30 eingebaut
ist. Der Servomotor 31 dieses Regelorgans wird mittels der Impulsleitung 32 durch
eine im Reglerkasten 33 angebrachte Druckzustandseinstellvorrichtung beeinflußt.
Die Steuerung der Druckzustandseinstellvorrichtung erfolgt einerseits durch denmittels
derLeitung 34 übertragenen Druck der Luft in der Eintrittsleitung 12 der Turbine
13, andererseits zusätzlich durch eine später zu beschreibende erfindungsgemäße
Reglervorrichtung. Mit Hilfe des Hebels 35 kann der Sollwert für den Druck in der
Eintrittsleitung und damit für die Nutzleistung Ton Rand nach Bedarf eingestellt
werden. Eine Verminderung des vom Regelorgan 30 freigegebenen Durchflußquerschnittes
erhöht nach Erreichung des Beharrungszustandes für den neuen Druckzustand der Anlage
die durch die Verdichterantriebsturbine 13 strömende Arbeitsmittelmenge, so -daß
weniger Luft dem Kreislauf entnommen wird. Durch die hierbei eintretende Stauung
wird nicht nur der Druck im Kreislauf gesteigert, sondern auch die der Verdichterantriebsturbine
13 zugeführte Luftmenge erhöht, so daß ihre Drehzahl ansteigt. Hierdurch wird das
der Nutzleistungsturbine zur Verfügung stehende Druckgefälle erhöht, wodurch die
Nutzleistung ebenfalls gesteigert wird. Umgekehrt ergibt eine Vergrößerung des vom
Regelorgan 30 freigegebenen Durchflußquerschnittes eine Erhöhung der durch
diese Turbine strömenden Arbeitsmittelteilmenge, was eine entsprechend größere Luftentnahme
aus dem Kreislauf mit entsprechendem Druckabfall zur Folge hat. Der Nutzleistungsturbine
steht nur noch ein vermindertes Druckgefälle zur Verfügung, wodurch ihre Leistung
vermindert wird. Mit Hilfe des Hebels 35 kann die für den Antrieb des Propellers
27 gewünschte Leistung und damit die" Fahrgeschwindigkeit des Schiffes eingestellt
werden. Diese durch das Durchflußregelorgan 3o herbeigeführte Änderung des Druckzustandes
macht sich infolge der Trägheit der bei einer solchen Anlage großen umströmenden
Arbeitsmittelvolumina nur nach erheblicher Verzögerung an der Verdichterantriebsturbine
13 bemerkbar. Um eine möglichst trägheitsfreie Regelung der Anlage zu erreichen,
besitzt die V erdichterturbine 13 ebenfalls eine Umführungsleitung 36, welche ihre
ersten Stufen umgeht. Das Durchflußregelorgan 37 in der Umführungsleitung kann ebenfalls
mit der im Reglerkasten 33 untergebrachten Druckzustandseinstellvorrichtung durch
Beeinflussung des Servomotors 39 über die Impulsleitung 32, 38 zur Beeinflussung
der Nutzleistung betätigt werden, und zwar gegengleich zum Durchflußregelorgan
30 in der Umführungsleitung 29 der Nutzleistungsturbine 22. Durch Öffnen
des Regelventils 37 wird die durch die Verdichterantriebsturbine strömende Arbeitsmittelmenge
vergrößert. Gleichzeitig bewirkt die Stauung der Luft im Kreislauf, welche durch
Verminderung des Querschnittes des Regelventils 30 in der Umführungsleitung 29 zur
Steigerung der Nutzleistung verursacht wird, eine Vergrößerung der der Verdichterantriebsturbine
zur Verfügung stehenden Arbeitsmittelmenge. Bei dem durch das Regelorgan 37 vergrößerten
Durchsatzvermögen an Arbeitsmittel wird die Leistung der Verdichterantriebsturbine
in beschleunigtem Maße ,gesteigert. Es findet eine ebenso beschleunigte Steigerung
des Druckzustandes im Kreislauf statt, und hierdurch wird die gewünschte Vergrößerung
der Nutzleistung in verkürzter Zeit erreicht.
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Die Druckzustandseinstellvorrichtung (Fig.2) einerseits wird durch
die an die Druckleitung 34 angeschlossene Druckfühlerdose 4o beeinflußt. Jede Längenänderung
der Dose 40 wird auf das Gelenk .1i des Hebels 42 übertragen. Das Gelenk 43 auf
der
Gegenseite des Hebels 42 wird mittels des Leistungswahlhebels 35 über die Kurvenscheibe
44, das Gestänge 45 und die Feder 46 beeinflußt. Die Lage des mittleren Gelenkes
47 des Hebels 42 ist also durch die Stellung des Leistungswahlhebels 35 und die
Ausdehnung der Druckdose 40 bestimmt.
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Das Gelenk 47 ist über das Gestänge 48 mit dem Steuerschieber 49 verbunden,
welcher einerseits die Zufuhr des aus der Leitung 5o zum Servomotor 52 und andererseits
die Abfuhr aus diesem Servomotor in die Ablaufleitung 5 i steuert. Der Kolben 53
des Servomotors steht einerseits über die Stange 54 mit der Schleppvorrichtung 55
und andererseits über die Feder 56 mit dem Steuerschieber 57 in Verbindung, Der
Kolben 58 der Schleppvorrichtung trennt zwei Zylinderräume voneinander, die über
eine mit einer Drosselstelle 59 versehene Leitung 6o verbunden sind. Der Schieber
57 steuert die Zufuhr eines ihm durch die Leitung 61 zu- bzw. durch die Leitung
62 abgeführten Druckmittels, beispielsweise Drucköls, in den unter ihm liegenden
Steuerraum 63 des Schiebergehäuses, welcher durch die Leitung 32 mit dem Servomotor
31 und durch die Leitung 38 mit dem Servomotor 39 verbunden ist.
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Der Servomotor 31 besitzt einen Kolben 65, auf den von unten die Kraft
der Feder 66 und von oben der Druck des im Raum 67 befindlichen Druckmittels wirkt.
Im Servomotor 39 ist ein" Kolben 68 angeordnet, an welchem die von unten wirkende
Kraft der Feder 69 und der von oben wirkende Druck des Druckmittels im Beharrungszustand
Gleichgewicht halten. Die Federn 66 und 69 sind vorteilhaft so bemessen, daß das
Regelorgan 37 erst vom Sitz abgehoben wird, wenn das Regelorgan 3o absinkt und den
Durchfluß durch die Leitung 29 vollständig unterbricht.
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Wird der Hebel 35 in +-Richtung des Pfeils 71 verschoben, so wird
dieStange 45in+-Richtungdes Pfeils 7 2 verschoben. Die Feder 46 erhält dabei eine
Zugspannung, so daß sich das Gelenk 43 nach Maßgabe der Verdrängung der Flüssigkeit
in der Schleppvorrichtung von der oberen Seite des Kolbens 58 nach der unteren Seite
über die Drosselstelle 59 ebenfalls in +-Richtung des Pfeils 72 verschiebt. Da das
Gelenk 4i zunächst seine Ruhestellung beibehält, bewegt sich der Steuerschieber
49 in +-Richtung des Pfeils 73. Hierbei strömt aus der Leitung 5o Druckmittel durch
die Leitung 74 in den über dem Falben 53 befindlichen Zylinderraum. Der Kolben wird
in +-Richtung des Pfeils 76 verschoben und die dabei im unteren Zylinderraum verdrängte
Flüssigkeit durch die Leitung 75 nach dem Ablauf 5i abgeführt.
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Durch die Verschiebung des Servomotorkolbens wird die Spannung der
Feder 56 erhöht und der mit ihr verbundene Steuerschieber 57 abwärts gestoßen. Hierbei
entsteht eine Verbindung zwischen der Zufuhrleitung 6i und dem unterhalb des Steuerschiebers
liegenden Zylinderraum 63, so daß durch Zufuhr von Druckmittel der Druck in diesem
Raum erhöht wird, bis die erhöhte Druckbelastung auf den Schieber 57 der erhöhten
Druckspannurig der Feder 56 in der Mittellage des Schiebers das Gleichgewicht hält,
wobei die Zu-bzw. Abfuhrleitung für das dem Schieber zugeführte Druckmittel wieder
verschlossen ist. Der erhöhte Steuerdruck im Raum 63 wird über die Leitung 32 in
den Steuerraum 67 des Servomotors 31
und durch die Leitung 38 in den Steuerraum
64 des Servotnotors 39 übertragen. Der erhöhte Steuerdruck im Raum 67 drückt den
Kolben 65 nach unten, so daß der vom Regelorgan 30 freigegebene Durchflußduerschnitt
vermindert wird.
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Vermag die Erhöhung des Steuerdruckes in den Leitungen 32 und 38 nach
dem vollständigen Abschluß des Regelorgans 3o den Druck der Feder 69 im Servomotor
39 zu überwinden, so wird das Regelorgan 37 von seinem Sitz abgehoben, wodurch die
Arbeitsmittelzufuhr zur Verdichterantriebsturbine in beschleunigtem Maße vergrößert
und die Nutzleistung in verkürzter Zeit erhöht wird.
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Um Lberregelung und damit zusammenhängende Pendelurigen zu vermeiden,
ist der den Schieber 49 und den Servomotorkolben 53 aufweisende Teil der Druckzustandseinstellvorrichtung
mit einer nachgiebigen Rückführung ausgerüstet. Der Kolben 53 verschiebt während
eines Regelvorganges neben dem starr mit ihm verbundenen Schleppzylinder 55 und
dessen Kolben 58 auch den Hebel 42, dessen rechter äußerer Gelenkpunkt 43 mit der
Kolbenstange des Kolbens 58 verbunden ist. Der Schieber 4,9 wird hierdurch wieder
gegen seine mittlere Lage zurückgeführt, in welcher weder dem unter noch dem über
dem Kolben 53 liegenden Zylinderraum Druckmittel zufließen kann. Die Spannung der
Feder 46 verschiebt den Kolben 58 im Schleppzylinder unter Verdrängung der Flüssigkeit
im Zylinderraum auf der einen Seite des Kolbens 58 über die Drosselstelle 59 auf
die andere Seite des Kolbens. Der ganze Druckeinstellvorgang kommt dann zur Ruhe,
wenn die Feder 46 wieder spannungslos geworden ist und der Schieber 49 wieder seine
Mittellage eingenommen hat. Dabei sorgt die die beiden Zylinderräume des Schleppzylinders
verbindende und mit einem Drosselorgan 59 versehene Druckmittelleitung 6o für eine
schon während des Spielens der Druckzustandseinstellv orrichtung einsetzende Rückführung.
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Die endgültige Rückführung des Regelvorganges erfolgt dann über die
Anlage selbst, während die Rückführung der nachgiebigen Vorrichtung wieder ausklingt.
Bei Erhöhung des Kreislaufdruckes dehnt sich die Druckfiihlerdose 4o aus, wobei
das Gelenk 41 des Hebels 42 nach unten bewegt wird. Das gegenüberliegende Gelenk
43 des Hebels wird in diejenige Stellung gedrängt, in welcher die Feder 46 entspannt
ist. Die Regelvorrichtung kommt dann zur Ruhe, wenn der Druckfühler 40 den Steuerschieber
49 bei spannungsloser Feder 46 in seine Mittellage gebracht hat. Dabei entspricht
die Höhe des Druckes im Kreislauf und damit die für den Sollwert des Druckzustandes
der Anlage erforderliche Aufteilung der Arbeitsmittelmenge
auf die
\''er(licliteraiitriel)sturbine und die Nutzleistungsturbine dem durch den Hebel
35 eingestellten Sollwert. Jeder Hebelstellung entspricht ein einziger ihr zugeordneter
Wert für den Druck und damit auch für die Aufteilung der Arbeitsmittelmenge und
für die Nutzleistung der Anlage.
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Entsteht eine Erhöhung des Druckes über den Sollwert, so wird mit
Hilfe der Druckfühlerdose 40 das Gelenk 41 in --Richtung des Pfeils 73 verschoben.
Der Steuerschieber .49 verbindet dann die Leitung 5o mit der Leitung 75. Der Kolben
53 des Servomotors 52 wird in --Richtung des Pfeils 76 verschoben und die Feder
56 entspannt, so daß auch der Steuerschieber 57 nach oben gleitet. Aus dem Steuerraum
63 kann Flüssigkeit entweichen, so daß der Steuerdruck in den Leitungen 32 und 38
entsprechend vermindert wird. Dadurch wird der Durchflußquerschnitt am Ventil
30 vergrößert und dem Kreislauf eine vermehrte Arbeitsmittelmenge entnommen.
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Sinkt der Druck im Kreislauf unter den Sollwert, so wird mit Hilfe
der Dose q.1, des Hebels 42 und des Gestänges 48 der Schieber 49 in +-Richtung des
Pfeils 73 verschoben. Hierbei wird der Servomotorkolben 53 nach unten bewegt und
die Feder 56 in vermehrtem Maße gespannt. Entsprechend dieser Spannungserhöhung
entsteht eine Druckerhöhung in den Steuerleitungen 32 und 38, wobei der vom Ventil
30 freigegebene Durchflußquerschnitt vermindert und gegebenenfalls das Ventil
37 im Sinn einer Vergrößerung der durch die Verdichterantriebsturbine strömenden
Arbeitsmittelteilmenge geöffnet wird. Die verminderte Entnahme von Arbeitsmittel
aus dem Kreislauf durch die Leitung 29 staut das Arbeitsmittel im Kreislauf und
steigert die Drehzahl der Verdichterturbine und der Verdichter, bis der Druck gemäß
der neuen Arbeitsmittelaufteilung auf die beiden Turbinen den verlangten Sollwert
wieder erreicht hat.
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Zur Verminderung der Leistung wird der Leistungswahlhebe135 in --Richtung
des Pfeils7r verschoben. Hierbei entstehen entsprechende Regelvorgänge, jedoch im
umgekehrten Sinn. Der Druck im Kreislauf wird dabei gemäß der Arbeitsmittelverteilung
abgesenkt und die Leistung der Nutzleistungsturbine vermindert.
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Ein schwerwiegender Nachteil einer solchen Anlage, bei welcher die
Aufteilung des Arbeitsmittels auf die parallelen im Strömungsweg des Arbeitsmittels
angeordneten Turbinen in Abhängigkeit vom Druck des Arbeitsmittels geregelt wird,
besteht darin, daß eine Betätigung des der Verdichterturbine zugeordneten Regelventils
im ersten Augenblick vorübergehend den Druckzustand in der Anlage im falschen Sinn
beeinflußt. Wird nämlich beispielsweise das Regelventil 37 zur Erzielung
einer Drucksteigerung geöffnet, so wird im ersten Augenblick der Druck infolge der
plötzlich erhöhten Schluckfähigkeit dieser Turbine absinken. Andererseits wird gerade
die beschriebene Regelvorrichtung zur Aufteilung der Arbeitsmittelteilmenge in Abhängigkeit
vom Druck des Arbeitsmittels gesteuert, so daß die Regeleinrichtung an Stelle eines
von der angestrebten Drucksteigerung ausgehenden Regelimpulses vorübergehend einen
der Drucksteigerung entgegengesetzten Regelimpuls erhält, was die Stabilität der
Druckzustandseinstellvorrichtung nachteilig beeinflußt.
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Die Erfindung erlaubt, diesen Nachteil zu vermeiden. Ein mit der gemeinsamen
Welle der Verdichtergruppe gekuppelter Fliehkraftregler 77 steht mit seiner Muffe
78 über das Gestänge 79, 80 mit dem Kolben 81 eines mit Flüssigkeit aufgefüllten
Schleppzylinders 82 in Verbindung, dessen oberer und unterer Zylinderraum durch
die das Drosselorgan 83 aufweisende Leitung 84 verbunden sind. Der Schleppzylinder
82 ist seinerseits über das Gestänge 85, 86, 87 mit der verschiebbar im Gehäuse
des Reglerkastens 33 gelagerten Hülse 88 des Steuerschiebers 49 in Verbindung. Jede
Drehzahländerung der Verdichtergruppe bewirkt deshalb eine Verschiebung des Schleppzylinders
82 und damit auch der mit diesem gekuppelten Hülse 88 des Steuerschiebers 49, auf
welche die vom Steuerschieber +9 beeinflußte Druckzustandseinstellvorrichtung im
entgegengesetzten Sinn reagiert, wie wenn der Steuerschieber unter dem Einfluß einer
Längenänderung der Dose 4o anläßlich einer Veränderung des Druckzustandes verschoben
würde.
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Wird der Leistungswahlhebel 35 in +-Richtung im Sinn einer Leistungssteigerung
verschoben, so wird in beschriebener Weise nach Schließen des der Nutzleistungsturbine
zugeordneten Regelventils 3o das Regelventil 39 unter Beeinflussung durch
die Druckzustandseinstellvorrichtung geöffnet, so daß die durch die Verd.ichterantriebsturbine
strömende Arbeitsmittelteilmenge vergrößert wird. Die dadurch ausgelöste Beschleunigung
der Verdichtergruppe bewirkt eine Aufwärtsbewegung der Reglermuffe 78 in +-Richtung
des Pfeils 89 und damit eine Verschiebung der Hülse 88 des Steuerschiebers 49 in
+-Richtung des Pfeils 73, wodurch der Druckzustandseinstellvorrichtung ein Druckanstieg
vorgetäuscht wird, wie wenn sich die Druckfühlerdose 4o unter dem Einfluß eines
Anstiegs des Arbeitsmitteldruckes ausgedehnt und den Steuerschieber q.9 in --Richtung
des Pfeils 73 nach unten verschoben hätte. Dieser vorgetäuschte Druckanstieg vermag
die instabilisierende Wirkung des gleichzeitig mit dem Öffnen des Regelventils 37
eintretenden vorübergehenden Druckabfalls unter Beeinflussung der Druckzustandseinstellvorrichtung
im Sinn einer vorübergehenden Verminderung der durch die Verdichterantriebsturbine
strömenden Arbeitsmittelteilmenge zu eliminieren und so ein einwandfreies Spielen
der Regelung zu gewährleisten. Der mit dem Öffnen des der Verdichterantriebsturbine
zugeordneten Regelventils verbundene vorübergehende Druckabfall wird unter dem Einfluß
des mit der Beschleunigung -der Verdichtergruppe verbundenen Druckanstiegs allmählich
ausgeglichen. Um eine bleibende Beeinflussung der Druckzustandseinstellvorrichtung
durch den vom Fliehkraftregler ausgehenden zusätzlichen Regelimpuls auszuschalten,
muß eine aus den
Federn go und gi und dem Schleppzylinder 82 bestehende
Rückstellvorrichtung die verschiebbare Hülse 88 des Steuerschiebers 49 unabhängig
von der Drehzahl wieder in ihre neutrale Lage zurückbringen, bei der die Druckzustandseinstellvorrichtung
einzig durch einen von der Druckfühlerdose 4o oder der Verschiebung des Leistungswahlhebels
35 ausgehenden Regelimpuls beeinflußt wird.
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Umgekehrt bewirkt ein Abfallen der Drehzahl der Verdichtergruppe infolge
einer Verminderung der der Verdichterantriebsturbine zugeführten Arbeitsmittelteilmenge
durch Schließen des Regelventils 39 eine Verschiebung der Muffe 78 des Fliehkraftreglers
77 der Regelvorrichtung in -Richtung des Pfeils 89. Dabei kann der von der Druckzustandseinstellvorrichtung
ausgehende Impuls entweder durch Verstellung des Leistungswahlhebels 35 oder mittels
Beeinflussung durch die Druchfühlerdose 4o ausgelöst sein. Der vom Fliehkraftregler
ausgehende Regelimpuls wird über das Gestänge 79, 8o den Schleppzylinder 82 und
über das Gestänge 85, 86, 87 auf die verschiebbare Hülse 88 des Steuerschiebers
49 übertragen, welche in-Richtung des Pfeils 73 nach unten bewegt wird und damit
der Druckzustandseinstellvorrichtung einen Druckabfall vortäuscht, so daß jene beim
Sinken der Drehzahl vorübergehend im .Sinn einer Vergrößerung der durch die Verdichterantriebsturbine
strömenden Arbeitsmittelmenge beeinflußt wird. Auf diese Weise kann wiederum .die
instabilisierende Beeinflussung der Druckzustandseinstellvorrichtung durch den beim
Schließen des Regel-@-entils 39 eintretenden vorübergehenden Druckanstieg verhindert
werden.
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Die Gasturbinenanlage nach Fig. 3 arbeitet mit einem offenen Strömungsweg
des Arbeitsmittels. Die vom Verdichter ioi aus der Atmosphäre angesaugte Luft gelangt
in verdichtetem Zustand durch die Leitung i o2 in den Wärmeaustauscher
103, wo sie beim Durchströmen durch die Rohre i o4 vorgewärmt wird. Die verdichtete
und vorgewärmte Luft strömt alsdann durch die Leitung io5 in den Brennraum des Gaserhitzers
io6, in dem ein Teil des in der Luft enthaltenen Sauerstoffes zur Verbrennung des
dem Brenner 107 durch die Leitung io8 zugeführten Brennstoffes dient. Ein erster
Teil des durch die Leitung zog aus dem Gaserhitzer io6 abgeführten Gemisches aus
Luft und Verbrennungsgas strömt durch die Leitung iio in die Nutzleistungsturbine
iii, welche über ein Getriebe 112 den Schiffspropeller 113 antreibt. Ein zweiter
Teil strömt durch die Leitung 114 in die Turbine 115, welche über eine gemeinsame
Welle mit dem Verdichter ioi gekuppelt ist. Die unter Abgabe eines wesentlichen
Teiles ihrer Energie in den beiden Turbinen entspannten Arbeitsmittelteilmengen
werden durch die Leitungen 116 und 117 aus den Turbinen abgeführt und vereinigen
sich anschließend in der Leitung 118, um gemeinsam in den Wärmeaustauscher
103 zu strömen. Nach Abführung eines restlichen Teiles der im entspannten
Arbeitsmittel noch enthaltenen Wärme an die durch die Rohre 104 strömende verdichtete
Luft verläßt das Arbeitsmittel die Anlage durch den Abführstutzen zig.
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Zur richtigen Verteilung des Arbeitsmittels auf die Nutzleistungsturbine
i i i und auf die Verdichterantriebsturbine 115 ist die Verdichterantriebsturbine
115 mit einer ihre ersten Stufen umgehenden Umführungsleitung i2o ausgerüstet, in
welche ein Durchflußregelventil 121 eingebaut ist. Der Ventilstößel 122 dieses Regelventils
ist am mittleren Gelenkpunkt des Hebels 123 befestigt.
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Das rechte Ende des Hebels 123 ist durch die an seinem Gelenk i24
befestigte Stange i25 mit dem Kolben 126 des im Reglerkasten 127 untergebrachten
Servomotors 128 verbunden. Jede Verschiebung des Servomotorkolbens 126 bewirkt also
eine Veränderung der Aufteilung der ganzen Arbeitsmittelmenge auf die beiden Turbinen.
Der Servomotor 128 bildet einen Teil der im Reglerkasten 127 untergebrachten Druckzustandseinstellvorrichtung
I, welche durch den mittels der Leiteng 129 übertragenen Druck des Arbeitsmittels
in der Leitung zog gesteuert wird. Mit Hilfe des Leistungswahlhebels 130
kann der Sollwert für den Druck in der Leitung iog und damit die einer gewünschten
I,#?utzleistung entsprechende Arbeitsmittelaufteilung von Hand nach Bedarf eingestellt
werden.
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Eine Verminderung des vom Regelventil 121 freigegebenen Durchflußquerschnittes
vermindert die in der Verdichterantriebsturbine i 15 sich entspannende Arbeitsmittelteilmenge.
Der unmittelbar einsetzende Drehzahlabfall der Verdichtergruppe bewirkt im Beharrungszustand
einen Druckabfall des Arbeitsmittels. Hierdurch wird das der Nutzleistungsturbine
zur Verfügung stehende Druckgefälle vermindert, wodurch deren Nutzleistung abfällt.
Umgekehrt ergibt eine Vergrößerung des vom Regelventil i-->i freigegebenen Durchflußquerschnittes
der Verdichterantriebsturbine eine größere Schluckfähigkeit dieser Turbine und verursacht
deshalb eine Drehzahlsteigerung der Verdichtergruppe mit wachsender Arbeitsmittelmenge,
was einen Druckanstieg des Arbeitsmittels zur Folge hat. Der Nutzleistungsturbine
steht nunmehr ein vergrößertes Druckgefälle zur Verfügung, wodurch die Nutzleistung
gesteigert wird.
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Die im Reglerkasten 127 untergebrachte Druckzustandseinstellv orrichtung
I wird ähnlich dem durch Fig.2 veranschaulichten Ausführungsbeispiel durch die an
die Druckleitung 129 angeschlossene Druckfühlerdose 131 beeinflußt. Die Dehnung
der Druckdose 131 wird auf das Gelenk 132, des Hebels 133 übertragen.- Gleichzeitig
wird das Gelenk 131 mittels des Leistungswahlhebels 130 über die Kurvenscheibe 13q.,
das Gestänge 135 und die Feder 136 beeinflußt. Die Lage des mittleren Gelenkpunktes
137 ist also vorerst durch die Stellung des Leistungswahlhebels i3o und die
Ausdehnung der Druckfühlerdose 131 bestimmt. Mit dem Gelenk 137 ist über das Gestänge
138 der Steuerschieber 139 verbunden, mittels dessen die Zufuhr eines Druckmittels,
z. B. Drucköls, aus der Leitung i4o zum Servomotor 128 und die Abfuhr aus
dem
Servomotor in die Ablaufstellen 141 bzw. 141a gesteuert wird. Der Kolben 126 steht
einerseits über das Gestänge 125, r23 mit dem Ventilstößel des Regelventils 121
und andererseits über die Stange 142 und den Schleppzylinder 143 mit dem Gelenkpunkt
144 des Hebels 133 in Verbindung, welcher ferner über die Feder 145 auf .dem Gehäuse
127 abgestützt ist. Der Kolben 146 der Schleppvorrichtung trennt zwei Zylinderräume
voneinander, die über eine als Bohrung 147 im Kolben ausgebildete Drosselstelle
verbunden sind.
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Wird der Leistungswahlhebel in +-Richtung des Pfeils 148 verschoben,
erhält die Feder 136 eine Druckspannung, welche entgegen der Federwirkung der Druckfühlerdose
131 den Gelenkpunkt 132 nach unten verschiebt. Da das Gelenk 144 vorerst in Ruhe
bleibt, bewegt sich der Steuerschieber 139 in +-Richtung des Pfeils 149,
und hierbei strömt aus der Leitung 14o Druckmittel durch die Leitung i So in den
unter dem Kolben 126 befindlichen Zylinderraum des Servomotors 128. Der Kolben wird
in ;--Richtung des Pfeils 151 verschoben und die hierbei im oberen Zylinderraum
verdrängte Flüssigkeit durch die Leitung 152
nach dem Ablauf 1-I1a abgeführt.
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Durch die Verschiebung des Servomotorkolbens 126 in + -Richtung des
Pfeils 151 wird der Gelenkpunkt 124 des Hebels 123 und damit der Ventilstößel des
Regelventils 121 im Sinn einer Vergrößerung der durch die Verdichterantriebsturbine
strömenden Arbeitsmittelteilmenge nach oben verschoben und in beschriebener Weise
eine Steigerung der Nutzleistungsabgabe durch die Turbine 111 herbeigeführt.
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Ein LTl)erregeln und ein damit zusammenhängendes Pendeln der Druckzustandseinstellvorrichtung
wird mit Hilfe der Schleppvorrichtung 143 verhindert, welche eine nachgiebige Rückführung
des Regelvorganges bei einer Verschiebung des Hebels 133 schon zu Beginn des Regelvorganges
einleitet. Hierdurch kann der eingestellte Sollwert ohne bleibende Ungleichförmigkeit
eingehalten werden.
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Während der Verschiebung des Servomotorkolbens 126 wird nämlich der
Kolben 147 der Schleppvorrichtung 143 ebenfalls in + -Richtung des Pfeils 151 entgegen
der Spannung der Feder 145 mit dem Gelenkpunkt 144 des Hebels 133 nach oben verschoben.
Das Gelenk 137 dieses Hebels wird dann in der der anfänglichen Verschiebungsrichtung
entgegengesetzten Richtung bewegt, so <iaß der Steuerschieber 139 wieder
gegen seine Mittellage zurückgeführt wird, in welcher weder dem über dem Kolben
126 liegenden Zylinderraum noch dem unter diesem liegenden Zylinderraum Druckmittel
aus der Leitung 140 zugeführt werden kann.
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Die endgültige Rückführung des Regelvorganges erfolgt dann über die
Anlage selbst, während die Rückführung der nachgiebigen Vorrichtung wieder ausklingt.
Die Druckzustandseinstellvorrichtung I kommt dann zur Ruhe, wenn die Druckfühlerdose
131 den Steuerschieber 139 bei spannungsloser Feder 145 wieder in die Mittellage
gebracht hat. Dann entspricht die Höhe des Druckes des Arbeitsmittels in der Leitung
zog dem durch den Leistungswahlhebel 130 eingestellten Sollwert gemäß der
durch den Druckzustand und die Aufteilung der Arbeitsmittelmenge gegebenen Nutzleistung.
Entsteht eine Erhöhung des Arbeitsmitteldruckes über dem eingestellten Sollwert,
so wird mit Hilfe der beschriebenen Druckzustandseinstellvorrichtung selbsttätig
der Durchflußquerschnitt am Regelventil 121 durch entsprechende, von der Druckfühlerdose
131 ausgelöste Regeleingriffe vermindert. Umgekehrt hat ein Fallen des Arbeitsmitteldruckes
unter den eingestellten Sollwert eine Vergrößerung des Durchflußquerschnittes am
Regelventil 121 zur Folge.
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Zur Verminderung der Leistung kann wiederum der Leistungswahlhebel
in der --Richtung des Pfeils 148 verschoben werden.
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Bei der beschriebenen Anordnung mit nur einem der Verdichterantriebsturbine
zugeordneten Regelventil zur Aufteilung des Arbeitsmittels auf die parallel im Strömungsweg
des Arbeitsmittels angeordnete Turbine in Abhängigkeit vom Druck des Arbeitsmittels,
macht sich in verstärktem Maße der Umstand nachteilig bemerkbar, daß eine Betätigung
des der Verdichterantriebsturbine zugeordneten Regelventils im ersten Augenblick
vorübergehend den Druckzustand in der Anlage im falschen Sinn beeinflußt. So wird
bei einem unmittelbaren Öffnen des Regelventils 121, beispielsweise anläßlich eines
Überganges auf einen anderen Sollwert der Nutzleistung, der Druck des Arbeitsmittels
infolge der plötzlich erhöhten Schluckfähigkeit der Verdichterantriebsturbine vorübergehend
abfallen. Dadurch erhält die vom Arbeitsmitteldruck gesteuerte Druckzustandseinstellvorrichtung
wiederum im ersten Augenblick einen der angestrebten Drucksteigerung entgegenwirkenden
Regelimpuls, was die Stabilität der Druckzustandseinstellvorrichtung nachteilig
beeinflußt.
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Zur Vermeidung dieses Nachteils ist eine Regelvorrichtung II vorgesehen,
welche die Druckzustandseinstellvorrichtung I zusätzlich in Abhängigkeit der Drehzahl
der Verdichtergruppe vorübergehend beeinflußt. Ein über das Kegelradgetriebe 153
mit der gemeinsamen Welle der Verdichtergruppe gekuppelter Fliehkraftregler 154
steht mit seiner Muffe 155 über den im festen Drehpunkt 156 gelagerten Hebel 157
und über die am Hebel im Gelenkpunkt 158 befestigte Stange 159 mit dem Kolben 16o
eines mit Flüssigkeit gefüllten Schleppzylinders 161 in Verbindung, dessen oberer
und unterer Zylinderraum durch eine als Bohrung im Kolben 16o ausgebildete Drosselstelle
in Verbindung stehen. Der Schleppzylinder 161 ist einerseits durch eine Stange 162
am Gelenkpunkt 163 des Hebels 164 befestigt, wobei der Gelenkpunkt 163 ferner über
die Feder 165 auf dem Gehäuse des Reglerkastens 127 elastisch abgestützt ist. Die
Lage des gegenüberliegenden Gelenkpunktes 166 des Hebels 164 wird durch den mit
ihm mittels
der Stange 167 verbundenen Kolben 168 des Servomotors
169 festgelegt. Andererseits verbindet eine weitere Stange 17o den Servomotorkolben
168 mit dem Gelenkpunkt 178 des Hebels 123, bei dessen Verschiebung der vom Regelventil
121 freigegebene Durchflußquerschnitt in der Umgehungsleitung 12o der Verdichterantriebsturbine
verändert wird.
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Der mittlere Gelenkpunkt 171 des Hebels 164 ist über das Gestänge
172 mit dem Steuerschieber 173
verbunden, welcher die Zufuhr des Druckmittels
aus der Leitung 174 zum Servomotor und die Abfuhr aus diesem Servomotor in die Ablaufstellen
175 und 175a steuert.
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Wird der Leistungswahlhebel13o in -I--Richtung im Sinn einer Leistungssteigerung
verschoben, so wird in beschriebener Weise das der Verdichterantriebsturbine zugeordnete
Regelventil 121 geöffnet, was eine Vergrößerung der durch diese Turbine strömenden
Arbeitsmittelmenge nach sich zieht. Die dadurch ausgelöste Beschleunigung der Verdichtergruppe
bewirkt eine Aufwärtsbewegung der Reglermuffe 155 in + -Richtung des Pfeils
176 und damit eine Aufwärtsbewegung in + -Richtung des Pfeils 177 des mit dem Hebel
157 gekuppelten Steuerschiebers 173 unter gleichzeitiger Spannung der Feder 165.
Hierbei strömt aus der Leitung 174 Druckmittel durch die Leitung 18o in den über
dem Kolben 168 befindlichen Zylinderraum. Der Kolben wird in --Richtung des Pfeils
177 verschoben und :die dabei im oberen Zylinderraum verdrängte Flüssigkeit durch
die Leitung 179 nach dem Ablauf 175 abgeführt. Durch die Verschiebung des Servomotorkolbens
168 wird der Gelenkpunkt 178 des Hebels 123 nach unten bewegt, was
eine Verminderung des vom Regelventil 121 freigegebenen Durchflußquerschnittes verursacht.
Damit wird dem von der Druckzustandseinstellvorrichtung I ausgehenden Regelimpuls
zur Betätigung des Ventils 121 ein in Abhängigkeit von der Drehzahl gesteuerter,
im entgegengesetzten Sinn wirkender zweiter Regelimpuls überlagert, welcher das
Regelventil zusätzlich in dem Sinn beeinflußt, wie wenn die Druckfühlerdose unter
dem Einfluß eines bereits erfolgten Druckanstiegs des Arbeitsmittels sich ausgedehnt
und den Steuerschieber 139
in --Richtung des Pfeils 149 verschoben hätte.
Dieser vorgetäuschte Druckanstieg vermag die instabilisierende Wirkung des gleichzeitig
mit dein Öffnen des Regelventils 121 eintretenden vorübergehenden Druckabfalls zu
eliminieren und so ein einwandfreies Spiel der Regelung gewährleisten.
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Der mit dem Öffnen des der Verdichterantriebsturbine zugeordneten
Regelventils verbundene vorübergehende Druckabfall wird unter dem Einfluß des mit
der Beschleunigung der Verdichtergruppe allmählich einsetzenden Druckanstiegs wieder
ausgeglichen. Um eine bleibende Beeinflussung des Regelventils 121 durch die Regelvorrichtung
II mittels des vom Fliehkraftregler 154 ausgehenden zusätzlichen Regelimpulses auszuschalten,
ist in bekannter Weise eine aus dem Hebel 164, der Feder 165, der Schleppvorrichtung
161 bestehende nachgiebige Rückführvorrichtung vorgesehen, welche die zusätzliche
Beeinflussung der Druckzustandseinstellvorrichtung I durch dieRegelvorrichtung II
unabhängig von der Drehzahl nach einem gewissen Zeitintervall ausklingen läßt.
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So wird während der Verschiebung des Servoinotorkolbens 168 das Gelenk
166 in -1- -Richtung des Pfeils 177 verschoben. Das Gelenk 171 wird somit
in der der anfänglichen Verschiebungsrichtung entgegengesetzten Richtung verschoben,
so daß der Steuerschieber wieder gegen seine Mittellage zurückgeschoben wird, in
welcher die Steueröffnungen der Leitungen 18o und 179 verschlossen sind. Die Regelvorrichtung
II .kommt dann zur Ruhe, wenn die Feder 165 den Hebel 164 und damit den Steuerschieber
173 und den Servomotorkolben 168 in ihre neutrale Stellung zurückgeführt hat, in
der dieFeder 165 spannungslos geworden ist.
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Umgekehrt bewirkt ein Abfallen der Drehzahl der Verdichtergruppe infolge
einer Verminderung der der Verdichterantriebsturbine zugeführten Arbeitsmittelteilmengen
durch Schließen des Regelventils 121 mittels der Druckzustandseinstellvorrichtung
I eine Verschiebung der Reglermuffe 155 des Fliehkraftreglers 154 in --Richtung
des Pfeils 176. Der von der Druckzustandseinstellvorrichtung I ausgehende Impuls
kann durch Verstellung des Leistungswahlhebels 130 in der --Richtung .des Pfeils
176 oder mittels Beeinflussung durch die Druckfühlerdose 131 ausgelöst sein. .Der
vom Fliehkraftregler ausgehende Regelimpuls wird über den Hebel 157 und die Schleppvorrichtung
161 durch Verschiebung des Steuerschiebers 173 auf den Servomotorkolben 168
übertragen, welcher in -L -Richtung des Pfeils 177 nach oben verschoben wird und
das Regelventil entgegen dem von der Druckzustandseinstellvorrichtung ausgehenden
ersten Regelimpuls im Sinn einer Vergrößerung der durch die Verdichterantriebsturbine
strömenden Arbeitsmittelmenge vorübergehend beeinflußt. Dieser dem Regelventil 121
durch die Regelvorrichtung II vorgetäuschte Druckabfall vermag wiederum die instabilisierende
Beeinflussung der Druckzustandseinstellvorrichtung des beim Schließen des Regelventils
121 eintretenden vorübergehenden Druckanstiegs zu kompensieren und so ein einwandfreies
Spiel der Regelung zu gewährleisten.
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Die Erfindung ist nicht auf die an Hand der Fig. i bis 3 beschriebenen
Ausführungsbeispiele beschränkt. Vielmehr ist es einem Fachmann ohne weiteres möglich,
das erfindungsgemäße Verfahren und die Vorrichtung zu dessen Ausführung auf solche
Gasturbinenanlagen anzuwenden, bei denen das Arbeitsmittel. in einem vollständig
geschlossenen Kreislauf umströmt. Auch könnte die Regelvorrichtung zur Durchführung
des Verfahrens andere mechanisch, hydraulisch, pneumatisch oder elektrisch betätigte
Organe aufweisen.