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Verfahren zur Eierstellung von Mischestern mehrwertiger Alkohole mit
substituierten aromatischen Carbonsäuren Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur
Herstellung von Mischestern mehrwertiger Alkohole mit substituierten aromatischen
Carbonsäuren.
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Die erfindungsgemäß erhaltenen Mischester bestehen aus mehrwertigen
Alkoholen, in welchen mindestens eine Hydroxylgruppe mit einer aromatischen Monocarbonsäure
verestert ist, die an einem ihrer Ringkohlenstoffatome eine quartär gebundene, offenkettige
aliphatische Gruppe trägt, wie tert.-Butylbenzoesäure, während außerdem eine oder
mehrere dei anderen Hydroxylgruppen des Alkohols mit einer anderen Carbonsäure verestert
ist bzw. sind, insbesondere mit einer Polyäthylenmonocarbonsäure.
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Die zur Herstellung der Mischester verwendeten substituierten aromatischen
Carbonsäuren umfassen die aromatischen Monocarbonsäuren mit einem aromatischen Kern,
in welchem eines der Ringkohlenstoffatome eine Carboxylgruppe und ein anderes Ringkohlenstoffatom
eine aliphatische offenkettige Gruppe trägt, die nach ihrer Bindung an den genannten
Ring ein quartäres Kohlenstoffatom enthält, und welche gesättigt oder ungesättigt
und gegebenenfalls weitersubstituiert sein kann. Der aromatische Kern kann gegebenenfalls
andere Substituenten aufweisen, wie Halogenatome, kurzkettige Alkylgruppen oder
Alkoxygruppen. Beispiele für solche offenkettige Gruppen sind tert.-Butyl, tert.-Oktyl,
tert.-Amyl, tert.-Hexyl, i, i-Diäthylbutyl, i, i-Dimethylpropen-2-yl, i-Methyl-i-äthylhexyl,
i, i-Dimethyl-3-chlorpropyl,i, i-Dimethyl-3-cyanpropyl, i, i-Di-tert.-butylamyl
und i, i-Diäthyl-3-nitrohexyl.
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Beispiele für die obenerwähnten substituierten aromatischen Monocarbonsäuren
sind: p-tert.-Butylbenzoesäure, p- (i, i-Dimethyl-3-chlorpropyl) -benzoesäure,
p-tert.-Decylbenzoesäure,
m-tert.-Amylbenzoesäure, m-tert.-Oktylbenzoesäure, m-tert.-Hexylp-chlorbenzoesäure,
m-tert.-Butyl-p-tert.-amylbenzoesäure, m Äthyl-p-tert.-nonylbenzoesäure, 4-tert.-Butyl-i-naphthoesäure
und m-(i,i-Diisobutylhexyl)-benzoesäure.
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Bevorzugte Säuren sind solche, bei welchen die an den aromatischen
Ring gebundene offenkettige aliphatische Gruppe eine tertiäre Alkylgruppe mit 4
bis i6 Koblenstoffatomen darstellt, wie p-tert.-Butylbenzoesäure, m-tert.-Hexylbenzoesäure,
p-tert.-Dodecylbenzoesäure und m-Propyl-p-tert.-butylbenzoesäure.
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Insbesondere wegen der hohen Qualität der damit hergestellten Mischester
werden ganz besonders solche Säuren in Betracht gezogen, die einen einzigen aromatischen
Ring aufweisen, in welchem eines der Ringkohlenstoffatome eine Carboxylgruppe und
ein anderes Ringkohlenstoffatom, vorzugsweise in der p-Stellung dazu, eine tertiäre
Alkylgruppe trägt, welche 4 bis 12 Kohlenstoffatome enthält, während die restlichen
Ringkohlenstoffatome Wasserstoff, Halogen oder niedrige Alkylgruppen, vorzugsweise
geradkettige Alkylgruppen mit i bis 4 Kohlenstoffatomen, tragen.
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Die bei der Herstellung der neuen Mischester gemäß der Erfindung bevorzugt
verwendeten andersartigen Carbonsäuren sind ungesättigte Säuren und insbesondere
die Polyäthylenmonocarbonsäuren, d. h. Säuren mit mindestens zwei Äthylenbindungen,
die konjugiert oder nicht konjugiert sein und in einer acyclischen oder einer cyclischen
Struktur vorliegen können. Beispiele dieser Säuren sind Pentadiensäure, Hexadiensäure,
Dekadiensäure, Tridekadiensäure und die den trocknenden oder halbtrocknenden Ölen
zugrunde liegenden Carbonsäuren, z. B. die des Leinöls, Sojabohnen-, Perrilla-,
Oiticica-, Tung-, Walnuß- und dehydratisierten Ricinusöls, wie Linol-, Linolen-,
g, i2-Oktadekadien-, g, i2, i5-Oktadekatrien- und Eläostearinsäure. Sie umfassen
auch die sogenannten Harzsäuren, d. h. alle jene Carbonsäuren, die den Esterharzen,
wie Gummiharz oder Kolophonium, Kiefernölharz, Pimarsäure, Abietinsäure sowie polymerisierten,
disproportionierten, hydrierten Harzen und den Harzen des Tauöls, zugrunde liegen.
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Die mehrwertigen Alkohole können auch mit einer dritten Carbonsäure
verestert sein, z. B. mit einer gesättigten Monocarbonsäure, wie Essig-, Propion-,
Butter- oder Stearinsäure, einer gesättigten mehrbasischen Säure, wie Malon-, Bernstein-,
Wein-, Citronen- oder Tricarballylsäure, einer aromatischen mehrbasischen Säure,
wie Phthal-, Isophthal-, Terephthal- oder Chlorphthalsäure, sowie einer ungesättigten
mehrbasischen Säure, wie Itacon-, Citracon-oder Aconitsäure. Für die Zwecke der
vorliegenden Erfindung wird es jedoch vorgezogen, nicht mehr als etwa 2o °/o der
Hydroxylgruppen des mehrwertigen Alkohols mit solchen Carbonsäuren zu verestern.
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Die mehrwertigen Alkohole, welche den Mischestern nach der Erfindung
zugrunde liegen, sind Alkohole, die eine Mehrzahl, z. B. 2, 3, 4 oder mehr, veresterbare
Hydroxylgruppen enthalten. Diese Alkohole können monomer oder polymer, acyclisch,
alicyclisch oder heterocyclisch sein und können nicht störende Substituenten, wie
Halogenatome, Alkoxygruppen und EsterVuppen, enthalten. Beispiele für solche Alkohole
sind Äthylenglykol, Propylenglykol, Glycerin, Pentaerythrit, Polypentaerythrit,
Polyglycerin, Mannit, Sorbit, Dulcit, Inosit, Kohlehydrate, Methyltrimethylolpropan,
i, 4, 6-Oktantriol, Butandiol, i, 2, 6-Hexantriol, 2, 8-Dodekandiol, Glycerinmonoäthyläther,
Glycerinmonoallyläther, Diäthylenglykol, 2-Äthylhexantriol-i, 2, 6, Tetraoxycyclohexan,
3, 3'-Thiodipropanol, 4, 4'-Thiodibutanol, Polyallylalkohol, Polyvinylalkohol, Polymethallylalkohol
sowie Polyole, die durch Kondensation von Bisphenolen (Dioxydiphenylen) mit Epichlorhydrin
u. dgl. hergestellt worden sind, und Gemische solcher Verbindungen.
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Bevorzugt verwendete mehrwertige Alkohole sind solche, welche mindestens
3 und vorzugsweise 3 bis 12 Hydroxylgruppen enthalten, wie Glycerin, Pentaerythrit,
Mannit, Polyglycerin, Polypentaerythrit, niedrigmolekularer Polyallylalkohol und
Polyvinylalkohol sowie Polyalkohole, die durch Kondensation von Bisphenolen mit
Epichlorhydrin gebildet worden sind. Besonders bevorzugt werden die aliphatischen
Alkohole mit 3 bis 8 Hydroxylgruppen und 3 bis 12 Kohlenstoffatomen.
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Infolge der außergewöhnlich vorteilhaften Eigenschaften ihrer Ester
bei der Herstellung von Überzugsmassen kommen ganz besonders Pentaerythrit und Polypentaerythrite,
wie Di- und Tripentaerythrit, oder Gemische dieser Verbindungen in Betracht, wie
sie durch Kondensieren von Acetaldehyd mit Formaldehyd erhalten werden.
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In den Mischestern nach der Erfindung ist mindestens eine Hydroxylgruppe
der mehrwertigen Alkohole mit den vorstehend beschriebenen substituierten aromatischen
Carbonsäuren und eine oder mehrere der übrigen Hydroxylgruppen mit einer andersartigen
Säure verestert. Mischester, welche hochwertige Eigenschaften zur Herstellung von
Überzügen aufweisen, werden im allgemeinen erhalten, wenn man io bis 8o °/o der
Hydroxylgruppen des mehrwertigen Alkohols mit den substituierten aromatischen Säuren
und 2o bis go °/o der Hydroxylgruppen mit einer andersartigen Carbonsäure verestert.
Hervorragende Mischester sind solche, bei welchen 25 bis 75 °/o der Hydroxylgruppen
der mehrwertigen Alkohole mit den substituierten aromatischen Säuren und praktisch
alle restlichen Hydroxylgruppen mit der andersartigen Säure verestert sind. Bei
der Herstellung der neuen Ester können auch Gemische der substituierten aromatischen
Säuren und bzw. oder der andersartigen Säuren verwendet werden.
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Mischester nach der Erfindung sind z. B. Leinölfettsäureester von
Glycerin-di-(tert.-butylbenzoat), Sojabohnenölfettsäureester von Glycerin-di-(tert.-oktylbenzoat),
Harzsäureester von Pentaerythrit-tri- (tert.-butylbenzoat), Tungölfettsäureester
von Pentaerythrit-tri-(tert.-decylbenzoat), Sojabohnenölfettsäurediester von Pentaerythrit-di-
(tert.-nonylbenzoat), Harzsäureester eines Polyallylalkohols, in welchemmindestens
drei der Hydroxylgruppen mit tert.-Oktylbenzoesäure verestert sind, Sojabohnenölfettsäureester
von Glycerin-mono-tert.-butylbenzoatmonoacetat, Soj abohnenölfettsäurediester von
Dipentaerythritdi
-(tert.-butylbenzoat)-dibutyrat und Glycerin-di-(i,
i - dimethyl - 3 - chlorpropyl) - benzoatmonohexadienoat.
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Mischester, welche als Überzugsmassen oder als Zusätze zu solchen
Massen einzigartige Eigenschaften aufweisen, sind solche, welche eine Harzsäure
als andersartige Säure enthalten, wie Harzsäureester von Pentaerythrit-tri-(tert.-butylbenzoat),
Harzsäureester von Pentaerythrit-di-(tert.-butylbenzoat), Harzsäurediester von Dipentaerythrit-di-
(tert.-nonylbenzoat)-dibutyrat und hydrierte Harzsäureester eines Polyallylalkohols,
in welchem mindestens drei seiner Hydroxylgruppen mit tert.-Butylbenzoesäure verestert
sind. ` Von besonderem Interesse als Zusätze für Überzugsmassen, wie Nitrocelluloselacke,
Farben und Firnisse, sind die Mischester, die man durch Verestern des mehrwertigen
Alkohols mit einer substituierten aromatischen Säure, einer Polyäthylencarbonsäure
und einer andersartigen Polycarbonsäure, wie Phthalsäure, Bernsteinsäure, Chlorphthalsäure,
Adipinsäure oder Maleinsäure, erhält.
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Das Verfahren zur Herstellung dieser Mischester besteht in der direkten
Veresterung des mehrwertigen Alkohols mit dem gewünschten Gemisch von Säuren oder
in einer Umsetzung zwischen dem mehrwertigen Alkohol oder einem Ester desselben
mit einer niedrigmolekularen aliphatischen Säure einerseits und Estern aus niedrigmolekularen
aliphatischen Alkoholen mit einer substituierten aromatischen Carbonsäure sowie
einer andersartigen Carbonsäure andererseits. Das direkte Veresterungsverfahren
kann durchgeführt werden, indem man alle drei Reaktionsteilnehmer gleichzeitig umsetzt
oder indem man zuerst den mehrwertigen Alkohol mit der substituierten aromatischen
Säure zur Reaktion bringt und dann die andersartige Säure zusetzt oder indem man
den mehrwertigen Alkohol mit der andersartigen Säure umsetzt und dann das erhaltene
Produkt mit der substituierten aromatischen Säure zur Reaktion bringt.
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Katalysatoren sind im allgemeinen bei der Herstellung der Mischester
nicht erforderlich; sie können aber gewünschtenfalls verwendet werden. Wenn der
Mischester zur Herstellung einer Überzugsmasse verwendet werden soll, ist die Verwendung
von Katalysatoren, insbesondere von sauer wirkenden Katalysatoren, möglichst zu
vermeiden. Katalysatoren, die bei dem direkten Veresterungsverfahren verwendet werden
können, sind z. B. p-Toluolsulfonsäure, Äthansulfonsäure, Chloressigsäure, Schwefelsäure,
Benzolsulfonsäure, Ameisensäure, Bor- und Siliciumfluoride, saure Salze, wie Natrium-
und Kaliumbisulfat, und Salze starker Säuren und schwacher Basen, wie Aluminiumsulfat,
Zinkchlorid und Zinksulfat. Katalysatoren, welche zur Herstellung der Mischester
durch Umesterung verwendet werden können, sind z. B. Alkalialkoholate, Säuren, wie
p-Toluolsulfonsäure, Metalle, wie Kupfer, Nickel, Zinn, Zink, und andere Verbindungen,
wie Pyridin, Aluminiumalkylate, Natriumphenolat, Kaliumcarbonat, Borfluorid und
Quecksilbersalze. Die Menge des verwendeten Katalysators kann innerhalb eines weiten
Bereiches je nach den Reaktionsteilnehmern und dem gewählten Katalysator schwanken.
Sie liegt aber im allgemeinen zwischen o,i °/o und 5 Gewichtsprozent, berechnet
auf die Gesamtmenge der Reaktionsteilnehmer. Falls erwünscht oder notwendig, können
jedoch auch größere oder geringere Mengen verwendet werden.
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Wenn man die Mischester durch eine Kombination der oben beschriebenen
direkten Veresterung und einer Umesterung herstellt, kann dies z. B. durchgeführt
werden, indem man den mehrwertigen Alkohol mit einer der Säuren und mit einem niedermolekularen
aliphatischen Alkoholester der andersartigen Säure umsetzt.
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Die bei der Herstellung der Mischester verwendete Menge der Säuren
oder ihrer niedrigmolekularen Ester und des mehrwertigen Alkohols bzw. dessen Esters
schwankt innerhalb weiter Grenzen, je nach der Art des gewünschten Produkts. Im
allgemeinen soll i Mol einer Carbonsäure oder eines niedrigmolekularen Esters derselben
für jede mit dieser Carbonsäure zu veresternde Hydroxylgruppe verwendet werden.
In manchen Fällen ist es erwünscht, die Carbonsäure oder den niedrigmolekularen
Ester in Überschuß über die berechnete Menge zu verwenden.
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Die Herstellung der Mischester kann in An- oder Abwesenheit von Lösungsmitteln
oder Verdünnungsmitteln erfolgen, als welche vorzugsweise inerte organische Verbindungen,
wie Benzol, Toluol, Cyclohexanon oder Xylol bzw. Gemische solcher Stoffe, in Betracht
kommen.
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Die bei der Veresterung verwendete Temperatur kann innerhalb eines
weiten Bereichs je nach den Reaktionsteilnehmern und den verwendeten Katalysatoren
schwanken. In den meisten Fällen liegt die Temperatur zwischen etwa ioo und etwa
300° und vorzugsweise zwischen Zoo und 25o°.
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Um unerwünschte Nebenreaktionen auf ein Mindestmaß zurückzudrängen
und eine übermäßige Verfärbung zu verhindern, ist es manchmal erwünscht, die Veresterung
in Abwesenheit sauerstoffhaltiger Gase, vorzugsweise unter Anwendung eines inerten
Schutzgases, wie Stickstoff oder Kohlendioxyd, durchzuführen.
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Bei der Reaktion gebildetes Wasser, Alkohol oder niedrigmolekularer
Ester kann gleichzeitig mit der Bildung oder nach Beendigung der Reaktion entfernt
werden, wobei beliebige geeignete Mittel, wie Destillation, Extraktion oder fraktionierte
Fällung, verwendet werden können.
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Die physikalischen Eigenschaften der erhaltenen Mischester hängen
von der Art der Reaktionsteilnehmer und den gewählten Mengenverhältnissen ab. Im
allgemeinen sind jene Ester, welche verhältnismäßig große Mengen von Fettsäuren
aus trocknenden Ölen enthalten, flüssig, während jene, welche Säure vom Harztyp
enthalten, gewöhnlich plastische bis feste Stoffe darstellen.
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Wie erwähnt, sind die Mischester nach der Erfindung besonders wertvoll
zur Herstellung von Überzugsmassen. So können diese Ester und insbesondere solche,
welche aus Harzsäuren und den Säuren aus trocknenden Ölen hergestellt wurden, direkt
oder in Kombination mit einem geeigneten Verdünnungs-oder Lösungsmittel zur Herstellung
hochwertiger
Überzugsmassen verwendet werden. Geschmolzene Trockenstoffe,
wie die Metallresinate, -linolate und -naphthenate, werden vorzugsweise zugesetzt;
man kann jedoch auch andere Trockenstoffe, wie Bleiglätte, Bleiacetat, Bleicarbonat
oder Manganborat, zu solchen Massen zugeben.
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Die Ester nach der Erfindung können auch mit zusätzlichen Mengen trocknender
Öle, wie Tungöl, Leinöl, dehydratisiertem Ricinusöl oder Sojabohnenöl, kombiniert
werden, wobei man mit oder ohne geeignete Lösungsmittel oder Trockenstoffe Lacke
mit verbesserten Eigenschaften erhält, insbesondere solche mit größerer Härte, Haltbarkeit
und verbessertem Widerstandsvermögen gegenüber Wasser und Alkali.
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Die neuen Ester können auch in Kombination mit anderen filmbildenden
Stoffen, wie Cellulosederivaten, Polyvinyl- und solchen Harzen verwendet werden,
welche durch Kondensation von Aldehyden, z. B. Formaldehyd oder Formaldehyd liefernden
Verbindungen, Acetaldehyd, Propionaldehyd, Butyraldehyd, Acrolein, Methacrolein,
Benzaldehyd, Furfurol oder Gemischen derselben, mit Stoffen, wie Phenolen, Harnstoff,
Thioharnstoff, Diharnstoff, Oxyharnstoff, Äthanolharnstoff, Diäthylentriharnstoff,
Methylharnstoff, Acetylharnstoff, Phenylthioharnstoff, Methylenharnstoff, Guanidin,
Dicyandiamid, Melamin und Gemischen dieser Stoffe, erhalten wurden.
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Vinylpolamerisate, welche mit den neuen Mischestern unter Gewinnung
von verbesserten Überzugsmassen kombiniert werden können, sind solche, die aus Monomeren,
welche mindestens eine olefinische Doppelbindung enthalten, hergestellt wurden.
Solche Monomere sind z. B. Styrol, a-Methylstyrol, Dichlorstyrol, Vinylphenol, Acrylsäure
und a-alkylsubstituierte Acrylsäuren, Ester dieser ungesättigten Säuren, wie Methylacrylat,
Methylmethacrylat, Butylmethacrylat, Vinylidenhalogenide, Vinylester anorganischer
Säuren, wie Vinylchlorid, Vinylbromid, Acrylnitril und Methacrylnitril, Vinylester
von Monocarbonsäuren, wie Vinylacetat, Vinylchloracetat, Vinylbenzoat und Vinylcapronat,
Vinylester von Polycarbonsäuren, wie Bernsteinsäuredivinylester, Divinyladipat,
Vinylmethylglutarat und Vinylester ungesättigter Säuren, wie Vinylacrylat, Vinylcrotonat
und Gemische derselben.
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Die neuen Ester sind besonders wertvoll als Zusätze zu Überzugsmassen,
welche Cellulosederivate enthalten, wie Cellulosenitrat, Celluloseacetat, Cellulosepropionat,
Cellulosestearat, Cellulosevalerat, Äthylcellulose, Methylcellulose, Butylcellulose,
Benzylcellulose, Glykolcellulose, Celluloseacetostearat, Celluloseacetotartrat und
deren Gemische.
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Die Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens sollen mehrere Beispiele
noch näher erläutern. Sofern nicht anders angegeben, handelt es sich bei den angeführten
Teilen um Gewichtsteile. Beispiel i Ein Gemisch aus i5oTeilen Pentaerythrit, 524Teilen
p-tert.-Butylbenzoesäure und 326 Teilen Kolophonium (Sorte WW, d. h. wasserhell)
wurde im Verlaufe von 3 Stunden auf 25o° erhitzt, il/, Stunden auf 25o° und dann
6 Stunden auf 275° gehalten. Der entstandene Mischester hatte die Säurezahl io,i,
eine Farbe nach Gardner 9,o und einen Erweichungspunkt (Ring-Kugel-Methode) von
95°.
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Der oben beschriebene Ester war auch löslich in Aceton, Toluol und
n-Butylacetat und verträglich mit einem Polyvinylchloridacetatharz, Chlorkautschuk,
Äthylcellulose und Nitrocellulose. In Kombination mit Nitrocellulose gibt der Ester
Lacke, die sehr harte u-id haltbare Filme liefern.
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Wenn man bei der vorstehend beschriebenen Arbeitsweise Pentaerythrit
durch Dipentaerythrit oder Tripentaerythrit und das Kolophonium durch hydriertes
oder polymerisiertes Harz ersetzt, erhält man Ester mit ähnlichen Eigenschaften.
Beispiel 2 Ein Gemisch aus 4,6 Teilen Glycerin, 15,i Teilen tert.-Butylbenzoesäure,
14,7 Teilen des Methylesters der Leinölfettsäuren und 0,55 Teilen einer i°/oigen
Lösung von Calciumnaphthenat wurde in einem geschlossenen, vollständig aus Glas
bestehenden Gefäß im Verlaufe von 2 Stunden auf 24o° erhitzt und dann 6 Stunden
bei 24o° gehalten. Während der Veresterung wurde Kohlendioxyd langsam durch das
Reaktionsgemisch hindurchgeblasen. Der entstehende Ester war ein wolkiges Öl mit
einer Farbe nach G ar d n e r von 8 bis 9, einer Gardner-Holdt-Viskosität von J
bis K und der Säurezahl 6,9. Beispiel 3 Ein Gemisch aus 533 Teilen Sojabohnenölmonoglycerid,
537 Teilen tert.-Butylbenzoesäure und 15o Teilen Xylol wurde in einem geschlossenen
Gefäß aus schwer schmelzbarem Glas (Pyrexglas), welches mit einem Rührer aus rostfreiem
Stahl und einer Einrichtung zum Hindurchleiten von Kohlendioxyd versehen war, nach
einer 9stündigen Aufheizungszeit 9 Stunden auf 25o° erhitzt. Xylol und etwas überschüssige
Säure wurden durch Anlegen von verringertem Druck (io mm) in 30 Minuten bei
etwa 25o° entfernt. Der entstandene Ester hatte die Säurezahl 16,7, die Gardner-Farbe
ii und die Viskosität W nach Gardner-Holdt. Beispiel 4 Ein Gemisch aus 7io Teilen
Sojabohnenölmonoglycerid, 398 Teilen tert.-Butylbenzoesäure, 118,4 Teilen Phthalsäureanhydrid
und i5o Teilen Xylol wurde in einem geschlossenen Gefäß aus schwer schmelzbarem
Glas (Pyrexglas), das mit einem Rührer aus rostfreiem Stahl und einer Einlaßöffnung
für Kohlendioxyd versehen war, nach einer Aufheizungszeit von etwa 4 Stunden 7 Stunden
auf 15o° erhitzt. Das Produkt wurde dann 30 Minuten mit Kohlendioxyd geblasen
und durch fein poröse gereinigte Kieselgur filtriert. Der entstandene Ester hatte
die Säurezahl 17,o, die Farbe 8 nach Gardner und die Viskosität W nach Gardner-Holdt.
In Kombination mit Nitrocellulose liefert der Ester Lacke, welche Filme von hervorragender
Härte und Biegsamkeit ergeben.
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Wenn man die tert.-Butylbenzoesäure durch äquivalente Mengen einer
der folgenden Säuren: tert.-Amylbenzoesäure, tert.-Decylbenzoesäure oder tert.-Hexylbenzoesäure,
ersetzt,
erhält man Ester mit ähnlichen Eigenschaften.
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Beispiel 5 Ein Gemisch aus 4,6 Teilen Glycerin, 15,1 Teilen tert.-Butylbenzoesäure
und 5,6 Teilen Hexadiensäure wurde in einem geschlossenen, vollständig aus Glas
bestehenden Gefäß nach einer Aufheizungszeit von 2 Stunden 6 Stunden lang auf 2q.0°
erhitzt. Der erhaltene Ester war eine klare viskose Flüssigkeit mit der Säurezahl
5,2, der Farbe ii bis 12 nach Gardner und der Viskosität Z q. nach Gardner-Holdt.
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Dieser Ester ist verträglich mit Cellulosederivaten, mit Cellulosenitrat,
und ergibt in Kombination mit diesen Lacke, die Filme bzw. Überzüge mit vorzüglicher
Biegsamkeit und Dauerhaftigkeit liefern. Beispiel 6 Ein Gemisch aus etwa 35o Teilen
Polyallylalkohol, der mindestens 5 Hydroxylgruppen enthielt, 35o Teilen tert.-Butylbenzoesäure,
-40o Teilen Leinölfettsäuren und ioo Teilen Kolophonium (wasserhell) wird in einem
geschlossenen, vollständig aus Glas bestehenden Gefäß im Verlaufe von 3 Stunden
auf 25o° erhitzt und mehrere Stunden auf dieser Temperatur gehalten. Während der
Veresterung wird Kohlendioxyd langsam durch das Reaktionsgemisch hindurchgeblasen.
Der erhaltene Ester wird mit einem niedrigsiedenden Kohlenwasserstoff verdünnt und
das Gemisch auf saubere Stahlplatten aufgetragen. Nach kurzem Erhitzen auf 2oo°
erhält man einen harten und widerstandsfähigen Film.