-
Sicherheitskocher für flüssigen zu vergasenden Brennstoff Bei bekannten
Kochern für flüssigen zu vergasenden Brennstoff findet die Inbetriebnahme des Apparates
in der Regel so statt, daß etwas von dem flüssigen Brennstoff in eine meist ringförmige
Anheizschale gegossen und entzündet wird. Die Flamme erhitzt den Behälter der Hauptmenge
des Brennstoffs derart, daß dieser zu einem Teil vergast wird und nach dem Ausströmen
aus Düsenöffnungen sich an der Flamme in der Anheizschale entzündet, ehe der Brennstoff
in dieser Schale ausgebrannt ist. Die Flamme der ausströmenden Gase übernimmt dann
die Aufgabe der weiteren Erhitzung und Vergasung der Hauptmenge des Brennstoffs
im Behälter.
-
Es sind ferner solche Apparate bekannt, bei denen die weitere Erhitzung
der Hauptmenge des Brennstoffs dadurch erfolgt, daß die ausströmenden und brennenden
Gase den Boden des Kochtopfes oder hierzu vorgesehene flächige Teile des Apparates
erhitzen, die ihrerseits durch Strahlung den Brenn-Stoffbehälter in einem für den
Weiterbetrieb des Kochers hinreichenden Maße erhitzen.
-
Was jedoch an solchen Kochern bisher nicht bekannt war, ist eine Konstruktion,
die bei derartigen Strahlungserhitzern eine Regelung der Flammenstärke ermöglicht.
Dies geschieht bei dem Kocher nach der Erfindung unter gleichzeitiger Schaffung
einer besonderen Sicherheit durch den Einbau eines zweiten Düsenkopfes (Ausgleichdüse),
wo die durch die Strahlung erzeugten Gase aufgenommen und verbrannt werden. Als
Mittel hierzu dient ein Regulierkolben, der mittels einer Ventilspindel die Regelung
der den Düsen entströmenden Gasflammen bewirkt.
-
Der Apparat besitzt einen Brennstoffbehälter, in dem der zur Verwendung
kommende flüssige Brennstoff vor seiner Vergasung in an sich bekannter Weise von
Verunreinigungen durch Filterung befreit wird und in dem dann infolge der Strahlung
die Vergasung erfolgt.
Im folgenden sind die Bauart und die Betriebsweise
des Gesamtapparates an Hand der Zeichnung beschrieben und erläutert.
-
Fig. i zeigt den Vorratsbrennstoffbehälter (Tank) mit seinen Zubehörteilen
und der Anschlußleitung an den Gaserzeugungsbehälter des Kochers; Fig.2 zeigt den
eigentlichen Kochapparat mit allen erforderlichen Einzelteilen, teilweise im Schnitt.
-
Der ein- oder mehrflammige Gaskocher nach der Erfindung besteht aus
einem Brennstofftank 19 von zweckmäßiger Größe, der neben oder unterhalb des Gaserzeugungsbehälters
15 liegen kann. Die oberste Höhe des Brennstoffspiegels im Tank 19 darf die Höhe
der Deckfläche 24. im Behälter 15 nicht überschreiten.
-
Der Tank 19 trägt einen Einfüllstutzen 22 mit einer Metallkappe 23,
die zur Verhütung einer Vakuumbildung im Tank oder in den Leitungen ein Luftloch
hat und an der ein Metallröhrchen 2o dicht befestigt ist, das durch den Einfüllstutzen
22 bis auf den Boden des Tanks 19 reicht; am oberen Ende des Röhrchens ist ein Saugkopf
21 befestigt. mittels dessen genügend Anzündflüssigkeit für die Anheizschale 16
entnommen werden kann.
-
Vom Tank 19 zum Behälter 15 führt das Zuleitungsrohr 18. Der Behälter
15 ist durch die Deckfläche 2d. fest abgeschlossen und bis zu dieser dicht mit Stahlwolle
1 4 gefüllt, so daß im Brennstoff vorhandene oder im Betrieb entstehende Unreinigkeiten
zurückgehalten «-erden. Der Behälter ist zu seiner leichten Reinigung mittels eines
Schraubengewindereifens 29 in zwei Teile zerlegbar.
-
Nachdem die Anheizschale in der beschriebenen Weise mit Brennstoff
versehen und dieser entzündet worden ist, erhitzt seine Flamme die Düsenköpfe 2
und i, die. unter oder neben der Schale 16 liegenden Leitungen sowie durch Wärmeleitung
den Behälter 15, in welchem die ersten Gasmengen entstehen.
-
Vom Behälter 15 führt nun ein kurzes Rohr 13 zum innen mit Feingewinde
versehenen Ventilspindelrohr 12, das bis an die Wand der Anheizschale 16 läuft,
mit der es fest verbunden ist, wobei durch diese Wand eine enge Bohrung 28 geht,
hinter der ein Röhrchen 25 die durch die Rohre 13, 12 gebildete Gaszuleitung aus
dem Behälter 15 zum Düsenkopf 2 fortsetzt. Die Drosselung bzw. Abschließung des
Brennstoffgases auf diesem Wege findet durch den mittels der Kolbenstange 8 an der
Ventilspindel 9, io sitzenden kleinen Kolben 6 statt, dessen Verschiebung dadurch
erfolgt, daß sowohl die Innenwandung des Ventilspindelrohres 1z als auch die Ventilspindel
und der Kolben 6 das gleiche Feingewinde tragen. Bei Drehung des Knopfes i i wird
daher der Kolben vor- bzw. zurückgeschoben. Da er ein wenig kürzer ist, als die
lichte Weite des Rohres 13 beträgt, so kann er dieses niemals ganz abschließen.
Er ist aber lang genug, 'um je nach seiner Stellung das Gas in gewünschtem Verhältnis
mehr oder weniger nach links in den großen Düsenkopf 2 oder nach rechts in den als
Sicherheitsvorrichtung dienenden kleinen Düsenkopf i strömen zu lassen. Der Betrieb
des Apparates findet nun in folgender Weise statt: Das im Behälter 15 entwickelte
Gas strömt durch das Rohr 13 aufwärts und bei entsprechender Stellung des Kolbens
6 durch das enge Röhrchen 25 unter Druck in den großen Düsenkopf 2, der ohne untere
Öffnungen auf das Deckelblech 24 aufgeschweißt ist. Dieser Düsenkopf 2 hat in seinem
oberen Teil acht Düsenlöcher 4., die zu je vier auf zwei Etagen verteilt sind, und
im unteren Teil vier Anheizdüsen-löcher 17. In ihn strömen die Gase ein, vermischen
sich mit Luftsauerstoff, strömen als brennbares Gemisch unter Druck heftig aus und
entzünden sich sofort an der in der Schale 16 brennenden Flüssigkeit, und zwar wirken
die aus den Düsenöffnungen 17 seitwärts ausströmenden Flammen auf die Wandung der
Anheizschale, die ihre Hitze sowohl direkt auf das Äußere als auch mittels der Stahlwollefüllung
auf das Innere des Gaserzeugungsbehälters 15 weiterleitet und so den Betrieb des
Apparates aufrechterhält, während die aus den Düsenöffnungen 4 nach oben ausströmenden
Flammen als Koch- und Heizflammen unmittelbar das aufgesetzte Kochgefäß erhitzen,
andererseits durch Rückstrahlung vom Gefäßboden, wie, schon oben erläutert, die
Beheizung des Behälters 15 unterstützen.
-
Je nach Bedarf kann nun der Heizbetrieb durch Drehung des Knopfes
1i nach rechts stufenweise verändert werden, indem nämlich der Kolben 6 vorgeschoben
wird und dadurch den Gaszufluß durch die Bohrung 28 und das Röhrchen 25 zum Düsenkopf
2 mehr und mehr verringert, bis er ihn durch sein Aufliegen auf der Bohrung 28 völlig
abschließt.
-
Bei diesem Vorgang -werden die an den Düsenöffnungen ¢ austretenden
Kochflammen wie auch die an den Öffnungen 17 austretenden Anheizflammen immer kleiner,
bis sie bei der zuletzt geschilderten Stufe ganz erloschen sind. Bei dieser Betriebsstufe
sind die Gase, die noch eine Zeitlang im Behälter 15 weiterentwickelt worden sind,
gezwungen, durch die Öffnung 27 im Ventilspindelrohr 12 und das. Röhrchen 3 zum
kleineren (Sicherheits-) Düsenkopf i zu strömen, wo sie in gleicher Weise wie vorher
im Düsenkopf :2 verbrannt werden. Dieser Düsenkopf hat vier bis sechs seitliche
Bohrungen; da er aber vom großen Düsenkopf abgesetzt ist, findet hier die Verbrennung
ohne Strahlung statt, so daß bei diesem Zustand des Apparates nur noch die bereits
erzeugten Gase verbrannt werden, jedoch keine weiteren Gase entstehen. Es erlöschen
daher in ziemlich kurzer Zeit alle Flammen, ohne daß ein Gasnachgeruch oder irgendeine
Gefahr entsteht.
-
Andererseits kann, was hier noch besonders hervorgehoben sei, auf
die einfachste und sicherste Weise eine Kleinstellung der Heizflammen für beliebige
Zeit erfolgen.