DE902107C - Dichtungsstreifen fuer Gewindeverschlussdeckel explosionsgeschuetzter Geraete - Google Patents

Description

• Dichtungsstreifen für Gewindeverschlußdeckel explosionsgeschützter Geräte Die Erfindung bezieht sich auf einen Dichtungsreifen für Gewindeverschlußdeckel explosionsgeschützter Geräte und bezweckt die Schaffung eines allen Anforderungen gerecht werdenden Dichtungsreifens.
• Dichtungsmittel der üblichen Art sind bei explosionsgeschützten Geräten nur unter bestimmten Voraussetzungen als zuläsisige Mittel zulässig, weil sie entweder beim wiederholten Offnen und Schließen schnell unbrauchbar werden oder verlorengehen. Das trifft besonders deshalb zu, weil die Geräte so große Verschlußdeckel haben, daß die elektrischen Geräte durch die Deckelöffnung eingesetzt werden können. Weiche Stoffe als Dichtungsmittel werden leicht durch den im Gehäuse! auftretenden hohen Explosionsdruck herausgepreßt, während Metalldichtungen hohe Genauigkeit und sehr hohen spezifischen Diruck erfordern, da sie nach der Pressung erhärten und bei Verschiebungen dann nicht mehr, sehr dicht halten.
• Erfindungsgemäß wird nun ein neuer Werkstoff benutzt, der vorzugsweise als Isolierstoff entwickelt und benutzt worden ist, vornehmlich das Hartgewebe, welches bekanntlich eine so hohe Festigkeit hat, daß daraus Lager für Walzwerke, Muttern, Zahnräder und vieles andere hergestellb wird. Zugleich hat dieser; Werkstoff eine gute Elastizität und geringe Plastizität, die ihn auch als Dichtungsstoff geeignet macht. Andererseits hat er nicht die starke Schrumpfung des. Fibers, aus welchem vornehmlich Dichtungsscheiben für Hochdruckventile hergestellt werden, wie sie z. B. an Gasflaschen zu finden sind. Erfindungsgemäß wird ferner der Dichtungsreifen so bemessen, daß er bequem als Reifen gehandhabt werden kann und den Explosionsdruck des, zu dichtenden Gehäuses auch ohne Festklemmen zwischen den Dichtungsflanschen des Gehäuses sicher aushält. .
• Weiere vorteilhafte Einzelheiten der Erfindung sind im nachfolgenden beschrieben.
• Fig. i zeigt im Teilschnitt einen Gewindever schluß eines Gehäuses für ein explosionsgeschütztes Gerät mit dem neuen Dichtungsreifen; Fig. 2 bis 4 zeigen verschiedene Querschnitte des Dichtungsreifens; Fig. 5 zeigt im Te lischnitt durch den Gewindeverschluß enneweitere Gestalt des Dichtungsreifens. Nach Fig. i ist das Gehäuse i für ein explosionsgeschütztes Gerät durch einen Deckel 2 verschlossen, der mittels: des Gewindes 3 in das Gehäuse eingeschraubt wird. Der Flansch 4 des Deckels und der obere Rand 5 des Gehäuses bilden die Dichtungsflächen.. zwischen denen ein Dichtungsreifen ö ein-, gelegt ist, der aus: einem Isolierpreßstoff, beispielsweise Hartgewebe, besteht und dessen Querschnitt so stark bemessen ist, daß er dem im Gehäuse auftretenden Explosionsdruck gewachsen ist, auch trenn er nicht durch die Dichtungsflächen des Flansches 4 und des Gehäuserandes 5 festgeklemmt ist.
• Der Querschnitt -selbst entsteht, wenn bei einem viereckigen Querschnitt die leicht verletzlichen scharfen Kanten gebrochen werden. Das Brechen der Kanten wird so durchgeführt, daß ein zweckentsprechender spezifischer Flächendruck für die Dichtungsflächen dies Reifens entsteht.
• Bei dem flachelliptischen Querschnitt gemäß Fig.2, dem hochelliptischen Querschnitt gemäß Fig. 3 und dem kreisförmigen Querschnitt gemäß Fig.4 bilden sich die erforderlichen Dichtungsflächen selbsttätig durch den Dichtungsdruck; wobei bei der flachen Ellipse gemäß Fig. 2 wiederum ein besserer Schutz der Dichtkante und ein mechanisch festerer Ring erzielt werden: Die Dicke des Ringes in der Preßrichtung bestimmt wiederum das Maß der gesamten elastischen Deformation.
• Nach Fig. 5 ist in« dem Gehäuserand 7 eine Nut 8 vorgesehen, in die ein Kragen 9 des Dichtungsreifensi io hineinragt und dadurch de eigentliche Dichtungsfläche i r des Gehäuserandes vor Beschädigungenschützt.
• Außerdem ist an dem Dichtungsreifen io ein Gewindeansatz 12 vorgesehen, der in die Hinterdrehung 13 des Deckels 2 eingreift, so daß der Dichtungsreifen auf diese Weise unverlierbar geworden ist. Mittels des Gewindeansatzes 12 wird der Dichtungsreifen io auf das Gewinde 3 des Deckels 2 aufgeschraubt, bis er in die Hinterdreheng 13 gelangt ist. Falls bei dem Gewindeverschlußdeckel zum Festschrauben eine besondere Überwurfmutter vorgesehen ist, greift der Gewindeansatz 12 des Dichtungsreifens in eine entsprechende Hinterdrehung des Gewindes der überwurfmutter ein. In beiden Fällen isst dann der Dichtungsreifen unv,-rlierbar und legt sich unbehindert auf die Dichtungsflansche: Da der Isolierpreßstoff, z. B. das Hartpapier oder das Hartgewebe, zugleich vorzügliche Eigenschaften bezüglich der gleitenden Reibung hat, tritt an den Dichtungsflächen auch ohne- Benutzung von Schmiermitteln kein Einfressen ein. Bei gleichem Anzugsdrehmoment wird somit eine noch sichere Anpressung und damit Dichtung erzielt.
• Die, geringe Verformung unter Druckwechsel und große Elastizität des neuen Dichtungsreifens sind besonders für solche Konstruktionen vorteilhaft, bei denen eine Verriegelung zwischen Schraubdeckel und Schaltgerät vom Anschraubdrehmoment abhängig gemacht wird, weil dann nur ein seltenes Nachstellen infolge Veränderung der Dichtungsmittel notwendig ist. Da bei Verwendung von nicht metallenen Dichtungsstoffen die heißen Explosionsgase zwecks Vermeidung von Ankohlungen nicht durch Fugen streichen dürfen, kommt diesen Dichtungsreifen bei den erwähnten Verriegelungskonstruktionen besondere Bedeutung zu.

Claims (5)

1. PATENTANSPRÜCHE: i. Dichtungsreifen für Gewindeverschlußdeckel explosionsgeschützter Geräte, dadurch gekennzeichnet, daß jer aus einem zähen Isolierpreßstoff, vornehmlich Hartgewebe, besteht und so stark bemessen ist, daß er dem im Gehäuse auftretenden Innendruck auch ohne den Dichtungsdruck, d. h. ohne Festklemmen zwischen den Dichtungsflächen des Gehäuses, gewachsen ist.
2. 2. Dichtungsreifen nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß iseine Dichtungsflächen schmaler sind als seine Dicke.
3. 3. Dichtungsreifen nach Anspruch i oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß sein Querschnitt achteckig oder kreisrund ist.
4. 4. Dichtungsreifen nach Anspruch i bis 3. dadurch gekennzeichnet, daß die bei geöffnetem Gehäuse frei liegende Dichtungsfläche des Gewindeverschlusses durch einen vorstehenden Schutzkragen des Dichtungsreifens gegen Beschädigung geschützt ist.
5. 5. Dichtungsreifen nach Anspruch i bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß er mit einem Gewindeansatz versehen ist, der in die Hinterdrehung des Verschlußgewindes greift.