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Sicherheitsvorrichtung für einen aus mehreren gegeneinander verschiebbar
und schwenkbar geführten Teilen zusammengesetzten Landesteg, insbesondere für seegängige
Schiffe Ein Landesteg für seegängige Schiffe ist gemeinhin aus mehreren Stegteilen
zusammengesetzt, die gegeneinander verschiebbar und in der vertikalen oder horizontalen
Ebene schwenkbar geführt sind, damit der Steg den Bewegungen des Schiffes in bestimmten
Grenzen folgen kann. Überschreiten die Schiffsbewegungen aber ein bestimmtes Maß,
so besteht die Gefahr der Zerstörung des an dem Schiff festgelegten Landestegs,
wenn nicht rechtzeitig Vorkehrungen getroffen werden, den Steg von dem Schiff zu
trennen.
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Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung einer Sicherheitsvorrichtung,
welche die Trennung des Landestegs von einem Schiff selbsttätig herbeiführt, sobald
die Schiffsbewegungen und insbesondere der Abstand des Schiffes von der Kaimauer
ein bestimmtes Maß überschreitet. Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe dadurch
gelöst, daß die Festhaltung des Landestegkopfes am Schiff in Abhängigkeit von zier
Eigenbewegung des Schiffes in Richtung senkrecht zur Kaimauer selbsttätig lösbar
gemacht wird. Zu diesem Zweck kann nach einem besonderen Ausführungsbeispiel der
Erfindung ein am Kopfende des schiffsseitigen Landestegteils vorgesehener und die
Schiffswand erfassender Festhaltehaken mittels einer an diesem Landestegteil vorgesehenen
Führung in seiner Wirklage gehalten werden, solange die Entfernung zwischen Kaimauer
und
Schiff in einer festgelegten Grenze bleibt, und bei Überschreiben dieser Grenze
durch Aufhebung seiner Führung aus der Wirklage herausgeschwenkt werden. Das Aufheben
der Führung der Landestegkopf-Festhaltung kann dabei etwa durch ein Übertragungsgestänge
erfolgen,. -welches durch die von der Schiffsbewegung abhängige horizontale Verschiebung
eines Stegteils relativ zu einem an@-deren Stegteil verstellt wird. Dieses die Festhaltung
des Landestegkopfes an der Schiffswand beherrschende Verstellgestänge kann gleichzeitig
zur Steuerung einer Hilfsvorrichtung dienen, durch welche das Abstürzen des seiner
Auflage beraubten schiffsseitigen Landestegbeils verhindert wird. Die Absenkbewegung
des seiner Auflage am Schiff beraubten Kopfteils des Lahdesbegs -wird dabei z-veckmäßig
auf ein Sperrad übertragen, in welches eine vom Verstellgestänge für die Festhaltung
gesteuerte Sperrklinke eingreifen kann. Außerdem kann das die Festhaltung des schiffsseitigen
Landestegteils an der Schiffswand beherrschende Verstellgestänge vorteilhaft noch
zur Steuerung einer Arretiervorrichtung für die Verschiebebewegung eines Landestegteils
gegen einen anderen Landestegteil herangezogen werden.
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In .der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung schematisch
dargestellt. Es zeigt Fig. i eine Gesamtansicht einer Landesteganlage, Fig.2 und
3 in größerem Maßstab Ausschnitte aus einer Anlage nach Fig. i.
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Zur Verbindung des Kais i bzw. der auf diesem angeordneten Zollabfertigungsstelle
2 mit dem Schiff 3 dient ein Landesteg, welcher aus den Teilen 4, 5, 6, 7 zusammengesetzt
ist. Der Landestegteil 6 wird von einem mittels Rollen 9 auf Schienen 1o verfahrbaren
Gerüst 8 getragen und stützt sich auf dieses über in der Höhe verstellbare Hubspindeln
i i und 12 ab, wobei der Anschluß an die eine Hubspindel 12 über einen Lenker 13
erfolgt. Der Teil 5 des Landestegs ist gegenüber dem Teil 6 in der Längsrichtung
desselben verschiebbar und ist zu diesem Zweck am Stegteil 6 mittels einer an diesem
befestigten Stützrolle 14 und einer am Stegteil 5 befestigten Stützrolle 15 geführt.
An den Stegteil 5 schließt sich der schiffsseitige Sbegteil4 an. Die Verbindung
dieser beiden Teile erfolgt mittels eines Gelenks 16 derart, daß der schiffsseitige
Stegteil 4 gegenüber -dem Stegteil 5 in der vertikalen Ebene schwenkbar ist. An
dem dem Schiff 3 zugekehrten Kopfende des Stegteils 4 ist eine Festhaltevorrichtung
vorgesehen, die aus einem die Schiffswand 18 erfassenden Haken 17 besteht, der mittels
eines Gelenks f9 an eine Führungsstange 2o angeschlossen ist. Die Führungsstange
20 wird in ihrer der dargestellten Wirklage des Festhaltehakens 17 entsprechenden
Lage gehalten einerseits durch eine eine Schwenkbewegung in der Vertikalebene zulassende
Führung 21 und eine nahe am Ende der Führungsstange 2o angeordnete Gleitführung
22. An der Führungsstange 20 ist in der Nähe der Gleitführung 22 eine Nase 23 vorgesehen,
die in der Wirklage von dem als Rast 24 ausgebildeten Ende des einen Arznes 25 eines
dreiarmigen Hebels 25, 26,27 erfaßt wird. Der Eingriff der Nase 23 in die
Rast 24 wird gesichert durch ein auf dem zweiten Hebelarm 26 angeordnetes Gewicht
28. Der dritte Hebelarm 27 des in dem festen Lager 29 sch-venkbaren dreiarmigen
Hebels 25, 26, 27 ist mit dem freien Ende gelenkig mit einer Verstellstange 3,0
verbunden. Das andere Ende der Verstellstange 30 ist über ein Gelenk 31 mit
einem im Lager 32 schwenkbaren zweiarmigen Hebel 33, 34 verbunden. Das Lager 32
ist nahe dem denn Stegteil 5 zugekehrten Ende des schiffsseitigen Stegteils4 angeordnet.
Der zweite Arm 34 des doppelarmigen Hebels 33, 34 trägt an seinem freien Ende eine
Rolle 35. In einem passenden Abstand von dieser Rolle ist, das pufferartig ausgebildete
Ende 36 einer weiteren Verstellstange 37 angeordnet. Die Verstellstange 37 wird
in Führungen 3.8, 3,9, 40, d:ie am Stegteil 5 befestigt sind, hin und her
beweglich geführt. Das andere Ende der Verstellstunge 37 ist gelenkig mit einem
zweiarmigen Hebel 41, 42 verbunden, der in einem am Stegteil 5 befestigten Lager
43 beweglich ist. Das Ende des freien Hebelarmes 42 arbeitet zusammen mit einem
am Sbegteil 6 angeordneten Anschlag 44, und zwar in der weiter unten näher beschriebenen
Weise.
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Auf der hin und her verschiebbaren Verstellstange 37 ist weiterhin
ein Anschlag 45 vorgesehen, der zusammenarbeitet mit einem zweiarmigen Hebel 46,
47, der in einem am Stegteil 5 befestigten Lager 48 bewegbar ist. Der Hebelarm 47
ist gelenkig verbunden mit einer Stange 49, die mit ihrem freien Ende auf eine in
einem festen Lager 50 schwenkbare Sperrklinke 5 i einwirkt. Die' Sperrklinke 51
arbeitet nach ihrer Betätigung durch die Stange 49 mit einem Sperrad 52 zusammen,
welches auf einer Welle 53 sitzt, die in einem an einer festen Stützstrebe 54 des
Stegteils 5 befestigten Lager 55 drehbar isst. Auf der Welle 53 sitzt ein Zahnrad
56, welches mit einem Zahnrad 57 im Eingriff steht, das an .der Stützstrebe 54 gelagert
und undrehbar mit einer Umlenkrolle 58 verbunden ist, über welche das Zugseil 59
eines Gegengewichts 6o geführt wird. Am Ende des Zugseiles 59 ist ein Haken 61 angeordnet,
der einen in der festen Stützstrebe 62 des Stegteils 4 angeordneten Bolzen
63 erfaßt. Auf diese Weise wird der in dem Gelenk 16 schwenkbare Stegteil 4 durch
das Gegengewicht 6o entlastet. Die Wirkungsweise der beschriebenen Einrichtung ist
wie folgt: Solange die Entfernung des Schiffes 3 von der Kaimauer innerhalb einer
im voraus bestimmten Grenze bleibt, ändert sich an der in der Zeichnung dargestellten
Lage der beschriebenen Einrichtung nichts. Innerhalb dieser Grenze sich vollziehende
Änderungen in der Lage des Schiffes 3 relativ zur Kaimauer werden durch Verschieben
des Stegteils 5 relativ zum Stegteil6 ausgeglichen. Sobald sich das Schiff 3 aber
-weiter als zulässig von der Kaimauer entfernt, stößt der Hebelarm 42 des Doppelhebels
4, 42 gegen den Anschlag 4d des. Stegteils 6 an, so daß der Hebel 41, 42 entgegen
dem Drehsinn des Uhrzeigers verschwenkt wird. Er verschiebt dabei die Verstellstange
37 in der Zeichnung gesehen mach links, so daß deren pufferartig ausgebildetes
Ende
36 an die Betätigungsrolle 35 des Doppelhebels 33, 34 anstößt und diesen Hebel im
Uhrzeigerdrehsi:nn schwenkt. Hierdurch wird die Stange 30 nach rechts bewegt, und
sie schwenkt den dreiarmigen Hebel 25, 26, 27 so, daß das als Rast 24 ausgebildete
Einde des Hebelarmes 2@5 außer Eingriff mit der \ ase 23 kommt. Durch weiteres Wegbewegen
des Schiffes vom Kai wird nunmehr die Führungsstange 2o aus ihrer Führung 22 herausgezogen
und, sobald sie diese verlassen hat, schwenkt sie infolge ihres Eigengewichts über
die Führung 21 den Festhaltehaken 17 nach oben, so daß er außer Eingriff
miti der Schiffswand, 18 kommt. Hiermit ist also die Verbindung des Schiffes mit
dem Landesteg gelöst. Das Kopfende des Landestegteils 4 ist nunmehr seiner Unterstützung
beraubt, und der Landestegteil4 hat das Bestreben, um das Gelenk 16
zu schwenken
und nach unten zu stürzen. Brei dieser Bewegung würde er über das an der Stützstrebe
62 angreifende Zugseil 59 des Gegengewichts 6o das Zahnrad 57 entgegengesetzt dem
Uhrzeigersinn und somit über das Zahnrad 56 das Sperrad 52 im Uhrzeigersinn drehen.
Diese Drehung wird aber verhindert durch das Eingreifen der Sperrklinke 5i, welche
infolge der vorherbeschriebenen Verschiebebewegung der Stange 37 über den Anschlag
45, Doppelhebel 46, 47 und Stange 49 in ihre Wirklage geschwenkt wurde.
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Um beim Wirksamwerden der beschriebenen Sicherheitsvorrichtung ein
weitere Verschiebung des Stegteils 5 relativ zum Stegteil 6 zu vermeiden, ist an
der Verschiebestange 37 ein um ein Lager 64 schwenkbarer Winkelhebel 65, 66 mit
seinem einen Arm 65 gelenkig angeschlossen. Der andere Arm 66 dieses Winkelhebels
trägt an seinem Ende eine Klaue, -welche in eine am Landestegteil 6 befestigte Rast
67 eingreift und so eine Verschiebung des Stegteils 5 relativ zum Stegteil 6 vermeidet.