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Einrichtung zur Auslösung eines Stromflusses mit steiler Anstiegscharakteristik
in einem regelbaren Zeitabstand nach jeweils einem von aufeinanderfolgenden markanten
elektrischen Vorgängen Die Übertragung von Zeichen durch Impulse; die als Träger
des Signals in ihrer Phasenlage moduliert sind, also hinsichtlich der Zeitdifferenz
des einzelnen Impulses zu einem solchen einer Gegenreihe von Impulsen beeinflußt
sind, erfordert eine Vorrichtung, die in Abhängigkeit vom Signal eine mehr oder
weniger große Verzögerung einer Impulserzeugung ermöglicht. Gegenstand der Erfindung
ist eine solche Vorrichtung, die den Vorzug 'hat; daß die Reihe der Bezugsimpulse
nicht konstant oder regelmäßig zu sein braucht, sondern beliebiger Art sein kann.
Das Prinzip, nach dem eine solche Vorrichtung aufzubauen ist, kann darin bestehen,
daß in Abhängigkeit von den Bezugsimpulsen jeweils eine Spannung mit einer allmählichen
Anstiegscharakteristik ausgelöst und mit dieser Spannung ein Ventil geöffnet wird,
dessen Sperrung von der Modulationsspannung abhängig gemacht ist. Die erfindungsgemäße
Schaltung arbeitet nach diesem Prinzip und verdankt ihre zuverlässige Wirkungsweise
dem besonderen Merkmal, daß das elektrische Ventil aus einer Röhre mit zwei gittergesteuerten
Elektronenröhrensystemen besteht, die einen
gemeinsamen Kathodenkreis
haben, der in an sich bekannter Weise einen Spannungsabfall bewirkt; am Steuergitter
der ersten Röhre liegt die erwähnte allmählich ansteigende Spannung und im Kathodenkreis
die Ausgangsimpedanz, an der die zu erzeugende phasenmodulierte Impulsreihe abgegriffen
wird; an das Steuergitter der zweiten Röhre ist die Modulationsspannung angeschlossen.
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Eine weitere Verbesserung dieser Schaltung besteht darin, daß die
erwähnte zweite Röhre zusätzlich zur Verstärkung der an der erwähnten Ausgangsimpedanz
abgegriffenen Impulsspannung ausgenutzt wird.
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An Hand des Schaltbildes eines Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen
Modulationsschaltung sei deren Wirkungsweise zusammen mit den besonderen Vorzügen
der Schaltung näher erläutert und veranschaulicht.
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An den Klemmen i liegt die Quelle der gegebenen Bezugsimpulsspannung.
Durch jeden Impuls dieser Spannung wird die Röhre q., deren Steuergitter über den
Kondensator 2 an der Impulsspannung und über den Gitterableitwiderstand 3 am Nulleiter
liegt, geöffnet, so daß der Kondensator 6, der über den Widerstand 5 aufgeladen
wird; plötzlich entladen wird. Es setzt unmittelbar nach der Entladung die Wiederaufladung
des Kondensators 6 ein, die entsprechend der Dimensionierung der elektrischen Werte
von 5 und 6 allmählich vor sich geht. Die anodenseitige Klemme des Kondensators
ist über den Hochohmwiderstand 7 mit dem Steuergitter des Elektronenröhrensystems
8 verbunden. An dieses Elektrodenröhrensystems ist das Verstärkersvstem i i angeschlossen,
indem die Kathoden der beiden Systeme miteinander verbunden sind und über den Kathodenwiderstand
14 und den Blockkondensator 15 mit dem Nulleiter in Verbindung stehen. Im
Anodenkreis des Systems 8 liegt die Primärspule des Übertragers 9, i o, an der ein
Impuls entsteht, sobald das System 8 durch die allmählich ,ansteigende Spannung
des Kondensators 6 geöffnet wird. Der Augenblick der Öffnung des Systems 8 hängt
von der Kathodenspannung gegen Nulleiterpotential ab. Diese Kathodenspannung ist
abhängig von dem Stromfluß, der durch das Verstärkersystem i i fließt. Dieser wiederum
ist abhängig von der Spannung zwischen dem Steuergitter und der Kathode. Mittels
des Potentiometers 16, 17 ist die wirksame Steuergittervorspannung
und damit der Anodenstrom der Röhre i i einstellbar und demgemäß ,auch die Kathodenspannung
der Röhre 8 beeinflußbar. Auf diese Weise kann mittels des Reglers 17 ein Grundbetrag
der Verzögerung, mit der in der Spule 9 ein Impuls nach Auftreten eines Bezugsimpulses
entsteht, eingestellt werden. Die Klemmen 2o sind für den Anschluß der Mödulationsspannung
vorgesehen. Diese überlagert sich durch den Blockkondensator i 9 der Steuergitterspannung
der Röhre i i. Infolgedessen wird die Zeitdifferenz zwischen dem Bezugsimpuls und
dem in der Spule 9 entstehenden neuen Impuls proportional der Modulationspannung
beeinflußt. Der Kreis der Kippanordnung .4, 5; 6 hat einen geringen Innenwiderstand
gegenüber dem Innenwiderstand des Steuergitterkreises der Röhre 8, der im wesentlichen
durch den Widerstand 7 bestimmt ist. Ferner ist naturgemäß der Innenwiderstand des
Potentiometers 16, 17 und des Gitterwiderstandes 18 groß gegenüber der Modulationsspannungsquelle
i g, 2o.
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Der Vorzug der Schaltung ist einmal darin zu erblicken, daß das Röhrensystem
i i eine stabilisierende Wirkung auf den Spannungsabfall am Kathodenwiderstand 1q.
ausübt, und zwar in der Zeit, während deren nach Öffnung der Verstärkerröhre 8 ein
Gitterstrom über den Widerstand 7 fließt. Infolge der stabilisierenden Wirkung der
Röhre i i erfolgt daher keine merkliche Aufladung des Kondensators 15 und somit
keine Beeinflussung der Bedingungen, unter denen die Anordnung arbeitet. Ferner
ist ein grundsätzlicher Vorteil der Schaltung dadurch gegeben, da.ß der Modulationsvorgang
rückwirkungsfrei in bezug auf den Kippvorgang ist. _ Wie aus dem Schaltbild zu ersehen
ist, ist die Röhre i i zusätzlich dazu ausgenutzt, um den in der Spule 9 entstehenden
Spannungsimpuls zu verstärken. Zu diesem Zweck ist die mit 9 gekoppelte Spule io
zwischen Steuergitter und die übrigen Teile des Steuergitterkreises der Röhre i
i gelegt. Da die Steuergitter-Kathoden-Strecke der Röhre i i einen wesentlich höheren
Innenwiderstand hat als der Kreis 18, i 9 und 2o, überlagert sich die Spannung der
Spule i o der übrigen Spannung des Gitterkreises. Es kann daher über den Ausgangsübertrager
12, 13 an den Klemmen 2 i die verstärkte phasenverschobene und phasenmodulierte
Impulsspannung entnommen werden.
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Die Schaltungsanordnung ist nicht ausschließlich unter dem Gesichtspunkt
von Impulsvorgängen zu bewerten, sie kann vielmehr auch allgemein in solchen Fällen
Anwendung finden, wo es darauf ankommt, einen Stromfluß mit steiler Anstiegscharakteristik
in einem regelbaren Zeitabstand nach jeweils einem von aufeinanderfolgenden markanten
elektrischen Vorgängen auszulösen.