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Die Kombination einer Windrichtungs-Fernanzeigevorrichtung mit einer
Windgeschwindigkeits- bzw. Windstärke-Fernmeßvorrichtung
Windrichtungs-Fernanzeigegeräte
und Windgeschwindigkeits- bzw. Windstärke-Fernmeßgeräte für meteorologische Zwecke
sind an sich bekannt.
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Diese Windrichtungs-Fernanzeigegeräte bestehen aus einer Windfahne
mit wasserdicht eingebauter Kollektorsteuerung, Feruleitung und Anzeigevorrichtung.
Diese hat entweder die Form eines Tableaus, auf dem die jeweilige Windrichtung durch
Aufleuchten der entsprechenden Buchstaben angezeigt wird, oder es sind die Anfangsbuchstaben
der Windrichtungen kreisförmig angeordnet, und ein transparenter, rückwärtig beleuchteter
heller Strich deutet auf die der gerade herrschenden Windrichtung entsprechende
Bezeichnung hin. Die Fernanzeigegeräte für die Messung der Wind geschwindigkeit
bzw. der Windstärke bestehen aus einem Sdhalenkreuzanemometer mit darunter befindlithem,
wasserdicht eingebautem Meßdynamo, der Fernleitung und dem Anzeigegerät, einem Drebspulenvoltmeter
mit 60 bis 90° Zeigerausschlag, geeicht für die WindggeschwinRdigkeiten in Meter
je Sekunde oder in Windstärken von I bis XII.
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Diese Geräte dienen der Meteorologie, also einem engen Kreis von Wissensehaftlern,
und sind dementsprechend für möglichst genaue Messungen bestimmt. Die beiden Geräte,
das Anzeigegerät für die Windrichtung und das Meßgerät für die Windgeschwindigkeit,
sind nebeneinander angebracht, und jedes ist für sich ein- und aussdhaltbar und
ablesbar.
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Einen wesentlich anderen Zweck verfolgt das Gerät nach der Erfindung.
Dieses ist für den weiten
Kreis der Laien bestimmt, die aber in
irgendeiner Weise beruflich, sportlich oder rein liebhabermäßig am Wind und Wetter
und dessen ständigen Veränderungen interessiert sind, wie Schiffer, besonders Segler,
Fischer, Jäger, Bergsteiger, Touristen, Sommerfrischler, sowie die Stätten zu deren
Beherbergung, wie Hotels, Pensionen u. dgl. Diesem Personenkreis kommt es nicht
so sehr auf äußerste wissenschaftliche Genauigkeit der Messungen an als vielmehr
auf eine möglichst einfache, bequeme, aber rasche und wohl auch originelle und unterhaltsame
Art der Windbeobachtung und -messung.
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Dementsprechend ist das neue Gerät so eingerichtet, daß mit ihm sowohl
die Windrichtung als auch die Windstärke und Windgeschwindigkeit nach einem einzigen
Druck auf einen Knopf mit einem einzigen Blick auf ein einziges Skalenblatt abgelesen
werden kann und daß überdies dabei ein origineller Leudhteffekt für die Anzeige
der Windrichtung dient und die Beobachtungen von trockener Wissenschaftlichkeit
ferngehalten werden.
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Dies alles wird dadurch erreicht, daß die Anzeigevorrichtung für
die Windrichtung und das Meßinstrument für die Windgeschwindigkeit und Windstärke
in einem einzigen dosenförmigen Gerät vereinigt sind, in dessen zentralem Teil sich
die Windrichtungs-Anzeigevorrichtung befindet, während konzentrisch dazu die beiden
Skalen für die Messung der Windgeschwindigkeit und der Windstärke angeordnet sind
und das Meßwerk dafür sich unterhalb der Windrichtungs-Anzeigevorrichtung befindet.
Diese besteht aus einem weiß leuchtenden Stern in der Mitte des iGerätes und einer
ringförmigen Skala mit den üblichen Bezeichnungen der Windrose, ferner aus einer
Vorrichtung, durch die beim Einschalten des Gerätes der weiße Mitteistern und ein
farbiger Sektor von der Stelle des Windrosenringes, die der augenblicklichen Windrichtung
entspricht, zum weißen Zentralstern zu aufleuchtet. Gleichzeitig ist auf den beiden
ebenfalls konzentrisch weiter .außen befindlichen Skalen ringen die Windgeschwindigkeit
in Meter je Sekunde und die Windstärke I bis XII ablesbar. Der leuchtendeSektor
hat überdies je nach der Windrichtung, die er anzeigt, eine bestimmte Farbe, die
dem Charakter der Himmelsrichtung entspricht. So leuchtet z. B. bei Ostwind der
Sektor rot, bei Südwied gelb, bei Westwind hellblau, bei Nordwind violett und bei
den Zwischenwindrichtungen. in der Farbe, die zwischen den Farben der benachbarten
Hauptwindrichtungen im Spektrum liegt. Die Kombination könnte auf der gleichen Grundlage
auch umgekehrt erfolgen, indem das die Windgeschwindigkeit anzeigende Instrument
mit seinen beiden Skalen sich in der Mitte des Gerätes befindet, während konzentrisch
dazu die einzelnen farbig aufleuchtenden Windrosenfelder angeordnet sind.
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Da hierbei aber sowohl die Wirkung eines leuchtenden Zentralsternes
als auch die Wirkung der von der Windrose bzw. deren FeLdern aus auf den Zentralstem
zu farbig leuchtenden Sektoreupfeile verlorengehen würde, ist nur die erstgenannte
Ausführung gezeichnet und beschrieben. übrigens können die meisten Teile feder Beschreibung
der erstgenannten Kombination auch auf die zweitgenannte Kombination sinngemäße
Anwendung finden.
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Das Gerät ist in den Abb. I bis 8 dargestellt.
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Abb. I zeigt das Gerät in Draufsicht, wie es sich beim Ablesevorgang
bzw. bei der Messung dem Auge darbietet; Abb. 2 veranschaulicht das Gerät von oben
gesehen nach Wegnahme der Farbglassektoren und der runden Mattfolie; Abb. 3 zeigt
einen Längsmittelschnitt durch das Gerät nach der Schnittlinie A-B (Abb. 2) und
Abb. 4 einen Längsmittelschnitt nach der.Schnittlinie C-D (Abb. 3); in Abb. 5 a
bis 5 c ist eine der acht sektorenförmigen Lampenzellen dargestellt, und zwar in
Abb. 5 a von oben und Abb. 5b von der Seite gesehen, während Abb. 5c die Abwicklung
des für den Boden und die Seitenwände dienenden Bleches zeigt; in Abb. 6 ist ein
Schnitt durch den Deckel des Gerätes in vergrößertem Maßstab dargestellt, die linke
Hälfte weggelassen, da sie zur rechten symmetrisch ist; in Abb. 7 ist ein Schaltungsschema
für den elektrischen Teil der Anlage für Batteriebetrieb und in Abb. 8 für den Anschluß
an Wechselstromnetze mittels eines Transformators gezeigt.
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Das Gerät besteht aus vier Hauptteilen, dem Deckel 1, der Lampentrommel
2, dem durch den Zylindermantel geschaffenen Voltmeterraum und dem Sockel 4 (Abb.
1 bis 4). Die Lampentrommel 2 besteht aus der kreisrunden Isolierplatte 5, die mittels
des gabelförmigen Doppelarmes 6 an dem Tragwinkel 7 befestigt ist, der auf der oberen
Fläche des Sockels 4 aufgeschraubt ist. Auf der runden Isolierplatte 5 sind im Kreise
acht sektorenförmige Zellen 8 befestigt, deren Grundfläche so gestaltet ist, daß
sie beim Zusammenfügen der Zellen von selbst in der Mitte der Lampentrommel 2 über
der Platte 5 einen sternförmigenachtzackigen Raum 9 ergeben (Abb.2).
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In Abb. 5a bis 5c ist eine solche Lampenzelle dargestellt, und zwar
in a von oben und in b von der Seite gesehen, während in c die Abwicklung des gestanzten
Zellenbleches gezeigt ist. Die tGrundfläche jeder Lampenzelle 8 ist ein Kreissektor
mit abgesetzter Spitze von etwas größerem Winkel als der Sektorenwinkel. In der
Mitte des steruförmigen Raumes 9 ist ein'Glühlämpchen 10 mittelsFassungsgewindes
11 an der Isolierplatte 5 befestigt und ebenso auch in jeder der acht Sektorenzellen
ein Glühlämpchen 12 mittels Fassungsgewindes 13 (Abb. 2 bis 4). Die Lampentrommel
selbst ist ringsherum durch das Zylindermantelblech 2 abgeschlossen, das am Umfang
der Isolierplatte 5 befestigt ist. Schließlich ist in geringem Abstand von der Isolierplatte
5 an ihr eine ebenso große dünnere Isolierscheibe 14 (Abb. 3 und 4) mittels dreier
nicht gezeichneter Stehbolzen befestigt, durch welche, 14, die zwischen den beiden
Isolierscheinen 5 und 14 befindlichen Lampenzuleitungen vom Voltmeterraum abgeschlossen
sind. Die Zuleitungen zu den acht Sektorenlampen erfolgen
durch
ein in den Sockel 4 des Gerätes eingeführtes und an dem Trägerwinkel 7 befestigtes
gemeinsames neunadriges Kabel 15 (Abb.2 bis 4). Schließlich ist noch jede der sternförmig
angeordneten Glühlampenzellen 8 oben mit einem dem Charakter der betreffenden Himmeisrichtung
entsprechenden farbigen Glas 16 (Abb. 6) abgedeckt, das in den Abb. 3 und 4 nur
durch je eine enge Punktreihe angedeutet ist. Um diesen Sektorenkranz sind die entsprechenden
acht Himmelsrichtungen 8a angegeben.
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In dem Voltmeterraum 3 ist auf der oberen Fläche des Sockels 4 das
Meßwerk I7 (Abb. 3 und 4) eines Drehspulvoltmeters mit Trockengleichrichter befestigt,
das zur Messung der Windgeschwindigkeit und Windstärke in Verbindung mit dem in
dem wasserdichten Gehäuse r8 (Abb. 7) eingebauten Meßdynamo des Schalenkreuzanemometers
dient. Das Voltmeter hat im Gegensatz zu den sonst üblichen einen maximalen Meßwinkel
von 2700 und einen zweimal gekröpften Zeiger 19 (Abb. I bis 3 und 6), der sich um
die Lampentrommel 2 herumbewegt. Auf der Instrumentenplatte 20 ist ferner ein Dämpfungskondensator
2I angebracht (Abb. 3 und 4). Die Spitze des Voltmeterzeigers spielt dicht unterhalb
des Skalen blattes 22 (Abb. I bis 4 und 6) unter einem kreisförmigen, etwas über
2700 betragenden Schlitz 23 desselben (Abb. I, 2 und 6). Dlas Skalenblatt 22, das
auch die Windrose 8n enthält, ist an der im Deckel I befestigten Klarglasplatte
24 (Abb. 6) angeklebt. Zwischen den Farbglassektoren I6 der Lampenzellen 8 und der
Klarglasplatte 24 ist eine kreisförmige Mattfolie 25 (Abb. 3, 4 und 6) am Skalenblatt
22 angeklebt von einem Durchmesser, der dem der Lampentrommel 2 entspricht. Diese
Mattfolie ist in den Abbildungen strichpunktiert gezeichnet. Der Inhalt der Trommel
2, also die neun Lampenzellen, sind somit bei ausgeschaltetem Gerät nicht sichtbar,
obwohl das Skalenblatt 2.2 eine kreisförmige Aussparung 8t vom Durchmesser der Lampentrommel
hat (Abb. 6). An die äußere Begrenzung des kreisförmigen, etwas über 2700 betragenden
Schlitzes 23 schließen sich die beiden Skalen für die Windgeschwindigkeiten in Meter
je Sekunde und für die Windstärken in den Zahlen I bis XII an.
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Im Innern des hohlen Sockels 4 ist die in den Abb. 2 und 3 nur gestrichelt
gezeichnete Trockenbatterie 26 für die Speisung der Glühlämpchen 10 und 12 und auf
der anderen,Seite des Sockelraumes ist alternativ ein ebenfalls nur gestrichelt
gezeichneter Transformator, beispielsweise ein Klingeltransformator, für den Anschluß
des Gerätes an ein Wechselstromnetz unterzubringen (27, Abb. 2 bis 4).
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Bei Batteriebetrieb des Gerätes kann an dem für den Transformator
vorgesehenen Platz eine zweite Trockenbatterie entweder als Reserve oder in Paralleischaltung
zur erstgenannten zur Verlängerung der Lebensdauer beider Batterien untergebracht
werden. Zum vorübergehenden Ein- und Ausschalten des Gerätes zwecks Beobachtung
der Windverhältnisse ist im Sockel 4 ein Druckknopfschalter 28 (Äbb. I, 2 und 4)
angebracht für zwei voneinander getrennte Stromkreise, nämlich den für die Lampenschaltung
IderWindrichtungsanzeilgevorrichtung und gleichzeitig den für die Anschaltung des
Voltmeters an den Meßldynamo des Schalenanemometers, der in dem wasserdichten Gehäuse
iS (Abb. 7) untergebracht ist. In Abib. 7 ist das Schaltungsschema für Batteriebetrieb
gezeichnet. Daraus ist ersichtlich, daß der Lampenstromkreis wiederum in zwei Stromkreise
unterteilt ist, nämlich in den unmittelbar für die Beleuchtung der Zentralsternzelbe
g mittels der Lampe 10 und den jeweils durch die Stellung der von der Windfahne
29 (Abb. 7) in bekannter Weise beeinflußten Bürste des Kollektors, der sich ebenfalls
in dem wasserdichten Gehäuse I8 befindet. In Abb. 8 ist die entsprechende Schaltung
für Wechselstrom mittels des Transformators 27 .dargestellt. In diesem Fall sind
für die E.in- und Ausschaltung des Netzwechselstroms doppelpolige Schaltkontakte
vorgesehen, während die Schaltung für den schwachen Meßstrom der Windgeschwindigkeitsmessung
einpolig ist. Der Betrieb des Gerätes erfolgt also nur durch Drücken auf den einzigen
Knopf 28, wodurch die beiden Stromkreise für die Windrichtungsanzeigevorrichtung
eingeschaltet und gleichzeitig das Voltmeter an den Meßldynamo des Anemometers 30
(Abb. 7) der Windgeschwindigkeits- und Windstärkemeßvorrichtung angeschlossen wird.
Nach Abb. I würde beispielsweise während des Druckes auf den Schaltknopf für die
Ablesung der Windrichtung der mit W bezeichnete Westsektor hellblau aufleuchten
und seine Spitze auf den weiß leuchtenden Zentralstern gerichtet sein, der Wind
also vom Westen kommen, und mit dem gleichen Blick würde die Windgeschwindigkeit
mit 6 m/s oder Windstärke III bis IV ablesbar sein.
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Es sei noch auf die vorteilhafte Gliederung des Gerätes und die zweckmäßige
Anordnung der Geräteteile für das jeweilige Auswechseln ausgebrannter Glühlampen
und ausgebrauchter Trockenbatterien sowie für den Anschluß des Gerätes an die Fernübertragungsleitungen
hingewiesen. Zu dem erstgenannten Zweck braucht nur der Deckel I des Gerätes abgenommen
zu werden, um nach Abnahme des Sektorenfarbglases des betreffenden ausgebrannten
Lämpchens dieses auswechseln zu können, ohne tdaß hierbei das Voltmeter zugänglich
wird. Auch beim Auswechseln ausgebrauchter Trockenbatterien sowie beim Anschluß
des Gerätes an die von der Windfahne und dem Anemometer kommenden Leitungen und
beim Anschluß des Gerätes an ein Wechsel stromnetz braucht nur der untere Blechiboden
3I (Abb. 3 und 4) vom Sockel 4 abgenommen bzw. aufgeklappt zu werden, ohne daß auch
hierbei das empfindliche Meßinstrument zugänglich wird und beschädigt werden könnte.