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Prüfgerät für elektrische Anlagen Beim eingehenden Prüfen elektrischer
Anlagen müssen zur Beurteilung ihres Gesamtzustandes oder zum Ermitteln von in ihr
enthaltenen Fehlern die verschiedensten Untersuchungen angestellt werden, z. B.
über das Vorhandensein von Strom und entsprechender Spannung, über die Polarität,
über Isolationswiderstand und Erdschluß, über Betriebsfähigkeit der Schutzschaltung,
über richtigen Anschluß der Zähler usw. Zur Ausführung dieser mannigfachen Untersuchungen
sind verschiedene Geräte erforderlich, die ein prüfender Beamter dauernd bei sich
führen muß. Das ist an sich schon unangenehm. Diese Geräte sind nun aber auch noch
schlecht zu handhaben, da sich an der Untersuchungsstelle meist keine Aufstellmö;glichkeit
für sie findet und der Untersuchende allein schon zum Abgreifen von Leitungsstellen
mit den an den Prüfgeräten vorgesehenen Taststiften beide Hände benötigt. Diese
Schwierigkeiten werden vielfach noch dadurch erhöht, daß die Untersuchungen in dunklen
Kellerräumen axisgeführt werden müssen, in denen keine Beleuchtung vorhanden ist,
so daß, sich der Untersuchende auch noch einer Taschenlampe bedienen muß.
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Es ist nun bereits ein Gerät bekannt, mit welchem die Prüfung elektrischer
Anlagen erleichtert werden soll. Dieses besteht aus einem mit einer Aufhängeöse
versehenen handlichen Behälter, welcher zur Vornahme der Prüfungen eine durch Fenster
zu beobachtende Glimmlampe und einen durch eine eingebaute Trockenbatterie zu betreibenden
Summer enthält, wobei diese beiden Teile wahlweise durch am Behälter vorgesehene
Klemmschrauben .an die zu untersuchenden Leitungen angeschlossen werden. können.
Außerdem ist an dem Behälter auch noch e ine an die Trockenbatterie anzuschließende
Glühbirne zum Beleuchten der Prüfstelle vorgesehen. Dieses Gerät ist jedoch noch
nicht zum Prüfen aller Fehlermöglichkeiten geeignet, die insbesondere in Starkstromanlagen
auftreten können.
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Die Erfindung bezweckt, der bekannten Einrichtung eine :umfassendere
Gebrauchsmöglichkeit zu geben, so daß mit ihr sämtliche Ermittlungen getroffen werden
können, auf die bei der Prüfung vorn elektrischen Anlagen nur irgendwie Wert gelegt
wird. Das wird dadurch erreicht, daß .an loder in, dem Gehäuse mehrere Widerstände
vorgesehen sind, von denen der eine zwischen Kabelanschlußstellen ,geschaltet ist
und .als Belastung für einen zu prüfenden Zähler dient, während der andere Widerstand
zwischen den Steck-
Buchsen, an welchen die Glimmlampe angeschlossen
ist, in Parallelschaltung zu dieser liegt und solche Größe besitzt, daß die an der
Glimmlampe liegende Teilspannung nur bei einem ,geringeren als dem vorgeschriebenem,.
Isolations,v#iderstand der Anlage gleich od°i', größer .als die Zünd- bzw. Löschspannung
der" Glimmlampe ist. Die Messung von Isolationswiderständen durch Glimmlampen mit
parallel ,geschalteten Widerständen ist an sich bekannt. Zweckmäßig ist neben dem
Belastungswiderstand noch ein mit ihm in Reihe zu schaltender weiterer Widerstand
am Gerät vorgesehen, der zusammen mit dem Belastun,gswiderstand den zum Auslösen
einer Fehlerstromspule einer Schutzschaltung erforderlichen Prüfwiderstand bildet.
Obwohl im allgemeinen nur festgestellt wird, ob in einer Anlage ein bestimmter Isolationswiderstand
vorhanden ist, wozu die Glimmlampe in Gemeinschaft mit dem ihr parallel geschalteten
Widerstand bestimmter Größe genügt, ist es doch empfehlenswert, diesen Parallelwiderstand
etwas größer als angegeben zu bemessen und innerhalb bestimmter Grenzen veränderlich
zu machen, um auf diese Weise durch Zu-oder Abschalten eines Teiles .des Widerstandes
die tatsächliche Größe des Isolationswiderstandes feststellen zu können.
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Auf der Zeichnung ist das neue Prüfgerät in einer beispielsweisen
Ausführung dargestellt. Es zeigt Abb. i eine Vorderansicht, Abb. 2 eine Innenansicht
der einen Gehäusehälfte, Abb.3 einen Querschnitt nach Abb.2 der Linie M-A1, Abb.
4. :ein Schaltungsschema.
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Das Gehäuse besteht im. wesentlichen aus zwei gleichen Schalen i aus
Isolierstoff, z. B. Kunstpreßmasse, die mit ihren Rändern aufeinandergesetzt und
durch Schrauben fest miteinander verbunden sind. Im Innern des Gehäuses ist eine
Glimmlampe 2, ein Belastungswiderstand 3 in Form zweier hintereinandergeschalteter
Spulen sowie eine Trockenbatterie q. untergebracht, während von außen her in eine
gleichfalls im Innern des Gehäuses vorgesehene Fassung 5 eine Glühbirne 6 eingeschraubt
ist. Das Gehäuse ist :oben und unten mit je einer CSffnung versehen, von welchen
die erstere durch eine eine Beobachtung der Glimmlampe 2 ermöglichende Glasscheibe
7 und die andere durch einen mit einem Schnellverschluß versehenen Deckel 8 abgeschlossen
ist. Die durch den Deckel 8 abgeschlossene Öffnung ist so groß, daß durch sie in
bekannter Weise die Trockenbatterie 4. ausgewechselt werden kann. Die Verbindung
von der Trockenbatterie q. zur Fassung 5 und dein Sockel der Glühbirne 6 erfolgt
durch Drähte bzw. Metallschienen g. In diese Verbindung ist an geeigneter Stelle
ein Schalter io eingefügt. Der zur Betätigung dieses ,gr,halters io dienende Knopf
durchdringt das b°!c' r ISe und kann auf diese Weise von außen. .l:lixügt werden.
Da sich die Glühbirne, wenn @r w` Gehäuse an einem Jackettknopf aufgehängt ist,
i11 Brusthöhe befindet, während der Zähler normalerweise in Augenhöhe montiert ist,
ist die Fassung 5 der Glühbirne 6 im Gehäuse zweckmäßig derart schräg angeordnet,
daß das von ihr ausgestrahlte Licht schräg nach oben strahlt.
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In dem Gehäuse ist in der Schalenhälfte, welche die gesamten genannten
Einzelheiten enthält, eine Platte i i aus Iso_ationsmaterialbefestigt. Diese trägt
vier von der:%.uPenseite der Schale her zugängliche Steckbuchsen 12, 13, 14 und
15. Zwischen die Steckbuchsen 12, 13 ist die Glimmlampe 2 mit dem üblichen Schutzwiderstand
16 geschaltet. Die beiden in Reihe geschalteten Belastungsv4derstände 3 wieder sind
zwischen die Buchsen 13 und 15 geschaltet. Die Größe des Belastungsm-riderstandes
3 ist so bemessen, daß z. B. bei 22o Volt Netzspannung der Zähler mit 25 Watt belastet
wird. Zwischen den Buchsen i q. und 15 ist ein zusätzlicher Widerstand 17 eingeschaltet,
der in der Größe so bemessen ist, daß er mit den in Reihe mit ihm geschalteten Belastungswiderständen
den Durchgang -einer solchen Strommenge gestattet, daß durch ihn beim Prüfen :eines
Schutzschalters die Fehlerstromspule ausgelöst -wird.
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Wird zum Prüfen einer Leitung auf Polarität oder darauf, ob sie unter
Spannung steht, die Glimmlampe 2 benötigt, so werden die Prüfschnüre in die Steckbuchsen
i?- und 13 gesteckt. Ist die Prüfung mit dem Belastungswiderstand 3 vorzunehmen,
so steckt man :die Prüfschnüre in die Buchsen 13, 15. Bei der Kontrolle von Schutzschaltungen
jedoch werden die Steckbuchsen i3,Jq. verwendet. Die Steckbuchse 12 hat vorteilhaft
einen anderen Durchmesser als jede der drei anderen Steckbuchsen, so daß das falsche
Anschließen der Prüfschnüre ausgeschlossen wird. Zweckmäßig sind auch an den Steckbuchsen
Hiaiweise angebracht, die angeben, welcher Teil des Gerätes durch Einführen einer
Prüfschnur in die Steckbuchse angeschlossen ist.
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Zwischen den Buchsen 12, 13 ist in Parallelschaltung zur Glimmlampe
2 mit ihrem Schutzwider stand 16 ein weiterer Widerstand i 8 vorgesehen, der s3
bemessen ist, daß die an der Glimmlampe liegende Teilspannung bei der Isolationsprüfung
nur bei einem geringeren als dem vorgeschriebenen Is,olationswiderstand gleich oder
größer als die Zünd- bzw. Löschspannung der Glimmlampe ist. Bei der an sich bekannten
Prüfung des Isolati@onswiderstandes,
zu welcher die Prüfschnüre
in die Buchsen 12, 13 .eingesteckt werden, leuchtet infolgedessen die Glimmlampe
nur dann auf, wenn der Isolationswiderstand geringer ist als vorgeschrieben. Zur
Ermittlung der Größe dieses Widerstandes 18 ist davon auszugehen, claß beim Vorhandensein
des vorschriftsmäßigen Isolationswiderstandes mit größter Annäherung das Verhältnis
besteht: Rp: R,e=ez: (E-e.), in welchem Rp die Größe des Widerstandes 18,
Re den Isolationswiderstand, e; die Zündspannung der Glimmlampe und E die
Prüfspannung bedeuten. Aus diesem Verhältnis ergibt sich die Größe des Widerstandes
18 zu
Der Parallehwiderstand 18 wird dabei auf jeden Fall so groß, daß bei der anderweiten
Verwendung der Glimmlampe zum Prüfen auf das Vorliegen von Spannung in einer Leitung,
zum Feststellen der Art des Stromes oder der Polarität ein Kurzschluß nicht eintreten
kann.
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Im Hinblick darauf, daß nach dem obengenannten Verhältnis .aber auch
die Gleichung besteht
kann man .aber auch statt des Widerstandes 18 einen variablen Widerstand verwenden
und durch dessen Verstellung an Hand :einer durch Eichung festgelegten Skala messen,
wie groß der tatsächlich vorhandene Widerstand ist. Man braucht zu dieser Messung
lediglich den veränderlichen Parallelwiderstand so einzustellen, daß an der Glimmlampe
keine Entladung mehr zu beobachten ist. Um die Isolationsprüfung auch dann vornehmen
zu können, wenn die zu prüfende Leitung nicht unter Spannurig steht, sind an. dem
Gerät zwei weitere Steckbuchsen i 9 vorgesehen, welche an die Pole der Trockenbatterie
q. angeschlossen sind und zum Anschließen eines in den Prüfstromkreis zu schaltenden
Funkeninduktors dienen.