DE9016134U1 - Schuh - Google Patents

Schuh

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Description

Die Neuerung betrifft einen Schuh mit einer Sohlenkonstruktion und einem Oberbau, wobei der Oberbau mindestens zum Teil aus einem Außenmaterial, einem Futter und einer Polsterschicht zwischen dem Außenmaterial und dem Futter besteht.
Der Neuerung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einem solchen Schuh für eine verbesserte Austrocknung des Zwischenraums zwischen Außenmaterial und Futter und für ein verbessertes Wohlbefinden des Fußes in dem jeweiligen Schuh zu sorgen.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird neuerungsgemäß vorgeschlagen, daß das Außenmaterial des Oberbaus und/oder eine Randpaspelierung.des Oberbaus mit Öffnungen zur Belüftung des die Polsterschicht enthaltenden Zwischenraums zwischen dem Außenmaterial und dem Futter ausgeführt sind.
Der Einbau von Polsterschichten in Schuhkonstruktionen ist bekannt. Bekannt ist auch, diese Polsterschichten zwischen
einem Futter und einem Außenmaterial einzubauen. Die Polsterschichten wurden bisher in der Regel nicht ausreichend belüftet und konnten deshalb nach erfolgter Feuchtigkeitsaufnahme nicht hinreichend schnell trocknen.
Der Oberbau kann in üblicher Weise von einem Schaftteil und einem Zungenteil gebildet sein, wobei der Neuerungsvorschlag für den Schaftteil und/oder den Zungenteil gilt.
Die Wirksamkeit des Neuerungsvorschlags kann dadurch wesentlich erhöht werden, daß die Polsterschicht eine luftleitende Schicht umfaßt.
Bei dieser Weiterbildung ist durch die luftleitende Polsterschicht in Verbindung mit den Öffnungen dafür gesorgt, daß in dem Zwischenraum zwischen Außenmaterial und Futter eine Luftströmung stattfinden kann. Diese Luftströmung wird dadurch begünstigt, daß der Fuß sich beim Gehen des Benutzers relativ zu dem Oberbau bewegt, und zwar insbesondere Bewegungen senkrecht zu der Oberfläche des Oberbaus ausführt. Diese Bewegungen führen zu wechselnden Kompressionen und Wiederausdehnungen des Futters und erzeugen deshalb eine gewisse Pumpwirkung, welche für eine intensive Durchlüftung des Zwischenraums zwischen Außenmaterial und Futter sorgen.
Auch dann, wenn die Polsterschicht nur geringe oder keine Luftleitfähigkeit besitzt, wird ein Belüftungseffekt des Zwischenraums zwischen Außenmaterial und Futter erreicht, insbesondere dann, wenn das Polstermaterial an dem Außenmaterial und/oder an dem Futter nicht vollflächig befestigt ist, sondern frei anliegt oder allenfalls punkt- und/oder linienweise befestigt ist. Auch in diesem Fall wird die Belüftung und damit Trocknung durch den Pumpeffekt des Polstermaterials begünstigt.
Wenn durch das Außenmaterial, welches beispielsweise aus Leder oder Textilwerkstoff bestehen kann, Feuchtigkeit in den Zwischenraum zwischen Futter und Außenmaterial eingedrungen ist, so sorgt die Durchlüftung für eine Austrocknung schon während des Gebrauchs des Schuhs, aber auch im Ruhezustand des Schuhs nach erfolgtem Gebrauch. Diese Austrocknung sorgt dafür, daß das Wohlbefinden des Fußes innerhalb des Futters erhöht wird. Gleichzeitig wird dafür gesorgt, daß keine Verrottung von Schuhteilen infolge von bleibender Feuchtigkeit stattfinden kann.
Bevorzugt wird die Polsterschicht aus einem offenzelligen Weichschaumstoff, einem polsterartig wirkenden Vlieswerkstoff oder einem dreidimensional gewebten oder gewirkten Textilmaterial hergestellt und besitzt eine Schichtstärke von 1 mm bis 20 mm, vorzugsweise von 4 mm bis 12 mm. Als Polsterschichten kommen insbesondere Schichten in Frage, wie sie beispielsweise in Dunstfiltern von Küchendunstabzugsvorrichtungen verwendet werden. Diese Werkstoffe sind aufgrund ihrer Zweckbestimmung hervorragend geeignet, um Luft mit geringem Durchgangswiderstand zu leiten.
Die Öffnungen werden bevorzugt im Bereich des Einstiegrandes des Außenmaterials angebracht, um ein direktes Einlaufen von Feuchtigkeit zu verhindern, wenn der Benutzer in eine Wasseransammlung tritt. Je nach Form des Einstiegrandes empfiehlt es sich dabei, die Öffnungen ggf. auf dessen höchstgelegenen Teilbereich zu beschränken.
Die Öffnungen können als längliche Schlitze oder runde Löcher ausgebildet sein. Weiterhin ist es denkbar, großflächige Fenster in dem Außenmaterial vorzusehen und diese großflächigen Fenster ggf. durch Gitter abzudecken, wobei diese Gitter aus grobmaschigem Gewebe bestehen können. Denkbar ist es, den gesamten Oberrand des Außenmaterials aus einem solchen gitterartigen Gewebe herzustellen.
Um unkontrollierte Verlagerungen der Polsterschicht gegenüber dem Außenmaterial zu vermeiden, wird vorgeschlagen, daß die Polsterschicht mit dem Außenmaterial punkt- oder linienweise verklebt ist. Durch diese Verklebungsart wird die Luftleitfähigkeit der Polsterschicht nicht oder allenfalls geringfügig beeinflußt. Insbesondere bleibt die Luftleitfähigkeit an der Grenzfläche zwischen Außenmaterial und Polstermaterial bestehen. Beispielsweise kann die Polsterschicht mit dem Außenmaterial durch ein System von sich rautenförmig kreuzenden Klebelinien verklebt werden.
Für die Anpassungsfähigkeit des Schuhs an die jeweilige Fußform und wiederum für die Durchlüftungseigenschaften des Zwischenraums ist es empfehlenswert, daß die Polsterschicht an dem Futtermaterial lose anliegt. Die Gefahr unkontrollierter Verlagerungen ist dabei nicht existent oder gering, da ja bereits die Polsterschicht am Außenmaterial fixiert sein kann, und da andererseits das wasserdichte Futter mit dem Einstiegrand und ggf. mit der Sohle, insbesondere der Brandsohle, verbunden sein kann.
Für das Futter kommen die verschiedensten in der Schuhindustrie üblichen Futterwerkstoffe in Frage, so z. B. Leder, Textilwerkstoffe und wasserundurchlässige aber dampfdurchlässige Membranen. Solche wasserundurchlässigen aber dampfdurchlässigen Membranen können z. B. aus gereckten Polytetrafluorethylenfolien oder mikroporösen Polyurethanfolien oder Polyesterfolien bestehen.
Grundsätzlich könnte das Futter sockenartig zu einem Sack verarbeitet sein. Insbesondere ist aber vorgesehen, daß das Futter an die Sohlenkonstruktion anschließt. Soll Wasserdichtigkeit gewährleistet sein und ist deshalb das Futter wasserdicht, so empfiehlt es sich, das wasserdichte Futter wasserdicht an eine wasserdichte Sohlenkonstruktion anschließen zu lassen.
Ist Wasserundurchlässigkeit des Futters nicht gefordert, so kann das Futter ebenfalls mit Öffnungen, wie oben beschrieben, versehen sein, um ein Entweichen von im Schuhinnenraum entwickelten Dämpfen in den Zwischenraum zu ermöglichen. Diese Öffnungen im Futter können grundsätzlich über die gesamte Oberfläche des Futters verteilt sein, befinden sich aber vorzugsweise dort, wo mit dem größten Anfall an Schweiß und daraus resultierenden Dämpfen zu rechnen ist, also nahe dem Sohlenbereich und insbesondere nahe dem Zehenbereich.
Schließlich ist es zur weiteren Konditionierung des Schuhinnenraums denkbar, zwischen einem wasserdurchlässigen Fußbett und einer Brandsohle Belüftungskanäle vorzusehen und diese ggf. durch das Futtermaterial hindurch in dem Zwischenraum zwischen Futtermaterial und dem Schaftmaterial zu entdampfen.
Die beiliegende Figur zeigt einen vertikalen Schnitt durch ein Oberbauelement, etwa im Seitenbereich des Schuhs.
In der Figur erkennt man das Außenmaterial, nämlich einen Schaftteil des neuerungsgemäßen Schuhs, das mit 10 bezeichnet ist und aus Leder oder Textilwerkstoff besteht. Auf das Außenmaterial 10 folgt eine luftführende Polsterschicht 12, die mit dem Schaftmaterial durch sich rautenförmig kreuzende Klebelinien 14 verklebt ist. An der Innenseite der Polsterschicht 12 liegt ein Futter 16 an, welches aus einer wasserundurchlässigen, aber dampfdurchlässigen Membran 16a, einer inneren Textilbeschichtung 16b und einer fußseitigen Textilbeschichtung 16c besteht. Zwischen dem Futter 16 und der Polsterschicht 12 ist ein Zwischenraum 18 gebildet, der bei angezogenem Schuh weitgehend verschwindet. Durch die elastische Kompression der Polsterschicht 12 und ggf. durch die teilweise Aufhebung des Zwischenraums 18 kommt es zu einer Pumpwirkung.
Der Oberrand des Schuhs ist durch eine Paspelierung 20 schematisch angedeutet. Längs dieses Oberrands 20 sind Belüftungsschlitze 24 im Außenmaterial angedeutet, die ggf. auch in der Paspelierung 20 oder in dem Futter 16 vorgesehen sein können.
Das Außenmaterial 10 ist in bekannter Weise mit einer Sohlenkonstruktion verbunden, und auch das Futter 16 kann mit der Sohlenkonstruktion wasserdicht verbunden sein, wobei mindestens ein Teil der Sohlenkonstruktion ebenfalls wasserdicht sein sollte.
Für das Futter 16 ist Wasserdichtigkeit nicht unbedingt notwendig. Die Neuerung läßt sich vielmehr auch dann anwenden, wenn das Futtermaterial 16 aus Leder oder einem Textilmaterial besteht, welches wasserdurchlässig ist. Auch in diesem Fall wird durch die Pumpwirkung in dem luftführenden Polstermaterial 12 und in den Grenzschichten des Polstermaterials eine beschleunigte Dampfabführung und Austrocknung erreicht. In diesem Fall sollte aber das Futtermaterial dampfdurchlässig sein. Kommt es auf die Wasserdichtigkeit des Futtermaterials 16 nicht an, so können in dem Futtermaterial 16 Perforationen 26 vorhanden sein, welche den Dampfabzug aus dem Schuhinnenraum in den Zwischenraum 18 begünstigen.
Die Sohlenkonstruktion umfaßt eine Brandsohle 28, an welcher das Außenmaterial 10 bei 36 durch eine Heißkleberschicht festgelegt ist. Das Futtermaterial 16 endet vor der Heißkleberschicht 36. Auf der Brandsohle 28 liegt ein Fußbett ggf. lose auf. Dieses Fußbett 30 ist wasserdurchlässig und besteht beispielsweise aus Polyethylenschaum mit durchgenadelten Acrylfasern.
An der Oberseite der Brandsohle 28 und der Unterseite des Fußbetts 30 sind Kanäle 32 und 34 gebildet, die eine Dampfund Feuchtigkeitsabführung aus dem Zwischenraum zwischen Brandsohle 28 und Fußbett 30 gestatten. Die Entdämpfung kann, falls auf ein wasserdichtes Futter verzichtet wird, durch die Öffnungen 26 des Futters 16 hindurch in den Zwischenraum 18 erfolgen.
Die Sohlenkonstruktion umfaßt ferner eine Laufsohle 38, die bei wasserdichtem Futter 16 gegen die dann ebenfalls wasserdichte Laufsohle abgedichtet sein kann.
In der Paspelierung ist ein Gitter 40 eingesetzt, das anstelle der Öffnungen 24 oder zur Ergänzung derselben vorgesehen sein kann. Dieses Gitter kann auch ein großflächiges Fenster im Außenmaterial 10 abdecken. Dieses Gitter kann beispielsweise aus grobmaschigem Gewebe bestehen.

Claims (18)

  1. PATENTANWÄLTE .*',""": dipl^g. R WEICKMANN, dipl-physdr K.FINCKE
    „·" ' uiPL-WG.F.A.WEiCiöVIANN, dipl -chem. B. HUBER
    "' DRING H. LISKA, DIPL PHYS DR J. PRECHTEL
    8000 MÜNCHEN 86 POSTFACH 860 820
    MÖHLSTRASSE 22
    TELEFON (0 89) 98 03 52
    TELEX 5 22 621
    TELECOPY (O 89) 98 51 26
    TELEGRAMM PATENTWEICKMANN MÜNCHEN
    Schutzansprüche
    1. Schuh mit einer Sohlenkonstruktion und einem Oberbau, wobei der Oberbau mindestens zum Teil aus einem Außenmaterial (10), einem Futter (16) und einer Polsterschicht (12) zwischen dem Außenmaterial (10) und dem Futter (16) besteht,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß das Außenmaterial (10) des Oberbaus und/oder eine Randpaspelierung (20) des Oberbaus mit Öffnungen (24,40) zur Belüftung des die Polsterschicht (12) enthaltenden Zwischenraums zwischen dem Außenmaterial (10) und dem Futter (16) ausgeführt sind.
  2. 2. Schuh nach Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß der Oberbau von einem Schaftteil und einem Zungenteil gebildet ist.
  3. 3. Schuh nach Anspruch 2,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß das Außenmaterial (10) des Schaftteils und/oder eine Randpaspelierung (20) des Schaftteils mit Öffnungen (24,401 versehen sind.
  4. 4. Schuh nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Außenmaterial (10) und/oder eine Randpaspelierung (20) des Zungenteils mit Öffnungen (24 bzw. 40) versehen sind.
  5. 5. Schuh nach einem der Ansprüche 1-4, dadurch gekennzeichnet, daß die Polsterschicht (12) eine luftleitende Schicht umfaßt.
  6. 6. Schuh nach einem der Ansprüche 1-5, dadurch gekennzeichnet, daß die Polsterschicht (12) aus einem offenzelligen Weichschaumstoff oder aus einem luftpermeablen Vlieswerkstoff oder aus einem dreidimensionalen Gewebe oder Gewirke besteht.
  7. 7. Schuh nach einem der Ansprüche 1-6, dadurch gekennzeichnet, daß die Polsterschicht (12) eine Schichtstärke von 1 mm bis 20 mm, vorzugsweise von 4 mm bis 12 mm, besitzt.
  8. 8. Schuh nach einem der Ansprüche 1-7, dadurch gekennzeichnet, daß die Öffnungen (24,40) im Bereich des Außenmaterials (10) vorzugsweise in dessen höchstgelegenem Teilbereich angeordnet sind.
  9. 9. Schuh nach einem der Ansprüche 1-8, dadurch gekennzeichnet, daß die Öffnungen (24,40) als längliche Schlitze oder als Löcher oder als großflächige Fenster mit Gitterabdeckung ausgebildet sind.
  10. 10. Schuh nach einem der Ansprüche 1-9, dadurch gekennzeichnet, daß die Polsterschicht (12) mit dem Außenmaterial (10) punkt- oder linienweise verklebt ist (bei 14).
  11. 11. Schuh nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Polsterschicht (12) mit dem Außenmaterial (10) durch ein System von sich rautenförmig kreuzenden Klebelinien (14) verklebt ist.
  12. 12. Schuh nach einem der Ansprüche 1 - 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Polsterschicht (12) an dem Futtermaterial (16) lose anliegt.
  13. 13. Schuh nach einem der Ansprüche 1-12, dadurch gekennzeichnet, daß das Futter (16) dampfdurchlässig ist.
  14. 14. Schuh nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß das Futter (16) aus Leder oder Textilmaterial besteht.
  15. 15. Schuh nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß das Futter (16) wasserdicht ist.
  16. 16. Schuh nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß das Futter (16) Perforationen (26) aufweist.
  17. 17. Schuh nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß die Perforationen (26) sohlennah, insbesondere im Zehenbereich, angeordnet sind.
  18. 18. Schuh nach einem der Ansprüche 1-17,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Sohlenkonstruktion eine Brandsohle (28) und ein
    darüber liegendes Fußbett (30) aufweist, daß das Fußbett (30) feuchtigkeitsdurchlässig ist, daß zwischen dem Fußbett (30) und der Brandsohle (28) Belüftungskanäle (32,34] vorgesehen sind und daß diese Belüftungskanäle durch das Futter (16) hindurch in den die Polsterschicht (12) enthaltenden Zwischenraum entlüftet sind.
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