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Technisches Gebiet
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Die Erfindung bezieht sich auf eine Fußschutzhülle, die zum Schutz eines menschlichen Fußes vor lokaler Druckbelastung ein elastisches, komprimierbares Material aufweist und zum Tragen in einem Schuh ausgebildet ist.
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Stand der Technik
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Aus dem Stand der Technik sind Einlagen für Schuhe bekannt, wie beispielsweise in der
DE 10 2007 008 703 A1 offenbart wird. Derartige Einlegesohlen dienen beispielsweise der Prävention und Behandlung von anatomischen Deformationen, wie etwa einer Hallux-Valgus-Deformation im Bereich der Großzehe.
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Beispielsweise aus der
US 2005/0177085 A1 ist zudem ein Zehentrenner bekannt, der insbesondere für Diabetespatienten gedacht ist. Durch einen Zehentrenner soll verhindert werden, dass Wunden an bzw. zwischen den Zehen durch Reibung entstehen, die beispielsweise beim Tragen von Schuhen auftritt.
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Die aus dem Stand der Technik bekannten Elemente zum Schutz eines menschlichen Fußes sind dabei jeweils spezifisch zum Schutz vor einer bestimmten Belastung oder für die Therapie einer bestimmten Krankheit oder Deformation ausgebildet.
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Bei Patienten, die mehrere Beschwerden im Fußbereich erleiden, ist es daher nötig, eine Vielzahl von Schutzelementen am Fuß zu tragen. Dies ist nicht nur unbequem und aufwendig, sondern ist je nach Kombination der Beschwerden auch nicht in jedem Fall möglich. Ferner sind einzelne Schutzelemente oft schwer an der Stelle zu fixieren, an der sie benötigt werden. Um eine ausreichende mechanische Stabilität zu gewährleisten, müssen einzelne Schutzelemente oft auch mit einer größeren Materialstärke ausgebildet werden, was dazu führen kann, dass das Schutzelement im Schuh den Tragekomfort verringert oder beim Tragen von Strümpfen hervorsteht und zu einem unbefriedigenden Anblick führt.
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Darüber hinaus sind die bekannten Fußschutzelemente nur für den Einsatz in bestimmten, meistens geschlossenen und flachen Schuhen geeignet. Ein Verwenden der Fußschutzelemente ohne Schuhe ist in einigen Fällen ebenfalls nicht möglich.
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Darstellung der Erfindung
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Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung liegt somit darin, eine Fußschutzhülle des obigen technischen Gebiets bereitzustellen, die Nachteile existierender Fußschutzelemente beseitigen kann, eine Vielzahl von Fußleiden, auch präventiv, behandeln kann und bequem zu tragen ist, unabhängig davon, ob und in welchen Schuhen sie verwendet wird.
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Die Aufgabe wird durch den Gegenstand des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung gehen aus den Unteransprüchen hervor.
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Erfindungsgemäß umfasst eine Fußschutzhülle, die zum Schutz eines menschlichen Fußes vor lokaler Druckbelastung ein elastisches, komprimierbares Material aufweist und zum Tragen in einem Schuh ausgebildet ist, einen elastischen Zehenschutzteil zum Schutz eines Fußabschnitts in der fußsohlenseitigen und zehenoberseitigen Umgebung zumindest einer der Zehen sowie einen elastischen Vorfußschutzteil zum Schutz eines Fußabschnitts in der Umgebung des Vorfußes, insbesondere der Mittelfußknochen. Ferner umfasst die erfindungsgemäße Fußschutzhülle einen elastischen Fersenschutzteil zum Schutz eines Fußabschnitts in der Umgebung des Fersenbeins. Dabei sind die Schutzteile der Fußschutzhülle integral ausgeführt. Integral bedeutet hierbei, dass, obwohl einzelne Teile der Fußschutzhülle im Sinne von Abschnitten der Fußschutzhülle identifiziert werden können, diese Teile zu einer Fußschutzhülle aus einem Stück zusammengefügt sind und sich insoweit von jeweils separierbaren Teilen unterscheiden. Die einzelnen Teile der Fußschutzhülle sind bei der integral ausgeführten Fußschutzhülle also nicht als einzelne Stücke zu sehen.
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Das elastische, komprimierbare und bevorzugt nicht textile Material dämpft dabei eine Belastung, die auf den Fuß wirkt, und verteilt einen auf den Fuß wirkenden Druck gleichmäßig über den betroffenen Teil des Fußes. Es ist zu bemerken, dass die erfindungsgemäße Fußschutzhülle zwar zum Tragen in einem Schuh ausgebildet ist, jedoch auch ohne weiteres außerhalb des Schuhs getragen werden kann, ohne dass hierfür zusätzliche Befestigungsmittel oder dergleichen nötig sind.
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Als elastisches, komprimierbares Material werden im Sinne der vorliegenden Anmeldung vorzugsweise Materialien verstanden, deren unidirektionaler Kompressionsmodul (bei 25°C) kleiner ist als der Kompressionsmodul von Gummi (ca. 1280 N/mm2 = 1,28 × 109 Pa). Bevorzugte Werte liegen z. B. im Bereich von 2 × 105 bis 5 × 108 Pa, z. B. 5 × 105 bis 1 × 108 Pa, 8 × 105 bis 5 × 107 Pa, oder 1 × 106 bis 1 × 107 Pa, wobei diese Unter- und Obergrenzen auch miteinander kombiniert werden können. Die Messung wird auf fachübliche Weise durchgeführt, beispielsweise mit einem Physica UDS Rheometer der Firma Paar Physica unter Berücksichtigung der Informationen des Herstellers zur Durchführung der Messung. Hierzu kann man beispielsweise zylindrische Proben des elastischen, komprimierbaren Materials mit einem Durchmesser von 2,5 cm und einer Höhe von 1,5 cm verwenden, wie dies von Jörg Zimmermann in Polyol- und Azlacton-Makromonomere für Netzwerksysteme, neue Werkstoffe und biomedizinische Anwendungen (Inaugural-Dissertation zur Erlangung der Doktorwürde der Fakultät für Chemie und Pharmazie der Albert-Ludwigs-Universität, Freiburg im Breisgau 2001) beschrieben ist. Weitere Informationen zur Bestimmung des uniaxialen Kompressionsmoduls mit einem Physica UDS Rheometer finden sich bei Andreas Möck, Definierte Synthese hyperverzweigter Copolyester und Copolyether mit kontrolliertem Verzweigungsgrad (Inaugural-Dissertation zur Erlangung der Doktorwürde der Fakultät für Chemie und Pharmazie der Albert-Ludwigs-Universität, Freiburg im Breisgau 2001).
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Herkömmliche Socken, Stützstrümpfe, Verbände oder dergleichen textile Materialien werden dagegen nicht als elastisches, komprimierbares Material angesehen, weil diese nicht das erforderliche Maß an Elastizität und Kompressibilität bereitstellen können.
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Der elastische, komprimierbare Zehenschutzteil ist bevorzugt zum Schutz eines Fußabschnitts in der fußsohlenseitigen und zehenoberseitigen Umgebung mehrerer, besonders bevorzugt aller Zehen ausgeführt.
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Der elastische, komprimierbare Vorfußschutzteil dient insbesondere dem Schutz des Vorfußes. Die Bezeichnung Vorfuß soll in diesem Zusammenhang nicht die Zehen, sondern den Bereich des Mittelfußes, besonders im Bereich der Mittelfußballen umfassen. Der Vorfußschutzteil dämpft dabei lokale Belastungen auf Gewebe und Knochen und insbesondere Gelenke des Mittelfußes und federt Stöße ab. Der Vorfußschutzteil ist dabei bevorzugt mit einer Verstärkung versehen, die eine größere Materialdicke als zumindest einer der übrigen Teile der Fußschutzhülle aufweist.
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Der elastische, komprimierbare Fersenschutzteil der Fußschutzhülle ist bevorzugt am hinteren Teil des Fußes, im Bereich der Achillessehne, hochgezogen, um den ebenfalls stark beanspruchten Fersenteil des Fußes zu schützen und der Fußschutzhülle zu einer zusätzlichen Stabilität zu verhelfen. Der Abstand zwischen der hochgezogenen Kante des Fersenschutzteils und der Ebene, die durch den Fersenballen gebildet wird, beträgt vorzugsweise bis zu 6 cm, z. B. 2 bis 5 cm. Daneben kann der Fersenschutzteil jedoch auch ohne hinten hochgezogenen Teil ausgeführt sein. Das Vorsehen eines Fersenschutzteils dient insbesondere dem Schutz des Fußes vor einer besonders ausgeprägten Bildung von Hornhaut.
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Die erfindungsgemäße Fußschutzhülle stellt eine Fußeinbettung für ein geschütztes, weiches Wohl- und Laufgefühl zur Verfügung, die eine Vielzahl von Anwendungen ermöglicht. Die erfindungsgemäße Fußschutzhülle lässt sich sowohl in orthopädischen Schuhen, z. B. gegen Spreizfuß, Diabetikerschuhen, ”Bequem-”, Sport-, Wander- und Stahlkappenschuhen sowie in Pumps tragen. Dabei hilft die erfindungsgemäße Fußschutzhülle unter anderem vor Kuppentrauma, Hämatomen unter einem Zehennagel, Überbeinen, Hallux Valgus, Hühneraugen zwischen und auf den Zehen, Sohlenverstärkung (Hornhaut) und Sehnenverkürzung (bei Diabetikern) sowie allgemein vor einem Brennen der Fußsohle.
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Zusätzlich bietet die erfindungsgemäße Fußschutzhülle einen Schutz der Fußnägel, stellt gegebenenfalls ein Polster nach einer Amputation zur Verfügung und kann insbesondere auch als vorbeugende Maßnahme gegen Fußerkrankungen in Berufsgruppen der Stehberufe oder Pflegeberufe eingesetzt werden.
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Das elastische, komprimierbare Material kann ein Polymerschaum oder vorzugsweise ein nicht-geschäumtes Polymer sein. Bei der Auswahl eines geeigneten Materials wird man auf Hautverträglichkeit achten. Unter den nicht-geschäumten Polymeren kann man Gele einsetzen, die viskoelastische Eigenschaften aufweisen können. Diese Gele sind vorzugsweise dreidimensional vernetzt. In einer Ausführungsform der Erfindung wird ein Silikongel eingesetzt. Andere Gele, die man erfindungsgemäß verwenden kann, sind thermoplastische Elastomere (elastomere Materialien), die man unter Styrol-Olefin-Kautschukblockcopolymeren, thermoplastischen Polyurethanen, thermoplastischen Polyolefinen, Polyamiden, Polyharnstoffen, Polyestern und anderen Polymermaterialien auswählen kann, die im interessierenden Temperaturbereich (von Raumtemperatur, d. h. 25°C bis Körpertemperatur) reversibel erweichen. Ein Beispiel solcher Polymere ist ein Blockcopolymer vom Styrol/Ethylen-Co-Buthylen/Styrol- oder Styrol/Buthadien/Styrol-Typ. Die zuvor angegebenen Polymere können ferner übliche Bestandteile, wie Weichmacher (z. B. Mineralöl) enthalten.
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Vorzugsweise wählt man Materialien aus, welche die zuvor angegebenen Kompressionsmodulwerte aufweisen.
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Mit Vorteil erhöht Körpertemperatur die Verformbarkeit des Materials, so dass es sich gut an den Fuß des Trägers anpasst, wobei die Kompressibilität der Fußschutzhülle möglichst gewahrt werden soll.
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In einer erfindungsgemäßen Ausführungsform besteht die gesamte Fußschutzhülle aus dem elastischen komprimierbaren Material. In dieser Ausführungsform ist es bevorzugt, dass die Fußschutzhülle mit Perforationen versehen ist, um die Atmungsaktivität zu erhöhen.
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In einer weiteren Ausführungsform bestehen nur der Zehenschutzteil, der Vorfußschutzteil und der Fersenschutzteil aus dem elastischen komprimierbaren Material. Diese können über ein geeignetes Material mit ausreichender mechanischer Festigkeit, beispielsweise ein Textilmaterial miteinander verbunden sein. Diese Ausführungsform kann so ausgestaltet sein, dass das Textilmaterial Bereiche zwischen dem Zehenschutzteil und dem Vorfußschutzteil bzw. dem Vorfußschutzteil und dem Fersenschutzteil überbrückt und teilweise mit diesen Schutzteilen überlappt. In einer weiteren Ausgestaltung dieser Ausführungsform erstreckt sich das Textilmaterial im Wesentlichen über die gesamte Fläche der Fußschutzhülle und wird im Bereich des Zehenschutzteils, des Vorfußschutzteils und des Fersenschutzteils mit diesen Schutzteilen laminiert oder in diese Schutzteile eingebettet.
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Diese Ausführungsformen werden nun näher erläutert.
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In einer bevorzugten Ausführungsform weist das Material in einem ungedehnten, unkomprimierten Zustand eine Dicke von zwischen 1 mm und 8 mm, bevorzugt zwischen 1 mm und 4 mm, besonders bevorzugt zwischen 2 mm und 3 mm auf. Die Wahl der Dicke ist dabei je nach verwendetem Material variabel, sollte jedoch bevorzugt in die vorstehenden Intervalle fallen. Einerseits muss eine ausreichende Kompressibilität gewährleistet sein, wobei jedoch andererseits für ein Tragen der Fußschutzhülle in einem Schuh darauf geachtet werden muss, dass die Fußschutzhülle nicht zu dick aufträgt und damit beim Tragen eines Schuhs einen unangenehmen Druck auf den Fuß des Patienten ausübt.
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Mit Vorteil erstreckt sich der Zehenschutzteil zumindest teilweise über die Fußsohlenseite und die Oberseite der zumindest einen Zehe, enthält das elastische, komprimierbare Material und weist einen Zehenteilerabschnitt zum zumindest teilweisen Eingreifen in einen Zwischenraum zwischen der zumindest einen Zehe und einer benachbarten Zehe auf. Besonders bevorzugt weist die Fußschutzhülle vier Zehenteilerabschnitte auf, die zwischen jeweils benachbarten Zehen dafür sorgen, dass auch beim Tragen eines Schuhs keine Reibung zwischen benachbarten Zehen auftritt.
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Durch den bevorzugten Zehenschutzteil mit den Zehenteilerabschnitten lassen sich besonders Hühneraugen zwischen den Zehen sowie Hautaufschürfungen und dadurch entstehende Wunden in Bereichen zwischen den Zehen zuverlässig verhindern.
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Mit Vorteil erstreckt sich der Vorfußschutzteil zumindest teilweise über die Fußsohlenseite des Vorfußes, insbesondere die Fußsohlenseite der Mittelfußknochen, und enthält das elastische, komprimierbare Material. Dabei weist der Vorfußschutzteil bevorzugt einen Verstärkungsbereich mit gegenüber dem Zehenschutzteil und/oder dem Fersenschutzteil vergrößerter Dicke auf, um eine lokale Druckbelastung auf den Vorfuß abzudämpfen.
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Da die Belastung auf den Vorfuß, insbesondere den Mittelfußknochen besonders hoch ist, dient der Verstärkungsbereich mit vergrößerter Dicke einem Abfedern der besonders großen Lasten auf die Fußsohlenseite des Vorfußes. Der Verstärkungsbereich trägt dabei vor allem der Tatsache Rechnung, dass Muskel- und Sehnenstruktur im Bereich der Mittelfußknochen aufgrund zivilisatorischer Einflüsse häufig nicht in der Lage sind, das eigentlich natürliche Gewölbe im Bereich des Vorfußes quer zur Ausrichtung des Fußes aufrecht zu erhalten, wodurch die Mittelfußknochen einer nicht vorgesehenen, großen Belastung ausgesetzt werden.
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Mit Vorteil erstreckt sich der Fersenschutzteil zumindest teilweise über die Achillessehnenseite und bevorzugt zumindest teilweise über die Fußsohlenseite des Fersenbeins und enthält das elastische, komprimierbare Material. Eine entsprechend bevorzugte Ausführung des Fersenschutzteils sorgt für einen sicheren Schutz des Fersenbereichs des Fußes vor Druckbelastungen. Somit können insbesondere die Bildung von Blasen oder von verstärkter Hornhaut verhindert werden.
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In einer bevorzugten Ausführungsform weist die Fußschutzhülle einen perforierten Bereich auf. Ein solcher perforierter Bereich erlaubt es, dass ein Feuchtigkeitsaustausch zwischen dem Fuß im inneren der Fußschutzhülle und der Außenseite der Fußschutzhülle stattfindet, was aus hygienischen Gründen sowie aus Gründen der Bequemlichkeit bevorzugt wird. Die Perforationen in dem zumindest einen perforierten Bereich sind dabei derart bemessen, dass die Dämpfungsfunktion der Fußschutzhülle nicht beeinträchtigt wird. Insbesondere bedeutet dies, dass die Perforationen so klein sind, dass eine Druckbelastung auf die entsprechende zu schützende Stelle des Fußes durch die Umgebung der Perforation leicht abgefedert werden kann. Als Beispiel für eine Größe einer Perforation könnte diese zwischen 0,2 und 2,0 mm im Durchmesser betragen.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform, wie bereits erläutert, enthält die Fußschutzhülle neben dem elastischen, komprimierbaren Material ein Textilmaterial. Bei dem Textilmaterial kann es sich um ein Gewebe, Gewirke oder ein Vlies (Nonwoven) handeln. Das Textilmaterial kann aus synthetischen und/oder natürlichen Fasern aufgebaut sein. Die Verwendung natürlicher Fasern auf cellulosischer Basis, wie Baumwolle ist bevorzugt. Das Textilmaterial kann dabei einerseits eine Atmungsaktivität im Sinne der vorstehend beschriebenen Perforationen ermöglichen, andererseits ist es auch möglich, das Textilmaterial über Bereiche, an denen üblicherweise keine hohen Druckbelastungen auf den Fuß wirken, vorzusehen, um die Kosten und/oder die Bequemlichkeit der Fußschutzhülle zu beeinflussen. Unter Textilmaterial wird im Sinne der vorliegenden Anmeldung ein Material verstanden, das weniger elastisch und komprimierbar ist als das elastische, komprimierbare Material, das zur Dämpfung lokaler Druckbelastungen dienen soll. Insbesondere soll nicht ein Materialabschnitt, der in sein Volumen allein auf Grund der räumlichen Anordnung einzelner Textilfasern elastisch verformbar ist, beispielsweise indem einzelne Fasern dichter aneinander gebracht werden, als aus einem elastischen, komprimierbaren Material angesehen werden. Vielmehr soll hierfür die Fähigkeit des Materials selbst, unabhängig von der räumlichen Gestaltung des Materials in seinem Volumen elastisch verformbar zu sein, ausschlaggebend sein.
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In einer bevorzugten Ausführungsform weist die Fußschutzhülle eine Füßlingsform auf, wobei der Fußrücken im Wesentlichen unbedeckt ist.
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Eine Füßlingsform zeichnet sich dadurch aus, dass die Fußschutzhülle nur Bereiche des Fußes bedeckt und sich nicht auf einen Bereich der Knöchel oder darüber erstreckt. Gemäß der bevorzugten Ausführungsform ist dabei der Fußrücken zusätzlich unbedeckt, so dass die Fußschutzhülle auch in offenen Schuhen, insbesondere in Pumps getragen werden kann, ohne dabei von außen sichtbar zu sein.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform weist die Fußschutzhülle ein Halteband auf, das eingerichtet ist, um sich über den Fußrücken im Bereich des Mittelfußes zu erstrecken, um die Fußschutzhülle sicher am Fuß zu befestigen. Das Halteband besteht vorzugsweise aus einem elastischen Material. Eine entsprechende Ausgestaltung der Fußschutzhülle mit dem Halteband eignet sich besonders zur Verwendung der Fußschutzhülle ohne Schuhe, weil dadurch der Halt der Fußschutzhülle am Fuß des Patienten noch sicherer gemacht wird. Eine Fußschutzhülle mit Halteband ist jedoch ohne weiteres auch bei einer Verwendung in Schuhen einsetzbar. Das Halteband kann lösbar an einem der übrigen Teile der Fußschutzhülle angebracht sein, beispielsweise über einen Klettverschluss.
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Die Fußschutzhülle ist, wie oben angedeutet, je nach Verwendungszweck unterschiedlich ausführbar. Insbesondere bei einer Verwendung der Fußschutzhülle in offenen Schuhen, wie z. B. Pumps ist vorgesehen, dass die Fußschutzhülle in den Schuh eingefügt wird, bevor der Schuh angezogen wird. Dagegen lässt sich die Fußschutzhülle auch zunächst über den Fuß ziehen, wonach gegebenenfalls Strümpfe und/oder Schuhe darüber angezogen werden können. Schließlich ist es auch möglich, die Fußschutzhülle ohne Verwendung von Schuhen zu tragen. Dies ist insbesondere bei Diabetikern von Vorteil, deren Füße besonders empfindlich sind und somit einem hohen Verletzungsrisiko unterliegen.
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Je nach Beanspruchung der Fußschutzhülle kann diese in unterschiedlichen Dicken bzw. Kompressibilitäten ausgeführt sein. Die Beanspruchung kann dabei einerseits durch ein hohes Körpergewicht und andererseits durch hohe dynamische Belastungen, wie z. B. häufiges Stehen und dergleichen, entstehen.
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Die erfindungsgemäße Fußschutzhülle kann durch ihre Ausgestaltung, anders als einfache Einlegesohlen für Schuhe, nicht verrutschen und die Gesamtheit der Schutzelemente der Fußschutzhülle führt dazu, dass ein umfassender Schutz für den Fuß sichergestellt wird. Eine solch umfassende Schutzfunktion lässt sich durch die bekannten Elemente aus dem Stand der Technik nicht durch die Summe einzelner Schutzelemente realisieren, weil jedes der Schutzelemente eigene Befestigungsmechanismen verwendet, die sich gegenseitig behindern. Darüber hinaus lässt sich die erfindungsgemäße Fußschutzhülle grundsätzlich im Vergleich mit einer Ansammlung verschiedener Schutzelemente kostengünstig herstellen, was auf eine effiziente Herstellung des Gesamtprodukts zurückzuführen ist. Die Hülle beugt einer großen Zahl von möglichen Fußleiden vor oder lindert diese. Sie lässt sich schnell anziehen und ausziehen und trägt im Vergleich mit einzelnen Fußschutzelementen weniger auf, da sie generell mit einer geringeren Materialstärke bei gleichem Schutz auskommt. Dies verringert auch die optische Beeinträchtigung. Die Einbindung der Schutzteile für die Zehen, die Mittelfußknochen und die Ferse in eine Fußschutzhülle verringert das Risiko, dass die Schutzteile verrutschen. Daher kann sie im Alltag auch über längere Zeiträume getragen werden. Dies schlägt sich auch in der Möglichkeit nieder, die Fußschutzhülle sowohl ohne Schuhe als auch in Schuhen zu tragen.
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Die Ausführung der Fußschutzhülle aus einem elastischen komprimierbaren Material, wie einem Gelmaterial hat gegenüber einer Ausführung der Fußschutzhülle mit Textilmaterialien den Vorteil, besonders hygienisch zu sein, weil Keime und dergleichen sich nur auf der Oberfläche der Schutzhülle ansammeln können, die wiederum leicht abwaschbar ist.
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Weitere Vorteile und Merkmale ergeben sich aus der nachfolgenden Figurenbeschreibung sowie der Gesamtheit der Ansprüche.
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Kurze Figurenbeschreibung
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1 zeigt eine Schnittdarstellung einer Fußschutzhülle an einem menschlichen Fuß in einer Seitenansicht;
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2 zeigt die Fußschutzhülle an dem menschlichen Fuß in einer schematischen Ansicht von unten; und
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3 zeigt eine Seitenansicht einer Fußschutzhülle, die der Perspektive von 1 entspricht.
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Wege zur Ausführung der Erfindung
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1 zeigt die Fußschutzhülle 10 an einem menschlichen Fuß 12 in einer Schnittansicht und von der Seite des Fußes 12. Die Fußschutzhülle 10 ist dabei als schraffierte Hülle um die Kontur des Fußes 12 dargestellt. Im Bereich der Zehen 11 des Fußes 12 ist ein Zehenschutzteil 14 dargestellt, der sich von der Oberseite der Zehen 11 über die Spitze zur Fußsohlenseite der Zehen 11 erstreckt.
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Anschließend an den Zehenschutzteil befindet sich ein Vorfußschutzteil 16 der Fußschutzhülle 10, der sich im Bereich 13 der Mittelfußknochen des Fußes 12 befindet. In diesem Bereich des Vorfußschutzteils 14 der Fußschutzhülle 10 ist eine Verstärkung 22 vorgesehen, die eine besondere Belastung auf den Bereich 13 der Mittelfußknochen durch ihre zusätzliche Dicke abfedert. Die zusätzliche Dicke bezieht sich auf die Dicke der übrigen Schutzteile der Fußschutzhülle. Insbesondere ist die Verstärkung 22 dicker ausgeführt als der Zehenschutzteil 14. Die zusätzliche Dicke der Verstärkung 22 liegt bevorzugt im Bereich von 1 mm bis 5 mm, besonders bevorzugt von 2 mm bis 4 mm.
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Im Anschluss an den Vorfußschutzteil 16 ist ein Textilbereich 30 vorgesehen, der den Vorfußschutzteil 16 mit einem Fersenschutzteil 18 verbindet. Der Textilbereich 30 ist dabei integral mit dem Vorfußschutzteil 16 und dem Fersenschutzteil 18 ausgeführt und dient einer erhöhten Atmungsaktivität der Fußschutzhülle 10 im Bereich des Textilbereichs 30.
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Im Anschluss an den Textilbereich 30 befindet sich der Fersenschutzteil 18, der sich in der Umgebung der Ferse 15 des Fußes befindet. Der Fersenschutzteil 18 erstreckt sich dabei von der Sohlenseite der Ferse 15 weiter nach hinten und ist dort hochgezogen, um auch eine Druckeinwirkung von hinten auf die Ferse 15 abzufedern.
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Die Dicke 20 der in 1 gezeigten Ausführungsform der Fußschutzhülle 10 ist dabei im Wesentlichen über die gesamte Fußschutzhülle 10, abgesehen von der Verstärkung 22 im Bereich des Vorfußschutzteils 16, gleich.
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2 zeigt die Fußschutzhülle 10 aus 1 in einer schematischen Ansicht von unten, wobei auch der Fuß 12 des Patienten angedeutet ist. Die in 1 bereits bezeichneten Teile der Fußschutzhülle 10 sind in der 2, falls vorhanden, durch dieselben Bezugszeichen bezeichnet.
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Zusätzlich zu den in 1 gezeigten Elementen der Fußschutzhülle 10 ist in 2 eine Vielzahl von Perforationen 26 gezeigt, die sich im Bereich der Zehen 11 befinden.
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Daneben zeigt 2 vier Zehenteilerabschnitte 24.1 bis 24.4, die jeweils zwischen einem Zwischenraum zwischen zwei benachbarten Zehen eingreifen und diese somit voneinander trennen. Auf diese Weise wird verhindert, dass benachbarte Zehen, beispielsweise durch einen seitlichen Druck eines Schuhs, aneinander reiben.
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3 zeigt schließlich eine ähnliche Ansicht einer Fußschutzhülle 10, wie die der 1, wobei die 3 eine Seitenansicht der vollständigen Fußschutzhülle 10 am Fuß 12 zeigt.
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In der in 3 gezeigten Ausführungsform weist die Fußschutzhülle 10 keinen Textilbereich auf, sondern ist durchgehend aus dem elastischen, komprimierbaren Material, bevorzugt Silikon oder Gel, hergestellt.
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In der in 3 gezeigten Ausführungsform ist zudem ein Halteband 28 zu erkennen, das sich über den Fußrücken im Bereich des Mittelfußes erstreckt und die Fußschutzhülle 10 sicher am Fuß 12 befestigt.
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Die in den 1 bis 3 gezeigten Ausführungsformen einer Fußschutzhülle lassen sich selbstverständlich in ihrer Form, Dicke sowie Zusammenstellung einzelner Elemente variieren.
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Beispielsweise ist es möglich, dass zusätzlich zu dem Textilbereich 30 aus 1 ein weiterer Textilbereich zwischen dem Zehenschutzteil und dem Vorfußschutzteil vorgesehen ist. Es ist auch möglich, dass über die gesamte Fußsohle der Fußschutzhülle 10 Perforationen 26 vorhanden sind, um eine besonders hohe Atmungsaktivität der Fußschutzhülle 10 zu ermöglichen.
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Das Halteband 28 aus 3 ist besonders dann von Vorteil, wenn die Fußschutzhülle 10 dazu geeignet sein soll, auch ohne Schuhe getragen zu werden. In anderen Fällen ist es dagegen bevorzugt, auf das Halteband 28 zu verzichten und die Fußschutzhülle 10 stattdessen direkt in einem Schuh einzufügen.
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Die Gestaltung der Fußschutzhülle als Füßling, wie sie in 3 dargestellt ist, lässt sich grundsätzlich auch variieren. Einerseits ist es möglich, die Fußschutzhülle auch über den Fußrücken des Fußes 12 zu erstrecken, um mögliche Druckbelastungen von oben auf den Fußrücken zu mildern. Andererseits ist es auch möglich, dass der Füßling tiefer ausgeschnitten ist, d. h. im Bereich des Vorfußschutzes 16 oder allgemein in einem Bereich zwischen dem Zehenschutzteil und dem Fersenschutzteil so gestaltet ist, dass er im Wesentlichen die Fußsohle bedeckt, die Seite des Fußes jedoch unbedeckt lässt.
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Schließlich kann die Dicke 20 der Fußschutzhülle auch anders als in den Figuren dargestellt über die verschiedenen Positionen in Bezug auf den Fuß 12 variieren, so dass auch andere Positionen der Verstärkung 22 oder weitere Verstärkungen als im Bereich des Vorfußes realisierbar sind.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102007008703 A1 [0002]
- US 2005/0177085 A1 [0003]