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Verfahren zur Herstellung einer Hochspannungszündleitung mit nahtlosem
Aluminiummantel An Hochspannungszündleitungen, wie sie in Kraftfahrzeugen und insbesondere
Flugzeugen Verwendung finden, werden eine Reihe von Anforderungen besonderer Art
gestellt. Sie sollen eine hohe Durchschlagfestigkeit, Ozonfestigkeit, Beständigkeit
gegen Einflüsse von Benzin, und C91 und möglichst geringe Beeinfiußibarkeit durch
Feuchtigkeit besitzen. Dabei sollen sie eine hohe Unempfindl,ichkeit gegen Wärme
und Temperaturänderungen .in einem großen Temperaturbereich, etwa von - 5o bis -h
i5o° C, aufweisen. Die üblichen Zündleitungen werden daher mit einer Gummiisolierung
versehen und erhalten in der Regel sowohl am Leiter als auch über der eigentlichen
Isolierschicht ozonfeste Schichten. Zur Erzielung genügender mechanischer Festigkeit
sowie Öl- und Benzinfestigkeit werden, die Leitungen außerdem mit einem lackierten
Geflecht versehen. Da in der Regel zudem verlangt wird, daß Störungen in dein Ultrakurzwellennachrichtenbetrieb
durch die Zündleitungen vermieden werden, erhalten sie neuerdings über der Gummiiisolierung
einen dünnen nahtlos aufgeipreßten Mantel aus Aluminium.
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Beim Aufpressen des Aluminiummaivtels ist man zwar stets bestrebt,
diesen vollkommen dicht auf die Gummiisolierung aufzubringen und keine Lufteinschlüsse
entstehen
zu lassen. Dadurch werden aber die elektrischen Eigenschaften des. Kabels mehr oder
weniger verschlechtert.
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Die; Erfindung schafft nun, eine! Hochspannungszündleitung ohne diese
Nachteile. Sie, beruht auf der Erkenntnis, daß zur Verdichtung und zur weitgehenden
Beseitigung von Lufteinschlüssen zwischen Kabelmantel und Kabelseelei :diese unter
einem dauernden, durch den Mantel aufrechtzuerhaltenden Druck stehen muß. Das. Verfahren
zur Hersteillung einer Hochspan,n:ungszündleitung nach der Erfindung besteht darin,
daß die Leitung nach dem Aufpressen des nahtlosen Mantels in an sich bekannter Weise
einem Streekprozeß, insbesondere durch Ziehen, unterworfen wind, der bis zum Beginn
einer Querschnittsverminderung der Isalie,-rung durchgeführt wird. Durch die eintretende
Querschnittsverringerung wird .die Gummiisolierung unter einen :dauernden Druck
gesetzt und hierdurch eine Verdichtung und eine weitgehende Beseitigung von Lufteinschlüssen
zwischen Isoaierung und Mantel und zugleich auch von Lufteinschlüssen im Isoaiers.tof
selbst erreicht.
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Es ist zwar bekannt, beim Umhüllen von Kabeln mit einem. geschweißten
Aluminiummantel diesen zunächst mit größerer lichter Weite" als slie der Dicke der
Kabels eele entspricht, zu formen und ihn dann zwecks Beseitigung des noch vorhandenen.
Spielraumes zwischen Mantel und Seele- einem querschnittverringernden Stre-ckprozeß
zu unterwerfen. Dieser dient aber- nur dazu, die übermäßige Weite des Mantels ztn
beseitigen, er soll aber nicht die Isolierung unter einen. ständigen Druck setzen.
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Es isst ferner bekannt, bei der Herstellung von, bleiumpTeßten Kabeln
eine Verengung des Kabelmantels zur Erzielung eines satten Aufliege ns auf der Isolierung
:dadu'r'ch zu erreichen, daß das Bleiumpreßte, Kabel durch Kalibar von: entsprechender
Weite gezogen wird. Mit dieser nachträglichen Veirengung des Kabelmantels ist jedoch
nicht etwa beabsichtigt, die Kabelseele unter einen dauernd aufrechtzuerhaltenden
Druck zu setzen.
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Es. ist ferner eine Erfahrungstatsache, daß jeder nahtlos aufgepreßte
Mantel sich bei der Abkühlung zusammenzieht. Diese Zusammenziehung reicht jedoch
nicht aus, um auf die Isolierung einen dauernden Druck auszuüben, wie dies bei dem
Verfahren nach -der Erfindung geschieht. Dies. liebst vielleicht zum Teil :daran,
daß der Ausd'ehnungskoeiffizient des. Metalls an: sich nicht groß ist und daß die
darunterlieanden Hüllen beim Aufpressein ja auch erwärmt werden und sich daher nachher
wieder zusammenziehen. Sodann übt natürlich die Kabelisolation einen Druck nach
innen aus, der einem. Zusammenziehen des. Kabelmanteils (nur durch Abkühlung ohne
zusätzlich:e@Druckanwendung von außen) entgegenwirkt. Jedenfalls. ist, wie festgestellt
wurde" bei einem in üblicher Weisse aufgepreßten Metallmantel ein ständig auf die
Isolierung vorhandener Druck nicht vorhanden. Das Verfahren nach der Erfindung ermöglicht
eine Erhöhung der spezifischem. Durchschlagfestigkeit. Während beispielsweise die
Isolierung normalerweise gummierter Leitungen eine Durchächla:gfestigkeit von 1ö
bis 15 kV/mm besitzt und die Isolierung der üblichen Horhspannüngs.zündleitungen
eine solche von: etwa 3,0 kV/mm aufweist, kann bei ZünÜl@eitungen nach der
Erfindung eine Durchschlagfestigkeit bis zu d.okV/mm erreicht werden.
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Zur Herabsetzung der elektrischen Beanspruchung kann. es bei Leitungen
gemäß der Erfindung mit dünnen Leitern, z. B. mit .einem Durchmeisser von 0,5 mm
und weniger, zweckmäßig sein, unter der isolierenden Gummischicht unmittelbar über
dem Leiter eine Gummischicht aufzubringen, die, durch Beimengung leitender Werkstoffe,
wie Graphit, Metallpulver od. dgl., halbleitend gemacht ist.
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Über dem Leiteir biz.w. der leitendem Gummischicht folgt vorzugsweise
eines Schicht aus ozonfestem Gummi, und eine zweite derartige Schicht kann gegebenenfalls
auch über der das eigentliche Dielektrikum bildenden Gummischicht unmittelbar unter
dem Mantel vorgesehen werden, um an. den abgemantelten Enden die, Gummiisolierung
ge@g°n Ozoneinwirkungen zu schützen. Solche) ozonfeiston Gummischichten. bestehen
beispielsweise aus schwefeil- und beschaeuni:gerarmen oder -freien Gummimischungen,
denen zur Erhöhung der Ozonbeständigkeit gegebenenfalls noch geeignete Stoffe, wie
z. B. Leim, beigefügt werden können.
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Die verschiedenen Gummischichten werden dabei vorzugsweise! zusammenvulkanisiert,
so daß sich ein gummihomogener Körper ergibt.
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Die Herstellung einer Zündleitung gemäß der Erfindung erfolgt vorzugsweise
derart, daß der Mantel auf die noch =vulkanisierte Gummiisolierung aufgepreßt und:
sodann die Leitung dem Streckprolzeß unterworfen wird. Durch :die beim Aufpressen
:des Mantels entstehenden erhöhten Temperaturen wird die Gummiisolierung zwar anvulkanisiert.
Dias Ausvulkanisieren erfolgt jedoch in .der Regel erst durch eine zusätzliche Wärmebehandlung.
Diese wird zweckmäßig erst nach dem Streckverfahren vorgenommen, und zwar deshalb,
weil das Zusammenpressen -der Gummiisolierung, welches ja beim .Streckverfahren
stattfindet, in. unvulkanis.iertem Zustand erfolgen soll.