DE900570C - Gewinnung von Schwefel und Schwefeldioxyd aus schwefelwasserstoffhaltigen Gasen - Google Patents

Gewinnung von Schwefel und Schwefeldioxyd aus schwefelwasserstoffhaltigen Gasen

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DE900570C
DE900570C DEK7418D DEK0007418D DE900570C DE 900570 C DE900570 C DE 900570C DE K7418 D DEK7418 D DE K7418D DE K0007418 D DEK0007418 D DE K0007418D DE 900570 C DE900570 C DE 900570C
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DE
Germany
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sulfur
hydrogen sulfide
gas
oxygen
air
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Expired
Application number
DEK7418D
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English (en)
Inventor
Willy Linder
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Heinrich Koppers GmbH
Original Assignee
Heinrich Koppers GmbH
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Publication date
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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01BNON-METALLIC ELEMENTS; COMPOUNDS THEREOF; METALLOIDS OR COMPOUNDS THEREOF NOT COVERED BY SUBCLASS C01C
    • C01B17/00Sulfur; Compounds thereof
    • C01B17/02Preparation of sulfur; Purification
    • C01B17/04Preparation of sulfur; Purification from gaseous sulfur compounds including gaseous sulfides

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Inorganic Chemistry (AREA)
  • Treating Waste Gases (AREA)

Description

  • Gewinnung von Schwefel und Schwefeldioxyd aus schwefelwasserstoffhaltigen Gasen Das Patent 752 821 betrifft ein Verfahren zur Gewinnung von. Schwefel und Schwefeldioxyd aus schwefelwasserstoffhaltigen Gasen, namentlich solchen, die bei der nassen Entschwefelung von Kokereigas od. dgl. anfallen. Das Wesen des den Gegenstand des Patents 752821 bildenden Verfahrens besteht darin, daß das schwefelwasserstoffhaltige Ausgangsgas in zwei Teilströme aufgeteilt wird, von denen der eine nach Zusatz einer zur Bildung von elementarem Schwefel ausreichenden; beschränkten. Menge Sauerstoff (Luft) bei hoher Temperatur zu elementarem Schwefel umgesetzt und Restgas aus der Schwefelgewinnung zugemischt wird und daß danach das Gemisch mit der zur Umwandlung der Schwefelverbindungen des Gemisches in Schwefeldioxyd erforderlichen Menge Sauerstoff (Luft) bei erhöhter Temperatur umgesetzt wird.
  • In den für das Verfahren des Patents 752 821 in ersterLinie,inBetracht kommenden schwefelwasserstoffhaltigen Gasen der Kokereigasreinigung ist eine nicht unbeträchtliche Menge reaktionsfähiger Stickstoffverbindungen, wie Blausäure, Ammoniak und andere Verunreinigungen, enthalten. Diese Beimengungen stören, wie gefunden wurde, die Bildung eines leicht flüssigen elementaren Schwefels dadurch, .daß sich dem abscheidenden Schwefel Salze beimengen, die seine Zähigkeit heraufsetzen und das Ablaufen bzw. Zusammenlaufen des Schwefels verhindern. Insbesondere ist es das Ammoniak, welches sich leicht mit Schwefeldioxyd und Schwefeltrioxyd zu Ammonsulfit bzw. -sulfat verbindet, d'. h. Salzen, die unter den Arbeitsbedingungen, die bisher für die Gewinnung von elementarem. Schwefel aus schwefel.ivasserstoffhaltigenGasen in Betracht kamen, beständig sind und sich leicht bei der Niederschlagung des Schwefels in den Kühlern mit abscheiden.
  • Es ist schon früher von der Amelderin vorgeschlagen worden, durch reaktionsfähige Stickstoffverbindungen und andere .Verunreinigungen hervorgerufene Störungen dadurch zu beseitigen, daß die Umsetzung des schwefelwasserstoffhaltigen Gases mit dem Sauerstoff bei hohen, über 90o bis iooo° liegenden Temperaturen in einer Reaktionskammer beschränkter Größe durchgeführt wird: Bei diesen hohen Temperaturen werden die Stickstoffverbindungen praktisch restlos bis auf elementaren Stickstoff abgebaut, der unter den hier in Betracht kommenden Reaktionsbedingungen inert ist und .daher die weitere Aufarbeitung des Reaktionsgases bzw. .des Schwefeldampfes nicht behindert.
  • Die Durchführung des Verfahrens nach dem Patent 752 82,1 ist nun in. solchen Fällen schwierig, in denen Gase mit vergleichsweise geringer Schwefelwasserstoffkonzentration zu verarbeiten sind. Um auch für diesen Fall die Erfindung des Patents 752 821 anwendbar zu machen, sieht die Erfindung vor, das sauerstoffhaltige Gas (Luft), welches mitdemSchwefelwasserstoff umgesetztwird und gegebenenfalls auch das schwefelwasserstoffhaltige Gas: selbst vor der Reaktion getrennt voneinander auf solche Temperaturen vorzuerhitzen, daß in der zur Bildung des elementaren Schwefels dienenden ersten Verfahrensstufe ungeachtet der für die Bildung, von Schwefel notwendigen Beschränkung des Sauerstoffzusatzes eine Anfangstemperatur der Reaktion von etwa 130o° oder mehr erreicht wird, so daß die reaktionsfähigen Stickstoffverbindungen, wie Ammoniak, Blausäure und die anderen Verunreinigungen, umgesetzt bzw. in Inerte uringewandelt werden und @daß ferner sich in der zweiten Verfahrensstufe eine Anfangstemperatur der Reaktion von etwa iioo° bei Sauerstoffüberschuß einstellt.
  • Weiber sieht die Erfindung vor, zur Vorwärmung des Sauerstoffs (Luft) und gegebenenfalls des schwefelwasserstoffhaltigen Gases Wärmeaustauscher in den Abgasstrom der einen oder beider Verfahrensstufen. einzuschalten.
  • Schließlich besteht die, Erfindung noch darin, daß durch Änderung der Vorwärmetemperaturen des Sauerstoffs (Luft) gegebenenfalls auch des schwefelwasserstoffhaltigen Gases für die zweite Verfahrensstufe das Verhältnis der erzeugten Menge Schwefel zu der erzeugten Menge Schwefeldioxyd geregelt wird. Durch die Erfindungergibt sich die Möglichkeit, die zur einwandfreiem Durchführung der Reaktion in den beiden Verfahrensstufen erforderlichen hohen Anfangstemperaturen einwandfrei einzuhalten.
  • Der Wärmeaustausch zwischen dem heißen Reaktionsgas und den kalten umzusetzenden Medien -sichert dabei einen guten thermischen Effekt des Gesamtverfahrens, d. h-. das Verfahren ist, obwohl es auf einer sehr hohen Temperaturstufe durchgeführt wird, nicht wesentlich gegenüber dem bei niedriger Temperatur arbeitenden Schwefelgewinnungsverfahren, z. B. dem von C. F. C l a u s. angegebenen, wärmewirtschaftlich im Nachteil. Dafür ergibt sich aber beim Verfahren gemäß der Erfindung,der entscheidende Vorteil, daß der erzeugte Schwefel eine einwandfreie Qualität aufweist, d. h. sowohl rein als auch leichtflüssig isst. Aus:führungsbeis-p-iel Es wird ausgegangen von einem Gas mit 400/0 H2 S und 2 0/a H C N.
  • Das umzusetzende Schwefelwasserstoff:gas wird in einem Teilstrom A- einer Verbrennungskammer I (Schwefelgewinnungsanlage) und 'in einem Teilstrom B mit den Abgasen der Schwefelgewinnungsanlage der Verbrennungskammer II (Schwefe:ldioxydanlage) zugeleitet. Die Verbrennungsluft und das Schwefelwasserstoffgas werden im Austausch mit den heißen Reaktionsgasen vorgewärmt.
  • Um in der Verbrennungskammer I eine Verbrennungstemperatur von 1300° zu erzielen, müssen die beschränkte Luftmenge auf 60o° und das Schwefelwasserstoffgas auf 40o° vorgewärmt werden. Schickt man in diesem Falle 6o % des zur Verfügung stehenden Schwefelwasserstoffgases zur Verbrennungskammer I, also zur Schwefelgewinnungsanlage, und 40"/o zur Verbrennungskammer II, also zur Schwefeldioxydanlage, so muß die Verbrennungsluft für iäie Verbrennungskammer II auf 25o° vorgewärmt werden, wenn die Abgase aus der Schwefelgewinnungsanlage mit 15o° zur Verfügung stehen, um mit den 400/0 Schwefelwasserstoffgas, die Raumtemperatur (2o bis 3o°) besitzen, in der Verbrennungskammer II eine Verbrennungstemperatur von i ioo° zu erzielen. Beträgt die Schwefelausbringung in der Schwefelgewinnungsanlage 75'/0, so wird aus dem indem gesamten Schwefelwasserstoff enthaltenen Schwefel 6o X 0,75 = 4590 an Schwefel gewonnen, während die restlichen 55 % als Schwefeldioxyd in Erscheinung treten.
  • Entsteht ein größerer Bedarf an Schwefel auf Kosten der Erzeugung von Schwefeldioxyd, so ist es ohne weiteres möglich, größere Mengen Schwefelwasserstoff in die Schwefelgewinnungsanlage zu schicken und dort umzusetzen, ohne an den Vorwärmtemperaturen der Luft und' des Gases für die Verbrennungskammer I etwas zu ändern. Es steht dann für die Verbrennungskammer II eine kleinere Menge des heizkräftigen Schwefelwasserstoffgases zur Verfügung und eine verhältnismäßig große Menge der Abgase aus der Schwefelgewinnungsanlage mit geringem Heizwert. Um dann noch die Temperatur von iioo° in- ider Verbrennungskammer II zu sichern, müssen die Temperaturen für die Verbrennungsluft und für die Abgase der Schwefelgewinnungsanlage erhöht werden. Werden die Temperaturen für diese beiden Mittel mit 6oo° angenommen; so können zur Schwefelge-,vinnungsanlage 86,8% des Schwefelwasserstoffga,ses geschickt werden, die: restlichen 13,2 °/a gehen dann zur Verbrennungskammer 1I. Bei einem Schwefelausbringen in der Schwefelgewinnungsanlage von 750/0- kann dann aus dem Gesamtgas 0,75 X 86,8 = 65 °/o des Schwefels erzeugt werden, der im Schwefelwasserstoffgas enthalten ist.
  • Es ist also möglich, durch Änderung der Luft-und Gasvorwärmung, für die Verbrennungskammer II die Schwefelgewinnung von 45 auf 65 %. zu steigern, natürlich auf Kosten der Schwefeldioxyderzeugung.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Gewinnung von Schwefel und Schwefeldioxyd aus schwefelwasserstoffhaltigen Gasen, namentlich solchen, die bei der nassen Entschwefelung von Kokereigas od. dgl. anfallen, durch Umsetzung des Schwefelwasserstoffs mit Sauerstoff (Luft) in zwei Teilströmen teils zu elementarem Schwefel und teils zu Schwefeldioxyd, nach Patent 752 821, dadurch gekennzeichnet, daß das sauerstoffhaltige Gas (Luft), welches mit dem Schwefelwasserstoff umgesetzt wird, und gegebenenfalls auch das Schwefelwasserstoffgas vor der Reaktion getrennt voneinander auf solche Temperaturen vorerhitzt werden, daß in der zur Bildung dies elementaren Schwefels dienenden ersten Verfahrensstufe eine Anfangstemperatur der Reaktion von vorzugsweise etwa 1300° oder mehr erreicht wird und daß ferner sich in der zweiten Verfahrensstufe eine Anfangstemperatur von vorzugsweise etwa iioo° bei Sauerstoffüber-;schuß einstellt.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß für die Vorwärmunb des Sauerstoffs (Luft) und- gegebenenfalls des schwefelwasserstoffhaltigen Gases Wärmeaustauscher in den Abgasstrom der einen oder beider Verfahrensstufen eingeschaltet werden.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß durch Änderung der Vorwärmetemperaturen des Sauerstoffs (Luft), gegebenenfalls des schwefelwasserstoffhaltigen Gases, für die zweite Verfahrensstufe das Verhältnis der erzeugten Menge Schwefel zu der erzeugten Menge Schwefeldioxyd geregelt wird.
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