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Schnur- oder Kettenaufzug für Zeituhren mit Federaufzug Das Patent
893 o3o betrifft eine Schnur- bzw. Kettenaufzugsvorrichtung für Zeituhren
mit Federaufzug, insbesondere zur Verwendung bei in Kraftfahrzeugen angebrachten
Uhren, bei denen der Aufzug durch Drehen des mit dem einen Ende der Aufzugsfeder
fest verbundenen, gegen Rückdrehung durch eine Sperrverzahnung gesicherten Federhauses
erfolgt. Bei solchen Uhren ist es vorteilhaft, am Federhaus der Uhr eine weitere
Sperrverzahnung anzubringen und über dieser einen mit einer oder mehreren in die
Sperrverzahnung eingreifenden Sperrklinken ausgerüsteten Aufzugsring in gegenüber
dem Federhaus nur einer Richtung drehbar anzuordnen, der mit einer Kettenlauf rinne
fest verbunden ist, die vorzugsweise mit dem Aufzugsring aus einem Stück besteht.
Obzwar ein solcher Aufzug an sich schon äußerst vorteilhaft ist, zeigt die Erfindung
eine erhebliche Weiterbildung dieses Schnur- bzw. Kettenaufzuges, und zwar in der
Form, idaß das flexible Aufzugsglied senkrecht oder nahezu senkrecht zur Ebene des
Zifferblattes aus dem Uhrengehäuse herausziehbar ist. Hierdurch ist der Betrachter
nicht mehr gezwungen, hinter dem Armaturenbrett oder hinter der Uhr nach ,dem Aufzugsglied
zu suchen und es in unbequemer Handhaltung zu betätigen, sondern er braucht nur
das am Armaturenbrett im Blickfeld liegende Aufzugsglied zu erfassen und es ein
oder mehrere Male gegen sich herauszuziehen, will er die Uhr aufziehen.
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Ist,das flexible Aufzugsglied, wie es einem weiteren Merkmal der Erfindung
entnommen werden
kann, Über eine innerhalb des Uhrengehäuses angeordnete
Umleitungsvorrichtung zur Front der Uhr geleitet, so kann dieser Aufzug gemäß einer
bevorzugten Ausführung der Erfindung mit dem Nachstellmechanismus der Uhrenzeiger
baulich vereinigt werden; dies ist in der Form möglich, daß das flexible Aufzugsglied
durch eine als Hohlwelle ausgebildete Steilhülse frei hindurchgeführt ist, die entgegen
dem Druck einer Feder im Gehäuse axial verschiebbar gelagert ist und an ihrem einen
Ende ein Ritzel trägt, während ihr anderes Ende mit einer Kupplungseinrichtung,
beispielsweise mit Schlitzen versehen ist, in welche die Klauen eines Handgriffes
eingreifen können, der an dem flexiblen Aufzugsglied befestigt ist.
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Die Anordnung des gesamten Mechanismus kann so erfolgen, daß das flexible
Aufzugsglied innerhalb des Uhrenfrontringes bzw. in diesem selbst oder in diesen
einschneidend aus der Uhr herausgeführt ist. Da es auch Uhren gibt, die den Einbau
selbst eines kleinen Mechanismus infolge Raummangels nicht ermöglichen, oder sich
solche Uhren, bei denen der Zeigernachstellmechanismus nicht ohne große Umkonstruktion
nach der Front der Uhr zu leiten ist, im Verkehr befinden, sieht die Erfindung vor,
die Umleitung des flexiblen Aufzugsgliedes nach der Front der Uhr durch außerhalb
oder im wesentlichen außerhalb des Gehäuses an diesem vorgesehene Umleitungsvorrichtungen
durchzuführen. Diese zusätzlichen Umleitungsvorrichtungen sind zweckmäßig an das
Uhrengehäuse ansetzbar gestaltet.
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Diese und weitere Merkmale gehen aus den in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispielen der Erfindung hervor. Es zeigt Fig. i einen Teilschnitt durch
das Uhrengehäuse, Fig. 2 den Aufzugsmechanismus im Eingriff mit dem Zeigernachstellwerk
und Fig. 3 eine am Uhrengehäuse angebaute Umleitungsvorrichtung für das flexible
Aufzugsglied. Indem Uhrengehäuse i ist das Felderhaus 2 in bekannter Weise angeordnet,
mit dem die Kettenlaufrinne 3 in eingangs geschilderter Art verbunden ist. Das an
der Kettenlauf rinne 3 angreifende flexible Aufzugsglied 4 ist -in Fig. i über die
Umleitungsrolle 5 geführt, die innerhalb des Uhrengehäuses auf ,dem Bock 6 gelagert
ist, und in seinem weiteren Verlauf frei durch die axiale Bohrung der längs verschieblichgelagerten
Verstellhülse 7 und die Bohrung 14 des Knopfes 8 hindurchgezogen; an letzterem ist
es beispielsweise mittels eines Knotens od. dgl. befestigt. Die Steilhülse 7 ist
innerhalb des Frontringes 15 durch die Frontscheibe 16 hindurchgeführt.
Der Knopf 8 sitzt bei diesem Ausführungsbeispiel der Erfindung in leichter Paßform
auf der Hülse 7 und trägt an seiner dieser zugekehrten Seite Klauen od. dgl., die
bei Druck auf den Knopf 8 entgegen der Auszugsrichtung -der Aufzugsschnur 4 in entsprechende
Nuten oder Schlitze der Steilhülse 7 eingreifen, so daß bei Drehung des Knopfes
die Steilhülse 7 von diesem mitgenommen wird.
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Eine andere Ausführung der Verbindung zwischen Hülse 7 und Knopf 8
kann auch durch eine leicht konisch verlaufende Passung erzielt werden. An ihrem
anderen Ende trägt die auf den Teilen 9 und io axial verschieblich und um ihre Längsachse
drehbar gelagerte Stellhülse 7 ein Ritzel i i, das bei Verschiebung -der Hülse in
Fig. i nach rechts mit dem Zeigern:achstellmechanismus 12 in Eingriff kommt. Die
Feder 13 ist dabei bestrebt, die Hülse 7 in der in Fig. i dargestellten Lage
zu halten.
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Soll nun die Uhr .aufgezogen werden., so wird der Knopf mehrmals gegen
den Betrachterheraus.gezogen und wieder losgelassen. Hierdurch wird über das Aufzugsglied
4 und die Kettenlauf rinne 3 das Federhaus gedreht und die Feder aufgezogen. Sobald
die Zeiger nachgestellt werden sollen, wird auf den Knopf 8 ein Druck ausgeübt,
wodurch sich die Steilhülse 7 um einen bestimmten Betrag nach innen schiebt, und
zwar so weit, bis die Ritzel 1r, 12 miteinander im Eingriff stehen (Fig. 2). Bei
der nun folgenden Drehung des Knopfes 8 wird auch die Stehhülse 7 über -die Klauen-
bzw. Paßkupplung um ihre Längsachse verdreht und somit die Zeiger in die -gewünschte
Stellung gebracht. Ist dies erfolgt, wird der Knopf freigegeben, so daß die Hülse
7 unter der Wirkung der Feder 13 wieder in ihre Ausgangslage gelangen kann.
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Ist innerhalb des Uhrengehäuses i der Raum sehr beschränkt und kann
der oben geschilderte Mechanismus nicht ohne weiteres in. ihm untergebracht werden,
dann liegt es durchaus im Sinne der Erfindung, die Umleiteeinrichtung 5, -6 des
flexiblen Aufzugsgliedes auch außerhalb des Gehäuses oder so anzuordnen, daß sie
mit dem hauptsächlichsten Teil ihres Umfanges außerhalb des Gehäuses liegt, wie
es beispielsweise in Fig. 3 dargetellt ist. Eine ,besondere Führung des flexiblen
Aufzugsgliedes außerhalb (des Uhrengehäuses ist hierbeii nicht erforderlich, weil
es ,durch eine Bohrung i8 des Armaturenbrettes 17 in unmittelbarer Nähe der Uhreneinbaustelle
hindurchgeführt .und in dieser Lage durch den Knopf 8 gesichert ist. Die Ausführung
dieses Beispiels der Erfindung ist vor allen Dingen auch dann mit sehr großem Vorteil
verbunden, wenn bereits im Verkehr befindliche Uhren ohne große Umbauten mit einem
Frontaufzug versehen werden sollen.