DE89897C - - Google Patents

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DE89897C
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    • GPHYSICS
    • G09EDUCATION; CRYPTOGRAPHY; DISPLAY; ADVERTISING; SEALS
    • G09CCIPHERING OR DECIPHERING APPARATUS FOR CRYPTOGRAPHIC OR OTHER PURPOSES INVOLVING THE NEED FOR SECRECY
    • G09C1/00Apparatus or methods whereby a given sequence of signs, e.g. an intelligible text, is transformed into an unintelligible sequence of signs by transposing the signs or groups of signs or by replacing them by others according to a predetermined system
    • G09C1/04Apparatus or methods whereby a given sequence of signs, e.g. an intelligible text, is transformed into an unintelligible sequence of signs by transposing the signs or groups of signs or by replacing them by others according to a predetermined system with sign carriers or indicators moved relative to one another to positions determined by a permutation code, or key, so as to indicate the appropriate corresponding clear or ciphered text

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Description

KAISERLICHES
PATENTAM
Die 1796 von Hin d e η b u r g in dessen »Archiv der reinen und angewandten Mathematik«, Heft 3 und 5 beschriebene Art, durch Gitter geheim zu schreiben, wurde Mitte der siebenziger Jahre durch L. Flamm's »Kryptograph« wieder in Erinnerung gebracht. Dafs der Kryptograph, ein einfaches Schreibgitter oder eine Schablone mit nur den für ein einfaches Schreibgitter nothwendigen Schreiböffnungen, bald wieder in Vergessenheit gerieth, ist u. A. darauf zurückzuführen, dafs dieser Apparat nicht die vollständige Ausnutzung des der Gitterschrift zu Grunde liegenden Princips gestattete, dafs derselbe fabrikmäfsig hergestellt wurde und, als eigentlicher Schlüssel der Gitterschrift, von allen Correspondenten sehr sorgfältig aufbewahrt werden mufste.
Später veröffentlichte Fleifsner in seinem. »Handbuch der Kryptographie«, Wien 1881, eine neue »Patronengeheimschrift«, welche je-' doch auf denselben Principien beruht wie die Gitterschrift und der Kryptograph. Aber auch dies Verfahren hat seine Schattenseiten, weil die Correspondenten event, gezwungen sind, fertige »Patronen« (einfache Schreibgitter), Patronenblanketts, Complicanten und Recomplicanten, ein Locheisen etc. aufzubewahren bezw. mit sich zu führen.
Die vorbenannten Uebelstände werden durch mein neues Verfahren, durch Gitter geheim zu schreiben, beseitigt, denn es unterscheidet sich von dem bisher bekannten dadurch, dafs das zur Abfassung einer geheimen Mittheilung nothwendige Schreibgitter (Hindenburg's »Gitter«, Flamm's »Kryptograph«, Fleifsner's »Patrone« oder »Schlüssel«) in kürzester Zeit und unauffällig durch Bleistiftstriche oder andere nach dem Gebrauch des Gitters wieder entfernbare Zeichen auf einem Vollgitter angemerkt wird, dafs man mit Hülfe eines Schlüsselmusters einen Schlüssel herstellt, aus welchem genau ersichtlich ist, wie das zum Entziffern nothwendige Gitter einzurichten ist, dafs man diesen Schlüssel event, gleich beim Schreiben einer Mittheilung oder nachträglich so in dieser verbirgt, dafs derselbe für Nichteingeweihte unauffindbar ist, dafs man durch Anwendung besonderer Schreibflächen oder Schreibtafeln in der Lage ist, bei möglichster Raumbeschränkung und auf. einer und derselben Schreibfläche mehrere Mittheilungen zwischen einander zu schreiben, ohne dafs dem Eingeweihten das Entziffern dadurch schwieriger wird, und dafs, wenn der zur Ausübung dieses Geheimschreibverfahrens nothwendige, sehr einfache Apparat ordnungsmäfsig gehalten wird, derselbe nichts enthält, was zum Verrath der Correspondenz beitragen könnte.
Die zur Ausübung meines Verfahrens zu verwendenden Apparate sind das Vollgitter, die Schreibgitter und die Schlüsselmuster und die Schreibunterlagen oder die Schreibtafeln. Sämmtliche Apparate können aus Material gefertigt werden, von dem Bleistift-, Schieferstiftoder andere Schriftzeichen leicht wieder entfernbar sind, also aus Pergament, dünnem Blech oder Carton, welches mit Pergament-, Schiefer- oder ähnlichen Imitationen überzogen sind, aus Celluloidplatten u. s. w.
Der folgenden Beschreibung meines Verfahrens ist ein quadratisches Vollgitter mit 6 χ 6 = 36 Schreiböffnungen zu Grunde ge-
legt; es ist jedoch selbstverständlich, dafs man Vollgitter mit beliebig vielen Schreiböffhungen benutzen kann.
Das Vollgitter (Fig. i), welches quadratisch, rechteckig oder anders geformt sein kann, enthält in gleichen Abständen von einander gleich grofse und gleichgeformte Oeffnungen (Löcher), die Schreiböffnungen. Bei dem quadratischen Vollgitter sind die vier Ecken der Vorderseite mit den Zahlen i, 2, 3 und 4, bei dem rechteckigen sind die obere linke und die untere rechte Ecke der Vorderseite mit den Zahlen 1 bezw. 2 und die gleichen Ecken der Rückseite mit den Zahlen 3 bezw. 4 versehen.
Die Schreibgitter- und Schlüsselmuster können jedes für sich ein besonderes Muster bilden, sie können aber auch auf einer Tafel vereinigt sein (Fig. 2).' Legt man das Vollgitter in die obere linke, mit 1 bezeichnete Ecke dieser Figur, so wird das Muster für quadratische Schreibgitter durch die SchreiböfFnungen hindurch sichtbar. Auf diesem' sind die vier innersten Quadrate mit i, die diesen zunächst gelegenen vier Quadratreihen in umlaufender Folge mit den Zahlen 1 bis 3 und die folgenden Reihen mit 1 bis 5 bezeichnet. Wird das Vollgitter in die obere rechte Ecke (2) der Fig. 2 gelegt, so kommt ein für den Entwurf eines rechteckigen Schreibgitters brauchbares Muster zum Vorschein. Hier verlaufen die Zahlen in auf- und absteigenden Perioden. Legt man das Vollgitter in die Ecken 3 bezw. 4 der Fig. 2, so sieht man die Schlüsselmuster. Die zugehörigen Quadrate sind Zeile für Zeile bei 3 mit den Zahlen 1 bis 6 und bei 4 mit 6 bis ι bezeichnet.
Die Schreibflächen oder Schreibtafeln können beliebig grofs sein; in der Regel haben sie aber ein gleiches Format wie Fig. 2 und sind dann entweder wie diese innerhalb einer äufseren Umrahmung in kleinere Quadrate eingetheilt oder einfach durch die äufserste Umrahmung begrenzt. Die Ecken der Schreibflächen sind ebenso wie Fig. 2 mit den Zahlen 1 bis 4 versehen.
Das Entwerfen der Schreib- und Entzifferungsgitter geschieht in folgender Weise. Handelt es sich um ein quadratisches Gitter, so legt man das Vollgitter in die Ecke 1 der Fig. 2 und umrändert mittelst eines Bleistiftes etc. nach je vier sich entsprechenden Quadratreihen des sichtbaren Musters so viele Schreiböffnungen des Vollgitters, als verschiedene Zahlen in diesen Quadratreihen vorhanden sind. Von den vier innersten SchreiböfFnungen wird also nur eine unverändert, in den vier diesen zunächst gelegenen Reihen je eine der durch 1, 2 und 3 gekennzeichneten Oeffnungen etc. Zum Entwerfen eines rechteckigen Schreibgitters bedient man sich eines Musters, wie es sichtbar wird, wenn man das Vollgitter in die Ecke 2 der Fig. 2 legt. Auf demselben enthalten die oberste und unterste Reihe die Zahlen 1, 2, 3, 3, 2, i, die zweite und die vorletzte Reihe die Zahlen 2, 3, 4, 4, 3, 2 etc. Mit Hülfe eines solchen Musters umrändert man nach je zwei gleich numerirten Zeilen (also z. B. der obersten und der untersten etc.) so viele Schreiböffnungen, als verschiedene Zahlen in diesen Reihen vorkommen. Die auf der Vorderseite des rechteckigen Vollgitters angemerkten SchreiböfFnungen sind auch auf der Rückseite desselben zu kennzeichnen.
Legt man das Vollgitter in die Ecken 3 bezw. 4 der Fig. 2, so sind sämmtliche Oeffnungen Reihe für Reihe durch die Zahlen 1 bis 6 oder umgekehrt 6 bis 1 gekennzeichnet, und man kann durch diese Zahlen also Reihe für Reihe genau angeben, welche OefFnungen. des Vollgitters für das Entziffern einer bestimmten Gitterschrift mafsgebend und also zu umrändern sind. Für manche Fälle empfiehlt es sich jedoch, anstatt dieser Zahlen andere oder besser noch Buchstaben zu wählen. Da es ferner vorkommen kann, dafs in einer Gitterreihe z. B. die SchreiböfFnungen 1 und 3 und, in der folgenden die Schreiböffnung 6 umrändert sind, so ist es, um Irrthümer zu vermeiden, nothwendig, für den Schlüssel zwei Buchstabenreihen zu wählen und diese reihenweise abwechselnd zu benutzen. Und da es ebenfalls nicht unmöglich ist, dafs in einer oder in mehreren Reihen eines Vollgitters keine, einzige Schreiböffnung angemerkt ist, so hat man dies jedesmal durch einen besonderen, überzähligen Schlüsselbuchstaben anzudeuten. In dem nachstehenden Schema ist dies verdeutlicht, indem Für die Buchstabenbewerthung der Zahlen 1 bis 6 des Schlüsselmusters die zwölf ersten Buchstaben des Alphabets und für eine etwaige auffallende Reihe des Vollgitters (o) der dreizehnte Buchstabe fnj' benutzt sind (vergl. auch Fig. 3).
α bed e f
1234560
gh i k ■ I m n.
Den Schlüssel kann man auch dadurch für Andere unauffindbar in einer Gitterschrift verbergen, dafs zunächst die einzelnen Schlüsselbuchstaben in verabredeter Weise, sei es in diagonaler Richtung, sei es im Zickzack oder als eine bestimmte Gruppe, durch das Vollgitter auf die Unterlage niedergeschrieben werden und man dann die eigentliche Mittheilung mit Hülfe des Schreibgitters folgen läfst.
So wie man auf einer Schreibunterlage, wenn das Format derselben in einem gewissen Verhältnifs zu der Gröfse des Vollgitters, sowie zu dem Durchmesser der SchreiböfFnungen und der EntFernung dieser unter einander steht,

Claims (1)

vier verschiedene Muster vereinigen kann (Fig. 2), ebenso kann man durch ein Schreibgitter viermal oder event, durch vier verschiedene Schreibgitter je einmal auf eine Unterlage schreiben und somit vier Gitterschriften durcheinander mischen, wenn man das Schreibgitter nach einander in die vier Ecken der Unterlage rückt. Wenn das Vollgitter verloren gegangen oder unbrauchbar geworden ist, so kann man folgendes Verfahren einschlagen. Man nimmt ein der Gröfse des. Vollgitters entsprechendes Stück Pauspapier oder dergl. und legt es, nachdem man auf dem Schreibgittermuster (Fig. 2, ι und 2) die einem Schreibgitter entsprechenden Felder angemerkt hat, auf das so hergerichtete Muster. Dann schreibt man die Mittheilung unter Beobachtung der noth-.wendigen Drehungen des Musters, wie sonst bei der Gitterschrift gebräuchlich, auf die durchsichtige Auflage. Im Uebrigen wird in bekannter Weise verfahren. Pa τ ε nt-Ansprüche:
1. Ein Verfahren, die zur Gitterschrift nothwendigen Schreib- bezw. Entzifferungsgitter auf Vollgitter (Fig. 1) anzumerken, durch einen aus zwei oder mehreren Buchstabenoder Zahlenreihen gebildeten Schlüssel Zeile für Zeile anzugeben, welche Schreiböffnungen des Vollgitters zur Abfassung einer Gitterschrift gedient haben oder dienen sollen, den Schlüssel mit Hülfe des Vollgitters in der Mittheilung zu verbergen und auf einer Schreibfläche mehrere Mittheilungen durch einander zu schreiben.
Eine Ausführungsform des vorbezeichneten Verfahrens, bestehend darin, dafs auf einem Schreibgittermuster (Fig. 2, 1 bezw. 2) ein Schreibgitter angemerkt, ein durchscheinendes Material (Pauspapier oder dergl.) darüber gelegt und dafs die geheime Mittheilung nach dem angemerkten Schreibgitter auf das durchscheinende Material geschrieben wird. Zur Ausführung des unter 1. gekennzeichneten Verfahrens die ebenda erwähnten Vollgitter mit den in gleichen Abständen von einander entfernten Schreiböffnungen, die Schreibgitter- und Schlüsselmuster (Fig. 2 und 3), welche bei dem Entwurf der Schreibgitter bezw. Schlüssel als Unterlage dienen, und die Schreibtafeln oder Schreibflächen, deren Format in einem gewissen Verhältnifs zu der Gröfse des Vollgitters, sowie zu dem Durchmesser der Schreiböffhungen und der Entfernung dieser unter einander steht.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
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