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Schaltanordnung zur Sperrung der jeweils nicht benutzten Verkehrsrichtung
in einer Gabelschaltung Die Erfindung bezieht sich auf eine Gabelschaltung, z. B.
zum Gebrauch bei einem hochfrequenten Übertragungsweg, welche die Verbindung einer
Leitung mit einem Vierdrahtsende- und -empfangsweg gestattet.
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Wenn die Leitung eine Zw eidrahtleitung ist, liegt in der Schaltung
einer derartigen Gabel gewöhnlich ein Vierdrahtabschnitt zwischen dem Ende der Leitung
und dem Anfang bzw. Ende des Hochfrequenzkanals, im allgemeinen des Viererkanals.
Die Verbindung zwischen der Zweidraht- und der Vierdrahtleitung wird in an sich
bekannter Weise durch ein Übertragerpaar für Leiter und Nachbildung gebildet. Da
in einer solchen Schaltung stets ein wenig Rückwirkung auftritt, ist es mit Rücksicht
auf die große Verstärkung im Hochfrequenzkanal bzw. auf die Vierdrahtleitung und
auf die großen Echo- und Laufzeiten erforderlich, die Schaltung derart anzuordnen,
daß jedesmal nur der Sendekanal oder der Empfangskanal offen ist (Echosperre).
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Während des Gesprächs muß die Durchgangs= richturig im Rhythmus desselben
abwechseln, d. h. der Teilnehmer, der etwas Wichtiges mitzuteilen hat, soll imstande
sein, seinen Kanal aufzusprechen. Dies soll vorzugsweise selbsttätig erfolgen.
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Ebensowenig wie irgendeine bekannte Gabel entspricht die Gabelschaltung
gemäß der vorliegenden Erfindung dieser Anforderung. In der Praxis genügt sie aber,
da vorausgesetzt wird, daß jeder von den Teilnehmern periodenweise seine Rede unterbrechen
muß
und dann j edesmal der andere Teilnehmer in der Lage ist, sich die Öffnung der Schaltung
zu erwirken.
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Es hat sich inzwischen als nützlich erwiesen, die Kanäle insoweit
verschieden wirksam zu machen, daß der eine, der Empfangs- oder Eingangskanal, nur
beim Sprechen auf dem Ausgangsweg und Schweigen auf dem Eingangsweg unwirksam wird,
während der Ausgangsweg schon beim Schweigen auf diesem Wege, also ohne daß auf
dem Eingangsweg gesprochen wird, abgesperrt wird.
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Abgesehen von gewissen psychologischen Effekten, die hierdurch auftreten
und das Sprechen erleichtern, ist zu beachten, daß eine derartige Gabel praktisch
auf zufriedenstellende Weise mit einer ähnlichen Gabel an der anderen Seite oder
mit einer sogenannten absoluten Gabel oder einer Gabel, in welcher abgehendes Sprechen
den Vorzug hat, zusammenarbeiten kann.
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Die Erfindung befaßt sich mit einer Schaltanordnung zur Sperrung der
jeweils nicht benutzten Verkehrsrichtung in einer Gabelschaltung, bei der im Ruhezustand
der Sendekanal unterbrochen und der Empfangskanal geöffnet ist und deren Steuerung
durch differentielle Wirkung der niederfrequenten Sende-und Empfangsenergie erfolgt,
welche dadurch.- gekennzeichnet ist, daß die Steuerenergie für die Differentialanordnung
auch empfangsseitig vor der Sperre entnommen wird.
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Die obenerwähnte Bevorzugung der ankommenden Sprache wird in der Gabel
durch den Gebrauch einer Differentialsperre erzielt, deren Ausbildung später erläutert
wird.
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Die Gabelschaltung gemäß der Erfindung ist des weiteren vorzugsweise
mit einem selbsttätigen - Lautstärkeregler entsprechend einem älteren Vorschlag
der Patentinhaberin versehen. Dieser Regler bezweckt, stets eine volle Modelung
am Ausgang des Senders zu erhalten. Dabei wird die Übermodelung dadurch vermieden,
daß in den Ausgangsweg ein Begrenzer aufgenommen wird, der Spitzen abschneidet,
die durch den Lautstärkeregler nicht beizeiten bis auf den normalen Pegel herabgedrückt
worden sind.
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Wenn die ankommende Sprache die Gabel erreicht, ist der Pegel schon
nahezu auf den Normalwert gebracht. Das Verhältnis Signal: Störung in diesem Gespräch
schwankt aber. Wenn dieses Verhältnis zu klein wird, besteht die Gefahr, daß das
ankommende Geräusch den Eingangsweg öffnet und den Ausgangsweg schließt.
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Im Eingang der ankommenden Leitung ist darum eine Geräuschsperre angebracht,
die auf einen gewissen Geräuschpegel eingestellt wird und nur höhere Amplituden
durchläßt.
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Die erfindungsgemäße Gabel entspricht den folgenden Bedingungen: i.
Es tritt kein Rundpfeifen auf; 2. die Sprache des Teilnehmers an der Zweidrahtseite
geht mit konstantem Pegel ab; 3. Geräusch und Störungen auf dem Eingangsweg sperren
die abgehende Sprache nicht, wenn das Sprache-Geräusch-Verhältnis io db ist; 4.
das Öffnen und Schließen der Sende-und Empfangswege erfolgt schnell, obgleich zwischen
zwei Silben die Sperren noch nicht arbeiten; 5. die Bedienung ist äußerst einfach,
und die Anlage ist wenig verwickelt in Hinsicht auf andere selbsttätige Schaltungen.
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Die Erfindung wird nunmehr an Hand der Zeichnung an einem Ausführungsbeispiel
näher erläutert.
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Fig. = a, = b bringen eine Übersicht der Gabelschaltung; Fig. 2 a,
2 b sind das Prinzipschaltbild; Fig.3 gibt das Schema der Geräuschsperre an; Fig.
4 zeigt die Betriebswerte des Differentialrelais. Fig. i a, 2 b geben eine Übersicht
der ganzen Gabel, in welcher die Empfangsleitung den Vorzug hat, so daß diese in
bekannter Weise stets offen bleibt, wenn nicht gesprochen wird. Dies wird störungsfrei
ermöglicht durch die Ausführung der Differentialsperre DF, wie nachstehend beschrieben.
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Die Zeichen und die Sprache werden vom nicht gezeichneten Empfänger
empfangen und, nachdem sie durch die Verstärker 0V und V3 verstärkt sind, auf den-
Übertrager gebracht. Das Übertragerpaar HC mit zugeordneter Nachbildung K bringt
die Sprache über den Zweidrahtteil nach der Sprech- und Mithöreinrichtung SH und
zum Zweidrahteingang.
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Wenn am Eingang oder an SH gesprochen wird, schließt die Differentialsperre
DF die ankommende Leitung, und zwar dadurch, daß die Relais PR II und PR IV ansprechen,
wodurch die Dämpfung der Sperrspulen Sl 3 und Sl 4 erheblich gesteigert wird, während
die Dämpfung der Ausgangssperren Sl i und Sl 2 klein wird.
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Mittels der Schlüssel S 2 und S 3 kann eine einpolige Ausgangs- bzw.
Eingangsgeheimeinrichtung angeschlossen werden. Man hat die Wahl zwischen einer
Geheimeinrichtung nach dem 3-kHz-Frequenzinversionsverfahren oder dem Bandauftrennverfahren.
Das letztere erfordert eine Steuerung ihres d-Kontaktes, welche durch Kontakt PY
III versorgt wird. Auf die Einzelheiten dieser Geheimeinrichtungen, die nicht die
Erfindung bilden, braucht nicht eingegangen zu werden.
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Die Schaltung ist derart bemessen, daß die Durchlässigkeit für Sprache
von der ankommenden Zweidrahtseite in etwa 4 ms erfolgen kann, während die Ausgangsrichtung
nach dem Aufhören der von der Vierdrahtseite ankommenden Sprache bei Anwesenheit
von abgehender Sprache nach etwa 6o ms wiederhergestellt werden kann.
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Wenn von der Zweidrahtleitung Sprache abgeht, kommt diese über das
Übertragerpaar HC auf den Sendeweg. In der von der Zweidrahtleitung kommenden Sprache
treten aber Schwankungen auf, welche zur Erzielung eines konstanten Sendepegels
nachgeregelt werden sollen.
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Der Pegel wird vom im Rechteck links oben angegebenen selbsttätigen
Lautstärkeregler gemäß einem älteren Vorschlag der Patentinhaberin nachgeregelt.
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Um zu erzielen, daß die vom Zweidrahtteil der Gabel kommenden, vom
Regler R i nachgeregelten und vom Verstärker V 2 verstärkten Sprechströme vom Begrenzer
B begrenzt und vom Senderverstärker ZV verstärkt dem nicht gezeichneten Sender zugeführt
werden, soll die Differentialsperre DF, von VG IV und Zubehör gesteuert, derart
eingestellt sein,
daß der Ausgangsweg offen ist, wenn Sprechströme
abgehen sollen.
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Die Differentialsperre DF hat eine Gleichrichterschaltung, kombiniert
mit einem Differentialrelais.
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Dieses Relais hat mehrere Vorteile, unter anderem, daß man in beiden
Sprechrichtungen nicht darauf zu warten braucht, daß die Sperre, die in Betrieb
ist, völlig in Ruhe gekommen sei. Das gebrauchte Relais hat keine Zwischenstellung;
es ist polarisiert. Nur die Umlegezeit des Ankers ist ein bestimmendes Moment hinsichtlich
der Umschaltung von der einen nach der anderen Richtung.
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Fig. 2 a, 2 b zeigen in Einzelheiten die Pegelgleichrichter VG I V
und VG V nach Fig. i a, i b. Diese steuern zusammen das Differentialrelais PR I,
und zwar mittels der Wicklungen a und b; die Wicklung c bevorzugt,
wie oben beschrieben, den ankommenden Zweig, wodurch der Anker von Relais PR I in
der Normallage auf dem rechten Kontakt liegt. Die hierdurch gesteuerten Relais PR
II, PR III und PR IV haben dann in der Normallage die Anker auch in den gezeichneten
Stellungen, so daß durch die Sperren S1 q. und S1 3 der ankommende Zweig von Klemmen
7-, 81,1 nach links geöffnet bzw. durch S1 i und SI 2 der abgehende Zweig
von Klemmen i 1, 21 nach rechts geschlossen ist.
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Das Differentialrelais PR I ist als Steuerrelais von drei anderen
polarisierten Relais und einem einfacheren Relais gedacht. Zwei von diesen Relais
PR II und PR IV öffnen und schließen die Sperren SI i
bis S1 q. in dem ankommenden
und dem abgehenden Zweig. Durch die Verwendung von doppelten Sperren ist eine einzige
Geheimanlage hinreichend. Auch können in der Schaltung andere Anlagen verwendet
werden, z. B. eine Geheimanlage nach dem Bandauftrennverfahren. Dadurch, daß in
der Sperrlage der Scheinwiderstand sehr hoch und in der Durchlässigkeitslage (Kurzschluß)
ungefähr 6oo Ohm ist, bleibt der Abschluß der Geheimanlage an Ein- und Ausgang stets
6oo Ohm. Das Relais PR III wird nur benutzt, wenn eine Geheimanlage nach dem Bandauftrennverfahren
verwendet wird, was eine Umschaltung erfordert. Mit den Kontakten 411, 311 und 8=
kann eine Zeitmeßanlage für die Kontrolle der Relaisschaltzeiten verbunden werden.
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MI_K ist ein vierdrähtiger Mithörkreis.
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An Stelle des Relais PR I kann ein Schlüssel S i geschaltet werden,
wodurch in einfacher Weise auf Handbedienung umgeschaltet werden kann, wenn die
Verbindung für selbsttätige Regelung unzulänglich ist.
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Das Differentialrelais hat drei Wicklungen. In Wicklung c fließt ein
konstanter Strom, der- eine Erregung von io AW herbeiführt. Die Wicklungen a und
b erhalten je eine Erregung von 2o AW durch Ströme der Verstärkergleichrichter VG
IV und VG V, welche Ströme einander entgegengesetzt wirken.
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Um die Geschwindigkeit des Relais zu vergrößern, werden hohe Spannungen
und große Zusatzwiderstände verwendet. -Die Wirkung wird nun eingehend beschrieben
werden an Hand von Fig. 2-a, 2b, wobei mit ankommend die Sprechströme am
Empfänger und mit abgehend die Sprechströme des zweidrähtigen Teilnehmeranschlusses
bezeichnet sind.
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In Fig. q. sieht man die drei Wicklungen des Relais, dargestellt durch
drei Kreise bzw. a, b und c (abgehend, ankommend und ausgleichend).
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Die angegebenen Stromrichtungen geben die Ströme an, wie sie in der
Ruhelage fließen, also wenn nicht gesprochen wird. Der Relaisanker wird mit einer
Kraft, welche einer Erregung von io AW entspricht, z. B. auf den linken Kontakt
gedrückt. Der ankommende Zweig ist dann offen.
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Wenn nun ankommende Sprechströme empfangen werden (Fig. q., Reihe
2), wird die Erregung von Wicklung b in z. B. 3 ms von 2o AW bis auf Null abnehmen,
wodurch die Erregung, die den Anker auf der linken Seite hält, bis zu 3o AW zunimmt.
Das Relais bleibt also in der Ruhelage. Durch mangelnde Entkopplung über die Gabel
kann die Ausgangssperre nun ganz oder zum Teil sowie durch die Stellung des Reglers
R i (Fig. i a) bedingt geschlossen werden.
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Der Relaisanker hält sich also, trotz der Rückkopplung, durch eine
Erregung, die wenigstens io AW beträgt, aber wahrscheinlich einen höheren Wert erreicht,
auf dem linken Kontakt.
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Die Rückkopplung hat also auf die richtige Wirkung der Sperren einen
geringen Einfluß. Nur wenn die Ausgangssperre auf die ankommenden Sprechströme schneller
ansprechen würde als die Eingangssperre, würde während des Unterschiedes der Ansprechzeiten
eine kurze Unterbrechung der ankommenden Sprache erfolgen können. Dies ist möglich,
wenn die Erregung der Ausgangssperre durch die eingehende Sprache erheblich größer
ist als die Erregung der Ausgangssperre durch die abgehende Sprache. Notfalls ist
es möglich, durch eine kleine Verzögerung der Ansprechzeit der Ausgangssperre diese
Schwierigkeit zu beseitigen.
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Es sei nun vorausgesetzt, daß die Sperren wieder in der Ruhelage sind
und nun abgehend gesprochen wird (Fig. q., q.). Die Erregung in Wicklung a nimmt
dann von 2o AW bis auf Null ab. Die Gesamterregung wird also von io AW nach links
in io AW nach rechts geändert werden. Sofort nachdem die Erregung umgekehrt ist,
also bevor die umgekehrte Erregung den Wert von io AW erreicht, wird der Anker umgekehrt.
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Wenn man dem Zweidrahtteilnehmer ins Wort fällt, wird, wie in Fig.
q, 5 ersichtlich, die Erregung wieder umgekehrt werden, so daß der ankommende Zweig
wieder geöffnet wird (innerhalb 3 ms). Im nachstehenden wird untersucht werden,
wie lange es dauert, ehe der nichtsprechende Teilnehmer antworten kann, wenn der
sprechende seine Rede beendet.
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Es sei vorausgesetzt, daß abgehend gesprochen wird (Fig. q., q.).
Die Erregung ist dann io AW nach rechts. Wenn nun im Augenblick, in dem dieser Teilnehmer
schweigt, ankommende Sprache eintrifft, so wird die Erregung von Wicklung a in ungefähr
16o ms von Null bis zu 2o AW zunehmen. Die Erregung der Wicklung b wird in 3 ms
von 2o AW bis
auf Null abnehmen. In dem Augenblick, in dem beide
gleich sind, also innerhalb 3 ms, wird der Anker umgelegt werden.
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Im umgekehrten Fall, ankommende Sprache hört auf, abgehende setzt
ein, wird diese Zeit länger sein, da die Ausgangssperre nicht öffnen soll, bevor
die Echos und Zurückwerfungen in normaler Weise von der Zweidrahtleitung zurückgekommen
sind.
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Dies wird wie folgt erzielt: Bei ankommender Sprache liegt die Gesamterregung
zwischen io und 3o AW nach links (Fig. 4, 3). Die Erregung sei z. B. 2o AW.
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Wenn nun die ankommende Sprache aufhört und man im selben Augenblick
anfängt abgehend zu sprechen, wird die Erregung von Wicklung b in 16o ms von Null
bis 2o AW zunehmen, und die Erregung von Wicklung a; die im Beispiel also io AW
beträgt, wird in ungefähr 2 ms von io AW bis auf Null abnehmen.
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Nach 2 ms hat die Gesamterregung also von 2o AW nach links bis auf
io AW nach links abgenommen. Die Gesamterregung wird also erst umgekehrt werden,
wenn die Erregung von Wicklung b mitnochwenigstens io AW zugenommen hat, d. h. nach
ungefähr 8o ms. Die Ansprechzeit der Sperren ist kurz und mithin wenig pegelabhängig,
so daß die bereits erwähnte Möglichkeit von kurzen Unterbrechungen bis auf ein Minimum
herabgedrückt worden ist. Des weiteren ist es ein großer Vorteil, daß ein normales,
neutral eingestelltes, polarisiertes Relais verwendet werden kann. Auch werden die
Relaisanker in der Ruhelage sowie auch in der Arbeitslage durch die Erregung stets
auf die Kontakte gedrückt, was einen besseren Kontaktschluß gewährleistet.
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Die Wicklungen a und b des Relais PR I (Fig. 2 b) werden
durch die Verstärkergleichrichter VG IV und VG V gesteuert. Der Verstärkergleichrichter
VG V ist in der Verstärkerstufe mit einer Röhre B 3 versehen, welche abgesperrt
wird, wenn ankommende Sprache empfangen wird. VG V ist über die Kontakte iiir und
2 rir am Eingang der Sperre Si 3 mit dem ankommenden Zweig verbunden. Wenn dieser
Zweig Strom führt, wird dieser Strom über die Gleichrichterschaltung G I das Steuergitter
von B 3 erreichen; diese Röhre ist in der Ruhelage stromdurchlässig und schließt
für Relais 0R und Wicklung b von Relais PR I den folgenden Stromkreis: Erde an Kontakt
iiii, Röhre B 3, Relais 0R, Wicklung b von PB I,
22o Volt an
Kontakt 12111.
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Der Verstärkergleichrichter VG IV, welcher in gleicher Weise arbeitet,
schließt mit Röhre B 4 einen Stromkreis für Wicklung a von Relais PR I. Über Kontakte
iii und 211 ist die Gleichrichterstufe am Eingang der Sperre SI i mit dem abgehenden
Zweig der Gabel verbunden.
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Wenn der Zweidrahtteilnehmer zu sprechen anfängt, legt, wie bereits
beschrieben, Relais PR I seinen Anker um, wodurch VG V den Stromkreis für
die Wicklung b des Relais unterbricht. Der Anker Pr I
wird über seinen
Arbeitskontakt das SR-Relais und die Umlegung der Anker der polarisierten Relais
PR II, PR III und PR IV herbeiführen.
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Wicklung c von Relais PR I ist mit dem Begrenzer B verbunden, welcher
als eine zusätzliche Wicklung mit Mittelanzapfung auf dem Transformator TR 4 der
Sperre SI 2 angebracht ist. Der Strom in Wicklung c von PR I, R =r und R 13 bestimmt
durch die Spannung über den letzterwähnten Widerstand die Schwelle des Begrenzers.
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Die Kontakte Pr II und Pr IV bzw. die Relais PR II und PR IV halten
in der gezeichneten Lage die Sperren SI 3 und SI 4 in dem ankommenden Zweig
geöffnet.
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Die Sperren SI arbeiten in solcher Weise, daß sie Strom führen, wenn
die Mittelanzapfungen der Spulendiagonale unter sich verbunden sind, und keinen
Strom führen, wenn diese Verbindungen unterbrochen sind.
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Bei dem abgehenden Zweig ist vor der Sperre SI i eine Anzapfung für
den Transformator der Mithöreinrichtung MLK gemacht; von dem ankommenden Zweig wird
der Strom direkt auf den Stromkreis gebracht; die Übergangsdämpfung von TR 5 ist
sehr groß, so daß kein Übergang von dem abgehenden auf den ankommenden Zweig möglich
ist. Des weiteren hat der ankommende Zweig eine Dämpfung N 2 von 2 Neper, während
der abgehende Zweig eine Dämpfung N i von i Neper hat.
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Aus obigem dürfte klar sein, daß DF für ankommende Sprechströme sehr
empfindlich ist, sogar dermaßen, daß, wenn keine Maßnahmen getroffen wären, der
Empfangsweg auf Geräusch geöffnet werden würde. Darum ist in dem Empfangsweg eine
Geräuschsperre GRO aufgenommen.
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In der Geräuschsperre GRO (rechts unten in Fig. i b) wird ebenfalls
ein Verstärkergleichrichter verwendet, wie sie für das Superminimumrelais und die
Sperren benutzt werden. Das Relais im Gleichstromzweig schaltet, sobald Sprache
vom Empfänger eintrifft, eine in dem Eingangszweig aufgenommene Dämpfung von ungefähr
2o db aus. Es wird vorausgesetzt, daß der Sprachpegel wenigstens io db über dem
Geräuschpegel liegt. Bei schlechterem Sprache-Geräusch-Verhältnis ist die Verbindung
unbrauchbar.
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Um diese Dämpfungsänderung zu erzielen, kann man mehrere an sich bekannte
Schaltungen verwenden, wie Kurzschluß der Leitung über einen Widerstand, Sperrspulen,
statische Relais, Glimmlämpchen, deren Widerstand sich ändert, usw. Gegebenenfalls
können ein Widerstand und ein Kondensator dafür sorgen, daß ein bestimmter Widerstand
erhalten wird.
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In der Schaltung nach Fig. 3 ist ein statisches Relais zu der Leitung
in Reihe geschaltet. Ein Relais G0; aufgenommen im Gleichstromzweig des Verstärkergleichrichters,
schaltet mit seinem Kontakt go einen Zweig der Brücke auf und zu. Die Brücke besteht
aus zwei großen und zwei kleinen Widerständen. Über einem von den letzteren und
Kontakt go liegt-Spannung an der linken Seite der Brücke und über dem andern kleinen
Widerstand liegt --Spannung an der rechten Seite.
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Wird der Kontakt go geöffnet, so ist die Spannung am Relais umgekehrt.
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Um die Möglichkeit von Knackgeräuschen des statischen Relais zu beseitigen,
ist ein Kondensator C3 über die Speisespannung geschaltet.
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Das statische Relais ist derart angeordnet, daß eine konstante Impedanz
erhalten wird.
Wenn die Empfindlichkeit dieser Schaltung für die
schlechtest vorkommende Verbindung eingestellt ist, wird Regelung während des Betriebs
nicht nötig sein.
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Die Vorteile der Geräuschsperre sind, daß in der Ruhelage der Empfang
dem Zweidrahtteilnehmer ruhiger scheint, als er in Wirklichkeit ist (der Eingangsweg
ist in der Ruhelage offen), während beim Sprechen der Hintergrund (Geräusch usw.)
weniger auffällt. Des weiteren wird die Eingangssperre nicht auf Geräusch ansprechen,
dagegen wohl auf Sprache (etwa mit Geräusch).
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Ohne Geräuschsperre würden kurze schwache Bemerkungen des Funkteilnehmers
die abgehende Sprache stets kurzzeitig unterbrechen; die Geräuschsperre verhütet
diese Unterbrechungen, während bei normalem Sprechpegel dieser Teilnehmer dem Drahtteilnehmer
wohl ins Wort fallen kann, da die Geräuschsperre in der Ruhelage eine Dämpfung von
2o db hat.
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In der Geräuschsperre ist ebenso wie bei den Eingangs- und Ausgangssperren
eine Frequenzkorrektur erwünscht.
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Zum Wecken ist ein Weckschlüssel WS vorgesehen, über welchen Relais
WR ansprechen kann und dessen Kontakte wyI und wvlI dem Sender den Weckstrom zuführen
können (Fig. 2b).
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An der anderen Seite ist ein Weckzeichenempfänger WSO angebracht (Fig.
ib).
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Das SR-Relais veranlaßt die Sendelampe, zubrennen, wenn abgehend,
und die Empfangslampe, wenn ankommend gesprochen wird.
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Der Bedienungsbeamte kann an diesen Lampen sehen, ob die Anlage gut
arbeitet. Bleibt die Empfangslampe brennen, wenn abgehend gesprochen und ankommend
nicht gesprochen wird, so hält wahrscheinlich Geräusch die Eingangssperre auf, und
es wird eine Nachstellung des Abschwächers Dm in der Geräuschsperre nötig
sein.
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Das OR-Relais sperrt den Motor des selbsttätigen Reglers, wenn ankommend
gesprochen wird, wodurch das Ansprechen des Reglers auf Rückkopplungsströme vermieden
wird. Für 'das Übertragerpaar HC kann eine von den bekannten Schaltungen verwendet
werden.