-
Hauptzylinder für hydraulische Bremseinrichtungen, insbesondere an
Kraftfahrzeugen ,Das Patent 825 0-54 betrifft einen Hauptzylinder für hydraulische
Anlagen, insbesondere für Bremseinrichtungen an Kraftfahrzeugen, der in einen Hoch-
und einen Niederdruckraum unterteilt ist. Diese beiden Zylinderräume stehen in der
Kolbengrundstellung miteinander in Verbindung, und ihre beiden ,zur gemeinsamen
Bewegung miteinander verbundenen Kolben sind derart ausgebildet, daß die Verbindung
zwischen den beiden Zylinderräumen von dem Hochdruckkolben kurz nach Beginn des
Arbeitshubes abgeschlossen wird. Zu diesem Zweck ist der Doppelkolben als mit zwei
im Durchmesser verschiedenen Wirkflächen versehener Differentialkolben ausgebildet,
der mit dem vorderen, kleineren Durchmesser in einer mit Axialnuten versehenen Büchse
geführt ist, an die sich nach dem Hochdruckzylinder hin eine Dichtmanschette anschließt,
in die der Hochdruckteil des Kolbens mit Beginn des Arbeitshubes eintritt. Die beiden
,Zylinderräume stehen somit in der Grundstellung durch die Axialnuten der Kolbenführung
miteinander in Verbindung, und der Abschluß erfolgt durch den Eintritt des Hochdruckkolbens
in die Dichtmanschette.
In Weiterentwicklung des Erfindungsgedankens
nach dem Patent 8.25 o5,4 sind gemäß der Erfindung die Verbindungskanäle unabhängig
von der Führungsbohrung für den Kolben angeordnet, wodurch ohne Beeinträchtigung
der Kol'benfüihrung in der Büchse eine größere Möglichkeit in der Bemessung der
Verbindungsbohrungen gegeben ist.
-
So können bei Verwendung einer die Kolbenführung tragenden Einsatzbüchse
in dem Zylinderraum diese Verbindungsbohrungen als gegen die Dichtmanschette gerichtete
Schrägbohrungen ausgebildet sein, die in dem die Kolbenführung aufnehmenden Flansch
der Zylinderbüchse angeordnet sind. Die Dichtmanschette ist dabei zweckmäßig unter
Zwischenlage einer Scheibe durch ein Abstandsstück an einer Schulter der Zylinderbüchse
und im Albstand von der Mündung der Verbindungsbohrungen gehalten. Diese können
dabei so angeordnet sein, daß sie unmittelbar im Bereich .des Anschlusses für den
Vorratsbehälter in den Niederdruckraum ausmünden, so daß unerwünschte Wirbelströme
in dem Druckmittel weitgehend ausgeschaltet werden.
-
Die Dichtmanschette kann aber auch unmittelbar unter Zwischenlage
einer ,Scheibe an einer Schulter der Zylinderwandung gehalten sein, in welchem Fall
der Hochdruckteil des Kolbens vorteillhaft mit einem sich konisch verjüngenden Kopf
versehen ist, der den Eintritt des Kolbens in die Manschette erleichtert und in
der Ruhelage des Kolbens einen großen Ringspalt zwischen dem Kolben und der Manschette
als Verbindungskanal freigibt. der Kolben ist hierbei in einer weiter zurückliegenden
festen Büchse des Zylinders geführt.
-
Es ist bereits vorgeschlagen worden, Druck-,pumpen für hydraulische
Bremsanlagen, insbesondere an Kraftfahrzeugen, mit einer im Gehäuse ruhenden Manschette,
durch die der Arbeitskoliben gleitet, in der Weise auszubilden, daß sich .der .Arbeitskolben
in der Ruhelage außerhalb der Manschette befindet und bei Betätigung unter Abriegelung
des Nachfüllraums ohne Überschleifen von Bohrungen in die Manschette gleitet, wobei
das verdrängte Druckmittel über eine unter Federwirkung stehende Manschette gefördert
wird, so daß ein Rückfluß über die Manschette nicht mehr stattfindet. Dabei soll
gegebenenfalls der Arbeitskolben am Kopfende kegelig ausgebildet sein und in der
Ruhestellung zwischen sich und der Manschette einen Raum bilden, in den die Bohrung
vorn Nachfüllraum mündet, und die zum Vordruck der Anlage bestimmte Manschette nur
in der Druckrichtung einen Durchlaß freigeben.
-
Dieser Vorschlag bezieht sich aber auf Hauptzylinder :mit nur einem
Druckraum, nicht auf Hauptzylinder mit einem Hoch- und einem Niederdruckraum, etwa
gemäß :dem Hauptpatent, :deren Wirkungsweise von derjenigen einfacher Hauptzylinder
wesentlich abweicht.
-
Um beim Füllen des Zylindersystems mit dem Druckmittel das Entstehen
von Lufteinschlüssen zu verhindern, sind der Niederdruckraum und der Hochdruckraum
des Zylinders durch einen zweckmäßig von dem Vorratsraum bzw. der Verbindlung mit
diesem ausgehenden und zu dem Hochdruckraum führenden Kanal überbrückt, der durch
einen Ventilstopfen .absperrbar ist. Weiter ist über dem die Verbindung zwischen
dem Zylinderraum und dem Vorratsraum herstellenden Rückschlagventil eine zweckmäßig
von der Verschlußkappe getragene Prallplatte angeordnet, um zu Lufteinschlüssen
führende Wir'belungen in dem Druckmittel des Vorratsraumes zu verhindern.
-
In der Zeichnung ist in Abb. i ein Teilquerschnitt durch eine Ausführungsform
der Erfindung und in Abb. 2 ein Querschnitt durch eine andere Ausführungsform dargestellt.
-
Bei der Ausführung nach Abb.2 mit in einem einteiligen Gehäuse i angeordnetem
Vorratsraum 2 und.Zylinderraum ist letzterer als mehrfach abgesetzte Bohrung
14 ausgebildet, deren Hochdruckraum 3 durch einen Schraubdeckel 5 abgeschlossen
ist. Dieser Deckel 5 hält .durch ein Einlagerohr 6 eine Dichtungsmanschette 7 unter
Zwischenlage einer Ringscheibe 8 auf einer Schulter 9 der Zylinderbohrung und nimmt
den Schraubanschluß io für die Bremsleitungen auf.
-
Die Verbindungsbohrung i i zwischen denn Zylinderraum und dem Vorratsbehälter
2 mündet hinter der ,Schulter 9 aus und ist durch ein doppelt wirkendes Rückschlagventil
12 beherrscht, das durch eine Feder 13 beaufschlagt ist.
-
Von der Bohrung i i geht ein Kanal 39 aus, der durch eine Bohrung
14 an den Hochdruckraum 3 angeschlossen und durch einen Ventilstopfen 15 abschließbar
ist. Beim Füllen des Aggregates mit dem Druckmittel wird nach Abnahme der Schutzkappe
16 der Ventilstopfen 15 gelöst, so daß das Druckmittel über den Kanal 3.9, 14 und
Durch.brechungen 17 in dem Einlagerohr 6 in den Hochdruckraum 3 gelangen kann, wie
auch die Bohrung 14 nach Entfernen des, Ventilstopfens 15 zur Entlüftung
dienen kann. Nach dem Füllen wilrd die Verbindung zwischen den Kanälen 359, 14 durch
Festschrauben des Stopfens 15 wieder unterbrochen.
-
Der Kolben, 18 mit dien als Scheibe i9 ausgebildeten Niederdruckteil
ist in dem Niederdruckraum 4 durch :die Kolbenscheibe i9 und eine Gleitbüchse 2o
geführt, die hinter der Bohrung in. sitzt und mit Durchbrechungen. 2@i für den freien
Durchgang des Druckmittels versehen ist. Die Ab:dichtung der Kolbenscheibe i9 erfolgt-
durch eine Topfmanschette 22, die durch einen Ring 23i und Scheibe 24 an der Kolbenscheibe
i9 gehalten ist. Die Grundstellung des Kolbens ist durch Anlage der Scheibe i9,
an. einer Ringscheibe 25 bestimmt, die ,durch einen Federring 26 am Endie der Zylinderbohrung
gehalten ist. Die Zurückführung des. Kolbens 18, i9 in die Grundstellung erfolgt
durch eine Wickelfeder 2.7, die sich in eine Stirnaussparung a8 des am (Kopf 40
konisch abgesetzten Kolbens 1i81 einlegt und an dem Deckel 5 abstützt.
-
In dieser Grundstellung gibt -der Kolben i$ den Durchtritt des Druckmittels
von dem NiederdTuckraum 4 in :den Hochdruckraum 3 durch den Ringspalt
29
frei. Die Feder 13 des Rücksc'hlagventils 12 ist so bemessen, -daß sie dieses
gegen. den bei dem Vorschub :des Kolbens 18, ig bis zu dessen Eintritt in die Manschette
7 in dien, Zylinderräumen eintretenden Druckanstieg geschlossen hält und den Übertritt
des mit dem weiteren Kolbenvorschub aus dem Niederdruckraum ausgeschobenen Druckmittels
in: den Vorratsraum 2 erst freigibt, wenn der Kolben 18 durch Eintritt in die Manschette
7 die Verbindung zwischen dem Hochdruckraum 3 und dem Niederdruckraum 4 unterbrochen
hat.
-
Beim Rückgang des Kolbens in die (Grundstellung kann das vorher verdrängte
Druckmittel aus dem Vorratsbehälter :2 durch das Rückschlagventil 30, 3 i wieder
in den Niie@derdruckraum 4 strömen.
-
Der Absdhluß des Vorratsraumes erfolgt durch eine Kappe 32, die an
einem Tauchstab 33., der gleichzeitig mit einer Einteilung zum Ablesen des Druckmittelstandes
in dem Vorratsraum 2 versehen ist, eine Prallplatte 34 trägt. Diese befindet sich
über dem Rückschlagventil 30, 31 und dämpft die Strömungsbewegung der Flü.ssib eit
beim Durchgang durch das Ventil, so d'aß nachteilige Dwrchwirbelungen vermieden
-werden.
-
Bei der Ausführung .nach Abb. i ist in dem Hochdruckraum 3 des Zylinders
eine Büchse 35 eingesetzt, die an einer Schulter die als Gegenlager für -die Manschette
7 dienende Scheibe 8 trägt und mit sich anschließendem Flansch 36 eine Hülse 37
zur Führung des Kolbens 18 aufnimmt. Die Verbindung zwischen dem Niederdruckraum
4 und dem Hochdruckraum 3) erfolgt durch schräg gestellte Bohrungein 38 in dem Flansch
36. '