DE895164C - Verfahren zum Einschmelzen und Raffinieren von Luppen in einem Duplex-Verfahren - Google Patents
Verfahren zum Einschmelzen und Raffinieren von Luppen in einem Duplex-VerfahrenInfo
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- C21C—PROCESSING OF PIG-IRON, e.g. REFINING, MANUFACTURE OF WROUGHT-IRON OR STEEL; TREATMENT IN MOLTEN STATE OF FERROUS ALLOYS
- C21C5/00—Manufacture of carbon-steel, e.g. plain mild steel, medium carbon steel or cast steel or stainless steel
- C21C5/56—Manufacture of steel by other methods
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Description
- Verfahren zum Einschmelzen und Raffinieren von Luppen in einem Duplex-Verfahren
Die Verarbeitung von Roheisen, Schrott u. dgl. auf Flußstalü erfolgt häufig in einem Duplex- VeHahren, wobei die Materialien in einem ersten Ofen, vorraffiniert und dann flüssig dein Fertig raffinierofen zugeführt werden. So verwendet man beispielsweise die Thomasbirne für die Vorraffina- tion und den Siemens-Märtin-Ofen ,als Ferti;gTafü- nierofenoder den Siemens-Martin-Ofen als Vor- raffinierofen und den Elektroofen für die Endraffi- nation. Die Weberverarbeitung von Eisiengranahen, z. B. der im Krupp-Rienn:-Verfahren ;gewonnenen Luppen, unterscheidet sich grundsätzlich nicht von der- jentigean .der sonstigen Zwischenprodukte der Eisen- gewinnung. Beste Luppen, die in der Regel eime Korngröße von etwa i bis 5o mm aufweisen, haben im allgemeinen Kohlenstoffgehalte von etwa 0,3 bis i, 5 % und: enthalten außerdem, den größßüeh Teil des in den. Erzen @enthaltenen. Phosphors sowie etwa ek Drittel,des in den Erzen und Brennistoffen enthaltenen S:chwef@els. Ihre Verarbelrung auf Roh- eisen inn Hochofen.- oder Elektroofenbetrieb bietet kenne besonderen Schwierigkeiten, ;da ihre klein- stüc'ldage Forrn nicht stört und der Schwefelgehalt in ,die Schlacke übergeführt werden kann. In vielen Fällen ist es aber zweckmäßig, die Luppen nicht anif Roheisen, iumzuschmelzen, sondern sie unmittel- bar in.- Stahl überzuführen, d. h. sie dem Konverter, (leim Siemens-Martin-Ofen loder dem Elektroofen alufzugeben. Die Luppein treten in solchen Fällen ans die Stelle von Schrott, wofür sie afwch auf Grund ihres geringen Kohlenstoffgehaltes besonders geemgnet erscheinien. Beim Ersatz des Schrotts dlurch Lappen ergeben sich, nun in manchen Fällen folg endie Nachteile Im Konverter und in der Thomaisbirne findet nur eine ,ringe Verminderung des Schwefels statt, s,o daß einte unmittelbare Verwendung schwefelreicher Lappen als Kühlschrott in dien meisten Fällen nicht möglich sleln wird. Im Siemens-Martin-Ofen bietet die Verweadung kleinerer Luppenzus,ätze, besonders sioweit les. sich um .schwefel- Lund phosphorärmere Lappen handelt, keine nennenswerten Schwierig- keiten. - Bei Aufgabe größerer Luppenmengen tritt eine Erschwerung des Einschmelzens ein; da die körnigen Lappen gier Flamme nur eine geringe Angriffsfläche bieten, andererseits aber die Wärme- leitung des körnigen Gutes geringer ist als :des, üblichen stückigen Schrotts. Dia,zu kommt, daß der Schmelzpiunkt gier Lappen bei ihrem ,geringen Kohlenstoffgiehadt verh,ältnsmäßi;g hoch liegt. Atzch die Entfernung größerer Phosphor- und Schwefel- mengen ist im Siiemens-Martin-Ofen verhältnis- mäßig schwierig, da in der Regel dann mit ein- maligem oder mehrfachem Schlackenwechsel ge- arbeitet werden maß. Im: Elektroofen schmelzen die Lappen dagegen siehnell und igle@chmäßig ein, da die Stromeufnahme bei ihrer Verarbieitung vorteilhafter ist als, beim; Verschmelzen von sperrigem Schrott. Dme Ent- feinurqg des Schwefels bietet naturgemäß bei iden Arbeitsbedingungen des Elektroofens keime Schwie- rigkeiten, so daß, nur die Entfernung größerer Phoisphormenjien gegehenienfalls ;als störend und mit Sünderkosten verbunden lanzusehen ist. Zum Verschmelzen und Raffinieren von Lappen tim E'lektroiofen sind aber in allen Fällen Zoo bis 8ookWh je Tonnie Fertigstahl erforderlich, so daß die Anwe;nidung des Elektro,ofen:s nur bei der Her- stellung von. Sionderstahloder für Handelsstahl nur bei besonders billiger lelektrischer Energie in, Frage kommt. Nach der Erfindung soll die Verarbttung von Lappen auf Flußstahl dadurch technisch und «ilrt- schaftlich verbessert werden, daß die Lappen vor ihrer Aufgabe in: den Stahlraffinierofen einer Soinderbehandlung durch einen Vorschmelzprozeß unterworfen rund dann in der beim üblichen. Weisse dem Fertiäraffinierofen flüssig zu- gefülirt werden. Das Einschmehen und die Vor- raffinatiion ierfolgt dabei erfindungsgemäß meinem Drehflammofen, d. h. einem mit satzweiisier Be- schickung arbeitendlen Drehroihrofen. Dabei ist es im allgemeinen zweckmäßig, die Luippien für sich aReinn oder nur mit anderem körnigem Eisengut, z. B. Roheis engranalien und etwaigen Zuschlägen, zusammen zu verarbeiten. Das Einschmelzen der körnigen Lappen im Drehfilammofen, gier sich wäh- rend ,dies Einschmelzens fortlaufend dreht oder hin und her -schaukelt, ist -besonders vorteilhaft, da in diesem Ofen die Wärme aus den Ofengasen durch die Ofenwandung schnell auf die ständig durch- mischte Bes,chickumg übergeht. Die Beh eizung dies Drehflammofens ierfolgt dabei z. B. durch Kohlen- stajub oder eine karburierte Gastflamme. Um eine , möglichst heiße Flamme zu erzielen und damit ein möglichst schnelles Einschmelzen zu bewirken, ist es zweckmäßig, mit gasarmem Brennstoffen zu. arbeiten. Besonders bewährt haben sich anthrazi- tische Brenpstoffe mit nur 5 bis 7% flüchtigen Be- stranudteilen, riiit denen es gelingt, auch sehr kohlen stoffarme Lappen mit z. B. nur o, i bis o,20lo C in weniger als 3 Stunden einzuschmelzen. Dia es nicht Aufgabe dies Drehflammofens ist, fertigen Stahl herzustellen, spielt die sioa stiae Zusammensetzung ,des Brennstoffs, z. B. sein Aschen- Lund Schwefel- gehalt, nur eine untergeordnete Rolle. Es empfiehlt sich, während und nach dem Ein- schmelzen. leine Vorraffination der Lappen bzw. des gesdhh,m!alzenen Baides vorzunehmen. So ist es bei- spielsweise bekannt, bieim Einschmelzen von Lappen im Drehflammofen gebrannten Kalk zuzusetzen und sichon während dies Einschmelzens leine teilweise Ents,chwefieliunlg gier Lappen vorzunehmen. Dabei kam der Kalkzuschlag so hoch gewählt werden, daß die Schlacke selbst bei dien Arbeitsfiemperatureli schmilzt und in trockener Form abgezogen wird. Ebenso ist ies bekannt, den Lappen beim Eint schmelzen festen Kohlenstoff zuzusetzen, so .daß beim Einschmelzen selbst eine Aufkohlung auf bei- spielsweisie 2 bis 2,50;o o,cler mehr stattfindet. Diese Anufkohlung führt einmal zu einer Verringerung des Schmelzpunktes und damit zu seiner Abkürzung des Schmielzverfahmens. Andererseits junterstützt sie die Entschwefelung dies Bades. Es empfiehlt sich bei- spielsweise bei Verwendung reines Konverters als Fertägnaffinierafen, die Lappen in dieser Weise auf- zukohlenrund sie dann flüssig dem Konverter zu- zuführen. Ihre Wirkung im Konverter entspricht dann trotzdem edler dies Kühlschrots, da sie weniger Kohlenstoff, Silicilum iuiiid Mamgun aufweisen als das Rohleisen. Bei der Verwendung der Ah olm;asib.irne als Fertigraffiniierofen hat die Aufkohlung beim Vorraffinieren der Lappen den weiteren Vorteil, daß der P'ho:sphorverlust im der Einschmelzschlä,cke des Drehflammofens besonders niedrig ist. Bei höheren Schl#,vefelgehnlten irrer Lupp-e;nlzi-ann es.sich empfehlen, nm Drehfl-ammafen mit mehrmaligem Schlacken- wechsel zu arbeiten, wobei alle bekannten Ent- schwefelumigsrnittel, wie Kalk, Soda, Galciumkarbid, Ferromangan usw., verwendet werden können. Ferner kann es auch zweckmäßig siexn, daä eingeschmolzene; vorraffinierte Bad vor der Auf- gab.e ein dien Konverter, Siemens-Miartin-Ofen usw. zumiächs.t mit Sioda oder äh nhdhen Mitteln in der Remis oder in der Pfanne nach zu eutscM ;efeln. Bei Verwendung des Siemens-Martin-Ofens als Fertigrafflnierofen ist es in vielen Fällen ebenfalls, zweckmäßig, die Lappen aufzukohlen, beispnels- weisse lwif 2%, um dien Siemens-Martin-Ofen für die Fertignaf%n ation genügend Kohleugtoff in, ge- löster Form zuzuführen,. Die Durchführung des - Für den Elektroofen hat die Durchführung des Diuplex-Verfahrens dien Vorteil, .daß der Strombedarf für das Einschmelzen gespart werden kann und damit der Gesamtstromverbrauch auf etwa 3oo bis höchstens 4ookWh sinkt. Das Einschmelzen erfolgt mit vorhandenen beliebigen Brennstoffen, wie gemahlener Feinkohle, Anthrazit, Schwelkohle oder Schwelkoks.
- Da die Entfernung des Schwefels im Elektroiofen verhältnismäßig günstig ist, ist jes im :allgemeinen zweckmäßig, dien Drehflammofen bieim,Einschmelzen und Raffinieren so zu führen, da ß in ihm neben, dem Einschmelzen keine Aufkohlung, sondern ein Frischvorgang sbattfmid(et und der Phosphorgehalt so weit wie möglich entfernt wird. In der Regel wird: es nur bei phosphorarmen Luppen oder bei Herstelliung von Elektroroheisen zweckmäßig sein, eine Aufkohliung beim Einschmelzen herbeizuführen.
Claims (1)
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PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zum Einschmelzen und Raffi- nieren von Luppen in einem Duplex-Verfahren, dkadurch gekennzeichnet, daß die Luppen in der ersten Arbeitsstufe in seinem Drehflammofen unter Verw end-ung von Kohlenstaub oder einer karburlerten Gasflamme einges-chm@olzen und vorraffinwert werden und dann flüssig dem Ferti,graffzniiemofen zuggeführt werden. z. Verfahren nach Anspruch i, dadurch ge- kennzeichnet, da;ß bei Verwendung eines Siemiens-Martin-Ofens als Fertigraffinierofen im Drehflamm,ofim unter Aufkohlung des Bades 'und Bildung von eisenoxydularmen Schlacken eine weitgehende Entfernung des Schwefels er- reicht wird. 3. Verfahren. nach Anspruch i, dadurch ge- kennzeichnet, daiß bei Verwendung eines Elektro- ofens als Fertlgraffrnerofen im Drehflamm;o#fe no@fen ein Fris;chvo#pgang durchgeführt wird mit dem Ziel, den Phoisphorgehalt weitgehend zu: vex- ischl,acken.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEK3843D DE895164C (de) | 1942-08-14 | 1942-08-14 | Verfahren zum Einschmelzen und Raffinieren von Luppen in einem Duplex-Verfahren |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DEK3843D DE895164C (de) | 1942-08-14 | 1942-08-14 | Verfahren zum Einschmelzen und Raffinieren von Luppen in einem Duplex-Verfahren |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE895164C true DE895164C (de) | 1953-11-02 |
Family
ID=7210056
Family Applications (1)
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DEK3843D Expired DE895164C (de) | 1942-08-14 | 1942-08-14 | Verfahren zum Einschmelzen und Raffinieren von Luppen in einem Duplex-Verfahren |
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DE (1) | DE895164C (de) |
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1942
- 1942-08-14 DE DEK3843D patent/DE895164C/de not_active Expired
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