-
Verstärkung von Fundamenten, Pfeilern od. dgl. Die bei sogenanaten
Setzungen von Gebäuden notwendigen Vorkehrungen bestehen, oft im Unterfangen :der
Gebäudefundamente, wobei es üblich ist, durch Aufgraben längs der Mauern bis zur
Fundamentsohle und durch Untergraben die Sohle stückweise freizulegen, sodann durch
Herstellung eines verbreiterten Fundamentes unter der bestehenden Sohle die vorhandene
Belastung des Baugrundes auf eine größere, Fläche zu ,erteilen und derart den spezifischen
Bodendruck zu vermindern. Diese Ausführungsart ist nicht nur infolge der großen
Erdbewegung, des .Materialtransportes meist aus Kellerräumen und :der beengten Arbeitsmöglichkeit
in der Grube sehr kostspielig, sondern es wird vor allem durch .das Freilegen der
Fundamentsoble eine Störung des ohnehin labilen Zustandes eintreten; tatsächlich
haben solche Unterfang.ungen während der Bauarbeiten und auch nach ihrer Fertigstellung
immer eine weitere Setzung zur Folge, bis dann, endlich das Mauerwerk zur Ruhe kommt.
-
Es sind aber auch Fundamentverbreiterungen, , beispielsweise durch
Eisenbetonplatten, bereits bekannt, bei denen die Sohle -der die Verbreiterung bildenden
Mauerteile in Höhe der Sohle der vorhandenen Fundamente liegt. An sich ist auch
eine Verbindung von aneinander anliegenden Mauern nicht mehr neu, bei welcher diese
insbesondere in vertikaler Richtung miteinander in mehrfach verzahntem Eingriff
stehen.
-
Die vorliegende Erfindung vereinigt die Vorteile bekannter Ausführungen,
unter Vermeidung der zum Teil beschriebenen: Mängel und spart bedeutend an Kosten.
Die Erfindung betrifft eine Verstärkung bestehender Fundament.mauern, Pfeiler od.
dgl. durch nachträgliche Verbreiterung durch mit ihnen in mehrfach verzahntem Eingriff
stehende Verstärkungsmauern und besteht :darin, daß der
verzahnende
Eingriff durch aus der zu verbreiternden Mauer in die Verstärkungsmauern ragende
Tragkonsolen, Winkel od. dgl. gebildet wird oder durch an sich bekannte, einander
gegenüberliegende, leistenartige Mauervorsprünge der Verstärkungsmauern; welche
durch Rundeisen od. dgl. an oder nahe ihren vorragendsten Stellen m-i'teinaader
ver-Bunden: sind.
-
Die Zeichnung stellt einige erfindungsgemäße Ausführungsbeispiele
dar, und zwar in Fig. i -bei einer Fundamentmauer von durchschnittIicher Tiefe,
in Fig. 2 bei einer besonders tief fundierten Mauer; Fig.3 zeigt beispielsweise
im Aufri,ß bzw. Schnitt, Fig. 4 im zugehörigen Grundriß die Verstärkung seichter
Fundamente; Fig. 5 veranschaulicht eine andere Ausführungsart der Mauerabstützung
bzw. -verbindung.
-
Bei Verstärkung der zu unterfangenden Mauer wind deren verzahnender
Eingriff mit den hierzu angeschlossenen Mauern, insbesondere aus Beton, vorzugsweise
-durch aus. ersterer ragende Tragkonsolen, Winkel od. dgl. gebildet. Dies bewirkt
insbesondere in, vertikaler Richtung eine gute Verbiodung der Mauern und damit die
Übertragung der Mauer- und Nutzlast auf die neuen Betonmauern. Bei, einer Mauerverzahnung
durch an sich bekannte, einander gegenüberliegende, leistenartige Mauervorsprünge
der Verstärkungsmauern. werden diese an oder nahe ihren vorragendsten Stellen mit
Rundeisen od. dgl. miteinander verbunden. Die Rundeisen:schließen sind quer durch
.das alte Mauerwerk eingestemmt und verbinden die beiden Beton, mauern, wodurch
s.ie deren Ausweichen verhindern. Überdies. kann durch Zementinjektionen im Erdboden
die Tragfähigkeit dtT Fundamentsohle verbessert werden. Die beiden verstärkenden
Betonmauern werden auf die Tiefe der bestehenden Fundamente geführt. Wenn .die Fundamente
jedoch ungewäholich tief hinunter reichen. und die Bodenbeschaffenheit durch Bodenn-erbesserungen
wie Injektionen, Pilotierungen usw. eine Belastung schon oberhalb der Fundamentsohle
ermöglicht, so ist es nicht mehr notwendig, die Stü.tzbetoninauer bis auf .die alte
Sohle zu führen.
-
Wenn andererseits die vorhandene. Fun:damenttiefe@, d. h. der Abstand
zwischen. Kellerfußboden bzw. Terrain und Fundamentunterkante, nicht ausreicht,
so können diese Betonverstärkungsmauern auch außerhalb. des Erdreiches, etwa im
Kellerraum, sonst wie beschrieben, hergestellt werden, -wobei sie, zweckmäßigerweise
auch in Pfeiler aufgelöst werden können, die unter dem Fußboden oder im Terrain
.auf einer -gegebenenfalls armierten, durchlaufenden Sohle aufruhen. Der Beton für
die neuen. Mauern ist zweckmäßig im Rüttelverfahren zu verdichten, und die Fugender
alten senkrechten Fundamentmauern sind entsprechend. zu öffnen, um eine möglichst
große Haftung zu erzielen. Die Fig. i zeigt den Schnitt durch .die Fundamentmauer
a, .der beiderseits die verstärkenden Betonmauern b angeschlossen sind. Die Verbindung
wird, wie an sich bekannt, durch die horizontal @erlaufen!den Schlitze c erreicht
und durch die erfindungsgemäßen, in entsprechenden Abständen Rundeisen d gefestigt.
Während vor .der Verstärkung nur dlie Sohlenbreite der alten Fundamentmauern die
Gebäudelast auf .den Boden übertrug, ist durch die beiden Betonmauern die Sohle
entsprechend verbreitert und auf :diese Weise der spezifische Bodendruck entsprechend
vermindert worden.
-
Fig.2 zeigt .die Anordnung der verstärkenden Betonmauern bei einer
sehr tief fundierten Mauer; a ist die zu unterfangende Mauer, b sind .die verstärkenden.
Betonmauerei, c die- Verbindungsschlitze und d die Verbindungseisen. Bei nicht genügender
Tragfähigkeit des Bodens g wird dieser durch Zementeinspritzungen oder durch Pi.lotierungen
entsprechend tragfähig gemacht.
-
Fig. 3 und q. stellen die Verstärkung bei seichten Fundamenten dar.
Die zu verbreiternde Mauer a erhält an der einen Seite -die verstärkende Betonmauer
b, an der anderen die Verstärkungsp@fetiler e, die unten auf der durchlaufenden,
armierten Platte lt
aufruhen. Die, Schlitze c und die Verbdndungseisen d dienen,
zur erfindungsgemäß verbesserten Verbindung.
-
Fig. 5 stellt eineVerbreiterung nach dem gleichen System dar, bei
welcher die beiden Betonmauern b nicht durch in die alte. Fun@damen:tmauer a ein-.
gestemmte Schlitze, sondern erfindungsgemäß durch eiserne Konsolen h mit der alten
Mauer verbunden sind. Es wird dies hauptsächlich dann der Fall sein, wenn das Fundament
aus großem Steinen besteht, die ein; Einstemmen horizontaler Schlitze schwer ermöglichen.
-
Die Verstärkung von Fundamentmauern wird erfindungsgemäß bei allen
Mauerarten, auch bei nur schwer zu stemmenden Mauern aus großen Steinen, auf einfache
und billige Art ermöglicht, wobei ein Ausweichen der Verstärkungsmauern verhindert
.ist.