DE8912921U1 - Scharniergelenk, insbesondere für Fenster, Türen od.dgl. - Google Patents
Scharniergelenk, insbesondere für Fenster, Türen od.dgl.Info
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Description
Anmelder : SIEGENIA-FRANK KG, Eisenhüttenstr. 22, 5900 Siegen, DE
ANR. : 1 004 80S
Die Neuerung betrifft ein Scharniergelenk, insbesondere für Fenster, Türen
od. dgl., bei dem zwei Scharnierteile, nämlich ein Rahmenscharnierteil und ein Flügelscharnierteil, durch einen axial lösbar in ihre Gelenkhülsen eingreifenden
Gelenkbolzen in Verbindung stehen, wobei der Gelenkbolzen an seinem einen Ende einen verdeckten Kopfteil trägt, der eine axiale Einschubbegrenzung
bildet, und wobei der Gelenkbolzen mit Abstand von seinem Kopfteil im Schaft eine Ausnehmung hat, in die ein lösbar in eines der Scharnierteile
einsetzbarer Stift od. dgl. als Sicherungselement gegen Axialverschiebung des Gelenkbolzens eingreift.
Scharniergelenke dieser Gattung sind bereits bekannt, wie beispielsweise aus
DE-GM 1 716 228 und DE-GM 1 833 909 hervorgeht. Sie haben sich auch im praktischen Einsatz bestens bewährt, weil der Gelenkbolzen beide Scharnierteile
auf ihrer ganzen Länge durchsetzt und dadurch eine dauerhaft sichere Lagerung herbeiführt.
Bei den heutigen Fenster- und Türkonstruktionen werden - besonders dann,
wenn es sich um solche in Leichtmetall- und/oder Kunststoff-Profilrahmen-Bauart handelt - die Scharniergelenke oft in unmittelbarer Nähe der Flügel-
und Rahmenecken montiert, weil sich dort eine optimale Verankerung sowohl der Rahmenscharnierteile als auch der Flügelscharnierteile erreichen läßt.
Dabei haben dann die Scharniergelenke nach dem Einbau der Fenster und
Türen od. dgl. in Gebäudewände nur einen relativ geringen Abstand von der benachbarten Mauerlaibung. Dieses sogenannte Freimaß wird dabei aus praktischen
Gründen möglichst klein gehalten und fällt in der Regel wesentlich geringer als die wirksame Länge der die beiden Scharnierteile eines Scharniergelenks
miteinander verbindenden Gelenkbolzen aus. Da aber zum Entkuppeln der beiden Scharnierteile jedes Scharniergelenkes, nämlich für das Ein- und
Aushängen der Flügel, der Gelenkboizen in Axialrichtung herausziehbar vorgesehen
werden muß, ist es bei den bekannten Scharnier gelenken immer notwendig,
an den fertig eingebauten Fenstern, Türen od. dgl. die Gelenkbolzen ■ ~) so in die Scharnierteile der Scharniergelenke einzuführen, daß ihr die Einschubbegrenzung
bildender, verdickter Kopfteil in jedem Falle von der benachbarten Ü Flügel- und Rahmenecke abgewendet ist. Nur dann kann nämlich sichergestellt
H werden, daß sich bei ordnungsgemäßem Einbau der Fenster und Türen od.
dgl. der Flügel nachträglich noch problemlosem Rahmen ein- und aushängen
läßt·
if' Da andererseits nicht immer sichergestellt ist, daß der als Sicherungselement
Ji gegen Axialverschiebung des Gelenkbolzens einerseits mit diesem und anderer-
^ seits mit einem der Scharnierteile zusammenwirkende Stift od. dgl. auch
'g ordnungsgemäß eingesetzt wird bzw. dauerhaft in seiner eingesetzten Stellung
J verbleibt, ist eine dauerhaft einwandfreie und sichere Funktion der bekannten
Scharniergelenke nicht gewährleistet. Vornehmlich bei den im Bereich der
|: ' J oberen Fenster- und Türecke od. dgl. eingebauten Scharniergelenken kann
■k nämlich der ungesicherte Gelenkbolzen aus beiden Scharnierteilen herausrutschen,
so daß das Scharniergelenk unwirksam wird und damit der Flügel nicht mehr ordnungsgemäß gehalten ist. Er kann dann aus dem Rahmen herausfallen
und Unfälle verursachen sowie auch selbst beschädigt werden.
Die Neuerung zielt auf die Schaffung eines Scharniergelenkes der eingangs
angegebenen Gattung ab, bei welchem sich der Gelenkbolzen in die beiden miteinander zu verbindenden Scharnierteile in jedem möglichen Einbaufalle
so einsetzen läßt, daß sein verdicktes Kopfteil auch bei gelöstem oder nicht vorhandenem Sicherungselement ein unerwünschtes Herausrutschen nach unten
verhindern kann.
-3-
Andererseits soll aber das Kopfteil ein bewußtes Herausziehen des Gelenkbolzens
aus dem Scharniergelenk entgegen seiner Abstützwirkung ermöglichen. ;a;
Zum angestrebten Ziel führen dabei die Merkmale, lk
daß das Kopfteil mit dem Gelenkbolzen über eine quer zu dessen Längsachse 1^
gerichtete Kulissenführung formschlüssig, aber lösbar gekuppelt ist und dabei 1
die Kulissenführung in einem auf den Durchmesser des Gelenkbolzens abgestimmten
Längenabschnitt des Kopf teils liegt, welcher mit dem Gelenkbolzen ■;
in die Gelenkhülse des benachbarten Scharnierteils einrückbar ist.
^- Solange die das Kopfteil mit dem Gelenkbolzen kuppelnde Kulissenführung &psgr;
innerhalb des benachbarten Scharnierteils aufgenommen ist, kann das Kopfteil
nicht vom Gelenkbolzen gelöst werden. Es ist daher zunächst notwendig, den Gelenkbolzen entgegen der Wirkrichtung des Kopfteils so weit im Scharniergelenk
zu verschieben, daß die Kulissenführung zum seitwärts gerichteten Entkuppeln des Kopfteils freigelegt wird. Erst dann läßt sich der Gelenkbolzen
in entgegengesetzter Richtung gänzlich aus den beiden Scharnier teilen -;i
des betreffenden Scharniergelenks herausziehen.
Zur Festlegung des Geienkboizens gegen unerwünschte Axialverschiebung
und damit auch gegen Entkuppeln des Kopf teils dient der bekanntermaßen als Sicherungselement mit der Ausnehmung im Schaft des Gelenkbolzens und £<
/ einem Scharnierteil zusammenwirkende Stift od. dgl..
Nach der Neuerung hat es sich besonders bewährt, wenn die Kulissenführung
aus zueinander komplementären, im Querschnitt T- oder schwalbenschwanzförmigen Profilteilen besteht, von denen eines am Ende des Gelenkbolzens
und das andere an dem im Durchmesser verringerten Längenabschnitt des Kopfteils ausgebildet ist.
Eine besonders vorteilhafte Bauform für das Scharnierteil wird erreicht, wenn
neuerungsgemäß der Gelenkbolzen einen Pilzkopfansatz mit kreisförmiger Umfangsbegrenzung aufweist, während das Kopfteil mit einer nur einseitig
-it-
radial geöffneten Eingriffstasche für diesen Pilzkopfansatz versehen ist. Bei
mit geringem Spiel an die Form des Pilzkopfansatzes angepaßter Profilierung der Eingriffstasche läßt sich das Kopfteil mit Hilfe der Kulissenführung seitwärts
so mit dem Gelenkbolzen kuppeln, daß es in einwandfreie Achsfluchtlage zu diesem gelangt und dadurch ein problemloses Einrücken in das benachbarte
Scharnierteil ermöglicht.
In der Zeichnung ist ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel des Gegenstandes
der Neuerung dargestellt. Es zeigt
&ngr; Fig. 1 im Längsschnitt den Gesamtaufbau eines funktions
fähigen Scharniergelenks,
Fig. 2 einen Schnitt entlang der Linie II - II durch das Schar
niergelenk nach Fig. 1,
Fig. 3 in einer der Fig. 1 entsprechenden Schnittdarstellung
das Scharniergelenk bei einer axialen Schiebestellung des Gelenkbolzens, die ein Entkuppeln seines Kopfteils
ermöglicht,
Fig. k einen Schnitt entlang der Linie IV - IV in Fig. 3,
Fig. 5 einen Schnitt entlang der Linie V - V in Fig. k und
Fig. 6 einen Schnitt entlang der Linie VI - VI in Fig. k.
Das in der Zeichnung dargestellte Scharniergelenk 1 weist nach den Fig. 1
und 3 zwei Scharnierteile 2 und 3, nämlich ein Rahmenscharnierteil 2 und ein Flügelscharnierteil 3 sowie einen diese miteinander verbindenden Gelenkbolzen
k auf.
-5-
Die Längenabmessung des Gelenkbolzens 4 ist auf die Gesamtlänge des Scharniergelenks
1 bzw. die gemeinsame Länge von Rahmenscharnierteil 2 und Flügelscharnierteil 3 abgestimmt, wie das deutlich der Fig. 1 zu entnehmen
ist.
Der Gelenkbolzen k wird axial lösbar in die beiden Gelenkhülsen 5 und 6 von
Rahmenscharnierteil 2 und Flügelscharnierteil 3 eingesetzt und in einer derselben,
beispielsweise in der Gelenkhülse 5 des Rahmenscharnierteils 2 gegen unerwünschte Axialverschiebung fixiert. Hierzu dient beim Ausführungsbeispiel
ein stiftartiges Sicherungselement, beispielsweise eine Stiftschraube 7, die r\ in ein Gewinde 8 des Rahmenscharnierteils 2 eingedreht werden kann und
dabei in eine nutartige Umfangsausnehmung 9 des Gelenkbolzens &PSgr; eingreift.
Damit das Flügelscharnierteil 3 des Scharniergelenks 1 sich nicht nach oben
vom Gelenkbolzen k abheben läßt, trägt letzterer an seinem oberen Ende
ein verdicktes Kopfteil 10, welches nach Art eines Kragens das obere Ende der Gelenkhülse 6 des Flügelscharnierteils 3 übergreift, wie das deutlich in
den Fig. 1 und 2 der Zeichnung zu sehen ist.
Solange also die als Sicherungselement dienende Stiftschraube 7 über das
Gewinde 8 im Rahmenscharnierteil 2 gehalten ist und zugleich in die nutartige Umfangsausnehmung 9 des Gelenkbolzens k eingreift, ist das Scharniergelenk
1 über das Kopfteil 10 gegen Abheben des Flügelscharnierteils 3 vom Rahmen-(_)
scharnierteil 2 gesichert.
Wird die Stiftschraube 7 aus dem Gewinde 8 des Rahmenscharnierteils 2 herausgedreht,
dann kommt sie auch mit der Umfangsausnehmung 9 des Gelenkbolzens k außer Eingriff. Letzterer ist dann zwar für eine Axialverschiebung
in den Gelenkhülsen 5 und 6 von Rahmenscharnierteil 2 und Flügelscharnierteil
3 frei. Er wird jedoch durch das Kopfteil 10 daran gehindert, in unerwünschter Weise nach unten herauszufallen. Das Scharniergelenk 1 kann daher auch
nach Entfernen der Stiftschraube 7 nicht ohne weiteres bzw. in unerwünschter Weise unwirksam werden.
-6-
Sollen das Rahmenscharnier teil 2 und das Flügelscharnierteil 3 des Scharniergelenks
1 voneinander entkuppelt werden, ist es vielmehr zunächst notwendig, die Stiftschraube 7 aus dem Gewinde 8 des Rahmenscharnierteils 2 zu entfernen,
so daß sie auch mit der Umfangsausnehmung 9 des Gelenkbolzens
4 außer Eingriff kommt. Anschließend ist es dann erforderlich, den Gelenkbolzen
k aus der den Fig. 1 und 2 entsprechenden, abgesenkten Axialstellung
in die angehobene Axialstellung nach den Fig. 3 und 4 zu bringen, damit sich
das verdickte Kopfteil 10 vom Gelenkbolzen k entkuppeln läßt. Erst nach
dem Entfernen des Kopfteils 10 vom Gelenkbolzen <* ist es dann entweder
f möglich, das Flügelscharnierteil 3 nach oben vom Gelenkbolzen 4 abzuziehen
f~\ oder aber den Gelenkbolzen 4 nach unten aus dem Flügelscharniertei 3 und
ggf. auch noch aus dem Rahmenscharnierteil 2 herauszuziehen.
Damit sich das Kopfteil 10 vom Gelenkbolzen 4 bei dessen aus den Fig. 3
und 4 ersichtlicher Axialstellung entfernen uiid auch wieder aufsetzen läßt,
ist eine formschlüssig wirkende Kulissenführung 11 zwischen dem Kopfteil
10 und dem Gelenkbolzen k vorhanden, die eine sich quer zur Längsachse
des Gelenkbolzens 4 erstreckende Ausrichtung hat. Diese Kulissenführung
11 besteht dabei aus zwei komplementär zueinander passenden, im Querschnitt
T- oder schwalbenschwanzförmigen Profiiteilen 12 und 13. Das Profilteil 12
ist hierbei an das eine Ende des Gelenkbolzens k einstückig angeformt und
als Pilzkopfansatz ausgeführt, der eine kreisförmige Umfangsbegrenzung aufweist.
Das andere Profilteil 13 befindet sich hingegen in einem abgesetzten, &Igr;'; &igr; nämlich auf den Außendurchmesser des Gelenkbolzens k abgestimmten Längen-
ig abschnitt 14 des Kopf teils 10 und wird von einer Eingriffstasche 15 gebildet,
die nur eine einseitig radiale Öffnung 16 aufweist.
Da die Kontur der Eingriffstasche 15 mit geringem Radialspiel an die Umfangsbegrenzung
des Pilzkopfansatzes angepaßt ist, findet beim seitlichen Aufschieben des Kopf teils 10 auf den Gelenkbolzen 4 eine so exakte Axialausrichtung
statt, daß bei der anschließenden Axialverschiebung des Gelenkbolzens k der abgesetzte Längenabschnitt \k problemlos in die Gelenkhülse 6
des Flügelscharnierteils 3 eintritt und dadurch das Kopfteil 10 auf dem Gelenkbolzen
k lagenfixiert wird.
Das Kopfteil 10 mit der die Kulissenführung 13 ausbildenden, nur einseitig
radial geöffneten Eingriffstasche 15 läßt sich besonders kostengünstig als Druckguß-Formteil aus Metall oder aber als Spritzguß-Formteil aus Kunststoff
herstellen, während der Gelenkbolzen 4 mit allen seinen Ein- und Anformungen
als Automaten-Drehteil aus Metal, insbesondere Stahl, gefertigt werden kann. Rahmenscharnierteil 2 und Flügelscharnier teil 3 des Scharniergelenks 1 lassen
sich nicht nur als Druckguß-Formteile aus Metall oder Spritzguß-Formteile aus Kunststoff herstellen, sondern können ggf. auch als Stanz-Biegeteile aus
Blech gefertigt werden.
Claims (3)
1. Scharniergelenk, insbesondere für Fenster und Türen od. dgl., bei
dem zwei Scharnierteile, nämlich ein Rahmenscharnierteil und ein Flügelscharnierteil, durch einen axial lösbar in ihre Gelenkhülse
eingreifenden Gelenkbolzen in Verbindung stehen, wobei der Gelenkbolzen
an seinem einen Ende einen verdickten Kopfteil trägt, der eine axiale Einschubbegrenzung bildet und wobei der Gelenkbolzen
mit Abstand von seinem Kopfteil im Schaft eine Ausnehmung hat, in die ein lösbar in eines der Scharnierteile einsetzbarer Stift od.
dgl. als Sicherungselernent gegen Axialverschiebung des Gelenkbolzens eingreift,
dadurch gekennzeichnet,
( daß das Kopfteil (10) mit dem Gelenkbolzen (4) über eine quer zu
dessen Längsachse gerichtete Kulissenführung (11) formschlüssig,
aber lösbar gekuppelt ist
und dabei die Kulissenführung (11) in einem auf den Durchmesser
des Gelenkbolzens (4) abgestimmten Längenabschnitt (14) des Kopfteils
(10) liegt,
welcher mit dem Gelenkbolzen (4) in die Gelenkhülse (6) des benachbarten
Scharnierteils (3) einrückbar ist (Fig. 1 und 2).
-2-
2. Scharniergelenk nach Anspruch i,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Kulissenführung (11) aus komplementär zueinander passenden,
im Querschnitt T- odsr schwalbenschwanzförmigen Profilteilen (12
und 13) besteht, von denen eines (12) am Ende des Gelenkbolzens (*) und das andere (13) an dem im Durchmesser verringerten Längenabschnitt (1*) des Kopf teils (10) ausgebildet ist (Fig. 1 bis *).
3. Scharnierteil nach einem der Ansprüche 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Gelenkbolzen (&PSgr;) einen Pilzkopf ansatz (12) aufweist, während
das Kopfteil (10) mit einer nur einseitig radial geöffneten Eingriffstasche (15, 16) für diesen Pilzkopf ansatz (12) versehen ist.
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