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Hubbalkenherd für Industrieöfen
Die Erfindung betrifft einen Hubbalkenherd
für Industrieöfen mit je einer Fest- und Hubbalkengruppe, insbesondere einen Durchlaufofen
mit Schwingbalkenförderung, bei welchem nicht nur die Schwingbalken selbst, sondern
auch die Schwingbalkenlagerung und -betätigung im Ofeninnern liegen.
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Es sind Durchlauföfen mit Schwingbalkenförderung bekannt, bei welchen
die Antriebselemente für den Schwingbalkenherd außerhalb des Ofens liegen. Dler
Antrieb kann in diesem Fall unter dem Ofen oder an den Seiten außerhalb des Ofens
angeordnet sein. Bei diesen Ausführungen werden bei elektrischer Beheizung der Ofenanlagen
wegen der großen Wärmeverluste Fördereinrichtungen nicht vorgesehen.
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Bei den bereits bekannten und hauptsächlich im Elektroofenbau angewandten
Durchlauföfen mit Schwingbalkenförderung liegt das gesamte Fördersystem im Ofen,
und es werden im allgemeinen beide Förderbalkensätze beweglich ausgeführt, und jeder
Idieser beweglichen Balkensätze wird besonders angetrieben. Außerdem sind die Antriebselemente,
wie z. B. Kettenräder, Zahnräder usw., bei den bekannten Schwingbalkenherden außerhalb
des Ofengehäuses gelagert, wodurch Wärmekurzschlüsse entstehen, die zu nutzlosen
Wärmeableitungen führen. Bei anderen Schwingbalken-
herden, die
diese -Nachteile vermeiden, sind im Glegensatz zu der vorliegenden Erfindung verwickelte
Bewegungen oder Anordnungen der Fördereinrichtungen zu Hilfe genommen, um den Förderschritt
zu errichen. Verschieden große. Längenausdehnungen der Förderbalken und der Antriebsteile
führen zu Betriebsstörungen, auch wenn diese Längen- -ausdehnungen beim Bau ,der
Fördereinrichtungen berücksichtigt sind.
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Der Hubbalkenherd nach der Erfindung, der je eine Fest- und Hubbalkengruppe
aufweist, ist besonders einfach und arbeitet sehr zuverlässig. Zu diesem Zweck ist
der Hend mit zweistufig ausgebildeten Schwinghebeln als Hubmittel ausgerüstet, mit
denen die Hubbalkengruppe derartig im Eingriff steht, daß sie beim Vorschub auf
der oberen Stufe der in Förderrichtung bewegten Schwinghebel und beim Rückgang auf
der unteren Stufe der gleichzeitig zurückschwenkenden Schwinghebel gelagert ist.
Die Schwinghebel sind vorzugsweise mit kurvenartigen Ausschnitten ausgestattet.
Alle zu dem Förderbalkensystem und dem Antrieb gehörenden Teile liegen im Ofeninnern,
so daß sich die Lagerung und der Antrieb stets in einer Zone gleicher Temperatur
befinden und demgemäß gleicher Wärmeausdehnung ausgesetzt sind.
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Wie weiter gefunden wurde, empfehlen sich zum Tragen der entlasteten
Hubbalkengruppe während ihres Rückwärtsganges ortsfest gelagerte Rollen.
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Der Antrieb des beweglichen Balkensatzes ist zweckmäßigerw,eise als
einfache Kurbel ausgebildet.
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Der bewegliche Balkensatz legt bei Bewegungen in der Förderrichtung
die Schwinghebel mit ihrem z. B. zweistufigen Kurbelausschnitt um, so daß die obere
Stufe zum Tragen kommt, während beim Rückgang die untere Stufe benutzt wird. Die
feststehenden Rollen od. dgl. ermöglichen es, das bewegliche Balkensystem mit verhältnismäßig
geringer Leistung in die Anfangsstellung zurückzuschieben.
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Weitere Merkmale der Erfindung sind aus der Darstellung von Ausführungsbeispielen
sowie aus der folgenden Beschreibung zu entnehmen. Es zeigt Abb. I einen senkrechten
Längsschntitt durch den Ofen, Abb. 2 einen Querschnitt nach der Linie A-Ader Abb.
I, Abb. 3, 4 und 5 eine Teilansicht in größerem Maßstab, aus denen insbesondere
der Schwinghebel in drei verschiedenen Stellungen ersichtllich ist, wobei Idie Darstellungen
Schnitte nach der Linie D-D der Abb. 7 sind, Abb. 6 und 7 Querschnitte durch die
Betätigungseinrichtung der Stangen, wobei Abb. 6 einen Schnitt nach der Linie B-B
und Abb. 7 einen Schnitt nach der Linie C-C der Abb. 5 wiedergeben.
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In den Durchlaufofen 1 mit den Türen 2 ist die Fördervorrichtung
eingebaut. Die Fördervorrichtung besteht aus zweiBalkensätzen, und zwar einem feststehenden
3 und einem beweglichen Balkensatz 4. Der feststehende Förderbalkensatz ruht auf
kammartig ausgeschnittenen Querblechen 6 und der beweglichen Förderstangensatz auf
Querschienen 7.
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Eines der kammartig ausgeschnittenen Querbleche, die den feststehenden
Balkensatz tragen, und zwar das erste oder das letzte, wird durch Anker 5 fest mit
dem Ofenmauenverk verbunden, so daß sich der feststehende Förderbalkensatz bei Erwärmung
nach einer Seite frei ausdehnen kann. Die beweglichen Querschienen 7, ,die den beweglichen
Förderbalkensatz. 4 tragen, liegen auf beiden Seiten auf U- oder kastenförmigen
Längsschienen 8 auf, die mit,dem Schwinghebel g in Verbindung stehen. Die Schwinghebel
9 sind beweglich in Lagern 10 gelagert. Diese Lager sind mit einer Bodenschiene
11 fest verbunden.
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Die Schwinghebel 9 sind auf der dem Drehpunkt gegenüberliegenden
Seite kurvenförmig ausgeschnitten, und zwar so, daß über den Bolzen 12 die Längsschienen
und damit der bewgliche Förderbalkensatz beim Vorziehen der Längsschienen durch
den Kurbelantrieb 13 um einen Förderschritt vorwärts bewegt werden. Der Punkt 14
wandert hierbei nach Punkt 14'. Teile dieser Bewegung sind in Abb. 3 und 4 gezeigt.
Beim Zurückschieben der Längsschienen durch den Kurbelantrieb 13 befindet sich-
der Bolzen 12 in dem tiefer liegenden Ausschnitt des Schwinghebels, wodurch dtie
Längsschienen und der mit den Längsschienen fest verbundene bewegliche Förderbalkensatz
in seiner tiefsten Lage . auf die Rollen 15 zurückgeschoben werden. Dieser Teil
der Betätigung ist in Abb. 5 gezeigt. Die Rollen 15 sind in den Lagern 16 gelagert
und Idie Lager mit der Bodenschiene II fest verbunden. Damit ,die Schwinghebel immer
voll ausschwingen und keine Störungen durch Kleben der Schwinghebel eintreten können,
sind-~-die Ausschnitte 17 in den Querstegen der Längsschienen entsprechend bemessen,
wodurch die Schwinghebel immer in ihre Endlage gedrückt werden.
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Nach dem Zuruckschieben der Längsschienen 8 durch den Kurbelantrieb
13 führt das Förderbalkensystem wieder einen Förderschritt aus und bewegt dadurch
das Glühgut 18 um einen Förderschritt vorwärts. Beim Zurückschieben des beweglichen
Förderbalkensatzes 4 ruht das Glühgut auf dem feststehenden Förderbalkensatz 3.
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Die Schwinghebellagerun 10 auf der Bodenschiene 11 und der Bolzen
12 in den Längsschienen 8 befinden sich genau wie die Bodenschiene oder die Längsschiene
selbst immer in einer Zone gleicher Temperatur, wodurch verschiedenartige Längenausdehnungen,
die zu einer Störung des Antriebes führen können, vollkommen ausgeschlossen sind.