-
Verfahren und Einrichtung zum Betrieb von Ultraviolett-Bestrahlun.gs
-einrichtungen
Es ist bekannt, daß eine Bestrahlung toter und lebender Materie mitte!ls
Ultraviolettstrahlen in dieser die verschiedensten Wirkungen hervorruft.
-
So wird dieUltraviolett-Bestrahlung z. B. zurEntkeimung und damit
Konservierung von Lebensmitteln aller Art, von Tabak u. dgl. zur Entkeimung medizinischer
Geräte oder zur Luftentkeimung angewendet. Wenn Personen einer Ultraviolett-Bestrahlung
solcher Intensität ausgesetzt sind, wie sie in den meisten Fällen der obengenannten
Anwendungsbereiche notwendig ist, können diese Personen gesundheitliche Schäden
erleiden. Insbesondere ist es möglich, daß Entzündungen der Bindehaut des Auges
schon bei einer verhältnismäßig kurzen Bestrahlungsdauer auftreten, die in schweren
Fällen vorübergelend eine Erblindung der Betreffenden zur Folge haben. Es ist deshalb
notwendig, wenn sich Personen in Räumen aufhalten, in denen sie bei einer Ultraviolettbehandlung
irgendeines Gutes von dieser Strahlung erfaßt werden können, besondere Schutzmaßnahmen
zu treffen.
-
Zu diesem Zweck wurde schon vorgeschlagen, den Bestrahlungsbereich
einzuschränken, insbesondere durch an den Strahlern angebrachte Refleaktoren oder
durch Rastergitter zwischen Strahler und Gut, so daß unbestrahlte Raumgebiete entstehen,
in denen sich Personen ohne Gefahr aufhalten können, während das zu behandelnde
Gut weiterhin der Bestrahlung ausgesetzt ist. Derartige Mittel versagen aber dann,
wenn keine Möglichkeit besteht, die unbestrahlten von den bestrahlten Raumgebieten
abzugrenzen. Dies tritt insbesondere bei der Raumluftentkeimung von Theatern, Kinos
oder
Operationssälen sowie bei einer Gutbestrahlung in Lagerräumen ein. Es muß deshalb
in solchen Fällen ein anderer Weg zur Beseitigung der bestehenden Schnvierigkeiten
eingeschlagen werden.
-
Sobald die Strahlen der Ultraviolett-B estrshlungseinrichtung ganz
oder teilweise in einen Raum gelangen können, in dem sich zeitweilig Personen aufhalten,
insbesondere wenn es sich um eine Entkeimung der Raumluft mittels in einem solchen
Raum angeordneter Strahler handelt, soll daher die Bestrahlung gemäß der Erfindung
in der Weise erfolgen, daß die Intensität der Strahler während des Aufenthalts von
Personen einen insbesondere für die Bindehaut des menschlichen Auges ungefährlichen
Betrag aufweist und daß sie während der übrigen Zeit eine auf ein Vielfaches von
diesem Betrag, insbesondere auf einen zur schnellen Entkeimung der Luft oder eines
sonstigen Gutes notwendigen Wert erhöht wird.
-
Zur Durchführung dieses Verfahrens macht sich die Erfindung die Erkenntnis
zunutze, daß die Intensität des Strahlers von seiner Stromstärke abhängt, d. h.
daß eine Verkleinerung der Stromstärke auch die Intensität des Strahlers verringert.
-
Im weiteren Verfolg der Erfindung werden daher vor die Strahlungsquellen
elektrische Apparate geschaltet, die es gestatten, die Spannung an den Strahlern
und damit deren Stromstärke herabzusetzen. Vorzugsweise werden zu diesem Zweck Ohmsche,
induktive oder kapazitive Widerstände oder eine entsprechende Kombination dieserWider
stände in der Weise vor die Strahlungsquelle geschaltet, daß die Strahler wahlweise
entweder unmittelbar oder über die Widerstände an Spannung zu legen sind. Bei Bestrahlungseinrichtungen,
die mit einem Streufeldtransformator ausgestattet sind, wird man diese Widerstände
zweckmäßigerweise in dem Stromkreis der Primärwicklung dir ses Transformators anordnen.
Es ist in diesen Fällen auch möglich, die gewünschte Spannungsänderung auf der Primärseite
des Streufeldtransformators statt durch Widerstände mit Hilfe eines weiteren Transformators
zu erzielen. Dies ist aber nur in den Fällen möglich, wo die normale, d. h. volle
Betriebsspannung des Strahlers wesentlich größer als seine Zündspannung ist, da
sonst ein ordnungsgemäßes Wiederzünden der Strahler in jeder Halbwelle nicht gewährleistet
ist. Dagegen hat die Verwendung von Ohmschen, induktiven oder kapazitiven Widerständen
den Vofteil, daß bei einer entsprechenden Bemessung derselben infolge des -niedrigen
Leerlaufstromes einer solchen Einrichtung die Zündspannung immer zu erreichen ist.
-
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel einer Einrichtung nach
dieser Erfindung dargestellt. Sie besteht im wesentlichen aus einem oder mehreren
Ultraviolettstrahlern I, die beispielsweise an der Decke eines Raumes, dessen Luft
entkeimt werden soll, oder frei über Nahrungs- und Genußmittel, die mit Ultraviolettstrahlen
behandelt werden sollen, angeordnet sind und über einen Streufeldtransformator 2
von einelmWechselstromnetz 3 gespeist werden. Die Primärwicklung dieses Sbreufeldtransfo¢mators
2 kann mittels eines Umschalters 4 entweder unmittelbar oder über einen Widerstand
5 an das Netz angeschlossen werden.
-
Solange sich keine Personen im Raum befinden, z. B. nach der Beendigung
von Veranstaltungen in Kinos und Theatern oder außerhalb der Arbeitszeit in Nahrungsmittelbetrieben
u. dgl., werden die Raumluft bzw. die in ihr befindlichen Güter durch den Strahler
mit voller Intensität, d. h. unter Ausschaltung des Widerstandes 5, bestrahlt. Dabei
ist die auszustrahlende Energie so groß zu bemessen, daß ein sicheres und schnelles
Entkeimen der Raumluft oder anderer zu bestrahlender Güter erfolgt. Bei Anwesenheit
von Personen in diesen Räumen wird jedoch, um gesundheitliche Schädilgungen zu vermeiden,
der Umschalter 4 in die in der Zeichnung wiedergegebene Stellung gebracht, d. h.
der Widerstand 5 -vor diePrimärwicklung des Streufeldtransformators 2 geschaltet.
Hierbei ist, solange die Strahlungsquelle noch nicht gezündet hat und damit nur
ein geringer Leerlaufstrom durch die Primärwicklung des Streufeldtransformatons,
fließt, der durch diesen Strom in dem vorgeschalteten Widerstand 5 hervorgerufene
Spannungsabfall so klein, daß an derPrimäl,wicklung eine zum sicheren Zünden des
Strahlers ausreichende Spannung vorhanden ist. Durch die Größe des Widerstandes
kann die Stromstärke des Strahlers in verhältnismäßig weiten Grenzen eingestellt
und damit die Intensität des Strahlers so bemessen werden, daß die Bestrahlungsstärke
einen vorzugsweise für den menschlichen Organismus ungefährlichen Wert erreicht,
dessen obere Grenze erfahrungsgemäß bei 0,I ,uW/cm2 liegt. Die bei dieser Bestrahlungsstärke
noch zulässige ausgestrahlte Energie des Strahlers richtet sich jedoch ganz nach
den Abmessungen des Raumes und der Entfernung des Strahlers von den betroffenen
Personen. Der Widerstand 5 soll daher nach Möglichkeit so bemessen werden, daß die
Intensität des Strahlers keinen größeren Wert der Bestrahlungsstärke als den oben
angegebenen hervorruft.
-
Der Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens und der hierbei verwendeten
Einrichtungen. liegt vor allem darin, daß z. B. bei der Raumlufthestrahlung auch
bei Anwesenheit von Personen ständig eine, wenn auch schwache Entkeimung der Luft
durchzuführen und damit die Keimzahl der Luft gering zu halten ist. Die Erfindung
ist jedoch auf dieses Anwendungsgebiet nicht beschränkt, sondern kann mit gleichem
Vorteil auch überall dort eingesetzt werden, wo Personen zur Bedienung eines bestrahlten
Gutes notwendig sind. Durch entsprechende Maßnahmen kann weiterhin erreicht werden,
daß eine Intensitätsminderung der Strahler beim Eintritt von Personen in den Strahlungsbereich
zwangsläufig erfolgt. Auch kann der Umschalter 4 bei seiner Abschaltung des Widerstandes
5 gleichzeitig noch den Stromkreis einer Warnsignalanlage schließen. Auf diese Weise
wird dann das Bedienungspersonal für die Bestrahlungseinrichtung darauf hingewiesen,
daß die Bestrahlung des Raumes
mit voller Strahluilgsene; rie erfolgt
und daß beim Eintreten von Personen in diesen Raum eine sofortige Verringerung der
Strahlerintensität notwendig ist.
-
PATENTANSPRi1CEIE: I. Verfahren zum Betrieb von Ultraviolettßestrahlungseinrichtungen,
deren Strahlung ganz oder teilweise in einen Raum gelangen kann, in dem sich zeitweilig
Personen aufhalten, insbesondere Verfahren zur Entkeimung der Raumluft mittels in
diesem Raum angeordneter Strahler, dadurch gekennzeichnet, daß die Intensität der
Strahler während des Aufenthalts von Personen einen insbesondere für die Bindehaut
des menschlichen Auges ungefährlichen Betrag aufweist und daß sie während der übrigen
Zeit auf ein Vielfaches von diesem Betrag, insbesondere auf einen zur schnellen
Entkeimung der Luft oder eines sonstigen Gutes notwendigen Wert vergrößert wird.