DE889343C

DE889343C - Rostschutzmittel auf Grundlage pulverfoermiger Metalle mit verschiedener Stellung in der elektrochemischen Spannungsreihe

Info

Publication number: DE889343C
Application number: DEW5243A
Authority: DE
Inventors: Eberhard Wurbs
Original assignee: LAND HESSEN; WIRTSCHAFT
Current assignee: LAND HESSEN; WIRTSCHAFT
Priority date: 1951-02-25
Filing date: 1951-02-25
Publication date: 1957-06-27

Description

Rostschutzmittel auf Grundlage pulverförmiger Metalle mit verschiedener Stellung in der elektrochemischen Spannungsreihe Die Erfindung betrifft ein Rostschutzmittel unter Verwendung von pulverförmigen Metallen verschiedener Stellung in der elektrochemischen Spannungsreihe.
Die Verwendung von pulverförmigen Metallen zur Herstellung von Rostschutzmitteln ist bekannt. Die Wirkung der .auf dieser Grundlage hergestellten Rostschutzmittel beruht auf dem elektrolytischen Verhalten verschiedener Metalle, die in der Spannungsreihe eine entfernte Stellung zueinander haben. Das Rostschutzmittel bildet gleichsam ein galvanisches Element, unter dessen reduzierender Wirkung das zu schützende Metall von der Oxydation bewahrt wird. Eine wesentliche Voraussetzung für diese Wirkung ist bekanntlich die alkalische Einstellung des Mittels, um eine Umkehrung der Stellung dieser Metalle gegenüber der Spannungsreihe zu erreichen. Das Eisen wird auf diese Weise Kathode, und die anderen Metalle werden Anode, so daß die Wirkung des die Korrosion verursackenden Potentials nicht auf das zu schützende' Eisen, sondern auf das Metallpulver .ausgeübt und damit ausgeschaltet wird.
Durch, Zusatz von Holzkohle sollen dabei die Metallbestandteile des Anstriches gegen die Einfiü#. von Feuchtigkeit, Dämpfen, Säuren u. dgl. geseützt werden, in dem die Holzkohle den Sauerstoff bindet und Alkaliverbindungen bildet. Weiterhin unterstützt die Holzkohle eine gleichmäßige Suspensierung der Metallpulver in dem Bindemittel: Insbesondere dient sie hier aber auch als Pigment zur Herstellung einer grauen. öder schwarzen Farbe. Zur Erreichung-der alkalischen Einstellung hat man bei solchen- Rostschutzfarben auch Holzkohle verwendet, die früher durch Imprägnierung mit Alkali, wie Pottasche oder auch Ammoniakgas, beladen wurde. Die Verwendung von Alkali bei solchen Rostschutzfarben bringt, wie festgestellt wurde, zwangläufig eine Beeinträchtigung mit sich. Einmal tritt eine gekisse Verseifung des Bindemittels aain, und die Aufrechterhaltung einer gewissen Alkalität ist auf die Dauer von unsicheren Faktoren abhängig. Durch Zerstörung des Alkalitätsgrades: könnte unter Umständen wieder eine Umkehrung in der Polarität der Metalle eintreten, so da.ß die Roßtschutifarhe sich _ ganz im Gegenteil als schädlich erwies; indem geradezu eine Korrosio@nsförderung-auftrat. -- - -Die Erfindung betrifft nun eine Rostschutzfarbe, welche diese Nachteile vermeidet und. vor allen Dingen eine sichere Dauerwirkung besitzt.
Die erforderliche Alkalität wird durch das gewählte System ständig aufrechterhalten und gegebenenfalls wieder ergänzt.
Zu diesem Zweck werden in. bekannter Weise in einem üblichem Bindemittel pulverförmige Metalle, nämlich einmal Eisen und weiterhin Magnesium, Blei und Zink; verwendet. Zu diesem Gemisch wird großoberftächige, pulverförmige Kohle (Aktivkohle) zugesetzt, wobei jedoch die Aktivkohle im unbeladenen Zustand verwendet wird. Hierdurch behält die Aktivkohle ihre Absorptionsfähigkeit, so daß sie in dem sich bildenden System gleichsam als Puffer auftritt, indem sie sich bildenden Wasserstoff absorbiert.
Weiterhin enthält erfindungsgemäß das System als wesentlichen Bestandteil einen Zusatz des Metalloxydes des zweiten Metalls in einer verhältnismäßig geringen Höhe von i bis a-bzw. bis 4°/o. --Das Metalloxyd hat eine alkalische Wirkung, welche jedoch in dieser Menge im Hinblick auf das Bindemittel nicht in Erscheinung tritt, sie genügt jedoch, um die erforderliche Polarität herzustellen. Das Metailloxyd wird dabei durch den auftretenden- Sauerstoff in Verbindung mit dem Metall immer wieder neu gebildet, wobei das vorhandene Oxyd gleichsam als Katalysator wirkt. Es liegt somit ein stabiles System vor, welches auch dem Auswaschen durch Wasser oder Feuchtigkeit standhält. Der von der Aktivkohle aufgenommene Wasserstoff stellt dagegen einen reduzierenden Bestandteil dar, der in diesem Sinne ebenfalls- eine Schutzwirkung auf das Eisen ausübt.
Es liegt- somit bei dieser Rostschutzfarbe ein System vor, das die größtmöglichste Wiedergewinnung aufweist.
_ Insbesondere ist aber ausgeschaltet, daß eine `Umkehrung der Polarität eintritt, da ja die Alkarlität;. solange noch Metall vorhanden ist, aufrechterhalten wird. Es°kann daher niemals der Fall ein-,treten, -daß-- die- Rostschutzfarbe sich durch ihren Verbrauch zu einem gewissen Zeitpunkt als Rostförderungsmittel auswirkt. Ausführungsbeispiel ' i-go kg Leinölfirnis werden mit 8o kg Magnesjumpulver, 30 kg Eisenpulver, 3o kg aktiver Holzkohle und f; kg Magnesiumoxyd verrührt. Ein Erwärmen ist, im Gegensatz zu dem früheren Herstellungsverfahren, nicht erforderlich, sondern im Gegenteil noch zu vermeiden.
An. Stelle von Magnesium bzw. Magnesiumoxyd können auch Zink, Blei und andere entsprechende Oxyde verwendet werden.

Claims

PATENTANSPRUCH: Rostschutzmittel auf Grundlage pulverförmiger Metalle mit verschiedener Stellung in der elektrochemischen- Spannungsreihe, dadurch gekennzeichnet, daß dieFarbe aus üblichenBindemtteln, ferner einem Gemisch von pulverfö.rmigem Eisen und einem zweiten mehrwertigen Metall, wie Magnesium, Zink, Blei, unbeladener pulverförmiger Aktivkohle und einer geringen Menge des Oxydes des zweiten Metalls besteht.