DE8890019U1 - Rohrbruchsicherheitsventil - Google Patents
RohrbruchsicherheitsventilInfo
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Description
- 1 -ROHRBRUCHSICHERHEITSVENTIL
Diese Erfindung gehört dem Gebiet der leitungsgebundenen Transport-, Pneumatik-.und Hydrauliksysteme an.
Die praktischen Erfahrungen zeigen uns immer wieder, dass leider viel zu oft solche Systeme einen Schaden erleiden. Die meisten Schaden entstehen durch Rohrbrüche, die entweder durch
natürliche Erscheinungen - wie z.B. Korrosion, Einfrieren, Schwingungen etc. - oder durch irgendeinen menschlichen Sedienungsfehler hervorgerufen werden.
Die Auswirkungen eines P.ohrbruches -können z.B. in Form einer
Wohnungsüberschwemmung, einer Strassenbeschädigung, eines
Stillstandes eines verfahrenstechnischen Betriebsprozesses, eines Ausfalls einer hydraulischen Vorrichtung eintreten.
Die Folgeschäden können oft unüberschaubare Ausmasse annehmen.
Bis heute werden die Rohrbrüche mit Hilfe sehr aufwendiger und
teurer Vorrichtungen hauptsächlich im Bereich Hydraulik und in Systemen, die mit explosiven -jnd giftigen Medien arbeiten, eingesetzt, lien ist dabei auf Fremdenergiequellen - elektrischer
C Strom, Magnete etc. - angewiesen. Durch die komplexe Ausführung solcher Geräte, die den Rohrbruch zu bewältigen haben,
wird ihre Zuverlässigkeit und Steuerung aufwendig.
Die Tendenz dieser neuen Erfindung ist, viele verschiedenartige, leitungsgebundene Transport-, Pneumatik- und Hydraulik-Systeme vor den Rohrbruchschäden zu schützen. Dem neuen Sicherheitsventil werden -Hinsichtlich seiner Anwendung -keine
Grenzen gesetzt, so dass der Aggregatzustand des Arbeitsmediums, eier Systemdruck und die -temperatur sowie die Grosse und
das Material des Ventils eine untergeordnete Rolle spielen.
Die Haupta-jfcscs dieser Erfindung liegt also darin, einerseits das £r,:i\e:c.~.ei des Arteitsff.ediu.rs aus dem Svstem und
WO 88/06694 ... r. ,. ~. ... PCT/CH88/00648
andererseits den unausweichlichen Folgeschaden zu verhindern.
Das Rohrbruchsicherheitsventil besteht aus Ventilgehäuse (1), Ventilgehäusedeckel (2), Teller
<3), Einstellmutter (4), Feder (5) sowie Dichtungen (6), (7), (14) und (15).
Das Ventilgehäuse (1) ist so ausgeführt, dass eine hohe Durchflusszahl - praktisch ein Mass für den Druckverlust
durch Reibung und WirbelbiLdung, der sich beim Durchströmen eines Ventils ergibt - erzielt wird. Zusammen mit der Fläche
der Nennweite des Ventils bilden sich sehr günstig« Ventilkennwerte, k -Wert genannt. Laut Definition ist der k -Wert
diejenige Durchflussmenge in m'/h des Mediums bei S - 30° C,
die bei einem Druckverlust von 1 bar durch das Ventil fliesst.
Dieses Ventil besitzt einen sehr hohen k -Wert.
Der Ventilgehäuserfeckel (2), welcher mittels mehrerer Schrauben und dazwischen gesetzter Dichtung (14) mit dem Ventilgehäuse (1) fest verbunden ist, ist konstruktiv so gestaltet,
dass in seinem unteren, breiteren Teil der Ventilteller (3) untergebracht ist. Seine Führung übernimmt die Bohrung, die
sich im mittleren Teil des Ventilqehäusedeckels (2) befindet. Somit kann der Schaft des Ventiltellers (3) exakt geführt
werden.
Der Druckregler besteht aus einer Feder (5) und einer Einstellmutter (4). Die beiden Teile sind im oberen Teil des Vcnc.ilgehäusedeckels (2) untergebracht. Die Verbindung zwischen der
Einstellt butter (6) und des Ventilgehäusedtckels (2) erfolgt
durch das Ceivinde.
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Dichtung (7") stellt einen O-Ring dar. Dieser dicht.it gegenüber
Hülsendichtung (6), die aus einem Material mit seh- niedrigem Reibungskoeffizienten besteht, ab.
Dichtung (15) ist ebenfalls aus einem sitzdichtend-jm Material
(z.B. NBR [Perbunan]). Ihre Aufgabe ist, die absolute Dichtung
zwischen dem Ventilteller (3) und dem Ventilsitz zj erzielen.
Arbeitsprinzip
Das Ventil arbeitet auf folgende Art und Weise: Das ankommende
Medium passiert die Zuleitung (8) am Ventilgehäuse (1) und über die Umlenkkammer (9) erreicht es die Tellerkammer (10).
Die feder (5) wird durch die Einstellmutter (4) belastet und übt Druck gemäss BILD 1 auf den Ventilteller (3) aus. Dieser
ist bestrebt, eine Bewegung nach unten auszuüben, kann er aber nicht, da der aus der Richtung der Ableitung (13) und
Ausoleichskammer (12) herwirkende Druck auf der unteren Seite
des Ventiltellers (3) eine Gegenkraft ausübt. Sie ist grosser als die Federkraft, so dass beim Stillstand des zu transportierenden
Mediums (v = 0) das Ventil geöffnet ist. Die Federcharakteristik wird so gewählt, dass die Feder eine geringfügig
kleinere Kraft besitzt als die Kraft, die der Druck in der Ausgleichskammer (12) auf die projizierte Tellerschaftfläche
ausübt. Das heisst mit anderen Worten, dass nur die Fläche des Tellerschaftes im Zusammenhang mit dem Druck in der Ausgleichskammer
(12) entscheidend bei der Wahl der Feder ist. Alle anderen Wirkkräfte werden fast völlig eliminiert, weil
der Druck ober- und unterhalb des Tellersitzes annähernd gleich gross ist. Obwohl die Strömung durch das Ventil dynamische
Charakteristiken aufweist, dürfen die Kräftegleichgewichte als statisch betrachtet werden. Bei grösseren nassenstroffidicnten
wird die Fliessgeschwindigkeit durch die Ausgleichskammer (12;
grosser und damit der in ihr herrschende Druck kleiner. Durch
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PCT/CH88/00048
die geringere Gegenkraft, die sich jetzt eingestellt hat, nirrtmt die feder selbständig eine neue Gleichgewichtslage ein.
Der Kolben ist um einen äquivalenten Betrag nach unten versenkt, wodurch die Feder ihre ursprüngliche Kraft verliert
und sich einer neuen Gegenkraft anpasst. Dieses Gleichgewichtsspiel ist nur dann möglich, wenn die Änderungen der
Strömungsverhältnisse unterhalb eines kritischen Wertes ablaufen; Di«? ist bei fast allen technisch kontrollierbaren
Fliessprozessen der Fall. Nur dort, wo es zu Gewaltbrüchen der Leitungen kommt, ist das Erreichen des kritischen Wertes
zu erwarten. In diesem Fall entfällt die Gegenkraft, da der Druck in der Ausgleichskammer (12) prompt abgebaut w^irde,
und die Federkraft bewirkt das Schliessen des Ventils. Dieser Schliessprozess wird verzögerungsfrei und ohne einen hydraulischen Stoss zu verursachen erfolgen. Dafür sorgt die
Schliessdämpfung, die die besondere Ausführung des Ventiltellers und der Deckel ermöglichen. Sie wird dadurch erreicht
dass der Ventilteller einen um einiges geringeren Durchmesser hat als die Bohrung des Ventilgehäusedeckels im unteren
Teil. Will man die Schliesszeit verkürzen/verlängern, ist
grösserer/kleinerer Ventilteiierdurchmssser anzustreben, tine weitere Möglichkeit, sie zu kontrollieren ist, s. Fig. 4,
durch die spezielle Ausführung des Ventiltellers gegeben. Die Bestimmung der Schliessgeschwindigkeit wird durch die
Anzahl der Bohrungen definiert.
Unabhängig davon, welche der möglichen Massnahmen für die
Schliesszeitbestimmung zu ergreifen sind, ist es wichtig darauf zu achten, dass ein völliges Verschliessen in den Ventilgehäusedeckel (2)_z_ur Funktionsstörung führt.
Bohrung (11) dient erstens dazu, die Bruchstelle der Leitung schneller und leichter zu finden und zweitens, falls
Schliessen verursacht wurde, durch überschreiten der maximal
erlaubten Durchflussmenge dss automatische Öffnen des Ventils zu ermöglichen. Dies ivird dadurch erreicht, dass die
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Entnahmestelle zugemacht wird, wodurch sich die Drücke in Tellerkammer (10) und Ausgleichskammer (12) ausgleichen und die
Gegenkraft die Federkraft bewältigt und die Bewegung des Ventil tellers (3) nach oben - Offnen - ermöglicht. Bei gasförmigen,
giftigen und extrem heissen/kalter. Medien entfallen die Bohrungen (11) und (47). Die Abwesenheit von Bohrung (47) kann
durch Bypasss (37) ersetzt werden, wenn es sich um Rohrbruchsicherheitsventile grösserer Nennweiten handelt. Bei kleineren
Nennweiten wird mit Hilfe des Hebels (16), im BILD 3 dargestellt, das Ventil manuell geöffnet.
Wird eine höhere Leckagesicherheit verlangt, werden anstelle von O-Ringen (7) andere technische Lösungen herangezogen. Eine
davon ist der Einbau eines Balges (17) zwischen dem Teller (3) und dem Ventilgehäusedeckel (2), dargestellt im BILD 5, bzw.
bei grösseren Nennweiten zwischen dem Teller (21) und der Ventilgehäusedeckelplatte
<44), dargestellt im BILD 6. Durch feste und dichtungssichere Verbindungen der Bälge (17) und
(43), z.B. durch Löten, Kleben etc. erzielt, wird eine 100S-ige Ventilabdichtung erreicht.
Claims (7)
- nsprüche.1. Rohrbruchsicherheitsventil, bestehend aus einerVentilteller (3) mit einem Ventilsitz und einer Ableitung (13) mit einem Ableitungsdruck (p2), dadurch \5 gekennzeichnet, daß auf die Oberseite des freibeweglichen Ventiltellers (3) die einstellbare Kraft einer Feder (5) und eine obere Flächenkraft, bestehend aus deir· Umgebungsdruck auf eine obere Fläche (FL) und auf die Unterseite des Ventiltellers (3) eine untere Flächenkraft (F2p2), bestehend aus dem Ableitungsdruck(p2) auf eine untere Fläche (F2), wirkt, wobei die obere Fläche (Fl) und die untere Fläche (F2) mit dem Ventilsit>;-Öffnungsquerschnitt (FNW) übereinstimmen und im güö£Chüten Normalzustand des Ventils die Kraft de. Feder (5; kloinor ist als die untere Flächenkraft (F2p2) =
- 2. Rohrbruchsicherheitsventil nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine Leitung (18) zwischen der Zuleitung (8) und dem Raum (41) auf der Oberseite des Ventiltellers (3), wobei der Querschnitt der Leitung (18) die Schließzeit des Ventils bestimmt.■
- 3. Rohrbruchsicherheitsventil nach Anspruch 1, gekennzeichnetdurch eine Bohrung (11) oder einen Bypass (37) zum Druckausgleich zwischen Zuleitung (3) und Ableitung (13)zur automatischen Öffnung des Ventiltellers (3) nach Beseitigung eines Rohrbruchs.• 9 P ·· · ·■»·
- 4. Rohrbruchsicherheitsventil nach Anspruch 3, gekennzeichnet
durch einen externen, durch ein Ventil (37)
absperrbaren Bypass (36) (Fig. 2). - 5. Rohrbruchsicherheitsventil nach Anspruch 1, gekennzeichnet idurch einen Hebel (16) zur manuellen Öffnung des >|Ventiltellers (3) Hach Beseitigung eines Rohrbruches. |
- 6. Rohrbruchsicherheitsventil nach einem der Ansprüche 1 -. bis 5, gekennzeichnet durch Dichtungen (7, 29) im |Ventiltellerschaft (3, 51) sowie eine Dichtung (14, 30) |zwischen dem Ventilgehäuse (&lgr;, 19) und dem IVentilgehäusedeckel (2, 20) (Fig. 1, 2).
- 7. Rohrbruchsicherheitsventil nach einem der Ansprüche 1 Jbis 5,gekennzeichnet durch einen Balg (17, 43), welcher %einerseits mit dem Ventilgehäusedeckel (2, 44) und ' andererseits mit der Oberseite des Ventiltellers (3, 21)gas-dicht verbunden ist. |• t ■ &igr; * « t »• f &igr; t f &igr;
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