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Kammerofen mit Gasumwälzung Kammerofen, insbesondere Nitrierofen,
mit Gas-Umwälzung mittels eines in einem ausfahrbaren Guteinsatzkasten eingebauten
Lüfters.
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Den Gegenstand der Erfindung bildet ein Kammerofen, insbesondere Nitrierofen,
mit ausfahrbarem Guteinsatzkasten, in dessen Innerem durch einen Lüfter ein Gas
umgewälzt wird, um während der Wärmebehandlung des iGutes mit allen Teilen desselben
möglichst gleichmäßig in Berührung zu treten. Solche Ofen sind beispielsweise für
die Nitrierhärtung mittels eines stickstoffhaltigen Gases bekannt; sie sind aber
auch für die aufkohlende Härtung mittels eines Kohlenstoff abgebenden Gases geeignet.
Die Erfindung besteht darin, daß bei einem derartigen Kammerofen, insbesondere Nitrierofen,
mit Gasumwälzung mittels eines in einem ausfahrbaren Guteinsatzkasten eingebauten
Lüfters, dessen Welle durch eine Stirnwand des Ofens gasdicht hindurchgeführt ist,
die auf der Bedienungsseite des Ofens liegende Ofenstirnwand zugleich den gasdichten
Abschluß für den auf dem Ofenboden vierfahrbaren Guteinsatzkasten bildet, mit diesem
fest verbunden ist und den Lüfter sowie dessen Antriebsmotor und die Gaszu- und
abführungsleitungen trägt.
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Bei Kammeröfen mit Gasumwälzung für Zwecke der Nitrierhärtung ist
es an sich bekannt, den Lüfter in einen ausfahrbaren iGuteinsatzkasten einzubauen.
Von dieser bekannten Ausführung unterscheidet sich der Gegenstand der Erfindung
vor allem dadurch, daß bei ihm die auf der Bedienungsseite des Ofens liegende Ofenstirnwand
zugleich den gasdichten Abschluß für den auf dem Ofenboden vierfahrbaren Guteinsatzkasten
bildet, mit diesem fest verbunden ist und den Lüfter sowie dessen Antriebsmotor
und die Gaszu- und -abführungsleitungen
trägt. Es ergibt sich daraus
eine Gesamteinrichtung von völlig in sich geschlossenem Aufbau, die einen sicheren
gasdichten Abschluß des Guteinsatzkastens gewährleistet und sehr einfach zu bedienen
ist.
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Es ist ferner bei Herdwagenöfen mit Luftumwälzung an sich bekannt,
eine mit dem Herdwagen und dem Lüftergestell zusammen verfahrbare, auf der Bedienungsseite
des Ofens liegende Ofenstirnwand vorzusehen, doch bildet hier die Stirnwand keinen
gasdichten Abschluß für einen Guteinsatzkasten; auch trägt sie weder Zu- und Abführungsleitungen
für ein Behandlungsgas noch den Lüfter und dessen Antriebsmotor. Ferner ist hier
nicht, wie beim Gegenstand der Erfindung, der Guteinsatzkasten auf dem Ofenboden
verfahrbar, sondern auf einem besonderen Herdwagen angeordnet, der beim Gegenstand
der Erfindung entbehrlich ist.
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Durch den Kammerofen gemäß der Erfindung wird eine im Aufbau einfache
und leicht zu bedienende Gasbehandlungseinrichtung, beispielsweise für Nitrierzwecke,
geschaffen, welche nicht nur in an sich bekannter Weise die' Vorteile des Kammerofens
mit den Vorteilen der Gasumwälzung vereinigt, sondern darüber hinaus die Schwierigkeiten
vermeidet, die bei Anordnung der Lüfterwelle in der- festen Rückwand des Ofens aus
der Forderung entstehen, den Kasten mit der Rückwand lösbar und zugleich gasdicht
zu verbinden.
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Weiterhin sind bereits W ärmebehandlungsöfen mit Gasumwälzung, beispielsweise
für Nitrierzwecke, bekannt, bei denen das Gut unter einer Gasschutzhaube behandelt
wird, die von einer abhebbaren Wärmeschutzhaube überdeckt ist. Gegenüber derartigen
Haubenöfen weist der Gegenstand der Erfindung den Vorteil einer wesentlich einfacheren
Bauart auf, da er ohne teure Fundamente und die bei Gasschutzhauben unentbehrliche
Dichtungstasse auskommt und da bei der Beschickung und Entleerung des Ofens kein
Kran erforderlich ist. Außerdem gestaltet sich das Aus- und Einführen des mit der
beweglichen Stirnwand verbundenen Guteinsatzkastens sehr einfach.
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In der Zeichnung ist als Ausführungsbeispiel der Erfindung ein elektrisch
beheizter Nitrierkammerofen veranschaulicht, und zwar zeigt Fig. i einen Längsschnitt
und Fig. 2 einen Querschnitt durch den Ofen. i ist das Ofengehäuse, das aus von
einem Blechmantel umgebenen Isoliermauerwerk und einer Innenauskleidung aus feuerfester
Masse besteht. Die elektrischen Heizkörper 2 sind am Boden und an der Decke sowie
zu beiden Seiten des Ofenraumes angeordnet. Am Ofenboden sind Fahrschienen 3 vorgesehen,
auf welchen der Guteinsatzkasten 4 mittels Rollen 5 in der Längsrichtung des Ofens
verschoben werden kann. Der Guteinsatzkasteri 4 ist gasdicht an der beweglichen
Stirnwand 6 befestigt, so daß er mit dieser zugleich ausgefahren werden kann. An
der Stirnwand 6 ist der Zentrifugallüfter 7 mit einer gasdichten Wellendurchführung
8 gelagert. Der zum Antrieb des Lüfters dienende Elektromotor befindet sich außerhalb
des Lagers io der Lüfterwelle. Durch die Stirnwand 6 sind zwei Gasleitungen ii und
12 hindurchgeführt. Mittels der Gasleitung i i wird das frische Nitriergas in den
Guteinsatzkasten hineingeleitet, und mittels der Gasleitung 12 wird das verbrauchte
Nitriergas aus dem Kasten abgeführt.
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Um eine gleichmäßige Gasumwälzung innerhalb des Guteinsatzkastens
4 zu erzielen, sind an dessen Enden durch zwei siebartig durchlöcherte Bleche
13 und 14 Räume 15 und 16 abgeteilt, die durch seitlich angeordnete Längskanäle
17, 18 miteinander in Verbindung stehen. Die zur Frischgaszuführung dienende
(Gasleitung i i mündet in unmittelbarer Nähe des Lüfters 7 in den Raum 15 ein, während
die zur iGasabführung dienende Leitung 12 -
von einer Stelle ausgeht, die
vor dem dem Lüfter 7 zunächst liegenden Siebblech 13 liegt. Die Beschickung des
Guteinsatzkastens erfolgt bei ausgefahrener Stirnwand nach Lösen der Verschraubung
des Kastendeckels. Sobald der Deckel wieder festgeschraubt ist, kann der Einsatzkasten
in den Ofen eingefahren werden. Zur Herabsetzung der Wärmeverluste beim Chargenwechsel
kann der Ofen außerdem mit einer Hilfstür, z. B. Hubtür, ausgerüstet werden, die
bei ausgefahrenem Einsatzkasten geschlossen wird.
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Eine besonders zweckmäßige Ausführungsform des Gegenstandes der Erfindung
ergibt sich dadurch, daß vor dem Ofen eine Verschiebebühne angeordnet wird, die
seitlich verfahrbar ist. Es wird dadurch möglich, den aus dem Ofen ausgefahrenen
Einsatzkasten in der Richtung quer zur Längsachse des Ofens weiterzubewegen und
gleichzeitig einen neuen, bereits beschickten Einsatzkasten in den Ofen einzuführen.