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Vorrichtung zum Nachbehandeln, Kühlen oder Ausräumen von Trockengut
bei Zerstäubiingstrocknern
Bei der erstäubungstrocknung gelangen durch die Fliehkraft
des über umlaufende Scheiben oder durch Düsen zerstäubten Gutes Pulverteilchen auch
an die warmen Trockenzylinderwandungen, an denen sie haftenbleiben oder sich zu
größeren Teilchen oder'Klumpen zusammenballen können, dann zu Boden fallen, so daß
kein in allen Teilen einwandfreies, gleichmäßigpulverförmiges,Trockengut gewonnen
wird. Andererseits können diese ausgeschleuderten Pulverteilchen bei hohen Temperaturen
an der heißen Zylinderwand auch verbrennen, oder es kann der Fall eintreten, daß
das teilweise trockene Gut an der heißen Zylinderwand erweicht, wobei ein Schmelzfluß
entsteht, der teilweise oder geschlossen die Zylinlerwandungen überzieht und zu
Betriebsstörungen Anlaß gibt.
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Zur Beseitigung dieser Schwierigkeiten hat man bereits umlaufende
Räumervorrichtungen in Zerstäubungstrocknern angeordnet. Diese bestehen aus zwei
oder mehreren Räumerarmen, auf denen jeweils eine oder mehrere Räumerschaufeln,
in besonderen Fällen Räumerbesen oder Bürsten, beweglich angelenkt sind. Diese Vorrichtung,
die durch
einen Motor mit entsprechendem Getriebe in umlaufende
Bewegung gesetzt wird, gleitet mit den Schaufeln oder Besen und Bürsten über den
Boden oder die Wand des zylindrisch gestalteten Trockenraumes, wobei durch gegenseitige
Verstellung das im Turm anfallende Trockengut zur Ausfallschleuse befördert wird.
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Zur Kühlung des zu Boden fallenden Trockenpulvers wird nach bekannten
Verfahren Frischluft durch eine Zusatzvorrichtung eingeführt. In manchen Fällen
werden dabei ein oder zwei Ventilatoren benötigt, um die Frischluft in Bodenhöhe
oder in höheren IZonen des Trockenzylinders zuzuführen. Dabei kann die Zuführung
entweder zentral oder radial bzw. tangential erfolgen.
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Nach der Erfindung wird die Aufgabe des Nachbebandelns, Kühlens und
gleichzeitigen Ausräumens des Trockengutes dadurch erreicht, daß eine der Gestalt
des Trockenzylinders angepaßte, z. B.
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U-förmig gestaltete, umlaufende Rohrkonstruktion mit zahlreichen auf
der Länge der Rohrkonstruktion verteilten Düsen verwendet und durch sie Heiß-, Warm-,
Frisch- oder Kaltluft, Dampf oder Gase unmittelbar auf das zerstäubte und getrocknete
Gut bzw. auf die Zylinderwandungen geblasen wird.
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Es ist bekannt, Warmluft durch einen die Zerstäubungsvorrichtung
umschließenden Trichter von unten her an den Innenwandungen des Trockenschachtes
vorbeizuführen. Durch diese nur in einer Ebene liegende Luftführung werden aber
die geschilderten Nachteile in der Bildung von Ansätzen oder von ungleichmäßigen
Korngrößen nicht beseitigt. Auch ist eine Nachbehandlung des trocknenden Gutes über
die ganze Höhe des Trockenturmes mit diesem Trichter nicht möglich. Das gleiche
gilt von der bekannten Anordnung, mehrere Luft-, Gas- oder Dampfdüsen tangential
aufwärts gegen die Zylinderwandungen zu richten, um vom Fuße des Trockenturmes aus
einen Strom in Windungen um das zerstäubte Gut zu führen. Auch die weiterhin bekannte
tangentiale Zufiihrung eines heißen Luftstromes am oberen Ende und des zerstäubten
Gutes am unteren Ende der Trocknungskammer löst die der Erfindung zugrunde liegende
Aufgabe nicht, weil alle die bekannten Verfahren und Vorrichtungen für die Nachbehandlung
des Gutes durch Luft, Gas oder Dampf nicht die gleichmäßige Verteilung über die
ganze Oberfläche der Wandungen und des Turmbodens ermöglichen.
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An Hand zweier Ausführungsbeispiele sei der Gegenstand der Erfindung
näher erläutert.
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In der Zeichnung stellt Abb; I eilen senkrechten Schnitt durch einen
schematisch angedeuteten Trockenzylinder mit nach außen abfallendem Boden und Abb.
2 den gleichen Schnitt durch einen Trockenzylinder- mit nach innen abfallendem Boden
dar.
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Mit I ist der Trockenzylinder einer Zerstäubungsanlage und mit 2
der Bodenteil bezeichnet. Um die Achse o, die im Mittelpunkt des kreisrunden Trockenzylinders
I liegt, ist drehbar ein den Wandungen- und Böden sich anpassendes U-förmiges Rohr
3 im Innern des Trockenzylinders angeordnet, welches mit seinen Schenkein parallel
zu den Zylinderwandungen und über deren ganze Höhenerstreckung geführt ist. Der
Antrieb der Achse o, durch die Luft, Gas oder Dampf dem Rohr 3 zugeführt wird, ist
nicht gezeichnet, ebenso nicht die Austrittsöffnungen für das Trockenmittel und
die anderen an sich bekannten Einzelheiten. Bei der Ausführungsform der Abb. I sind
an dem über dem konischen Boden 2 geführten Rohrteil gleichzeitig in bekannter Weise
Räumerschaufeln angeordnet, die die Drehbewegung des U-förmigen Rohres 3 mitmachen
und dadurch das Trockengut in die Ausfallschleuse 7 befördern. Die Rohre 3 sind
gemäß der Erfindung mit feinen Austrittsdüsen, Schlitzen oder Löchern versehen (nicht
gezeichnet), die senkrecht oder schräg gegen die Innenwandung des Zylinders gerichtet
sind.
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Der Betrieb der Vorrichtung nach der Erfindung geht in der Weise
vor sich, daß in an sich bekannter Weise das zu zerstäubende und zu trocknende Gut
(Fruchtsäfte, -- Seifenlösung usw.) auf oder in die Zerstäuberscheibe 4 geleitet
wird, die durch das Getriebe 5 und den Antriebsmotor 6 auf hohe Tourenzahl gebracht
wird. Das, an den warmen Zylinderwandungen sich niederschlagende Trockengut wird
nunmehr durch die aus den Schenkeln des U-Rohres 3 austretende Luft, die je nach
den Erfordernissen des zu verarbeitenden Gutes auf eine bestimmte Temperatur gebracht
wird, nachbehandelt und abgeblasen, so daß die Wandungen von Ansätzen stets frei
bleiben. Anstatt Luft kömlen auch Dämpfe oder Gase in der beschrie benen Weise auf
die Innenwandungen des Trockenzylinders geblasen werden. Die durch den Strahl der
auf die Zylinderwand auftreffenden gasförmigen Behandlungsmittel sich ablösenden
Pulverteilchen fallen zu Boden und werden dort entweder ebenfalls mit Hilfe des
aus der kreisenden Rohrkonstruktion austretenden-(Gases in die Ausfallschleuse 7
geblasen, wie dies in Abb. 2 dargestellt ist, oder von Räumerschaufeln nach Abb.
I mitgenommen.
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Der Vorteil der Vorrichtung nach der Erfindung besteht, abgesehen
von der Vermeidung von Ansätzen und ungleichmäßigen Korngrößen, noch darin, daß
das heiße zerstäubte Gut zur Nachbehandlung gleichmäßig über die ganze Höhe mit
einem Gas-, Dampf- oder Luftschleier umgeben wird, der in einfachster Weise sich
den Erfordernissen des jeweils zu trocknenden Gutes hinsichtlich Temperatur und
Sättigungsgrád des gasförmigen Mittels anpassen läßt.
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An Stelle eines einzigen U-Rohres können auch mehrere solcher Rohrbügel
um eine gemeinsame Achse, die zugleich die Achse des Trockenzylinders bildet, kreisen.
Auch können die Rohre untereinander durch waagerechte Leitungen verbunden werden,
so daß räumlich dicht beieinanderliegende Austrittsstellen für das gasförmige Mittel
geschaffen werden. Die Rohrkonstruktion nach der Erfindung entspricht alsdann der
Gestalt des Trockenzylinders.