DE886C - - Google Patents

Description

Patent-Anspruch: Die ganze Construction, bestehend in der Vereinigung einer Anzahl von unter sich ganz gleichen, kleinen doppelsitzigen, und mit obenliegender Führung versehenen, in einer Ebene liegenden Kronenventilen von Metall auf einem gröfseren Ventilkörper, in der Weise, dafs alle Ventile in gleichem Abstande von einander stehen, dafs jedes nur von oben allein für sich, mit oder ohne seinen Sitz, ausgewechselt werden kann, und dafs gleichzeitig das Gesammtventil, ohne die Befestigung der Einzel ventile zu stören, ebenfalls von oben oder seitlich herausgenommen werden kann.

Hierzu I Blatt Zeichnungen.

Claims (1)

1877.

Klasse 59.

RIEHN, MEINICKE & WOLF in GÖRLITZ. Combinirtes Ringventil für Hochdruckpumpen mit grorser Kolbengeschwindigkeit,

Patentirt im Deutschen Reiche vom 9. November 1877 ab.

Die bislang angewendeten Kugelventile, Pyramidenventile mit Kugeln oder Ringen, oder Tellerventile erfüllen die Anforderungen, welche an Ventile für Hochdruckpumpen mit grofser Kolbengeschwindigkeit gestellt werden müssen, entweder garnicht oder nur unvollkommen; dagegen geschieht dies durch vorliegendes Ventil in eigenthümlicher und sehr einfacher Weise.

Jedes einzelne Ventil (Saug- oder Druckventil) setzt sich zusammen aus mehreren kleinen, eigenthümlich geformten Kronenventilen (a) aus Bronze. Behufs passender Ausnutzung des Raumes auf dem Ventilteller wird die Zahl zweckmäfsig nur vier, sieben oder neunzehn sein. Zu dem Ventil α gehört der Sitz b, welcher in den grofsen Hauptventilkörper A eingedreht und dicht eingeschliffen ist. In der Mitte des Sitzes b befindet sich der unten behufs guter Führung des Wassers passend geformte Cylinder c, welcher oben genau concentrisch mit dem Sitze abgedreht ist. Dieser obere Theil dient zur Führung des Ventils a, welchem ebenfalls eine solche Form gegeben ist, dafs es möglichst viel Umfang im Sitze hat und dafs es dem durchströmenden Wasser möglichst wenig Hindernisse in den Weg legt.

Um nun bei sämmtlichen Einzelventilen den Hub zu begrenzen, und um gleichzeitig auch die einzelnen Ventilsitze b anzudrücken, ist der Ring B mit Querstegen C angeordnet. Dieser Ring ist mit Schrauben e befestigt, welche ihn in einem gewissen Abstande von A fixiren.

Für jedes Einzelventil geht eine Druckschraube / durch den Ring, welche den Sitz niederdrückt, sowie durch den Ansatz h die Hubbegrenzung bewirken wird. Auf dem Ringe B stehen zwei Druckschrauben, welche das Niederhalten des Gesammtventils in dem Gehäuse bewirken.

Die Manipulation mit dem Ventil ist nun folgende:

Im neuen Zustand wird dasselbe vollständig montirt eingesetzt und durch die erwähnten Druckschrauben befestigt. Hat sich bei der Revision, zu welcher alle Einzelventile gleichmäfsig freiliegen, ergeben, dafs eins schadhaft ist, so kann dasselbe mit oder ohne Sitz, ohne Rücksicht auf die anderen, nach Lösung der Schraube/ sofort entfernt und durch ein neues ersetzt werden. Manipulationen unterhalb des Ventils, welche immer höchst schwierig sind, brauchen nicht vorgenommen zu werden. Müssen alle Einzelventile erneuert werden, so kann dies durch Abheben des Ringes B noch erleichtert werden, und ist solche Arbeit schnell ausführbar. Ebenso kann das ganze Gesammtventil, ohne nach Lösung der Befestigung in seine einzelnen Bestaüdtheile zu zerfallen, gehandhabt und mit Leichtigkeit und Sicherheit aus- und eingebaut werden.