DE884321C - Verfahren und Einrichtung zur Dichtung von Druckstollen, Druckschaechten und Betonrohrleitungen bei wasserbaulichen Anlagen - Google Patents

Verfahren und Einrichtung zur Dichtung von Druckstollen, Druckschaechten und Betonrohrleitungen bei wasserbaulichen Anlagen

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DE884321C
DE884321C DEH5824D DEH0005824D DE884321C DE 884321 C DE884321 C DE 884321C DE H5824 D DEH5824 D DE H5824D DE H0005824 D DEH0005824 D DE H0005824D DE 884321 C DE884321 C DE 884321C
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DE
Germany
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pressure
sealing
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DEH5824D
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Fritz Dipl-Ing Hamann
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TRUDEL MEYER
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    • E02HYDRAULIC ENGINEERING; FOUNDATIONS; SOIL SHIFTING
    • E02BHYDRAULIC ENGINEERING
    • E02B9/00Water-power plants; Layout, construction or equipment, methods of, or apparatus for, making same
    • E02B9/02Water-ways
    • E02B9/06Pressure galleries or pressure conduits; Galleries specially adapted to house pressure conduits; Means specially adapted for use therewith, e.g. housings, valves, gates
    • YGENERAL TAGGING OF NEW TECHNOLOGICAL DEVELOPMENTS; GENERAL TAGGING OF CROSS-SECTIONAL TECHNOLOGIES SPANNING OVER SEVERAL SECTIONS OF THE IPC; TECHNICAL SUBJECTS COVERED BY FORMER USPC CROSS-REFERENCE ART COLLECTIONS [XRACs] AND DIGESTS
    • Y02TECHNOLOGIES OR APPLICATIONS FOR MITIGATION OR ADAPTATION AGAINST CLIMATE CHANGE
    • Y02EREDUCTION OF GREENHOUSE GAS [GHG] EMISSIONS, RELATED TO ENERGY GENERATION, TRANSMISSION OR DISTRIBUTION
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Description

  • Verfahren und Einrichtung zur Dichtung von Druckstollen, Druckschächten und Betonrohrleitungen bei wasserbaulichen Anlagen Druckstollen und Druckschächte werden nach dem gegenwärtigen Stand der Technik in der Regel mit Beton ausgekleidet, um damit außer einer glatten Wasserführung und einem Schutz gegen Gesteinsablösungen auch eine Dichtung der Gebirgsklüfte zu erreichen. Das Gebirge ist zwar in den Fällen, wo man Druckstollen und Druckschächte berechtigterweise ausführen darf, an sich imstande, den Innendruck des Wassers durch -die Gesteinsüberlagerung aufzunehmen, doch erfolgt dies unter einer gewissen Dehnung der Auskleidung und des Gebirges. Eine unbe-,vehrte Betonauskleidung ist aber infolge ihrer geringen Zugfestigkeit nicht befähigt, nennenswerte Dehnungen ohne Rißbilidung zu ertragen. Durch solche Rißbildungen und die im Gebirge mehr oder weniger immer vorhandenen Klüfte kann dann Druckwaser ins Freie oder in andere Teile des Gebirges verlorengehen, wodurch außer den Wasserverlusten auch Gefahren durch Bodensetzungen und Bergrutschungen entstehen können. ;nenn auch die meist engen und verzweigten Betonrisse den standfesten Zusammenhalt der Auskleidung in ,der Regel nicht gefährden, so ist doch bei höheren Wasserdrücken eine zusätzliche Sicherung aus obigen Gründen nicht zu umgehen.
  • Als bekannte -Maßnahmen dafür kamen bisher vor allem in Betracht: bei Druckstollen innerhalb obe-ngenannter Betonauskleidung die Herstellung eines Dichtungsmantels (Bitumenanstrich, Zementputz, Schleuder- [Torkret-] Putz, eisenbewehrter Schleuderbeton- [Torkret-] Ring, Holzdauben oder Stahlblechauskleidung) ; bei Druckschächten eine Stahlpanzerung, wobei die Rohrschüsse satt einbetoniert und sorgfältig hinterpreßt werden.
  • Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren, das bei Druckstollen und -schächten eine unbewehrte Betonauskleidung befähigt, nicht nur als Tragkörper für einen inneren Dichtungsmantel, sondern selbst als solcher zu dienen. Sinngemäß ist es auch dazu verwendbar, Beton- bzw. Eisenbetonrohrleitungen, die unter der Wirkung des .Innendruckes Haarrisse erleiden, abzudichten, wodurch man mit geringerer Bewehrungsstärke auskommt.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren besteht darin, daß die unter der Innendruckwirkung entstehenden Betonrisse im Stollen, Schacht oder Rohr bewußt zugelassen werden, daß an sich bekannte flüssige Dichtungsmittel als Aufschlämmungen, Emulsionen oder Lösungen an die Betoninnenfläche des unter Wasserfüllumg gestellten Stollens, Schachtes oder Rohres herangeführt und dabei von dem an undichten Stellen austretenden Druckwasser in die unter dem herrschenden Innendruck geöffneten Betonrisse und IGebi@rgsklüfte hineingezogen und mitgenommen werden, wodurch deren gewünschte Abdichtung erfolgt.
  • Die dichtende Wirkung kommt hierbei an allen denjenigen, und nur an diesen Stellen zustande, wo tatsächlich Wasseraustritte erfolgen. Wo solche nicht bestehen, erfolgt keine Dichtung; sie ist dort aber auch nicht notwendig. Der Grundgedanke des Verfahrens ist also die künstliche Anwendung des bekannten natürlichen Selbstdichtungsvorganges.
  • Als Dichtungsmittel kommen vor allem in Frage: a) Aufschlämmungen, feinverteilter bindiger Stoffe, wie Ton, Gletscherschlick, Gesteinsbohrmehl u.,dgl., allenfalls mit Zusätzen, um eine quellende Wirkung zu fördern; dabei handelt es sich um ein allmähliches Verstopfen der Wasserablaufwege durch den Aufbau eines natürlichen Filters; b) mit Wasser oder anderen Flüssigkeiten angemachte Bindemittel, wie Zemente oder wasserbindende Kalke, allenfalls in Verbindung mit Zusatzstoffen, wie sie im Handel z. B. unter der Bezeichnung Thurament, Trass, Tixoton, Plastiment und Sika erhältlich sind; c) Emulsionen von Bitumen oder ähnlichen Stoffen, die durch geeignete Fällzusätze in einem vorherbestimmbaren Zeitpunkt zum Brechen gebracht werden und dadurch Risse und Spalte mit dem ausfallenden Bitumen dichten.
  • Die Dichtungsmittel können je nach den besonderen Verhältnissen auch hintereinander oder nebeneinander verwendet werden, um ihre Wirkung zu ergänzen und. zu steigern, z. B. zuerst Zementmilch für gröbere, dann Bitumenemulsion für feinere Undichtheiten.
  • Der einfachste derartige Vorgang zur Einbringung eines Dichtungsmittels, die Anreicherung des ganzen Wasserdurchflusses, würde eine sehr große Menge Dichtungsmittel erfordern, die größtenteils gar nicht zur Dichtungswirkung käme.
  • Durch das beim erfindungsgemäßen Verfahren erfolgende Unt-erdrucksetzen der ganzen. oder mindestens einer großen Stollen-, Schacht- und Rohrstrecke ist man sicher, während des Dichtungsvorganges ganz oder nahezu die gleichen Ausweitungsverhältnisse der Risse und Klüfte vorwegzunehmen, wie sie im späteren Betrieb herrschen werdem Die zugehörigen erfindungsgemäßen Einrichtungen gestatten es, möglichst sparsam bemessene Mengen von Dichtungsmitteln in den unter Innendruck stehenden Druckstollen, Druckschacht oder Druckrohrstrang einzubringen und dort unter Vermeidung vorzeitigen Absetzens zum selbsttätigen Einziehen in Risse und Klüfte bereitzustellen.
  • In den Abb. T bis q. ist das Anwendungsbeispiel eines Druckschachtes, in den Abb. 5 bis 8 dasjenige eines Druckstollens dargestellt.
  • Abb. i zeigt den Längsschnitt eines Druckschachtes bei einer Hoch- oder Mitteldruckanlage, Abb. 2 ein zu dichtendes Teilstück dieses Druckschachtes mit den erfindungsgemäßen Einrichtungen, Abb. 3 einen Querschnitt hierzu nach Linie a-ca der Abb. 2, Abb. q. schließlich eine wahlweise Abänderung der Dichtungseinrichtung der Abb. i ; Abb. 5 zeigt den Einlauf eines Druckstollens im Schnitt, Abb.6 den Längsschnitt eines zu dichtenden Druckstollens mit Einlaufbauwerk und Übergang zum Druckschacht, Abb.7 ein zu dichtendes Stollenstück mit den erfindungsgemäßen Einrichtungen, Abb.8 schließlich einen Querschnitt nach Linie b-b in Abb. - .
  • In den Bauwerkslängsschnitten Abb. i und 6 bedeutet i den mit unb,ewe@hrtem Beton ausgekleideten Druckstollen, 2 das Speicherstauziel, 3 den Wassersdhloßsteigscbacht, q. die Wasserschloßoberkammer mit höchstem Wasserspiegelanstieg, 5 die Apparatekammer mit Absperrorgan (Drosselklappe, Schieber, Luftventil u. dgl.), 6 den Fenster- und Zugangsstollen, 7 den bloß mit unbewehrtem Beton ausgekleideten Druckschacht, 8 die Dränleitung (meist nur für Zwecke des Baues), 9 den wieder nur mit unbewehrtem Beton ausgekleideten unteren Druckstollen, io das Absperrorgan in der Verteilleitung, i i den Berghang über dem Druckstollen bzw. Druckschacht und 12 die unter der Wirkung des Irrneudruckes entstehenden Haarrisse in der Betonauskleidung sowie 13 die sich etwas erweiternden Klüfte im Gebirge, beide als Wasseraustrittswege wirkend.
  • Der Eintritt des Dichtungsmittels in Betonrisse und anschließende Gebirgsspalte geht an der Innenleibung dies Stollens, Schachtes oder Rohres vor sich. Diese muß daher im betreffenden Abschnitt von der Dichtungsflüssigkeit frei bestrichen werden können. Dazu dient ein im druckwass-ererfüllten Stollen, Schacht oder Rohr fahrbarer Dichtungswagen 1q. mit dem Ringraum i5, der die Dichtungsflüssigkeit an die wechselnden Innenleibungsflächen heranführt. Der Dichtungsvorgang erfolgt dabei entweder abschnittsweise während Haltezeiten oder fortlaufend während der Verfahrung. Der Ringraum 15 wird außen durch :die B.etonausIsleidun"sinnenleibung, innen durch die Außenfläche des Dichtungswagens, an den Stirnseiten durch ringförmige Abschlußwände mit Schleifdichtungen 16 gebildet. Die Lichtweite des Ringraumes wird so klein wie möglich, etwa mit io his 15 cm zu wählen sein. Seine Länge steht zur Lichtweite des Druckstollens bzw. -schachtes in angemessenem Verhältnis, z. B. ..l : i. Je länger -der Ringraum ist, um so rascher kann dlie ganze Länge gedichtet werden, um so schwerer wird aber der Dichtungswagen und um so mehr Dichtungsflüssigkeit bleibt unter Umständen unausgenutzt.
  • Die Stirnwände 16 mit Schleifdichtungen, die den Ringraum auf beiden Seiten nach dem Druckstollen hzw. -schacht hin begrenzen, bestehen nach bekannten Mustern z. B. aus anpressenden Gummileisten, federnden Schleifblechen mit Lederbesatz od. dgl. Im Ringraum kann der gleiche Innendruck gewählt werden, wie er im Druckstollen, Schacht oder Rohr bei der betreffenden Wasserfüllung an dieser Stelle herrscht; dann brauchen die Stirnwände 16 keinen einseitigen Wasserüberdruck auszuhalten, sondern sollen diesfalls nur verhindern, daß beim Flüssigkeitsaustritt aus dem Ringraum in die Betonrisse das Nachströmen aus dem Stollen-, Schacht- bzw. Rohrwasser erfolgt statt aus der Zuleitung oder dem Vorratsraum für die Dichtungsflüssigkeit. Entsteht etwa gelegentlich ein geringer Druckunterschied zwischen der Wasserfüllung im Stollen usw. und dem Ringraum, so gleicht er sich durch hier unschädliche umdichte Stellen der Stirndichtung von selbst aus. Es kann aber im Ringraum auch absichtlich ein gewisser Überdruck gegenüber dem Stollen, Schacht oder Rohr vorgesehen werden; dann müssen die Stirnwände 16 diesem Überdruck standhalten und ihn abdichten.
  • Der Dichtungswagen ist mit Fahrrollen 17 ausgerüstet, z. B. je einem Paar flußaufwärts und flußabwärts. Sie können außerhalb (wie in Abb.2) oder innerhalb der Stirnwände liegen. Der frei.-. Durchzugsraum i8 im Dichtungswagen hat die Aufgabe, bei der Verfahrung des Wagens das Wasser des Druckstollens, -scbachtes oder -roteres durchstreichen zu lassen.
  • Enthält das Dichtungsmittel Feststoffe, die zum Absetzen neigen, wie das etwa hei Zement der Fall ist, so muß dem auf geeignete Weise vorgebeugt werden, insbesonders durch Erzeugung einer umwälzenden, im Ringraum nach aufwärts gerichteten Bewegung der Dichtungsflüssigkeit, z. B. mittels Pumpe, Wasserschnecke, Druckluft u. ä. (Umwälzgerät 2i). Zu seinem Antrieb, allenfalls auch zum Fahren des Dichtungswagens kann ein im Wasser laufender Elektromotor ig dienen. Als Umwälzgerät ist auch ein im Durchzugsraum 18 eingebauter Wasserflügel (Propeller) denkbar, dessen zwangsläufige Drehung zur Erzeugung der Umwälzbewegung verwendet wird.
  • An der tiefsten Stelle des Ringraumes 15 ist ein mittels Ziigdralites oder -elektrisch lösbares Bodenventil 2o vorgesehen. Das Zulauf rohr 22 führt aus dem Ringraum 15 zum Umwälzgerät 2i, das Rücklaufrolir 23 vom Umwälzgerät 21 in den Ringraum 15 zurück. Eine Kabel- und Schleifleitung 2@d. .dient zum Antrieb des Motors ig.
  • Für die Zubringung des Dichtungsmittels zum Dichtungswagen sind verschiedene Wege denkbar, z. B. die Zuleitung kann mittels Schläuche geschehen. die während der Verfahrung aufgerollt werden; oder sie kann, wie beispielsweise in Abb. i, 2 und d. angedeutet, mittels einer aus Einzelrohren zusammengesetzten Rohrleitung 25 erfolgen, die im Stollen-, Schacht- oder Rohrinnern mit dem Dichtungswagen auf- oder abwärts verfahren wird (ihr jeweils oberstes, als Einlauf benutztes Rohrstück wird dabei außerhalb des wassererfüllten Raumes ab- bzw. zugebaut) ; oder sie kann mittels einer im Stollen, Schacht oder Rohr verlegten Rohrleitung mit Entnahmestellen erfolgen, aus denen das Dichtungsmittel auf geeignete Weise in den Dichtungswagen übernommen wird; oder der Dichtungswagen kann, wie in Abb. 7 dargestellt, einen Vorrat des Dichtungsmittels mit sich führen und nach dessen Verbrauch jedesmal an das eine Ende des Stollens, Schachtes oder Rohres zur Wiederauffüllung heranfahren; oder die Dichtungsflüssigkeit kann ihm mittels eines Zubringerwagens zugefahren und auf 9e eignet--. Weise übergeleitet werden; scbließ.licli kann das Dichtungsmittel auch im Dichtungswagen selbst in fester Form mitgeführt und dort auf mechanischem Wege laufend angemacht werden.
  • Das Zuleitungsrohr 25 zur Zuführung der Dichtungsflüssigkeit aus einem Vorratsbehälter 29a oder .einem Vorratsraum 2g b in den Ringraum 15 kann je nach dem Anwendungsfall lang oder kurz sein: im Anwendungsbeispiel der Abb. i bis .t (Druckschacht) sind es Rohre von der Gesamtlänge der Dichtungsstrecke; beim Beispiel einer Druckstollendiclitung mit Vorratsraum im Dichtungswagen (Ahb, d. bis 8) handelt es sich um eine nur ganz kurze Rohrverbindung. Im ersteren Falle werden die Zuleitungsrohre in der Regel auch zugleich zum Verfahren des am untersten Rohrstück angehängten Dichtungswagens dienen. Wird dagegen ein am Wagen selbst angreifendes Zugsei126 verwendet, so werden dieRohre beim Verfahren des Dichtungswagens auf der Betonsohle lediglich mitverschoben.
  • Soll ein Druckschacht zu seiner Dichtung wie in Abb. i nur bis zur Sohle des oberen Krümmers gefüllt werden, so kann jeweils das obersteZuleitungsrohr ohne Stopfbüchse innerhalb des Krümmers von einer Arbeitsbühne aus abgenommen werden. Wird der Schacht jedoch bis zum Speicherspiegel 2 vollgefüllt, so durchfährt das jeweils oberste Zuleitungsrohr die obere Wand des Krümmers mittels Stopfbüchse (Abb.4), so d'aß ein der Wagenlänge entsprechender Vorschub in die Apparatekammer 5 hinein erfolgt. Das allfällige Zugseil 26 wird mittels der Seilwinde 27 aufgewunden, die (Abb. i bis 3) entweder offen in der Apparatekammer oder (Abb. q.) außerhalb des Krümmerrohres in der Apparatekammer aufgestellt wird; ihre Welle durchbricht diesfalls mittels Stopfbüchse die Krümmerrohrwand und wird von außen `her angetrieben. Die Winde ist mit Teufenzeiger ausgerüstet.
  • Ein in der Zuleitung 25 eingebautes Durchfiußmeßgerät 28 (Meßflügel, Staurohr od. dgl.) gestattet die laufende Messung und Fernregistrierung der in den Ringraum nachströmenden Dichtungsflüssigkeit. Der Vorratsbehälter 29a für die Dichtungsflüssigkeit kann wie in Abb. i bis q. außerhalb des Stollen-,oder Schachtwasserraumes stehen oder wie in Abb. 7 als Vorratsraum 29b innerhalb des Dichtungswagens.
  • Wenn die Dichtung unter einem Druck erfolgen soll, der dien im Druckstollen; Druckschacht oder Rohrstrang an der Stelle des Dichtungswagens herrschenden Innendruck übersteigt (und nur in diesem Falle), so dient die Pumpe 30 zum Ein pressen der Dichtungsflüssigkeit in, die Zuleitung25. Soll der Wasserinhalt des Druckstollens, Druckschachtes oder Leitungsraumes zwischen einer oberen und unteren Absperrung künstlich unter Druck gesetzt werden., so daß also z. B. bei tatsächlicher Wasserfüllung nur bis zum oberen. Krümmer trotzdem ein dem künftigen Stauziel :2 entsprechender Innendruck erreicht wird, so wird das mit der Pumpe 31 bewirkt. Wahlweise hierzu kann eine Rohrleitung 32: am Berghang i i (Abb. 5) als Standrohr bis über die Höhe :des Stauspiegels 2 oder des höchsten Wasserschloßspiegels q. hochgeführt und dann an S telle der Pumpe 31 verwendet werden. Zum Wassernachfüllen ist .das Standrohr zweckmäßigerweise an einen Bach anzuschließen. Das Wasserschloß 3 oder ein Einlaufschützenschacht 32+ in Abb. 6 kann ebenfalls als Standrohr dienen.
  • Beim Anwendungsfall eines Druckstollens (Abb. 5 bis 8) ist beispielsweise ein Kolben: 33 mit Umfangsführung und -dichtung vorgesehen, der den Vorratsraum 29b vom offenen Wasserraum im Stollen oder Schacht trennt. Tritt aus dem Ringraum Dichtungsflüssigkeit in die Betonrisse ein, so folgt der Kolben durch den in Entstehung begriffenen Druckunterschied ständig der Grenze zwischen dem sich verkleinernden Vorratsraum 29b und dem nachrückenden 'offenen Wasser, wird also selbsttätig jeweils in diejenige Stellung im Innern des Dichtungswagens geschoben, bei der Druckgleichheit zum Ringraum herrscht.
  • Im Beispiel der Abb. 5 bis 8 soll das Nachfüllen der Dichtungsflüssigkeit beim Stollenabschluß 34 (Schütze, Dammtafel, wieder zu entfernendes Betonkugelgewölbe od. dgl.) erfolgen. Dazu dient das Übernahmerohr 35 mit Fangvorrichtung (gelenkiger Trichter od..dgl.) und Rückschlagventil oder -klappe so-,vie das durch den Stollenabschluß 34 hindurchführende Übergaberohr 36 in den herangefahrenen Dichtungswagen. Während des Einpumpens schiebt sich dter Kolben 33 in seine entfernteste Stellung zurück, denVorratsraum 29b freigebend. Im Vorratsraum 29b ist ein eigenes Umwälzgerät 38 eingebaut.
  • Die Wirkungsweise der Erfindung geht aus der vorangehenden Beschreibung der Einrichtung bereits hervor. Es sei nur hervorgehoben, daß mit einer Feststellung besonders undichter Stellen mit Hilfe des Dichtungswagens begonnen wird. Dazu wird er z. B. in einem Druckschacht am Zugseil 26 ohne die Zuleitungsrohre 25 an das untere Ende der betonverkleideten Schrägstrecke gefahren. An das Ansatzrohr des Dichtungswagens, durch das sonst die Zuleitung 25 eintritt, wird hier das Durchflußmeßgerät 28 angesetzt, durch das Druckschachtwasser unmittelbar in denRingraum eintretenkann. Die Anzeige dieses Gerätes wird auf elektrischem Wege, etwa durch Mitbenutzung des Zugseiles, in die Apparatekammer gemeldet. Die in jeder Stellung des Dichtungswagens abzulesende Wasserdurchtrittsmenge gibt unmittelbar die Wasserverluste im betreffenden Druckschachtabschnitt an. Je nach der Größe dieser Verluste wird man entscheiden, welches der in Betracht kommenden Dichtungsmittel am besten geeignet ist und ob man etwa mehrere Dichtungsmittel nacheinander verwenden will, z. B. zuerst Zementmilch zum Dichten gröbererAustrittsstellen und' dann.Bitumenemulsion oder Schlickaufschlämmung zum Dichten von Feinrissen. Dieser Vorgang kann übrigens auch angewendet werden, wenn Zementeinpressungen bisher üblicher Art vorgesehen sind.
  • Bezüglich der Anwendung des Verfahrens bei Betonrohrleitungen sei noch folgendes bemerkt: Übersteigt der Innendruck die zulässige Zugbeanspruchung des Betons, so muß zur Aufnahme der Ringzugkräfte eine Eisenbewehrung eingelegt werden. Bemißt man sie nach dien üblichen Eisenbetonformeln, bei denen der Beton mit gerissener Zugzone zugelassen wird, so wird zwar die zulässige Eisenspannung ausgenutzt, der Beton des Rohres erleidet aber Haarrisse. Will man sie zwecks Wasserdichtheit vermeiden, so dürfte man die Bewehrung nur mit dem rund rofachen der Betonzugfestigkeit beanspruchen, das ist etwa mit Zoo kg/cm2. Dichtet man dagegen die bei voller Ausnutzung der Eisenspannung entstehenden Haarrisse nach dem gegenständlichen Verfahren, so kann das Eisen voll mit etwa i?oo kg/cm2 beansprucht werden:.
  • Zusammenfassend ist zu sagen, daß bisher in vielen Anlagen beträchtliche Mengen an Stahl und 'zugehörigen Arbeitsstunden für die Bewehrung des Stollenauskleidungsbetons, für die Panzerung von Druckschächten oder für ähnliche Maßnahmen aufgewendet wurden, die vielleicht nur zum Teil oder gar nicht notwendig gewesen wären, wenn man undichte Stellen einer ohne Bewehrung oder Panzerung ausgeführten Betonauskleidung hätte finden und dichten können. Um Mißerfolgen, vorzubeugen, mußte man sich aber vorsichtshalber meist zu diesen großen Aufwendungen entschließen. Demgegenüber erleichtert und rechtfertigt das erfindungsgemäße Verfahren bei Druckstollen und Druckschächten den Entschluß, lediglich eine unbewehrte bzw. ungepanzerte Betonauskleidung vorzusehen. Bei Eisenbetonrohrieitungen kann die Bewehrung in Anbetracht der Abdichtung entstehender Haarrisse voll beansprucht und daher weit sparsamer bemessen werden. Außer diesen unmittelbaren, unter Umständern sehr ansehnlichen Aufwandsersparnissen ergibt sich gegebenenfalls eine Vereinfachung der Gesamtanlageverhältnisse durch .den Entfall vorn Sperrenkraftwerken am Fuße von Großspeichern, die sonst zur Entlastung des anschließenden Druckstollens angeordnet werden mußten. Weiter wird die Betriebssicherheit bei Druckschächten ohne Blechpanzerung durch den Wegfall der Einbeulungsgefahr bei rascher Entleerung erhöht.

Claims (7)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Dichtung von betonverkleideten Druckstollen, Druckschächten und Betonrohrleitungen, dadurch gekennzeichnet, daß bekannte flüssige Dichtungsmittel als Aufschlämmungen, Emulsionen oder Lösungen mittels besonderer Einrichtungen an die Betoninnenleibung des unter Wasserfüllung gestellten Stollens, Schachtes oder Rohres herangeführt werden, von wo@ sie an undichten Stellen durch die dortigen Wasseraustritte selbsttätig in die infolge des Innendruckes offenstehenden Betonhaarrisse und Gebirgsklüfte mitgenommen werden, wodurch deren Selbstdichtung erfolgt.
  2. 2. Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß zur Heranführung des Dichtungsmittels an die Innenleibung ein im druckwassererfüllten Stollen, Schacht oder Rohr abgegrenzter enger Ringraum dient, von dem aus es den jeweiligen Wasseraustrittswegen folgt.
  3. 3. Einrichtung nach Anspruch 2, gekennzeichnet durch einen den Ringraum und die übrigen Einrichtungen. tragenden Dichtungswagen, der im druckwassererfüllten Stollen, Schacht oder Rohr fahrbar ist. .a..
  4. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der im Ringraum herrschende Druck gleich groß, gegebenenfalls aber auch größer gewählt wird als der im Stollen, Schacht oder Rohr während des Dichtungsvorganges herrschende jeweilige Innendruck.
  5. 5. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß das Dichtungsmittel mittels einer Zuleitung oder eines mit- oder herangeführten Vorratsraumes während der Verfahrung oder während der Haltezeiten des Dichtungswagens ergänzt wird.
  6. 6. Verfahren nach Anspruch i, dadurch ge- kennzeichnet, daß ein vorzeitiges Absetzen fester Teilchen des Dichtungsmittels durch eine Umwälzbewegung verhindert wird.
  7. 7. Einrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß ein fernmeldendes Durchflußmeßgerät in. die Zuleitung des Dichtungsmittels zum Ringraum eingebaut ist, das den Undichtigkeitsgrad und den Dichtungserfolg laufend festzustellen gestattet.
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