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Uberstromschalter, insbesondere Motorschutzschalter mit gleichzeitiger
Einstellung der thermischen und elektromagnetischen Auslöser Die bekannten Überstromschalter,
insbesondere Motorschutzschalter, hat man, um nicht für jede Nennstromstärke je
eine Type zu führen, mit Einstellvorrichtungen für die thermischen und elektromagnetischen
Auslöser versehen. Bisher waren die Überstromschalter so ausgebildet, daß lediglich
die thermischen Auslöser eine von Hand leicht zu betätigende Einstellvorrichtung
besitzen; indem z. B. ein Einstellrädchen vorhanden ist, das die Ziffer der jeweilig
einzustellenden Nennstromstärke trägt. Die elektromagnetischen Auslöser waren bisher
mit einer weniger leicht zugänglichen Einstellvorrichtung versehen, die lediglich
bei der Fabrikation des Schalters eingestellt wird. Dadurch entsteht der Nachteil,
daß die elektromagnetischen Auslöser ihre Aufgabe nicht mehr erfüllen und unter
Umständen vollständig versagen. Ist z. B. bei einem Motorschutzschalter der einstellbare
Strombereich für die thermischen Auslöser 4. bis 6A, dann muß der elektromagnetische
Auslöser wegen,der Anlaßiströme auf das Fünfzehnfache von 6 A, also go A.; eingestellt
werden. Bei einer Einstellung der thermischen Auslöser auf q. A nützt jedoch die
Einstellung der elektromagnetischen Auslöser auf go A nichts, da der kleinere Motor
von 4 A den nunmehr fünfundzwanzigfachen
Kurzschlußstrom nicht
mehr- verträgt. Umgekehrt wäre die Einstellung der elektromagnetischen Auslöser
auf 6o A für den Nennstrom von 6 A zu niedrig, da dabei ein Anfahren unter Last
nicht möglich ist. .-Um diesen Schwierigkeiten abzuhelfen, ist bereits eine Einrichtung
zur Überbrückung der elektromagnetischen Auslöser während des Einschaltvörganges
vorgeschlagen worden. Diese Einrichtung hat jedoch den Nachteil, daß bei zu langsamem
Anlauf des Motors oder bei einem bestehenden Kurzschluß der thermische Auslöser
durchbrennt.
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Nach der Erfindung ist bei einem fJberstromschalter, insbesondere
Motorschutzschalter, der thermische und elektromagnetische - Auslöser besitzt, durch
Einstellung eines einzigen von Hand zu betätigenden Organs die Ansprechstromstärke
der thermischen Auslöser und der elektromagnetischen Auslöser gleichzeitig einstellbar,
indem durch ein Gestänge die Kraft der von den Auslösern zu überwindenden Federn
bzw, der Ankerluftspalte der elektromagnetischen Auslöser verändert wird. Die Erfindung
hat .den großen Vorteil, daß, wenn das Einstellorgan betätigt wird, sowohl die thermischen
als auch die elektromagnetischen Auslöser zugleich die Einstellung erfahren, die
den gewünschten Verhältnissen entspricht. Insbesondere ist die Elrfindung für kleinere
Motoren und damit auch für kleine Motorschutzschalter von Vorteil, weil kleinere
Motoren empfindlicher gegen eine Überlastung sind als große Motoren.
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In der Zeichnung ist als Ausführungsbeispiel der Erfindung- ein dreipoliger
Motorschutzschalter dargestellt. -Fig. i zeigt eine Aufsicht und Fig. 2 eine Rückansicht
des Motorschutzschalters; in Fig.3 ist der Schnitt eines Teils des Motorschutzscbalters
wiedergegeben; Fig. 4 und 5 zeigen weitere Einzelheiten.
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Mit r --ist der -Isoliersockel des Motorschutzschalters bezeichnet,
der an seiner Vorderseite den Schaltmechanismus 2 trägt. 3 ist, der Ein- und 4 der
Ausschaltdruckknopf des.--Schaltmechanismus (Fig. i). In der Fig. 3 ist vom Schaltmechanismus
lediglich die Tragwandung 5 dargestellt. An der Tragwandung 5 ist um die Achse 6
eine Auslöseklinke 7 drehbar, die zur Sperrung des Schaltmechanismus in der Einschaltstellung
des Schalters dient. An der Rückseite .des Schaltersockels i ist eine Höhlung 8
vorgesehen, in der die thermischen Auslöser 9 ' und die elektromagnetischen Auslöser
to, untergebracht sind. Für jeden Pol des Schalters ist je 'ein thermischer und
elektromagnetischer Auslöser vorgesehen. Erfindungsgemäß ist zur Einstellung der
thermischen und elektromagnetischen Auslöser ein einziges von Pfand leicht zu betätigendes
Organ vorgesehen. Dieses - Organ ist ein um die Achse 6 drehbarer Schwenkhebel i
1, der in Jeder Lage in eine an der Tragwandung 5 angebrachte Rastplatte 12 federnd
einfällt. -Auf der Rastplatte T2 sind Markierungen angebracht, die die Nennstromstärke
des Schalters angeben, welche sich bei der jeweiligen Einstellung des Schwenkhebels
ergibt.
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Die thermischen Auslöser g sind von Bimetallstreifen gebildet, die
an ihren einen Ehden eingespannt sind. Wie die Fig. 2 bis 4 zeigen, wirken die Bimetallstreifen
auf einen einzigen Hebel ein, der um die Achse 14 drehbar ist. 15 ist eine Einstellschraube
an dem Hebel 13: Eine Feder 16 sucht den Hebel im Gegenuhrzeigersinn zu drehen.
Der Hebel 13 ist durch eine Lasche 17 mit der Auslöseklinke 7 des Schaltmechanismus
verbunden. Zwischen dem Schwenkhebel ii und der Auslöseklinke 7 ist eine Feder 18
vorgesehen, die die Auslöseklinke im Gegenuhrzeigersinn zu drehen sucht.
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Der elektromagnetische Auslöser io besteht aus einer Magnetspule i9
und einem Anker 2o. Der Anker ist entgegen der Wirkung einer Feder 21 um die Achse
22 drehbar. Er hat eine Nase 23, die mit dem Hebel 13 zusammenwirkt. Außerdem ist
an dem Anker eine schräge Fläche 24 vorgesehen. An Stelle der schrägen Fläche kann
auch eine Kurvenfläche vorgesehen sein. Auf die Fläche 24 wirkt ein von dem Schwenkhebel
i i gesteuertes Zwischenglied ein. Dieses Zwischenglied besteht aus dem Hebel 25,
der um die Achse 14 drehbar ist, und der Winkellasche 26. Der Hebel 25 ist ausgehöhlt
und nimmt in seiner Höhlung den Hebel 13 auf. -Die Winkellasche 26 ist an dem Schwenkhebel
i i angelenkt.
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Die Wirkungsweise der thermischen und elektromagnetischen Auslöser
sowie der für ihre Einstellung vorgesehenen Vorrichtung ist folgende: Sprechen die
thermischen Auslöser 9 an, so wird über die Einstellschraube 15 der Hebel 13 im
Uhrzeigersinn entgegen der Wirkung der Feder 16 gedreht. Dadurch wird über die Lasche
17 die Auslöseklinke 7 entgegen der Wirkung der Feder 18 im Uhrzeigersinn bewegt,
wodurch der Schaltmechanismus entsperrt wird. Sprechen die elektromagnetischen Auslöser
an, so werden die Anker 2o entgegen der Wirkung der Feder 21 angezogen. Dadurch
stößt die Nase 23 des Ankers gegen den Hebel 13. Eine Drehung dieses Hebels führt
wieder zur Bewegung der Auslöseklinke 7 aus der Sperrlage.
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Durch Einrasten des Schwenkhebels i i in verschiedenen Lagen läßt
sich die Ansprechstromstärke der thermischen und elektromagnetischen Auslöser gleichzeitig
einstellen. Es geschieht in der Weise, @ daß je nach der Lage des Schwenkhebels
i 1 die Spannung der Feder 18 zwischen der Auslöseklinke 7 und dem Schwenkhebel
verändert wird. Diese Veränderung der Federspannung ist von wesentlicher Bedeutung
für die Ansprechstromstarke der thermischen Auslöser. Je kleiner die Spannung ist,
desto kleiner ist die von dem thermischen Auslöser zu überwindende Kraft und damit
die Ansprechstromstärke der thermischen Auslöser. Zugleich ändert sich mit der Lage
des Schwenkhebels 11 die Größe der Luftspalte an den elektromagnetischen
Auslösern io. Je kleiner der Luftspalt ist, desto kleiner ist die .Stromstärke,
bei
der die elektromagnetischen Auslöser ansprechen. Es werden also
bei dem Schalter gemäß der Erfindung durch ein einziges von Hand zu betätigendes
Organ sowohl die Ansprechstromstärke der thermischen Auslöser als auch die A.nsprechstromstärke
der elektromagnetischen Auslöser gleichzeitig eingestellt.