DE883432C

DE883432C - Verfahren zur Gewinnung von Tonerde aus Aluminiumsulfat-Kristallen

Info

Publication number: DE883432C
Application number: DEM3308D
Authority: DE
Original assignee: HERMANN KRETZSCHMAR DR; Metallgesellschaft AG
Current assignee: HERMANN KRETZSCHMAR DR; GEA Group AG
Priority date: 1942-08-01
Filing date: 1942-08-01
Publication date: 1953-07-16

Description

Verfahren zur Gewinnung von Tonerde aus Aluminiumsulfat-Kristallen Es ist bekannt, Aluminiumsulfat rein thermisch zu zersetzen. Dabei tritt unter Abgabe von S 03-bzw. S 02-Gasen, Übergang in. das Oxyd ein.
Andererseits wurde schon vorgeschlagen, die thermische Zersetzung von. Metallsulfaten bei Anwesenheit von. reduzierenden Stoffen, z. B. Schwefel oder kohlenstoffhaltige Materialien, zu den entsprechenden Oxyden vorzunehmen.
Es wurde gefunden, daß man,aus kristallisiertem Aluminiumsulfat eine reine Tonerde in der Weise gewinnen. kann, daß man die Entwässerung und die Zersetzung der Kristalle in einem Arbeitsgang in der Weise vornimmt, daß in reduzierender Atmosphäre bei Temperaturen unterhalb iooo°, vorzugsweise bei 750 bis 85o°, ,gearbeitet wird; dabei läßt sich dieser Prozeß so regeln, d.aß bei der Spaltung des Sulfates im wesentlichen nur S O. und praktisch kein. SO, entsteht. Dies wird dadurch erreicht, daß in der Zersetzungszone ein geringer ÜberSChllß an Reduktionsgas derart gegeben wird, d@,aß der bei der Zersetzung über S 02 hinaus oder als in SO, gebundener Form entstehende Sauerstoff albgebunden wird. Durch ein Vorgehen in der genannten Weise gelingt es, in einem wärmewirtschaftlich überaus rationellen Verfahren die bei Anwesenheit von Wasserdampf schädliche Bildung von Schwefelsäure, die zu erheblichen Korrosionen der Apparatur Veranlassung geben könnte, hintanzuhalten. Es geht nahezu reines S 02 aus der Apparatur ab, das in bekannter Weise aufgearbeitet werden kann. Der weitere Vorteil, der sich aus der Zusammenlegung der Calcination und Zersetzung der Aluminiumsulfat-Kristalle ergibt, ist ohne weiteres klar.
Man arbeitet vorteilhaft in ider Weise, d@aß gasförmige reduzierende Mittel, z. B. Regeneratorgas, die gleichzeitig auch Heizgase sein können, eingeleitet werden.
In einer besonderen und vorteilhaften Ausführungsform des Verfahrens kann die im ersten Teil ideis Prozesses eingehaltene reduzierende Atmosphäre am Schluß des Prozesses in eine oxydierende gewechselt werden. Dadurch wird gewährleistet, daß nidht eine weitergehende Reduktion, als erwünscht ist, eintritt.
Das Verfahren wird an folgendem Beispiel näher erläutert. Beispiel In einem Drehofen, der, auf dem Mantel verteilt, verschiedene Brenner besitzt, mit denen man die Temperaturen auf die Gaszonen (reduzierend bzw. oxydierend) beliebig einstellen kann, wurde Ale (S O4)3 . i8 H2 O in einem Arbeitsgang entwässert und: zersetzt. In der Zersetzungszone betrug die Maximaltemperatur 85ß°. Dabei würde in dieser Zone ein geringer 1:7berschuß an Reduktionsgas derart gegeben, daß der bei,der Zersetzung über S 02 hinaus oder als in S 03 gebundener Form entstehende Sauerstoff abgebunden wurde. Das Abgas des Ofens enthielt bei dieser Einstellung keinen oder nur wenige zehntel Prozent Sauerstoff bei einem Gehalt von etwa 6 % S 02 - S 03, bzw. kondensierte Schwefelsäure war im Abgas nur in Spuren nachweisbar.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Gewinnung von. Tonerde aus Aluminiumsulfat-Kristallen durch thermische Zersetzung, dadurch gekennzeichnet, daß Entwässerung und Zersetzung der Kristalle in einem Arbeitsgang bei geringem Überschuß an reduzierendem Gas, das gerade den bei der Zersetzung über S 02 hinaus oder als in S 03 gebundener Form entstehenden Sauerstoff abbindet, bei Temperaturen unter iooo°, vorzugsweise bei 75o bis $5o°, vorgenommen wird.
2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß im zweiten Teil des Prozesses oxydierend gearbeitet wird. Angezogene Druckschriften: "Giisäli-n, »Handb,uch der anorgan. Chemie«, B. AufL, Bd. 35 B, S. 55; norwegische Patentschrift Nr. 36 038; USA.-Patentschriften Nr. 45 5 611, 1 17 1 360.