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Zur Aufnahme von Medikamenten od. dgl. geeigneter verschließbarer
Behälter Gegenstand der Erfindung ist ein Behälter aus Kunststoff, der vorzugsweise
für die Aufnahme von Medikamenten, aber auch von allen anderen Arten von pulverförmigen,
granulierten, flüssigen oder auch in Tabletten gepreßten Produkten bestimmt ist.
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Es ist bekannt, Medikamente oder andere Produkte der vorgenannten
Art in Behälter aus Glas oder Metall abzufüllen, Auch gehärtete Kunststoffe, wie
z. B. Phenolharze, sind für diesen Zweck verwendet worden. Diese Behälter haben
den gemeinsamen Nachteil, daß sie zerbrechlich sind und ein hohes spezifisches Gewicht
aufweisen. In manchen Fällen, z. B. wenn es sich um Metallbehälter handelt, wird
auch die einwandfreie Beschaffenheit des Inhaltes beeinträchtigt. In gewissen Fällen,
wenn
z. B. der Inhalt aus dem Behälter tropfenweise abgegeben werden soll oder wenn
pulverförmiges Produkt zu zerstäuben ist, erweist sich außerdem die Starrheit des
Materials als. Nachteil. Die bisher verwendeten Stoffe erlauben zufolgedieser Materialstarrheit
keine Entnahme des Produktes durch Zusammendrücken des Behälters, die besonders
zweckmäßig ist.
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Behälter nach der Erfindung weisen demgegenüber den Vorteil auf,
daß sie elastisch und unzerbrechlich sind, daß ihr Inhalt je nach Art des Produktes
auch tropfen-oder staubförmig durch einfaches Zusammendrücken entnommen werden kann.
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Es wird nun ein zur Aufnahme von Medikamenten od. dal geeigneter
verschließbarer Behälter vor-
geschlagen, der erfindungsgemäß aus
elastischem Kunststoffmaterial, wie z. B. Polyäthylen, Polyurethanen, Isocyanaten
od. dgl., besteht, er eine geringe Wandstärke, z. B. eine solche von etwa 0, 6 mm
und darunter besitzt und der zum Verschließen mit zwei übereinander angeordneten
Verschlußkappen versehen ist, von denen die eine, innen angeordnete kleinere eine
in ihrer Ausbildung der Form des Behälterinhaltes angepaßte Entnahmeöffnung besitzt
und idie andere, über der kleineen Kappeang'emd'netegröBeredenAbschluß nach außen
bewirkt.
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Als Kunststoffmaterial kommt vorteilhafterweise solches durchsichtiger
Natur in Betracht.
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Besonders vorteilhaft für den Gebrauch sind solche Behalter, bei
denen innerhalb der Behälterwand ein Etikett od. dgl. eingebettet ist. Die Unterbringung
des Etiketts od. dgl. durch Einbettung in den Kunststoff weist den Vorteil auf,
daß das Etikett od. dgl. sich nicht ablösen kann, daß für seine Befestigung kein
Kleber erforderlich ist und daß es bei Entnahme des. Produktes durch Zusammendrücken
des Behälters nicht beschädigt und verschmutzt werden kann. Man kann ferner auch
im Behälterboden ein Etikett od. dgl. vorsehen, das zweckmämig derat angebracht
ist, daß seine nach außen liegende Seite nicht mit Kunststoff bedeckt ist. Hierauf
können nach dem Füllen des Behälters Fabrikations-, Operaionsnummern od. dgl. aufgezeichnet
werden.
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In der Zeichnung ist in Abb. i die beispielsweise Ausführungsform'aines
Behälters gemäß der vorliegenden Erfindung im Schnitt dargestellt. Er besteht aus
einem zylindrischen Teil l, der an der untel-en Seite durch einen gewölbten Boden
2'abgeschlossen ist.
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Der obere Teil ist mit einer zylindrischen Verengung 3 versehen,
auf die die nganliegende Verschlußkappe 4 aufgesetzt wird. Eine zweite Verengung
5 schließt sich an die Verengung 3 an und ermöglicht das Aufsetzen eines für tropfenweise
oder staubförmige Entnahme des Behälterinhaltes geeignete Kunststoffhätchens 6 mit
dem Ende 9 in der Rille 10. In der Behälterwand, allseitig von Kunststoff umgeben,
befindet sich ein Etikett 7 und im Behälterboden ein Etikett 8, dessen nach außen
liegende Seite nicht mit Kunststoff bedeckt ist.
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Der Behälter besteht beispielsweise aus o, 5 mm starkem Polyäthylen,
das eine gummiähnliche Elastizität besitzt und in dünnen Schichten durchsichtig
ist wie Glas. Für die Herstellung eignen sich jedoch auch andere Kunststoffe, wie
z. B. Polyurethane od. dgl.
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Die Form des Behälters nach : der vorliegentden Erfindung kann den
praktischen Erfordernissen, die sich aus seiner Verwendung ergeben, angepaßt werden
; sie ergibt sich außerdem aus der Eigenart seiner Herstellung. Damit der Behlter
für verschiedenartige Verwendungszwecke brauchbar ist, versieht man ihn zweckmäßi'gerweise'mit
einer Füllöffnung, die die Einfüllung pulverförmigen, granulierten, tablettierten
oder nüsaigen Produktes gestattet, und gestaltet diese Öffnung so, dlaß sie ohne
weiteres auch für die Entnahme dieser Produktarten geeignet ist.
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Die Herstellung der Behälter gemäß der Erfindung ist beispielsweise
an Hand der Abb. 2 bis 11 beschrieben.
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Die in Abb. 2 dargestellte dickwandige Metallform 11 ist an ihrem
unteren Ende offen, an ihrem oberen Ende durch einen teilweise ausgehöhlten Stopfen
12 verschlossen. Die Form 11 wird in einen auf etwa 150°C vorgewärmten Ofen gestellt
un, d so lange darin gelasen, bis sie die Temperatur angenommen hat. Dann wird sie
herafu'sgenommen, mit der unteren Offnung nach oben. gekehrt und mit Kunststoffpulver,
wie z. B. feingepulvertem Polyäthylen, vollständig gefüllt. Unter der Wärmecmwirkung
schmilzt da. s Polyäthylen und bildet auf der inneren Oberfläche der Form u einen
gleichmäBigen Film von etwa o, 3 mm Stärke. Nach wenigen Sekunden wind die nicht
zur Filmbildung verbrauchte Menge des Polyäthylens z. B. durch Umkippen aus der
Form 11 entleert. Abb. 3 zeigt die Form 11 mit der ersten Filmschicht 13. Hierauf
wird, wie Abb. 4 es zeigt, ein zusammengerolltes Etikett in die Öffnung der Form
u hineingesteckt undausgebreitet,so'daß es als gleichmäßig an den K'unststofnlmi3angedrücktesEtikettanliegt.Dann
wird eine zweite Filmschlicht 15 (Abb. 5) in der gleichen Weise wie die erste nach
nochmaliger Anwärmung i, Ofen durch Einfüllen von Polyäthylen erzeugt. Für die Herstellung
des Bodens 2 wird ein Kern, wie in Abb. 6 dargestellt, der in derselben Weise wie
die Form 11 mit zwei Kunststofnimschichten überzogen wird, verwendet. Die beiden
auf 150° angewärmten Formteile werden sodam in der in Abb. 7 dargestellten Weise
zusammengefügt, wobei an der Berührungsstelle von unterem Rand des zylindrischen
Teils in der Form 11 und dem auf dem Kern aufgebrachten. Kunststoffilm eine Verschmelzung
stattfindet, so daß ein'allseitig geschlossener Körper entsteht. Nunmehr wird die
Form 11 samt Inhalt abgekühlt, z. B. durch Tauchen in Wasser. Durch die dadurch
eintretende Verminderung des Luftvolumens im Innern des Behälters wird eine Schrumpfung
des Behälters nach Abb. 8 bewirkt, die zur Folge hat, daß der Behälter sich von
der Formwand ablöst und nach Entfernung des Stopfens 12 von oben her aus der Form
11 herausgestoßen werden kann. Die Schrumpfung ist gleichzeitig eine Kontrolle für
die Dichtigkeit des Behälters.
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Zur weiteren Verarbeitung wird, wie in Abb. g gezeigt, eine Bohrung
16 im Behälteroberteil angebracht und das Oberteil 6, wie in Abb. 10 dargestellt,
abgesohnitten. Das Oberteil 6 wird dann gemäß Abb. I. I auf einen Dorn 17 gesteckt,
dessen äußerer Durchmesser dem Durchmesser des oberen Behälterrandes entspricht.
Der Dorn I7 samt Hütchen6 wird auf 150°angewärmtund'dannabgekühlt, wodurch das Hütchen
6 den erforderlichen Durchmesser zum Aufsetzen auf das Behälteroberteil erhält.
Dieses Vorgehen hat den Vorzug, daß die Hütchen 6 nicht in einem eigenen Fabrilçationsgang
hergestellt zu werden brauchen.