-
Schräg liegende Rückstauklappe vor der Ausmündung von Entwässe@rungs-
od. dgl. Rohren Die Erfindung betrifft eine schräg liegende Rückstauklappe vor Entwässerungs-
od. dgl. Rohren.
-
Rückstauklappen in Ent- und Bewässerungsanlagen, besonders solche,
welche vor Entwässerungs- od. dgl. Rohren mit großem Durchmesser angebracht werden,
weisen oft folgende Übelstände auf: i. Sie schließen. nicht gut dicht, weil sie
lose, fast lotrecht oder mit geringer Schrägstellung vor der Öffnung hängen und
ihr Gewicht nur zum Teil auf der Dichtungsfläche lastet. z. Bei niedrigem oder mittlerem
Wasserstande ragen große Rückstauklappen meistens hoch aus dem Wasser heraus, liegen
oft nur oberhalb des Wassers an .der Dichtungsfläche und lassen unter dem Wasserspiegel
einen Spalt offen, weil der Wasserdruck vor der Klappe nicht genügt, um sie auch
unten gegen ihre Dichtungsfläche zu pressen. Infolgedessen lassen viele Klappen
nach rückwärts Wasser durch, was sie gerade verhindern sollen. 3. Rückstauklappen
werden, um diese Übelstände zu vermindern, mit Vorliebe sehr schwer gemacht. Dadurch
aber sind sie vom durchfließenden Wasser aber auch schwer zu öffnen; sie geben dann
bei geringer Wasserspiegeldifferenz nur einen geringem Durch;flußduerschnitt frei
und stauen das Wasser erheblich. Vor allen Dingen gebraucht das Wasser dann. viel
mehr Zeit um abzufließen, was für ein Entwässerungsgebiet schon große Nachteile
bringen ikann. ¢. Der Einbau großer Rückstauklappen. verursacht in der Regel große
Kosten. Oft handelt es sich darum, Rückstau!lclappen vor vorhandenen Entwässerungsrohren
vorzubauen. Solche Bauten sind meistens mit besonderen Schwierigkeiten und umfangreichen
Ramm- und Mauerarbeiten verbunden.
-
Alle diese Übelstände sollen durch die vorliegende Erfindung abgestellt
werden, und es sollen
Rückstauklappen mit zugehörigen Stahlanschlußröhren
geschaffen werden, welche dicht schließen, sich leicht öffnen, das Wässer schnell
durchlassen und mit geringen Kosten, selbst ohne Herstellung von Mauerwerk, Rammen
von Pfählen, Spundwänden öd. dgl., einzubauen sind.
-
Darüber hinaus sollen diese Rüekstauklappen durch Anbringung einfacher
Ergänzungen zu Universalentwässerungsrohrverschlüssen ausgebildet werden, so daß
man das Wasser damit in beiden Richtungen stauen -und in bestimmter einstellbarer
Höhe halten kann.
-
Die Abb. i bis 3 zeigen ein Entwässerungsrohr 1, welches, wie üblich,
aus Betonringen zusammengesetzt ist. Vor seinem Ausfluß ist die Rückstauklappe :2
angebracht. Sie hat einen Hohlraum: 3, und ihr Gewicht ist so abgestimmt, daß sie
im Wasser fast schwimmt. Die Rückstauklappe 2 liegt, wenn sie ;ganz geschlossen
ist, etwa unter einem normalen Grabenböschungswinkel von 35° zur Horizontalen; und
zwar so tief, daß sie schon bei mittlerem Außenwasserstande m vollständig unter
Wasser liegt. Die Klappe 2 ist ebenso wie ihre Sitzfläche q. am Stahlanschlußrohr
5 kreisrund. Die Sitzfläche q. hat einen -erheblich größeren lichten waagerechten
Durchmesser als das Anschlußrohr 5 dort; wo es im runden Entwässerungsrohr i steckt.
Das Anschlußrohr 5 geht vom Rohr i her, wie Abb. 2 Zeigt, von einem runden Querschnitt
6 in einen elliptischen Querschnitt 7 über; welcher so gestaltet ist, daß der Schnitt
am Ende des Rohres 5 beim Sitz q. kreisrund ausfällt. Die Querschnitte 6 und 7 sind
etwa gleich groß gezeichnet. Querschnitt 7 kann. auch erheblich breiter und dadurch
größer gemacht werden, wodurch der Gefällsverlust noch geringer wird. Ebenso kann
an Stelle des elliptischen Querschnitts ein rechteckiger oder flachrunder treten.
Wenn das ganze Entwässerungsrohr aus Stahl besteht, ist kein besonderes Anschlüßrohr
erforderlich, und das Entwässerungsrohrende vor der Rückstauklappe geht gleich in
den flachrunden Querschnitt über.
-
Durch die besondere Gestaltung des Anschlußrohres 5 beim Ausführungsbeispiel
sowie durch den geringen Neigungswinkel der Klappe ist es möglich, die Rückstauklappe
2 so tief zu legen, daß sie schon bei mittlerem Außenwasserstand m vollständig unter
Wasser liegt und deshalb gleichmäßig auf ihre Dichtung gepreßt wird. Bei etwas höherem
Außenwasserstande h kann sich die Klappe infolge ihres Auftriebs und durch die Wirkung
.des ausfließenden Wassers bereits über die Horizontale hinaus öffnen, wie es in
Abb. i dargestellt ist: Es entsteht ein glatter, fast ungehemmter schneller Durchflüß
und dadurch eine schnelle, bessere Entwässerung als bei Anwendung der bisher allgemein
üblichen Rückstauklappen.
-
Bei steigendem Außenwasser kommt der Wasserdurchflußtzum Stehen, und
die Rückstauklappe sinkt langsam auf ihren Sitz herab.
-
Die Abb. q., 5 und 6 zeigen eine Rückstäuklappe, welche durch zusätzliche
Einrichtungen zum Universalentwässerungsröhrverschluß ausgebildet ist. Dieser Verschluß
wird dort angewendet, wo man in Entwässerungsgebieten besonders in trockenen Sommern
das Wasser bis zu einer gewissen Höhe staut, um .den Grundwasserstand nicht zu tief
absinken zu lassen.
-
Die Rückstauklappe 2 ist deshalb mit einem Verschluß,hebel 8 ausgerüstet,
den man nur aus der punktiert gezeichneten Stellung über die Klappe herüber zu werfen
braucht, um diese fest zu verschließen. Dieser Hebel könnte sehr einfach z. B. aus
Flacheisen sein. Um ihn aber beim Schließen leicht auf den Nocken g herauf zuschieben
und auch um ihn leicht wieder zurückziehen zu können, ist er mit einer Rolle io
versehen. Diese Einrichtung ermöglicht auch ein leichtes Schließen der Rückstauklappe
bei durchfließendem Wasser: Um das in den Sommermonaten ,gestaute Wasser auf einer
bestimmten Höhe zu halten, ist oberhalb der großen Rückstauklappe 2 auf dem Anschlußrohr
5 noch ein Überlauf rohr ii angebracht. Die obere Öffnung dieses Rohres liegt in
Höhe des zu stauenden Binnenwasserstandes b. Auf dieser Öffnung liegt entweder ein
selbstschließender Deckel oder, wie gezeichnet, ein Ventil 1.2. Das letztere ist,
um ein leichteres, höheres Anheben durch das Wasser zu erzielen, auch ähnlich wie
die Rückstäuklappez hohl ausgeführt. Mit dem Hohlraum taucht .es in das bis oben
mit Wasser gefüllte Rohr i i .ein ü:ud wird dadurch jeweils so hoch gehoben, daß
es sich nicht leicht verstopft und das Wasser ungehindert ausfließen kann.
-
Das Rohr i i ist teleskopar tig in den Rohrstutzen 13 hineingeschoben
und durch eine Stopfbuchse abgedichtet. Durch diese Einrichtung ist es leicht möglich,
den Binnenwasserstand auf die gewünschte Höhe einzuregulieren.
-
Das Arnschlußröhr 5 hat nicht allein die Aufgabe, die Entwässerungsrohrausmündun,g
und den Sitz der Rückstauklappe in die oben beschriebene günstigste Form zu bringen,
sondern es soll auch einen einfachen, billigen, dabei aber wirklich guten, dauerhaften
Einbau dieses selbsttätigen Entwässerungsrohrverschlusses ermöglichen. Einen solchen
bringt man am besten zustande, wenn man die üblichen, lotrecht gemauerten Wände
und Spundwände vermeidet und statt dessen das Ruhr aus einer nicht zu steil abfallenden
Böschung herausführt. Auf die Böschung stampft man eine Lehmschicht auf, welche
so stark sein muß, daß sie bei den vorkommenden höchsten Wasserdrücken dicht hält.
-
Wenn das eigentliche Entwässerungsrohr aus Betonringen od. dgl. zusammengesetzt
ist, wird das aus Stahl bestehende Anschluß.ruhr 5 so lang gemacht, daß es durch
die Lehmschicht hindurch oder weit genug hineingeht, so daß die Verbindungsstelle
15 des Entwässerungsrohres mit dem Anschlußröhr 5 .noch genügend von der Lehmschicht
überdeckt wird. Die Verbindung selbst wird mit Teerstrick und Lehm oder sonstigem
auch später noch nachgiebigem-Dichtungsmaterial abgedichtet, damit bei Sackungen
keine Brüche besonders am Betonentwässerüngsrohr entstehen.
In der
näheren Umgebung der Rückstauklappe entstehen durch das ausfließende Wasser Wirbelströme,
welche die Böschung abspülen könnten. Zum Schutze dagegen wird die Böschung mit
einer Pflasterung 16 aus Klinkern od. d:gl. oder mit einer Steinschüttun,g versehen.
Diese Pflasterung wird unter den Kragen 17, welcher das Rohr 5 im Böschungswinkel
umgibt, geschoben. So bekommt man ohne große Kosten eine saubere, dauerhafte Ausmündung
des Entwässerungsrohres mit seinem Verschluß, welche bei unter Umständen eintretenden
Sackungen mitsackt, ohne daß Brüche oder Undichtigkeiten entstehen.