DE10320308B3 - Schwallspülvorrichtung zur Reinigung von Abwasserkanälen - Google Patents
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- E03F9/007—Devices providing a flushing surge
Abstract
Die Erfindung betrifft die Weiterbildung einer selbsttätigen Schwallspülvorrichtung für Abwasserkanäle, die mithilfe einer schwenkbar gelagerten Spülklappe in einem größtenteils leeren Kanal einen Einstau erzeugt und diesen als Spülschwall ablaufen lässt. Um das Öffnen der Spülklappe zur Freigabe des Spülschwalls zu unterstützen, ist vor der Spülklappe ein Auftriebskörper angeordnet. Schwimmstoffansammlungen vor der in den Wasserspiegel eintauchenden Spülklappe konnten bei der bekannten Vorrichtung die Funktion beeinträchtigen, was zu einem erhöhten Wartungsaufwand führte. DOLLAR A Erfindungsgemäß wirkt der Auftriebskörper über eine Hebelmechanik mit der Spülklappe derart kraft- und bewegungsschlüssig zusammen, so dass die Spülklappe im aufgeschwommenen Zustand über die Wasserspiegelebene im Kanal herausgeführt wird. Dadurch können an der Wasseroberfläche treibende Schwimmstoffe ungehindert unter der Spülklappe hindurch abfließen.
Description
- Die Erfindung betrifft eine selbsttätige Schwallspülvorrichtung zur Reinigung von Abwasserkanälen, insbesondere für Abwassergerinne und -rohre, gemäß der im Oberbegriff des Patentanspruches genannten Art.
- Eine derartige Schwallspülvorrichtung ist durch die
DE 100 64 879 C1 bekannt. - Sie dient dazu, die sich in Kanälen bildenden Ablagerungen infolge der im Abwasser mitgeführten Feststoffe mittels eines in einem Abwasserkanal über den Abwasserzulauf in permanentem Zyklus erzeugten Spülschwalls zu remobilisieren und fortzuschwemmen.
- Hierzu wird die Spülklappe an der Kanalwand dichtend über eine Hebelmechanik zum und in den Kanal geführt. In der unteren Klappenstellung (Absperrposition) wird diese von einem Verschluss festgehalten, so dass sich das bei Trockenwetter ankommende Abwasser vor der Spülklappe aufstauen kann. In Verbindung mit einem oberwasserseitig angeordnetem Steuermechanismus wird die Spülklappe bei erreichtem Stauwasserspiegel schlagartig für den Spülschwall freigegeben. Die sich dann bei fallendem Wasserspiegel wieder in Richtung Absperrposition bewegende Spülklappe wird über den Steuermechanismus bei einem definierten Wasserstand zunächst in einer Zwischenstellung gehalten und fällt dann erst schlagartig in die Absperrposition, wenn der Steuermechanismus das Wasserspiegelniveau für den Trockenwetterabfluss ertastet hat.
- Um das Aufschwenken der Spülklappe bei der Freigabe des Spülschwalls zu unterstützen, ist nach der bekannten Vorrichtung oberwasserseitig vor der Spülklappe ein Auftriebskörper vorgesehen, der mit der Spülklappe fest verbunden ist.
- Dabei ist der Auftriebskörper zwangsläufig über der Kanalsohle und somit höher als die dichtende Unterkante der Spülklappe positioniert, weil ansonsten der Auftriebskörper bei der Abwärtsbewegung auf die Wasserspiegelebene des Trockenwetterabflusses aufschlagen würde und auch eventuelle Feststoffablagerungen auf der Kanalsohle ein Einrasten der Spülklappe in die Absperrposition verhindern würde.
- Bewegt sich die von dem Auftriebskörper hydraulisch getragene Spülklappe bei der Freigabe des Spülschwalls oder bei Regenwetterabfluss im Kanal nach oben, dann verbleibt ein Teil von der Spülklappe als Differenz zwischen dem sich vor der Spülklappe einstellenden Wasserspiegelniveau und Unterkante Spülklappe quer im Abwasserstrom wie eine Tauchwand. Durch diesen Tauchwandeffekt werden die im Abwasser mitgeführten Schwimmstoffe an der Spülklappe zurückgehalten.
- Hierbei ist von Nachteil, dass insbesondere bei länger andauerndem Regenwetterabfluss infolge des nicht mehr stattfindenden Spülbetriebs, der nach diesem System nur unter Trockenwetterbedingungen möglich ist, sich große Mengen an Schwimmstoffen vor der Spülklappe ansammeln, die nicht mehr weiterfließen können. Besonders problematisch sind die dabei entstehenden Verklumpungen durch Fette, die zu massiven Feststoffpfropfen anwachsen, sich von selbst nicht mehr auflösen und zum versagen der Spülvorrichtung führen. Die bekannte Spülvorrichtung bedarf somit einer permanenten Wartung, die einen hohen Personalaufwand erfordert.
- Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, die bekannte Spülvorrichtung derart weiterzubilden, dass Schwimmstoffansammlungen vor der Spülklappe bei Regenwetterverhältnissen weitestgehend vermieden werden.
- Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt nach den kennzeichnenden Merkmalen des Patentanspruchs.
- Nach der vorliegenden Erfindung ergibt sich der Vorteil, dass bei höheren Wasserständen im Kanal, die sich zum Zeitpunkt der Freigabe der Spülklappe während des Spülbetriebs und unter Regenwetterverhältnissen einstellen, die Spülklappe von dem Auftriebskörper über das Wasserspiegelniveau im Kanal herausgeführt wird. Dadurch wird der Tauchwandeffekt an der Spülklappe beseitigt und die im Abwasserstrom an der Wasseroberfläche mitgeführten Schwimmstoffe können die Spülklappe ungehindert passieren.
- Weiterhin ist von Vorteil, dass sich bei im Vergleich zum bekannten Stand der Technik die Spülklappe bei der Freigabe des Spülschwalls infolge ihres vergrößerten Hubweges entsprechend weiter öffnet, wodurch sich der Schwalleffekt und somit die Spülwirkung weiter verstärkt.
- Eine beispielhafte Ausführungsform wird nachfolgend unter Hinweis auf die Zeichnungen näher erläutert.
- Es zeigen:
-
1 einen Schnitt durch die Vorrichtung in Längsrichtung des Kanals in der unteren Spülklappenposition -
2 eine Ansicht der Vorrichtung gemäßl oberwasserseitig quer zum Kanalprofil in Fließrichtung gesehen -
3 einen Schnitt durch die Vorrichtung in Längsrichtung des Kanals bei freigegebener Spülklappe im aufgeschwommenen Zustand -
4 eine Ansicht der Vorrichtung gemäß3 oberwasserseitig quer zum Kanalprofil in Fließrichtung gesehen - Die Zeichnungen zeigen einen Abwasserkanal
1 mit einer über die Hebelarme2 und2a eines Parallelhebels zum und in den Kanal geführten Spülklappe3 , die gegen die Kanalwand4 gedichtet gelagert ist. In der unteren Spülklappenposition wird die Spülklappe3 von einem hier nicht näher dargestellten Verschluss5 festgehalten, so dass sich das zulaufende Abwasser (Trockenwetterzulauf) vor der Spülklappe3 aufstauen kann. Beim Erreichen einer definiert aufgestauten Wasserspiegelebene wird die Spülklappe3 zur Freigabe des Spülschwalls über einen vom Oberwasserstand betätigten nicht näher dargestellten Steuermechanismus6 entriegelt. Vor der Spülklappe3 ist ein Auftriebskörper7 angeordnet, der beispielhaft aus zwei parallel zueinander liegenden Rohrteilen konzipiert ist, wobei sich zwischen den Rohrteilen der schwimmerbetriebene Steuermechanismus6 bewegt. - Die Spülklappe
3 ist über die Drehlager9 und9a gelenkig mit den Hebelarmen2 und2a verbunden, die um die ortsfesten Drehlager8 und8a schwenkbar sind. An den Hebelarmen2 und2a sind die Drehlager9b und9c parallel zu den Drehlagern8 ,8a und parallel zu den Drehlagern9 ,9a befestigt. An den Drehlagern9b und9c ist eine vertikal gerichtete Betätigungsstange10 angeordnet, die an ihrem unteren Ende einen mit der Betätigungsstange10 fest verbundenen Auftriebskörper7 trägt. Der Auftriebskörper7 kann jedoch auch nach oben verlängert ausgebildet sein, so dass dieser ohne Betätigungsstange10 unmittelbar über die Drehlager9b ,9c mit den Hebelarmen2 ,2a kraft- und bewegungsschlüssig zusammenwirkt. - Dabei bilden die Drehlager
9 ,9a ,9b und9c sowie die Drehlager8 ,8a ,9b und9c ein rautenförmiges in sich verschiebbares Kräfteparallelogramm. - Bei einer Drehbewegung der Hebelarme
2 und2a um die ortsfesten Drehlager8 und8a erfährt die Spülklappe3 eine schnellere Auf- bzw. Abwärtsbewegung als der Auftriebskörper7 , was erfindungsgemäß zu unterschiedlichen Hubwegen unter der Spülklappe3 und unter dem Auftriebskörper7 führt. - Durch diesen Effekt wird nach der Erfindung die Position des zunächst in der Grundstellung höher als die Spülklappenunterkante liegenden Auftriebskörpers
7 mit zunehmendem Wasserstand im Kanal1 in eine in Bezug zur Spülklappe3 tieferliegende Position umgewandelt. - Somit kann bei einer entsprechenden Wasserführung im Kanal
1 (beispielsweise Wasserspiegelebene12 ) die Spülklappe3 infolge ihres größeren Hubweges b über die Wasserspiegelebene12 herausgeführt werden. An der Wasseroberfläche treibende Schwimmstoffe können dann ungehindert unter der Spülklappe3 hindurch abfließen. - Durch den vorgenannten Effekt nimmt auch bei der Freigabe des Spülschwalls die Öffnungshöhe unter der Spülklappe entsprechend zu, was zu einer verstärkten Spülwirkung führt.
Claims (1)
- Schwallspülvorrichtung für einen Abwasserkanal, mit einer von einem Auftriebskörper hydraulisch getragenen, selbsttätig gesteuerten Spülklappe, die an einem Ende eines aus zwei Hebelarmen bestehenden Parallelhebels schwenkbar gehalten und über dessen anderes Ende in dem Kanal geführt und in einer Ruhestellung gegen die Kanalwand dichtend gelagert ist, und die in einem größtenteils leeren Kanal auch bei geringem Abwasserlauf einen Einstau erzeugt und diesen als Spülschwall ablaufen lässt, dadurch gekennzeichnet, dass der Auftriebskörper (
7 ) im Bereich zwischen den beiden Enden des Parallelhebels an den beiden Hebelarmen (2 und2a ) kraft- und bewegungsschlüssig angreift, so dass bei einer Drehbewegung der Hebelarme (2 und2a ) der Hubweg (a) des Auftriebskörpers (7 ) geringer ist als der Hubweg (b) der Spülklappe (3 ).
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