DE881966C

DE881966C - Elektrischer Leiter

Info

Publication number: DE881966C
Application number: DEL10418A
Authority: DE
Inventors: Paul Richard Dr Phil Arendt; Franz Dr-Ing Pawlek; Hans Joachim Dr-Ing Wegener
Original assignee: Norddeutsche Kabelwerke A G; Licentia Patent Verwaltungs GmbH
Current assignee: Norddeutsche Kabelwerke A G; Licentia Patent Verwaltungs GmbH
Priority date: 1951-10-21
Filing date: 1951-10-21
Publication date: 1953-07-06

Description

Es ist bereits vorgeschlagen, zur Erhöhung der Induktivität und zur Verminderung der Dämpfung Leiter zur Übertragung von Wechselströmen höherer Frequenz mit einem Trägerstoff zu umgeben, der magnetische Stoffe in feinster Verteilung enthält. Demgegenüber ist Gegenstand der Erfindung ein elektrischer Leiter, der mit einem nichtleitenden magnetischen Werkstoff ohne Trägerbzw. Bindemittel überzogen ist. Es hat sich als vorteilhaft erwiesen, elektrische Leiter direkt mit Ferriten zu umgeben, indem auf dem Leiter, insl)€sondere auf Kupferdraht, das Kupfer an der Oberfläche oxydiert und das so erhaltene Kupferoxyd, das fest mit der Kupferseele verbunden ist, durch Erhitzung mit einem Metalloxyd zusammen- ig sintert. Es wird also das Oxyd des Leiters gleichzeitig dazu benutzt, eine innige Verbindung mit dem Nichtleiter durch gemeinsame Ferritbildung zu erreichen. Verschiedene Möglichkeiten sind erfindungsgemäß vorgesehen, um dieses Ziel zu erreichen:

i. Auf dem Leiter wird Eisenoxyd, das mit Oxyden zweiwertiger Metalle, beispielsweise Zink, Nickel oder Mangan, vermischt wird, aufgebracht und in einer sauerstoffhaltigen Atmosphäre erhitzt. Die Erhitzung muß derart betrieben werden, daß

unter Hinzuziehung des auf dem Leiter entstehenden Oxydes sich Ferrite¹ bilden.

2. Der Kupferdraht wird mit Eisenoxydpulver unter Zumischung von Zinkoxyd in Gegenwart von Sauerstoff über 8oo° C, jedoch unter dem Schmelzpunkt des Kupfers erhitzt. Es bildet sich dann eine feste Kupfer-Zink-Ferritschicht.

3. Der Kupferleiter wird beispielsweise galvanisch mit einem Eisenüberzug versehen. Dieser Leiter wird unter sauerstoffhaltiger Atmosphäre bei hoher Temperatur behandelt. Die Dauer der Erhitzung und die Höhe der Temperatur müssen so gewählt werden, daß der aufgebrachte Überzug vollkommen oxydiert und zugleich mit dem sich bildenden Kupferoxyd zu einem Ferrit vereinigt wird. Es kann unter Umständen vorteilhaft sein, mehrere Schichten zu verwenden. Beispielsweise kann auf dem Kupferleiter zunächst Eisen, dann eine Schicht Zink oder eine Schicht eines anderen zweiwertigen Metalls aufgetragen werden, darauf wieder eine Schicht Eisen usw., je nach Bedarf, um eine zuverlässige Ferritbildung zu erhalten. Es ist vorteilhaft, bei Verwendung von Kupfer zunächst die Eisenschicht aufzubringen, weil Zink leicht eine Legierung mit dem Kupfer eingeht.

4. Man kann bei dem erfindungsgemäßen Verfahren auch direkt von Ferriten ausgehen. Es wird dann ein Ferritpulver mit einem Überschuß an Eisenoxyd, z. B. ein Ferrit mit 70 Molprozent Eisenoxyd und 30% Zinkoxyd, auf gestrichen und anschließend derart geglüht, daß beispielsweise von den Überschüssen an Eisenoxyd 20 Molprozent durch das Kupferoxyd an der Oiberfläche gebunden werden.

Der Leiter kann bei all diesen Verfahren blank oder voroxydiert sein. Werden blanke Drähte verwendet, so ist bei der Oxydation darauf zu achten, daß der Leiter nicht zu stark oxydiert. Die Drähte werden daher nur so lange in sauerstoffhaltiger Atmosphäre erhitzt, bis sich eine für die Ferritbildung ausreichende Oxydschicht gebildet hat. Die weitere Erhitzung erfolgt dann in neutraler Atmosphäre. Es ist unter Umständen vorteilhaft, das Metalloxyd- bzw. Ferritpulver pastenförmig aufzutragen. Zur Herstellung der Paste sind hinreichend Anfeuchtungsmittel in der Ferritherstellungstechnik bekannt. Dieses pastenförmige Pulver wird aus einer Düse gepreßt, durch deren Mitte der Kupferdraht läuft. Im nächsten Arbeitsgang wird der überzogene Draht unter Sauerstoff derart erhitzt, daß die Oxyde zusammensintern und sich eine spinellartige Verbindung bildet.

Claims

Patentansprüche:

1. Elektrischer Leiter, dadurch gekennzeichnet, daß er mit nichtleitendem magnetischem Werkstoff ohne Träger- bzw. Bindemittel überzogen ist.

2. Verfahren zur Herstellung eines elektrisehen Leiters nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Leiter an der Oberfläche oxydiert und das Oxyd durch Erhitzung mit einem Metalloxyd in ein Ferrit umgewandelt wird.

3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Leiter mit Eisenoxyd, dem Oxyde zweiwertiger Metalle, z. B. Zink, Nickel oder Mangan, zugemischt sind, überzogen und in sauerstoffhaltiger Atmosphäre über 8oo° C erhitzt wird.

4. Verfahren zur Herstellung eines Leiters nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Leiter mit einer oder mehreren Metallschichten vorzugsweise galvanisch überzogen wird und der so überzogene Draht in sauerstoffhaltiger Atmosphäre bei hoher Temperatur derart erhitzt wird, daß die aufgebrachten Überzüge oxydieren und eine Ferritbildung herbeigeführt wird.

5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß ein Überzug aus Eisen allein oder schichtweise mit Zink oder anderen zweiwertigen Metallen aufgebracht wird.

6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Kupfer mit Ferritpulver, das einen Überschuß an Eisenoxyd enthält, überzogen und darauf unter Sauerstoff über 8oo° C erhitzt wird.

7. Verfahren zur Herstellung eines Leiters nach Anspruch 2 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß blanke Drähte zunächst unter Sauerstoffatmosphäre nur so lange erhitzt werden, bis sich eine zu Ferritbildung ausreichende Menge Oxyd gebildet hat und die weitere Erhitzung in neutraler Atmosphäre erfolgt.

8. Verfahren nach Anspruch 2 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Oxyd- bzw. Ferritpulver pastenförmig, beispielsweise durch Anfeuchten, aufgepreßt wird.

I 5240 6.53