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Nachrichtenübertragungssystem., insbesondere Vierdrahtsystem,für eine
Vielzahl von Teilnehmern mit wahlweiser Herstellung von Verbindungen zwischen Teilnehmern
Zusatz zum Patent &46 419 Um bei einem Nachrichtenübertragungssystem, insbesondere
einem Vierdrahtsystem, eine Vielzahl von wahlweise herstellbaren Verbindungen zwischen
den Teilnehmern gleichzeitig auf einem ,einzigen übertragungsweg betreiben zu können,
sind nach dem Patent f;.1.6 4.r9 die Teilnehmer je über ein steuerbares Organ mit
dem gemeinsamen Übertragungsweg verbunden. Die steuerbaren Organe, z. B. Röhrenverstärker
oder Dioden, sind nur bei Vorhandensein einer besonderen Steuerspannung durchlässig.
Als Steuerspannungen werden gegeneinander phasenverschobene Impulsreihen (Pulse)
benutzt. Die Anordnung ist dabei so zu treffen, daß für den Aufbau und die Aufrechterhaltung
einer Verbindung den steuerbaren Organen der zugeordneten Teilnehmer eine Impulsreihe
(Puls) mit gleicher Phasenlage der Impulse zugeführt und diese Impulsreihe für die
steuerbaren Organe der übrigen Teilnehmer gesperrt wird. Die zwischen zwei Teilnehmern
hergestellte Verbindung wird insbesondere über einen Anrufsucher von einer freien
Pulsphase gefunden, von wo beide Teilnehmer den Puls gleicher Phase zugeteilt erhalten.
Die Erfindung gibt eine vorteilhafte Ausführungsform eines solchen Systems an.
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Gemäß der Erfindung werden die steuerbaren Organe über Impulsverteiler
gesteuert, von denen jeder für jeden Impulsschalter fest zugeordnete
Anächlüsse
äufivveist: Die Einstellung -der Impulsverteiler erfolgt in Abhängigkeit von Spannungs-.
werten, die den jeweiligen Teilnehmern zugeordnet sind. Die von allen Pulsphasen
.:beaufschlagten Impulsverteiler werden von den jeweiligen Spannungswerten nur während
der Dauer der der jeweiligen Verbindung zugeordneten Pulsphase beeinjlußt.
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Die Erfindung wird an Hand des in der Figur schematisch dargestellten
Ausführungsbeispiels noch näher erläutert.
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Es sei angenommen, daß es sich um ein Wählamtmit ioooTeilnehmern Ar
. . . An ... Aiooo handelt: Nach den statistischen Unterlagen der
Verkehrstechnik kann bei iooo Teilnehmern mit 6o bis-SO-gleichzeitigen Verbindungen
gerechnet werden. Es muß daher dafür Sorge getragen werden, daß-6o bis 8o Verbindungsmöglichkeiten
vorhanden sind, oder aber, daß 6o bis 8o Gespräche gleichzeitig ineinandergeschachtelt
werden können. Hierfür werden 6o bis 8o zeitlich gegeneinander verschobene Pulse
(Impulsfolgen) benötigt, um.die- einzelnen Impulsschalter zeitlich nacheinander
und unabhängig voneinander zu öffnen.
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Die Verbindung der einzelnen Teilnehmer Ai ...
Aiooo mit der
gemeinsamen Leitung L über die den Teilnehmern zugeordneten Impulsschalter' Bi
...
Biooo ist nur für die eine Verkehrsrichtung, und zwar der besseren Übersicht
wegen einpolig dargestellt, die Gegenrichtung; die entsprechend aufzubauen ist,
ist nicht eingezeichnet. Lediglich für die stark ausgezogen gezeichnete Verbindung
zwischen den Teilnehmern Ai und An ist die Gegenrichtung gestrichelt angedeutet,
wobei aus Vereinfachungsgründen die auch in der Gegenrichtung vorhandenen Schaltelemente,
z. B. Impulsschalter, nicht -an= gegeben sind.. -Die Impulsschalter B werden von
den beiden Impulsverteilern G und G' gesteuert. Als Impulsverteiler sind hier Elektronenstrahlröhren
benutzt, deren Strahl z. B. durch zwei Paare gekreuzter Ablenkplatten auf einen
wählbaren Punkt der Gegenelektrode gelenkt werden kann. Die großflächige Gegenelektrode
hat z. B. iooo gegeneinander isolierte Punkte ca i bzw. a i', von denen die Verbindungen
zu den Impulsschaltern B ausgehen. jedem Punkt a ist dabei ein bestimmter- Punkt
-d-und die Verbindung zu einem bestimmten Impuls-. schalter fest zugeordnet. Beispielsweise
sind die Punkte a i und ca i' mit dem Impulsschalter B i und die Punkte an und an'
mit dem Impulsschalter Bit verbunden. jeder Teilnehmer erscheint deswegen auf der
Gegenelektrode jedes Impulsverteilers, weil er sowohl Anrufender als auch Angerufener
sein kann.
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Die Ablenkplatten der Elektronenstrahlröhren (tImpulsverteiler) erhalten
ihre Ablenkspannungen über Abtaster F und F' von Speichervorrichtungen D und D':
Als Abtaster werden insbesondere ständig weiterschaltende Elektronenstrahlschalter
benutzt. Die Speichervorrichtungen D und D' erhalten je so viele Einstellfächer
mit Abtastanschlüssen wie gleichzeitige Verbindungen vorhanden sein können, jeder
Speicher also z. B: 6o bis 8ö Fächer. Das Abtasten der Speicher D und D' durch die
Abtaster F und F' wird aus der Impulszentrale E so gesteuert; daß -zwischen aufeinanderfölgenden
Impulsen des gleichen Pulses ein vollständiger Umlauf erfolgt, daß also bei jedem
Impuls des irgendeinem Impulsschalter zugeordneten Pulses der Elektronenstrahl auf
den zugehörigen Punkt des- Impulsverteilers abgelenkt wird; vorausgesetzt, daß die
zugehörigen Ablenkspannungen im Speicher eingestellt waren.
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Die Anodenspannung der Impulsverteiler wird insbesondere im Rhythmus
der einzelnen Impulse zerhackt. Die Steuerung erfolgt aus der Impulszentrale E.
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In der Impulszentrale werden z. B. 6o bis 8o Pulse..erzeugt, das -sind
.zeitlich gegeneinander verschobene Impulsfolgen mit einer Impulsdauerkleiner als
i Mikrosekunde (us). Läßt man eine Nachricht durch einen Impulsschalter laufen;
der von einem solchen Impuls gesteuert ist, so folgen die Splitter des Gesprächs
z. B. mit einer Frequenz von 8 kHz aufeinander. Eine Tastfrequenz von 8 kHz gewährleistet
eine einwandfreie Übertragung eines Frequenzbereichs von 3oo bis 35oo Hz.
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Zur Einstellung der Spannungspaare in den Fächern der Speicher D:
und D' dienen die mit einem Umrechner U versehenen Anrufsucher C. Derartige Anrufsucher
brauchen im allgemeinen nur in sehr begrenzter Anzahl vorgesehen zu sein. Über den
Umrechner wird die Nummer des anrufenden Teilnehmers in ein Spannungspaar umgerechnet
und in einem freien Fach von D eingestellt. Die gewählte Anrufnummer wird ebenfalls
in ein Spannungspaar umgerechnet und über D in dem entsprechenden Fach von D' eingestellt.
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In .jedem Sprechweg kann ein Niederfrequenzverstärker h' angeordnet
sein, der die ankommenden Sprechimpulse nach der Demodulation in K auf normale Lautstärke
verstärkt. Als Demodulatoren werden im einfachsten Fall Tiefpässe, z, B. Übertrager,
-.benutzt. Die Impulsschalter können gegebenenfalls als. Impulsverstärker ausgebildet
sein, dann können unter Umständen die Niederfrequenzverstärker in Fortfall kommen.
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Wenn zwei Teilnehmer, z. B. die Teilnehmer Ai und An, miteinander
sprechen wollen, müssen die beiden ihnen zugeordneten Impulsschalter Bi und
Bit gleichzeitig geöffnet und geschlossen werden. Dann ist der Teilnehmer
Ai während der Dauer des Impulses 8ooomal in der Sekunde mit Air
über Bz,.
L und Bit verbunden. Die Ausführungen können dahingehend verallgemeinert
werden, daß an Stelle von den Teilnehmern Anschlußleitungen treten.
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Im -einzelnen geht der Verbindungsaufbau wie folgt vor sich: Hebt
z. B. der Teilnehmer Ai den Handapparat ab, so verbindet sich ein freier der in
geringer Anzahl vorhandenen Umrechner C/U sowohl mit dem Anrufenden als auch mit
einem freien Fach des Speichers D. Die Teilnehmerleitung des anrufenden Teilnehmers
kann dabei das Kennzeichen des Anrufenden sein. Ebenso kann aber
auch,
durch das Abheben des Handapparates veranlaßt, die Anrufnummer des anrufenden Teilnehiners
gegeben werden. Die Anrufnummer des rufenden Teilnehmers A i wird in C/U elektrisch
oder mechanisch in zwei kennzeichnende Spannungen umgerechnet, die über den Ausgangswähler
in dem freien Fach von D eingestellt «-erden. Diese Spannungen werden während des
Gesprächszustandes in D gespeichert, z. B. über Relaisschaltungen, und über den
dauernd laufenden Abtaster F für die Impulsdauer (etwa i,us) an die tlblenl:platten
des Impulsverteilers G gelegt. Von dort lenken sie den kurzzeitig einsetzenden Elektronenstrahl
als Öffnungsimpuls auf den Koordinatenpunkt a, i des anrufenden Teilnehmers A i,
genauer gesagt, auf die Verbindung zum Impulsschalter D i, der mit dem anrufenden
Teilnehmer fest verbunden ist. Während des nächsten Zeitabschnitts (etwa 1,5 ,cis
später) liegen die Spannungen des nächsten Faches an den Ablenkplatten und Ichken
den Strahl dem dort eingestellten Teilnehmer zu. Nach 125 ps wird das gleiche
Fach wieder erreicht. In den Zeitraum bis zur Wiederkehr fallen die weiteren Impulsverbindungen,
z. B. 59 bis 79, der gleichzeitig sprechenden Teilnehmer, Die Nummer des angerufenen
Teilnehmers gelangt dann wieder in den Umrechner C/L' und wird in zwei der gewühlten
Nummer entsprechende Spannungen umgerechnet. Diese beiden Spannungen werden dann
im Speicher D i eingestellt.
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Nunmehr ist der Anrufsucher C frei und schaltet sich ab.
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Sind die Spannungspaare, die die beiden Teilnehmer kennzeichnen, eingestellt,
so erreichen die beiden stetig umlaufenden Abtaster F, F' die zusammengehörigen
Fächer in D und D' gleichzeitig und leiten die Spannungen den Ablenkplatten
der Impulsverteiler G und G' zu. Die Anodenspannung der beiden Impulsverteiler wechselt
im gleichen Rhythmus wie die Spannungen an den Ablenkplatten. Da diese Spannungsimpulse
auf die Koordinatenpunkte der miteinander sprechenden Teilnehmer gleichzeitig gelenkt
werden, öffnen sie auch die zugehörigen Impulsschalter gleichzeitig. Die Teilnehmer
sind dann während der Impulsdauer untereinander verbunden, und zwar 8ooomal in der
Sekunde; die Sprechverbindung ist damit hergestellt.
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Auf diese Weise können 6o bis 8o Gespräche ly eichzeitig im Zeitvielfach
über eine gemeinsame Leitung geführt werden.
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Der Ruf beginnt, wenn die dem Teilnehmer zugeordneten Spannungswerte
im Speicher frei gefunden werden. Der Ruf wird aus einer zentralen Rufduelle jedem
Teilnehmer zugeleitet. Die Ab-
schaltung des Rufes erfolgt, wenn
An sich meldet. Ist Teilnehmer An, besetzt, so ist bereits das ihn kennzeichnende
Spannungspaar in D' belegt, und A i erhält das Besetztzeichen.
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Hebt Teilnehmer Anden Handapparat ab, so kann er über das Zeitvielfach
das Gespräch führen; die ankommenden Sprachimpulse «-erden in einem Tiefpaß K deinoduliert
und in L' auf normale Lautstärke verstärkt. Die Gesprächszählung kann in üblicher
Weise durch Abheben des Handapparates von An eingeleitet werden.
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Nach Beendigung des Gesprächs wird die Verbindung, z. B. von seiten
des anrufenden Teilnehmers, durch Auflegen des Handapparates ausgelöst. Um die Kennzeichen
in den entsprechenden Fächern der beulen Speicher zu löschen, müssen aber noch besondere
Vorkehrungen getroffen sein. Es genügt nicht, daß die Wähler im Umrechner C/1.'
in Tätigkeit treten, da zunächst von diesen nicht festgestellt werden kann, in welchem
Fach die Kennzeichen zu löschen sind. Es ist also notwendig, z. B. die Speicherfächer
zusätzlich mit Vorrichtungen auszustatten, die von der Teilnehmerleitung aus erkennen
lassen, in welchem Speicherfach die entsprechenden Spannungspaare eingestellt wurden.
Das kann beispielsweise dadurch geschehen, daß zugleich mit dem Finden des freien
Faches im Speicher D ein besonderes Kennzeichen für die spätere Auslösung geschaffen
wird, etwa dadurch, daß diesem Fach ein den anrufenden Teilnehmer äußerlich charakterisierendes
Merkmal gegeben wird, oder dadurch, daß ein dem jeweiligen Fach entsprechendes Merkmal
der jeweils entsprechenden Teilnehmerleitung zugeteilt wird. Im letzteren Fall kann
die Löschung der Kennzeichen in den entsprechenden Fächern der beiden Speicher gegebenenfalls
unmittelbar von der Teilnehmerleitung aus erfolgen, ohne daß die Wähler der Umrechner
in Aktion zu treten brauchen.