DE8809794U1 - Fußfixierungsschiene - Google Patents
FußfixierungsschieneInfo
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Description
Aktenzeichen: Unser Zeichen: Datum:
G 88 09 794.3 385 g 881 03.11.88
9eSchreibung:
Die Erfindung betrifft eine Fußfixierungsschiene, insbesondere
zur postoperativen Behandlung eines verletzten Sprunggelenkes.
Verletzungen und Operationen am äußeren Bandapparat
des Fusses war es bisher üblich, den Fuß zur Ruhigstellung einzugipsen. Die Versorgung mit einet Ruhigstellung mit
Gipsverband eines verletzten Fusses bringt allgemein größere Probleme und Nachteile mit sich, beispielsweise Muskelschwund,
Thrombosegefahr, Oedemneigung und Knorpelschwund.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Fußfixierungsschiene
zu schaffen, die zum einen eine einwandfreie Ruhigstellung des zu behandelnden Fusses bringt, zum anderen
die Nachteile eines Gipsverbandes vermeidet.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß ein
den Fuß steigbügelartig umfassender Fußteil vorgesehen
ist, an den sich nach oben bis in den Wadenbereich reichende, an beiden Seiten des Fußteils anschließende schalenförmige
Halteteile anschließen, daß die den Fußknöchel überdeckende Bereiche auf beiden Seiten mit fensterartigen Aussparungen
versehen sind, daß der Bereich der Achillessehne an Fuß- und Halteteil ausgespart ist und daß einstell- und feststellbare
bandförmige Verschlußzügel am Halteteil und am Fußteil angeordnet sind. Eine derart ausgebildete FuBfixierungsseniene
hat gegenüber einem Gipsverband den Vorteil des geringeren Gewichtes und den Vorteil, daß der Fuß freiliegt bzw. freigelegt
werden kann und somit gepflegt werden kann. Ein besonderer
Vorteil der erfindungsgemäßen Fußfixierungsschiene liegt
dai'in, daß sie vom Patienten entfernt und auch wieder angelegt werden kann, ohne daß das stillzulegende Fußgelenk überhaupt
bewegt werden muß. Dies wird dadurch bewirkt, daß die den Wadenbereich umgreifenden Halteteile sowohl auf der Vorderseite
als auch im Bereich der Achillessehne bis zum Fußteil hin geteilt sind, so daß zum Anlegen und zum Ablegen die
Fuß schiene an den KaiLeLeilen angefaßt und nach beiden
Seiten hin aufgebogen werden kann, so daß der Fuß in 90°- Stellung ohne jegliche Artikulation problemlos in die Fußfixirungsschiene
eingeführt werden kann. Nach dem Schliessen der Verschlußzügel ist die Beweglichkeit des Fusses in
der vom Arzt geforderten Weise blockiert. Eine Supination und Pronation ist ausgeschaltet, die Mobilität des Patienten
jedoch nicht unterbunden, so daß die Nachteile eines Gipsverbandes nicht auftreten. Die Schiene, die in der Regel sechs
bis acht Wochen Tag und Nacht getragen werden soll, kann in einem normalen Schnürschuh oder Sportschuh problemlos
getragen werden.
Von besonderer Bedeutung ist hierbei, daß der Bereich der Achillessehne über die gesamte Höhe freigelassen ist. So
ergeben sich ebenso wie durch die fensterartigen Aussparungen im Bereich der Knöchelpartien keinerlei Druckstellen,
so daß die erfindungsgemäße Fußfixierungsschiene auch bei
Nacht getragen werden kann. Von Vorteil :'st ferner, daß
die Schiene über einem Strumpf gecragen werden kann.
Schon nach kurzer Zeit kann der Patient auch längere Strecken mit unauffälligem Gangbild zurücklegen. Krankengymnastik
und die üblichen anderen Behandlungen können entfallen. Da die Knöchelpartien fensterartig freigelassen sind, liegt
eine etwaige Operationsnarbe völlig offen und kann vom behandelnden Arzt jederzeit und ohne Schwierigkeiten beobachtet
und ggf. nachbehandelt werden.
Die Schiene findet Anwendung bei operativ oder nicht-operativ versorgten Patienten mit den vorstehend angegebenen Verletzungen.
Der Krankenhausaufenthalt und die Rekonvaleszenszeit werden mit der erfindungsgemäßen Fußfixierungsschiene erheblich
verkürzt.
In vorteilhafter Ausgestaltung ist vorgesehen, daß die
beiden schalenförmigen Halteteile im Wadenbereich mit Polsterstoff
bekleidet sind. Hierdurch wird die Bequemlichkeit noch verbessert, so daß auch ohne Beschwerden die schalenförmigen
Halteteile über einem Strumpf mit Hilfe der Verschlußzügel fest angelegt werden können.
In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung ist
vorgesehen, daß die obere Rand der Halteteile jeweils mit fächerartig angeordneten Einschnitten versehen ist. Hierdurch
wird eine einwandfreie, federnde Anpassung des den Wadenbereich umfassenden Randes der Halteteile an den in Folge
des Muskelspiels wechselnden Wadenverlauf erzielt.
In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung ist
vorgesehen, daß die Innenfläche zumindest des Fußteils eine gewebeartig aufgerauhte Oberfläche aufweist. Diese
Ausgestaltung ergibt eine einwandfrei Rutschfestigkeit, so daß ein sicherer Kontakt mit dem Fuß gerade dann gegeben
ist, wenn die Fußfixierungsschiene über einem Strumpf getragen wird.
In Ausgestaltung der Erfindung ist ferner vorgesehen, daß der Fußteil im Sohlenbereich mit einer Vielzahl von Belüftungslöchern
versehen ist, so daß für eine gute Belüftung der sonst bedeckten Hautfläche gesorgt ist.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen,
daß der Verschlußzügel am Fußteil so angeordnet ist, daß er den Fußrücken übergreifend den 1. Strahl des Mittelfusses
gegen supinatorisches Aufsteigen fixiert. Durch diese besondere Anordnung des Verschlußzügels ist eine
einwandfreie Fixierung des Fusses in der vom Arzt vorgegebenen
90"-Lage gewährleistet.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß die Verschlußzügel aus einem vndehnbaren Klettband
bestehen. Die Verschlußzügel sind hierbei zweckmäßigerweise
mit ihrem freien Ende jeweils durch eine Umlenkung geführt. Dies hat den Vorteil, daß der Klettverschluß nur auf "Scherung'
belastet wird und damit ein sicherer Verschluß gewährleistet ist. Ferner ist eine praktisch stufenlose Einstellung des
Verschlusses möglich, so daß ohne Nacharbeiten an der Fußfixierungsschiene
eine feste Anlage auch dann gewährleistet ist, wenn eine etwa beim Anmessen noch vorhandene Schwellung
zurückgegangen ist.
in einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist ferner
vorgesehen, daß zumindest der Fußteil aus einem über eine Abformung des zu schienenden Fusses tiefgezogenen Kunststoirteil
besteht. Diese Ausgestaltung hat den Vorteil einer individuellen Anpassung der Fußfixierungsschiene an den
zu behandelnden Fuß so daß die Gefahr der Bildung von Druckstellen auch beim Laufen mit der lußschiene mit übergezogenem
Schuh vermieden ist, obwohl die Fußfixierungsschiene
als solche aus steifem, im Gebrauch nicht verformbaren Werkstoff besteht.
Die Erfindung wird anhand schematischer Zeichnungen c-^
Ausführungsbeispieles näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine laterale Ansicht,
Fig. 2 eine mediale Ansicht,
Fig. 3 eine frontale Ansicht,
Fig. 4 eine dorsale Ansicht,
Fig. 5 eine plantare Ansicht,
Fig. 6 eine laterale Ansicht mit angedeutetem Schuh.
Wie aus Fig. 1, 2, 3 und 4 ersichtlich, wird die Fußfixierungsschiene
aus einem Fußteil 1 gebildet, der den Fuß im wesentlichen vom Fersenbereich bis in den Mittelfußbereich auf
der Unterseite schalenförmig übergreifend umfaßt. An den
Fußteil schliessen sich seitliche, bis in den Wadenbereich reichende schalenförmige Halteteile 3 an, wobei der den
Fußknöchel überdeckende Bereich auf beiden Seiten durch eine fensterartige Ausnehmung 1c freigelassen ist. Die
in Fig. 1 angedeutete Operationsnarbe 5 ist somit jederzeit frei zugänglich. Der obere Rand der schalenförmigen Halteteile
3 ist fächerförmig mit Einschnitten 4b versehen, um eine einwandfreie und druckfreie Anlage im Wadenbereich
zu gewährleisten.
Durch bandartige Verschlußzügel 2, die aus einem nicht dehnbaren Klettband bestehen, und die entsprechend Fig.
durch Umlenkungen 6 geführt sind, die zweckmäßigerweise auf den innenliegenden schalenförmigen Halteteilen befestigt
sind, lassen sich die schalenförmigen Haiteteile
von beiden Seiten gleichmäßig fest am Wadenbereich des zu fixierenden Fusses festlegen.
Der am Fußteil 1 angeordnete, den Fußrücken übergreifende
Verschlußzügel ist so angeordnet, daß der 1. Strahl des
Mittelfusses gegen supinatorisch.es Aufsteigen fixiert ist.
Wie Fig. 4 zeigt, ist der Fersenbereich der Fußfixierungsschiene
so ausgebildet, daß eine von der Ferse bis nach oben durchlaufende, die Achillessehne freilassende Ausnehmung
1a vorhanden ist. Die schalenförmigen Halteteile 3 sind hierbei etwa bis auf die Höhe der Fußknöchel mit Polstestoff
belegt, so daß.die vom Schuh überdeckten Bereiche des Fußteils glattflächig bleiben (Fig. 6).
Wie Fig. 5 zeigt, ist der Fußteil auf der Unterseite mit einer Vielzahl von Belüftungslöchern 4a versehen. Im Fersen
bereich ist ein mit kleinen Noppen versehener flacher Stopper 4c auf der Außenseite angeordnet.
Fig. 6 zeigt in einer lateralen Ansicht die angelegte Fußfixierungsschiene
mit übergezogenem Schuh. Der Schuh ist hierbei durch Punktlinien jenntlich gemacht.
Die bevorzugte Herstellung einer derartigen Fußfixierungsschiene
erfolgt hierbei in der Weise, daß zunächst von dem zu behandelnden Fuß ein Gipsabdruck genommen wird,
nach dem dann ein Kunststoffleisten gefertigt wird. Auf den Kunststoff leisten wird dann durch aufgetragene dünn-=>
Wülste die gesamte Linienführung, insbesondere für die fensterartigen Ausnehmungen sowie für die Ausnehmunge im
Frontalbereich, wie auch die Ausnehmung der Achillessehne im Dorsalbereich angebracht, sowie die Befestigungspunkte
für. die Verschlußzügel festgelegt. Der Kunststoffleisten
wird dann mit einem Gewebeschlauch überzogen.
über den so vorbereiteten Kunststoffleisten wird dann eine
auf 200° erhitzte 4 mm starke Kunststoffplatine, beispielsweise
aus Niederdruckpolyethylen 500, aufgebracht und in üblicher Weise im Tiefziehverfahren aufgeformt. Nach dem Erkalten
wird dann der Leisten herausgelöst und die Fußfixierungsschiene
nach den über die Wulste am KunstSitoffleisten eingeformten Linien entsprechend bearbeitet. Anschließend wird die Polsterung
der beiden Halteteilo und die Befestigung der Verschluß zügel an den vorgegebenen Punkten vorgenommen, der
fensterartige Ausschnitt für die Knöchelpartie gefertigt, sowie die Luftlöcher im Sohlenbereich des Fußteils angebracht.
Die fertige Schiene kann dann zur Kontrolle wieder auf den vorhandenen Kunststoffleisten aufgesetzt werden,
so daß noch Feinarbeiten, beispielsweise Glätten und Anschärf en von Kanten im Sohlenbereich oder dgl., vergenommen
werden können.
Claims (9)
1. Fußfixierungsschiene, insbesondere zur postoperativen
Behandlung eines verletzten Sprunggelenkes, dadurch gekennzeichnet , daß ein den Fuß steigbügelartig
umfassender Fußteil (1) vorgesehen ist, an den sich nach oben bis in den Wadenbereich reichende, an beiden
Seiten des Fußteils anschließende schalenförmige Halteteile (3) anschließen, daß die den Fußknöchel überdeckenden Bereiche
auf beiden Seiten mit einer fensterartigen Ausnehmung (1c) versehen sind, daß der Bereich (1a) der Achillessehne
an Fuß- und Halteteil ausgespart ist und daß einstell- und feststellbare bandförmige Verschlußzügel (2, 2a) am
Halteteil (3) und rußteil (1) angeordnet sind.
2. Fußfixierungsschiene nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die beiden schalenförmigen Halteteile (3) im Wadenbereich mit Polsterstoff (4) bekleidet sind.
3. Fußfixierungsschiene nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß der obere Rand der Ha-lteteile (3) jeweils
mit fächerartig angeordneten Einschnitten (4b) versehen ist.
4. Fußfixierungsschiene nach einem der Ansprüche 1 bis
3, dadurch gekennzeichnet, daß die Innenfläche zumindest des Fußteils (1) eine gewebeartig aufgerauhte Oberfläche
aufweist.
5. Fußfixierungsschiene nach einem der Ansprüche 1 bis
4, dadurch gekennzeichnet, daß der Fußteil (1) im Sohlenbereich
mit einer Vielzahl von Belüftungslöchern (4a) ver sehen ist.
6. Fußfixierungsschiene nach einem der Ansprüche 1 bis
5, dadurch gekennzeichnet, daß der Verschlußzügel (2a)
am Fußteil (1) so angeordnet ist, daß er den Fußrücken übergreifend den 1, Strahl des Mittelfusses gegen s- ^,-inatorisches
Aufsteigen frjciert.
7. Fußfixierungsschiene nach einem ier Ansprüche 1 bis
6, dadurch gekennzeichnet, daß die Verschlußzügel (2, 2a)
aus einem undehnbaren Klettband bestehen.
8. Fußfixierungsschiene nach einem der Ansprüche 1 bis
7., dadurch gekennzeichnet, daß die Verschluß zügel (2, 2a) mit ihrem freien Ende jeweils durch eine Umlenkung (6)
geführt sind.
9. Fußf ixierungsschiene nach eine^i der Ansprüche 1 bis
8, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest der Fußteil aus einem über eine Abformung des zu schienenden Fusses
tiefgezogenen dünnwandigen Kunststoffteil besteht.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE8809794U DE8809794U1 (de) | 1988-08-01 | 1988-08-01 | Fußfixierungsschiene |
DE19893909922 DE3909922A1 (de) | 1988-08-01 | 1989-03-25 | Flussfixierungsschiene |
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DE8809794U DE8809794U1 (de) | 1988-08-01 | 1988-08-01 | Fußfixierungsschiene |
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DE8809794U1 true DE8809794U1 (de) | 1988-12-22 |
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ID=6826522
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DE8809794U Expired DE8809794U1 (de) | 1988-08-01 | 1988-08-01 | Fußfixierungsschiene |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE8809794U1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0468351A1 (de) * | 1990-07-26 | 1992-01-29 | SOLOR SCHUHFORSCHUNG UND ENTWICKLUNG GmbH | Orthopädische Therapie-Schuhe und -Innenschuhe |
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DE3435955A1 (de) * | 1984-02-23 | 1985-09-26 | Gunter Dr. 6301 Wettenberg Grisar | Gelenkmanschette |
DE8700201U1 (de) * | 1987-01-05 | 1987-02-19 | Rau, Roland, Dr.med., 7614 Gengenbach | Stütze für den Sprunggelenkbereich |
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-
1988
- 1988-08-01 DE DE8809794U patent/DE8809794U1/de not_active Expired
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