-
Anordnung zur Pfeifpunkteichung von Verstärkern Es ist bekannt, zur
Kontrolle des Verstärkungsgrades von Verstärkern eine Pfeifpunkteichung vorzunehmen.
Hierzu wird bisher die während des normalen Betriebes dem Verstärker zugeführte
Signalspannung abgeschaltet und dem Verstärker ein definierter Teil der Ausgangsspannung
als positive Rückkopplungsspannung zugeführt, die den Verstärker zum Schwingen bringt.
Dabei kann die Rückkopplungsspannung parallel zur Signalspannung oder in Reihe mit
dieser an den Verstärkereingang angeschaltet werden. Die Notwendigkeit der Abschaltung
der Signalspannung stellt insbesondere in hochwertigen Übertragungsanlagen, z. B.
Mehrfachträgerfrequenzsystemen, einen Nachteil dar, weil erstens grundsätzlich jeder
Schalter bzw. Kontakt die Betriebssicherheit herabsetzt und weil zweitens in den
hochwertigen Anlagen ein kapazitätsarmer und daher verhältnismäßig aufwändiger Schalter
nötig ist, Die Erfindung betrifft eine diesen Nachteil vermeidende Schaltungsanordnung
zur Pfeifpunkteichung von Verstärkern, insbesondere von Verstärkern hochwertiger
Übertragungsanlagen, bei der Signal- und Rückkopplungsspannung in Parallelschaltung
auf den Verstärkereingang gegeben werden. Erfindungsgemäß ist der am Verstärkereingang
liegende Widerstand des Rückkopplungskreises so niederohmig gegenüber dem am Verstärkereingang
liegenden Widerstand des Signalstromkreises gewählt, daß bei Einschaltung des Rückkopplungskreises
die Signalspannung am Verstärkereingang zusammenbricht.
Die Erfindung
ist im folgenden an Hand von in der Zeichnung in stark schematisierter Form dargestellten
Ausführungsbeispielen näher erläutert.
-
In Fig. i bezeichnet V., den Verstärker, dessen Verstärkungsgrad durch
Pfeifpunkteichung gemessen werden soll. Den Eingangsklemmen a, b des Verstärkers
wird eine von einem Generator mit einem Innenwiderstand Ri erzeugte Signalspannung--u,
zugeführt, und zwar zweckmäßigerweise über einen Vorwiderstand R,. Über die Ausgangsklemmen
c, d des Verstärkers, an die der Außenwiderstand Ra angeschlossen ist, ist ein Potentiometer
P geschaltet. Die an diesem abgegriffene Spannung wird über einen Übertrager Ü und
einen während des normalen Betriebes geöffneten Schalter S auf den Verstärkereingang
positiv rückgekoppelt. Die Pfeifpunkteichung erfolgt in der Weise, daß mittels des
Potentiometers P die Rückkopplungsspannung auf den Wert eingestellt wird, bei dem
der Verstärker gerade zu schwingen beginnt. Der in diesem Falle abgegriffene Teil
der Ausgangsspannung bzw. die Stellung des Potentiometers stellen dann ein Maß für
den Verstärkungsgrad des Verstärkers dar. Das Potentiometer ist zweckmäßigerweise
direkt in Verstärkungsgraden geeicht.
-
Der im Rückkopplungsweg zwischen den Klemmen a, b liegende
Widerstand ist nun durch entsprechende Wahl des Übersetzungsverhältnisses des Übertragers
U bzw. des Vorwiderstandes R" so niederohmig gegenüber dem Summenwiderstand Ri +
R" gewählt, daß beim Schließen des Schalters S die von außen an den Verstärkereingang
herangebrachte Signalspannung u, zusammenbricht. Hierdurch wird eine Beeinträchtigung
der Pfeifpunkteichung durch die Signalspannung mit Sicherheit vermieden, ohne daß,
wie es bisher erforderlich und üblich ist, die Signalspannung mittels eines Schalters
abgeschaltet zu werden braucht.
-
Fig.2 zeigt das Ersatzschaltbild der Schaltung nach Fig. i. RI, ist
der Widerstand der Ersatzquelle des Rückkopplungskreises, die die Rückkopplungsspannung
ack liefert. Rk ist abhängig von der Stellung des Potentiometers (P in Fig. i) und
ist so zu wählen, daß sein größtmöglicher Wert so weit unter dem Widerstandswert
von Ri + R" liegt, daß eine hinreichende Unterdrückung der Signalspannung ics erfolgt.
Zur Vermeidung von Verstärkungsverlust wird zweckmäßigerweise der Summenwiderstand
Ri + R kleiner als der Eingangswiderstand R, des Verstärkers gewählt.
-
Fig.3 zeigt die Anwendung des Erfindungsgedankens bei der Pfeifpunkteichung
eines in Reflexschaltung mehrfach, insbesondere zweifach ausgenutzten Verstärkers.
Dem zwei Übertrager U1 und Ü2 in Reihenschaltung enthaltenden Eingang der Röhrenschaltung
RS des _ Verstärkers wird über den Übertrager U1 eine Frequenz f1 zugeführt, die
die obere Seitenbandfrequenz mit einer Frequenz f2 modulierten Trägerfrequenz f,
darstellt; es ist also f1 = fo -i- f2. Im Ausgang der Röhrenschaltung RS
liegen zwei Filter bzw. selektive Übertrager Ü3 und Ü4 in Reihe, über die die Frequenzen
f1 bzw. f2 abgenommen werden. Die Frequenz f1 kann beispielsweise innerhalb oder
am Rand eines mehrere Trägerfrequenzkanäle umfassenden Frequenzbandes liegen, das
dem Eingangsübertrager Ü1 zugeführt wird. Die Frequenz f2 kann beispielsweise als
Steuerfrequenz für die Pegelregelung dienen. Die am Übertrager Ü3 erscheinende,
verstärkte Frequenz f1 wird in einem Demodulator D mit der Frequenz f, demoduliert.
Das gewünschte Demodulationsprodukt f1- f, = f2 wird über einen die unerwünschten
Demodulationsprodukte unterdrückenden Bandpaß BP dem Eingangsübertrager
6, zugeführt. Die Frequenz f2 wird dann ebenso wie die Frequenz f1 im Verstärker
verstärkt, am Ausgangsübertrager U4 abgenommen und nach Gleichrichtung beispielsweise
für Regel-oder Meßzwecke benutzt.
-
Zwecks Durchführung der Pfeifpunkteichung des Verstärkers bei der
Frequenz f2 wird ein den entsprechenden Verstärkeraus-und-eingangverbindender Rückkopplungsweg
geschlossen, der dieselben Schaltelemente (P, Ü, s) enthält wie der Rückkopplungsweg
in Fig. i. Der zwischen den Klemmen x, y liegende Widerstand des Rückkopplungskreises
ist nun so niederohmig gegenüber dem Ausgangswiderstand des Bandpasses
BP bemessen, daß bei Einlegung des Schalters S die die Signalspannung darstellende
Spannung von der Frequenz f2 am Bandpaßausgang und damit auch am Eingang desÜbertragers
Ü2 zusammenbricht und eine Beeinflussung der Pfeifpunkteichung durch die Signalspannung
daher nicht eintreten kann. Eine Abschaltung des Modulators oder der Modulatorausgangsspannüng
während der Pfeifpunkteichung ist also nicht erforderlich.
-
Die Erfindung ist nicht auf das dargestellte Ausführungsbeispiel beschränkt,
das vielmehr im Rahmen der Erfindung noch abgewandelt werden kann. So kann beispielsweise
auf die Einschaltung des Vorwiderstandes R" (vgl. Fig. i und 2) gegebenenfalls verzichtet
werden, wenn Ri allein schon genügend hochohmig gegenüber Ri, sein sollte.