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Verfahren und Vorrichtung zum beiderseitigen Sandstrahlen von Behälterböden
in einem Arbeitsgang Vollzug dieses Arbeitsganges umgedreht, um dann auf der zweiten
Seite bearbeitet zu werden. Das Sandstrahlen erfolgte in einemsogenanntenWirbelstrahler,
d. h. in einem Sandstrahlapparat, bei welchem zwei oder mehrere Strahldüsen
wechselweise auch in verschiedenen Richtungen auf das sich bewegende Werkstück den
Sandstrahl aufblasen. Die Böden wurden hierbei auf einem planen Drehtisch gelagert,
so daß der Sandstrahl nahezu senkrecht die zu bearbeitende Fläche traf. Die Folge
hiervon war eine starke Aufrauhung der Fläche, die es wegen der dadurch bedingten
starken Farbaufnahme erforderlich machte, daß eine besondere Grundlackierung zusätzlich
vorgenommen werden mußte. Bei Behältern, insbesondere Fässern, bei denen ein zehrfester
Überzug gefordert wird, besteht die Notwendigkeit, eine metallisch reine Oberfläche
vor Aufbringung des Überzuges zu schaffen. Die Einzelteile, also Mantel und Böden,
werden hierbei vornehmlich durch Sandstrahlen bearbeitet. Bei ringsum geschlossenen
Behältern ist es notwendig, vor dem Zusammenbau den Überzug, beispielsweise zehrfestenLack,
aufzubringen, einzubrennen u. dgl., weil sonst das einwandfreie gleichmäßige Auftragen
des Überzugstoffes durch die zur Verfügung stehenden engen Öffnungen, z. B. Spundöffnungen
bei Fässern, nicht möglich ist.
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Die Behälterböden wurden hisher zunächst auf einer Seite durch Sandstrahlen
bearbeitet und nach
Das zweimalige Durchlaufen der Böden durch den
Wirbelstrahler in verhältnismäßig geringer Geschwindigkeit bedingte eine langeBearbeitungszeit,
so daß die Leistungen in der Fertigung sehr gering waren. Hinzu kam, daß, die große
Farbaufnahmefähigkeit der stark aufgerauhten Bodenflächen einen sehr hohen Verbrauch
an Überzugsmaterial, beispielsweise Lack ' zur Folge hatte. Dennoch kam es
vor, daß die Spitzen der aufgerauhten Fläche die Überzugsschicht überragen und bei
der elektrolytischen Nachprüfung die Ungeeignetheit des Bodenüberzuges für -die
zehrfeste Beanspruchung festgestellt wurde. Die alsdann einsetzende erneute Bearbeitung
verteuerte weiterhin die Herstellungskosten erh ' eblich.
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Die Erfindung behandelt nun ein einfaches Verfahren und die Vorrichtungen
zur Ausübung desselben für das Sandstrahlen von Behälterböden im sogenannten Sandfunker.
In einem- solchen Sandfunker wurden bisher die Behältermäntel gestrahlt, die dann
in sich eine rotierende Bewegung während des Arbeitsvorganges ausübten.
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Exfindungsgemäß wird so verfahren, daßmehrere Böden in einer für die
Rotation in einem großräumigen Sandstrahlapparat mit in einer bestimmten Richtung
einstellbaren Strahldüsen, im sogenannten Sandfunker, Aufnahme finden, wobei eine
geeignete Vorrichtung benutzt wird, beispielsweise ein Laufrad oder ein'e Lauftrommel.
DieseVorrichtung ermöglicht eine Schräglage der eingesetzten Böden, die zur Folge
hat, daß der Strahlsand eine schleifende Wirkung ausübt. ' Dadurch wird die
Oberfläche der sandgestrahlten Böden feinkörniger, sie erhält sozusagen eine sammetartigeGlätte.
Eine solche glatte metallisch reine Oberfläche erfordert eine bedeutend geringere
Menge an Überzugsmaterial, also eine dünne Filmschicht beispielsweise des zehrfesten
Lackes, weil im Gegensatz zur senkrechten Bestrahlung der Bodenflächen keine tieferen
Poren oder vorstehendenMetallspitzen zu verzeichnen sind. Die Ersparnis an Auftragsmaterial,
etwa Lack, ist daher bei dem erfindungsgemüßen Verfahren sehr bedeutend.
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Erfindungsgemäß wird weiter so verfahren, daß das Laufrad bzw. die
Lauftrommel nach Einsetzen der Böden außerhalb des Sandfunkers über die Führungsschiene
in den Sandfunker auf rotierende Rollen geschoben und während des Sandstrahlens
der in diese Vorrichtung aufgenommenen Böden erfolgt die Entnahme der -fertiggestellten
Böden und das Einführen weiter zu bearbeitender Böden in eine zweite zur Verfügung
stehende Einrichtung, die dann beim Einführen die im Sandfunker befindliche Vorrichtung
ausstößt zum Zwecke einer laufenden Inbetriebhaltung der Anlage.
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Durch das gleichzeitige Sandstrahlen beider Bodenflächen und durch
die Aufnahme von mehreren Böden in der Vorrichtung sowie durch die kontinuierliche
Beschickung der Anlage bei Benutzung von zwei Laufrädern oder Lauftrommeln ergibt
sich gegenüber dem Sandstrahlen der Böden im Wirbelstrahler eine mehr als iool/oige
Steigerung der Leistung. In der Zeichnung sind zwei Ausführungsbeispiele der Vorrichtung
für die Ausübung des Verfahrens dargestellt, an Hand &ren die Erfindung weiter
näher erläutert werden soll.
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Die Abb. 1 und II zeigen im Querschnitt und in der Seitenansicht
ein sogenanntesRhönrad zurAufnahme von vier Faßböden, die in Abb. I strichpunktiert
angedeutet sind. Die Vorrichtung besteht aus zwei Laufreifen i, beispielsweise aus
Rundeisen oder Rohr, die durch die Traversen 2 im Ab-
stand miteinander verbunden
sind. An einer dieser Traversen 3 ist eine Haltestütze 4 angebracht, die
bis zur Mitte des Rades reicht und an dessen freiem Ende ein kreuzförmiger Haltekopf
5 zur Abstützung der Böden6 und zur Aufnahme der diese festhaltenden Spannschraube
7 mit Spannbügel 8. Die Böden werden also einerseits am Haltekopf
5 festgespannt und stützen sich andererseits gegen die an den Laufreifen
i angebrachten entsprechend geformten Nocken 9, ab.
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Abb. III zeigt nun in perspektivischer Darstellung das Rhönrad mit
vier eingesetzten Böden. Man erkennt die Festspannung der Böden am Haltekopf
5 durch die Spannschraube 7 und die Spannbügel 8. Das fertig
bestückte Rad mit den eingesetzten Böden wird über die Laufschienen io in den Sandfunker
gerollt, wo es auf die rotierenden Rollen aufläuft.
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, Eine andere Vorrichtung zur Aufnahme einer größeren Anzahl
Böden, in diesem Falle beispielsweise zehn Böden, zeigt Abb. IV im Querschnitt,
Abb. V in der Seitenansicht. Die Vorrichtung in Gestalt einer sogenannten Lauftrommel
besteht aus den beiderseitigen Laufreifen i i, den Verbindungstraversen 12, welche
die Abgrenzungsnocken 13 für das Einsetzen der Böden aufweisen. Die Böden werden
in die Zwischenräume 14 der Nocken 13
eingesetzt, wobei durch die versetzte
Anordnung an den Traversen 12 die Böden eine entsprechende Schräglage aufweisen,
wie das in der perspektivischen Darstellung der Einrichtung gemäß Abb. VI zu erkennen
ist, Normalerweise werden drei feste Traversen 12 vorgesehen und die Böden zunächst
lose eingesetzt. Die ausschwenkbar gestaltete Traverse 15 ist hierbei hochgeklappt.
Sie wird nach Einsetzen der Böden in die Schließlage gebracht, so daß damit die
eingesetzten Böden eingeklemmt sind. Eine Riegeleinrichtung 16 am freien Ende der
Schwenktraverse 15 bildet den Beschluß, während die Traverse an dem anderen Ende
17 am Lau.frad ii angelenkt ist.
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In der perspektivischen Darstellung nach Abb. VI ist weiterhin gezeigt,
wie die Lauftrommel nach Passieren der Einlaufvorrichtung über dieSchienen 18 auf
rotierenden Rollen ig aufläuft, welche die Trommel während des Strahlvorganges in
Umlaufbewegung halten. Das Einsetzen und Herausnehmen der Böden 6 ist bei
der Lauftrommel nach Abb. IV und VI vereinfacht und in kürzester Zeit durchführbar.
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Das gleichzeitige Einführen einer größeren Anzahl von Böden, wie in
vorliegendem Falle etwa
zehn Stück, gestaltet das Sandstrahlen naturgemäß
rationeller, als dies bei Aufnahme von vier Böden nach der Ausführung gemäß Abb.
I bis III der Fall ist. Bei der Massenproduktion ist es daher ohne weiteres möglich,
Lauftrommeln größeren Ausmaßes anzuwenden bei entsprechender Bemessung des Sandfunkers,
während bei weniger großen Anforderungen in der Fertigung kleinere Vorrichtungen,
wie beispielsweise das Rhönrad in eben-,solcher rationellen Weise für die Durchführung
des Verfahrens geeignet sind. Es versteht sich, daß an Stelle der hier beispielsweise
als Vorrichtungen für das gleichzeitige Sandstrahlen einer Mehrzahl von Böden andere
geeignete Einrichtungen in Anb ZD wendung gelangen können, ohne von dem Grundgedanken
der Erfindung abzuweichen.
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Das Verfahren für die gleichzeitige SandstrahlungbeiderBodenflächeneinerVielzahlvonBehälterböden,
die an sich eine erhebliche Einsparung an Arbeitszeit und Bearbeitungsmitteln erbringt,
wird noch dadurch rationeller gestaltet, daß eine zweite Vorrichtung zur Verfügung
steht, die während des Sandstrahlens der Böden in der ersten Vorrichtung nach Entnahme
der fertigen Böden beschickt wird und dann bei der Einführung in den Sandfunker
die Lauftrommel mit den inzwischen fertiggestrahlten Böden ausstößt. Es ist danach
eine ununterbrochene Inbetriebhaltung der Anlage und damit deren rationelle Ausnutzung
gewährleistet, was sich andererseits in dem erhöhten Ausstoß wiederum bemerkbar
macht.