DE878038C

DE878038C - Presse zum Ziehen von Werkstuecken aus Blech

Info

Publication number: DE878038C
Application number: DEM2416D
Authority: DE
Inventors: Erhard Dipl-Ing Mueller
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1942-12-01
Filing date: 1942-12-01
Publication date: 1953-05-28

Description

Presse zum Ziehen von Werkstücken aus Blech Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Presse zum Ziehen von Werkstücken aus Blechoder anderen Werkstoffen unter Verwendung eines starren Werkzeuges (Form) und eines in einem Preßkasten angeordneten, elastischen Preßkissens.
Bei den bekannten. Hochdruckziehpressen dieser Art ist der das elastische Preßkissen enthaltende, Preßkasten in der Regel allseitig geschlossen, ausgenommen auf der dem Werkzeug zugekehrten Seite. Der Zuschnitt wird hier zwischen, die freie Fläche des elastischen Preßkissens und das Werkzeug eingelegt, die beiden letzteren hierauf zusammengepreßt, wobei sich das Preßkissen entsprechend der Gestalt des Werkzeuges verformt und dadurch den Zuschnitt der Werkzeugform anpaßt. Eine derartige Presse hat den Nachteil, daß mit ihr bei jedem Preßhub nur ein einziger Zuschnitt gezogen bzw. eine einzige Seitenfläche des Preßkissens zum Ziehen. von Teilen verwendet werden kann, weshalb die wirtschaftliche Ausbeute der Presse verhältnismäßig gering ist. Um eine erhöhte Produktion zu erzielen, mußte daher bisher eine größere Anzahl von Pressen gleichzeitig verwendet werden, wodurch sich nicht nur die Betriebskosten beträchtlich erhöhten, sondern auch. erhebliche Mengen an elastischem Material für die Preß.kissen, die in der Regel aus. Gummi, Buna oder Mipolam bestehen, erforderlich wurden.
Die Erfindung bezweckt, diese Nachteile zu beheben und eine Hochdruckziehpresse zu schaffen, die leistungsfähiger ist als die bekannten Pressen gleicher Art und bei der das elastische Preßkissen eine wesentlich bessere Ausnutzung erfährt als bisher.
Gemäß der Erfindung wird dies dadurch, erreicht, daß der Preßkasten an seinen beiden, quer zur Wirkungslinie des Preßdruckes verlaufenden Stirnseiten offen ist, so daß das Preßkissen auf jeder der beiden Stirnseiten mit einem (oder mehreren) Werkzeug (Werkzeugen) zusammenwirken kann.
In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand beispielsweise dargestellt, und zwar zeigt Fig. i eine Presse in der Ausgangsstellung, Fig. 2 eine Presse in der Druckstellung, Fig. 3 eine Presse mit verschieden geformten Werkzeugen in der Druckstellung.
In den Zeichnungen bedeuten z, 2 zwei Preßtische, an denen je eine Tauchplatte 3 bzw. 4 starr befestigt ist. Auf den einander zugekehrten Stirnflächen 5, 6 der Tauchplatten 3, 4 ist je ein Werkzeug 7, 8 -befestigt. Zwischen den Werkzeugen 7"8 ist ein Preßkasten 9 angeordnet, -der an beiden Stirnseiten offen ist und dessen Innenquerschnitt dem Außenquerschnitt der Tauchplatten 3, 4 entspricht. Der Preßkasten 9 enthält ein elastisches Preßkissen,io aus Gummi, Mipolam od.,dgl.; dessen Dicke so bemessen ist, da.ß an den beiden Stirnseiten des Preßkastens 9 je noch ein Raum i i, i2 frei bleibt.
Der Preßkasten 9 kann in der Presse unbeweglich angeordnet werden. In diesem Falle sind die Tauchplatten 3, 4 mit ihren Werkzeugen 7, 8 in der Wirkungslinie des Preßdruckes verschiebbar. Die Anordnung kann jedoch auch so getroffen werden,.. daß eine der beiden Tauchplatten 3, 4 in der Presse unbeweglich befestigt ist, während die andere Tauchplatte und der Preßkasten 9 in der Wirkungslinie des Preßdruckes, verschiebbar sind.
Im Betrieb wird ein Zuschnitt 13 auf das Werkzeug 8 aufgelegt, ein zweiter Zuschnitt 14 unterhalb des gegenüberliegenden Werkzeuges 7 auf das Preßkissen io. Hierauf werden in dem Falle, in dem der Preßkasten 9 feststehend angeordnet ist, die beiden Tauchplatten 3, 4 mit ihren Werkzeugen 7, 8 aufeinander zu bewegt, wobei die Tauchplatten 3, 4 in die Räume ri, 12 des Preßkastens 9 eintreten und die Zuschnitte 13, 14 von den Werkzeugen 7,8 gegen das Preßkis:sen io gepreßt werden. Beim Weiterbewegen der Tauchplatten 3, 4 wird das. Preßkissen io entsprechend der Gestalt der Werkzeuge 7, 8 verformt. Gleichzeitig werden die zwischen den Werkzeugen 7; 8 und dem Preßkissen io festgehaltenen Zuschnitte 13, 14 entsprechend der Werkzeugform gezogen.
Ist eine der beiden Tauchplatten 3, 4, beispielsweise die Tauchplatte 4, in der Presse unbeweglich befestigt, so kann dieAnordnung so getroffenwerden., daß die andere Tauchplatte 3 zunächst zusammen mit dem Preßkasten 9 nach abwärts läuft, bis das Preßkissen io an dem Zuschnitt 13 zur Anlage kommt, anschließend- die Tauchplatte 3 allein weiterläuft und nach dem Auftreffen des Werkzeuges 7 auf den Zuschnitt 14 die Verformung des Preßkissens io und damit der Zuschnitte 13, 14 bewirkt.
Wie ersichtlich ist, können bei einer Bauart gemäß der Erfindung gleichzeitig zwei Zuschnitte gemeinsam gezogen bzw. zwei Preßflächen gleichzeitig beschickt werden, wodurch. die Leistungsfähigkeit der Presse erheblich, gesteigert wird. Außerdem lassen sich durch Verwendung einer solchen Bauart beträchtliche Mengen an Gummi oder einem ähnlichen elastischen Material einsparen. Ist ferner, wie in Fig. 3 dargestellt, das eine Werkzeug konvex ausgebildet, das andere dagegen konkav, so ergibt sich durch die gleichzeitige Bearbeitung beider Zuschnitte noch der besondere Vorteil, daß zum Ziehen dieser Zuschnitte eine wesentlich geringere Verformungsarbeit notwendig ist als bei Einzelherstellung dieser Teile, da der von dem einen Werkzeug verdrängte elastische Werkstoff in das gegenüberliegende konkave Werkzeug auszuweichen vermag.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Presse zum Ziehen von Werkstücken aus Blech oder anderen Werkstoffen mittels eines starren Werkzeuges und eines in einem Preßkasten angeordneten, elastischen Preßkissens, dadurch gekennzeichnet, daß der Preßkasten (9) an seinen beiden, quer zur Wirkungslinie des Preßdruckes verlaufenden Stirnseiten offen ist, so daß das Preßkissen (io) auf jeder der beiden Stirnseiten mit einem (oder mehreren) Werkzeug (Werkzeugen) zusammenwirken kann.
2. Presse- nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der Preßkasten (9) unbeweglich in der Presse befestigt ist und die zu beiden Seiten des Preßkastens angeordneten Werkzeuge (7, 8) in der Wirkungslinie des Preßdruckes entgegengesetzt zueinander bewegbar sind.
3. Presse nach Anspruch i; dadurch gekennzeichnet, daß das auf der einen Seite des Preßkastens (9) vorgesehene Werkzeug (7 oder 8) unbeweglich. in :der Presse befestigt ist, während das auf -der gegenüberliegenden Seite des: Preßkastens angeordnete Werkzeug (8 oder 7) sowie der Preßkasten (9) in der Wirkungslinie des Preßdruckes gleichsinnig bewegbar sind.
4. Presse nach Anspruch i und 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Preßkasten (9) für der Presse federnd gelagert oder für sich steuerbar angeordnet ist.