-
Verfahren zum Regeln von Mühlen mit Windsichtung Die Erfindung bezieht
sich auf ein Verfahren zum Regeln von Mühlen mit Windsichtung, insbesondere von
unmittelbar in eine Staubfeuerung einblasenden Mühlen.
-
Werden bei den bekannten Mühlen die das Mahlgut zu den Verbraucherstellen,
z. B. zu den Brennern einer Kohlenstaubfeuerung, führenden Leitungen teilweise abgesperrt,
so vermindert sich dabei die durch die Mühle und den Windsichter strömende Fördergasmenge,
womit der Nachteil verbunden ist, daß infolge zu geringer Strömungsgeschwindigkeit
das Mahlgut nicht mehr in genügender Menge aus der Mühle ausgetragen wird und vor
allem, daß der Grad der Sichtung verändert wird bzw. daß das in den vom Sichter
zur Verbraucherstelle führenden Leitungen strömende Mahlgut-Fördergas-Gemisch nur
noch feinstes Korn enthält. Hat beispielsweise eine Mühle zwei Brennstellen einer
Staubfeuerung zu versorgen und wird z. B. davon eine Brennstelle, im Hinblick auf
einen Rückgang der Feuerungsbelastung auf die Hälfte, abgeschaltet, so erhält die
andere Brennstelle nicht mehr die halbe Brennstaubmenge, sondern nur noch einen
Bruchteil hiervon, weil, infolge zu geringer Geschwindigkeiten in Mühle und Sichter,
der Staub-Fördergas-Gemischstrom anteilig weniger Brennstaub, und zwar im wesentlichen
nur feinsten Brennstaub enthält.
-
Nun ist an sich bei Mühlen vorgeschlagen worden, einen Teil der zunächst
von der Mühle in den Windsichter ausgestoßenen Fördergasmenge in die N.Tühle zurückzuleiten,
um eine genügende Ausförderung aus der Mühle zu erreichen. Zu diesem Zweck genügt
beispielsweise bei den bekannten
selbstansaugenden und in einen
Sichter ausstoßenden Schlagradmühlen eine Verbindungsleitung zwischen Sichterkopf
und dem Mühlenfördergas-oder -guteinlauf. Für den praktischen Betrieb solcher Mahlanlagen
war indessen eine laufende Kontrolle der Feinheit des Staubes in den Leitungen zwischen
Sichter und Verbraucherstellen wirt-. schaftlich nicht durchführbar.
-
Um nun bei den verschiedenen Belastungsfällen der Mühle eine gleichbleibende
Feinheit des fertigen Mahlkorns trotz verringerter Abgabe von Staub und Fördergas
an die Verbraucherstellen und insbesondere auch eine gewisse anteilige Übereinstimmung
zwischen dem für den Fertiggutstrom jeweils frei gegebenen. Querschnitt der zur
Verbraucherstelle führenden Leitung und der Menge des Fertiggutes auf einfachstem
Wege zu erreichen, wird nach der Erfindung die aus dem Sichter in die Mühle rückgeführte
Fördergasmenge im Sinne gleichbleibender Strömungsverhältnisse in der Förderleitung
zum Sichter, gesteuert. Hierdurch ist es in kürzester Zeit, gegebenenfalls augenblicklich,
möglich, das von der Verbraucherstelle dem Sichter und daher auch von der Mühle
und der Fördergaszuleitung zur Mühle nicht mehr abgenommene Fördergas in gesamter
Menge der Mühle und dem Sichter durch einen, durch die Mühle und den Sichter sowie
zurück zur Mühle kreisenden Fördergasstrom zu ersetzen, und damit, trotz verringerter
Mahlgutabnahme seitens der Verbraucherstelle, den Mahlgutausstoß aus der Mühle,
sowie den Grad :der Sichtung und schließlich auch die Zusammensetzung des zur Verbraucherstelle
abgeführten Mahlgut-Fördergas-Gemisches gleichbleibend zu halten, und zwar, ohne
daß hierzu etwa eine Abänderung der Einstellung von Sichterklappen od. dgl. erforderlich
wäre. Es wird genügen, den Sichter der Mühle einmal bei voller Belastung auf geeignete
Feinheit des Mahlgutes bei abgesperrter Fördergasrückleitung zwischen Sichter und
Mühle einzustellen und den Widerstand in der Sichterzuleitung festzulegen und bei
veränderten Belastungen der Mühle die Fördergasrücklaufleitung so weit zu öffnen,
bis jener festgelegte Widerstand ganz bzw. nahezu wieder erreicht ist. Die Kontrolle
des Widerstandes in der Sichterzuleitung ist mit Hilfe eines federnd aufgehängten
und in der Sichterzuleitung angeordneten Staukörpers möglich, welcher durch die
Reibung des Mahlgut-Fördergas-Stromes an ihm mehr oder weniger in seinem Gewicht
entlastet wird, an Hand der jeweiligen Gewichtsverminderung.
-
Zweckmäßig empfiehlt es sich erfindungsgemäß, die in die Mühle zurückgeführte
Fördergasmenge im Sinne einer gleichbleibenden Differenz zwischen den statischen
Drücken in der Sichterzuleitung einerseits und im Sichter andererseits zu steuern.
Hierbei steht nämlich eine sehr erhebliche Druckdifferenz zur Anzeige des Widerstandes
bzw. zur Steuerung des Fördergasrücklaufes zur Verfügung, weil sie den Druckverlust
der Sichtung bzw. des Sichters mit umfaßt. Diese Druckdifferenz genügt, um mit Hilfe
bekannter, von den verschiedenen Drücken gesteuerter Kolben, Membranen od. dgl.
und einer in der Fördergasrückleitung angeordneten Klappe od. dgl. eine selbsttätige
Steuerung der rückzuführenden Fördergasmenge zu bewirken.
-
Die Genauigkeit der bei dem empfohlenen Verfahren möglichen Regelung
auf gleichbleibende Geschwindigkeit kann zwar etwas durch unterschiedlich großen
Gehalt an Mahlgut im Mahlgut-Fördergas-Gemisch in der Sichterzuleitung beeinträchtigt
werden. Indessen kann bei gegebenen Bedarfsfällen diese Beeinträchtigung nach der
Erfindung dadurch ausgeschaltet bzw. weitestgehend gemildert werden, daß als Korrektur
des Steuerimpulses für den Rücklauf einer Teilmenge des Fördergases die jeweils
gegebene Staubdichte in der Sichterzuleitung berücksichtigt wird. Die jeweilige
Staubdichte läßt sich mit Hilfe einer federnd aufgehängten und in der Sichterzuleitung
angeordneten Platte od. dgl. feststellen, und zwar an Hand der verschiedenartigen
Gewichtsverminderungen der Platte, welche sich bei dem von unten gegen die Platte
gerichteten Aufprall verschieden großer Mengen von Mahlgut ergeben. Dieser Korrekturimpuls
von seiten der Staubdichte her kann zugleich oder auch für sich allein zur Steuerung
der in die Mühle eingeleiteten Mahlgutmenge benutzt werden.
-
Es ist daher auf Grund der Erfindung möglich, den insbesondere bei
Staubfeuerungen besonders bedeutungsvollen Vorteil einer gleichbleibenden Feinheit
des Mahlgutes und gleichbleibenden Zusammensetzung des Fördergas-Mahlgut-Gemisches
am Austritt aus dem Sichter, trotz unterschiedlicher, von den Mühlen gelieferter
bzw. von den Verbraucherstellen geforderter Mahlgutmengen ohne Veränderung der Sichtereinstellung
gegebenenfalls automatisch weitestgehend zu gewinnen.