DE874630C - Verfahren zur Herstellung von Faeden aus thermoplastischen Celluloseabkoemmlingen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Faeden aus thermoplastischen CelluloseabkoemmlingenInfo
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- D01F—CHEMICAL FEATURES IN THE MANUFACTURE OF ARTIFICIAL FILAMENTS, THREADS, FIBRES, BRISTLES OR RIBBONS; APPARATUS SPECIALLY ADAPTED FOR THE MANUFACTURE OF CARBON FILAMENTS
- D01F2/00—Monocomponent artificial filaments or the like of cellulose or cellulose derivatives; Manufacture thereof
- D01F2/24—Monocomponent artificial filaments or the like of cellulose or cellulose derivatives; Manufacture thereof from cellulose derivatives
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf die Herstellung von endlosen Fäden aus thermoplastischen Celluloseabkömmlingen,
wie Celluloseestern oder -äthern, im besonderen Celluloseacetaten, mit hoher Festigkeit
durch Verstrecken der fertigen Fäden.
Bei der Herstellung von Celluloseacetatfäden und ähnlichen Gebilden ist es wohl bekannt, diese, nachdem
sie in geeigneten Zustand gebracht worden sind, nach ihrer Bildung zu strecken, um ihre Festigkeit
zu erhöhen. Es ist auch bekannt, daß die Streckung im allgemeinen einen Verlust an Dehnung verursacht,
d. i. die prozentuelle Vermehrung in der Länge bis zum Zerreißpunkt des trockenen Fadens, so daß im
allgemeinen eine Erhöhung der Festigkeit nur auf Kosten eines Verlustes der Dehnbarkeit erreicht wird.
Diese Umstände werden mit folgenden Zahlen bewiesen, welche mit einem ungestreckten Celluloseacetatfäden
erhalten wurden, welcher in trockenem Zustand eine Festigkeit von 1,15 g/denier und 36 °/0
Dehnbarkeit zeigte; beim Strecken dieses Fadens in der Hitze um 50 % stieg die Festigkeit auf 2,0 g/denier,
und die Dehnbarkeit fiel auf 16 %; beim iooprozentigen
Strecken war die Festigkeit 2,5 g/denier und die Dehnbarkeit 10 %. Beim Strecken um 150 °/0 war
die Festigkeit 2,7 g/denier und die Dehnbarkeit 7%; die weitere Streckung hatte wenig Einfluß auf die
Dehnbarkeit, welche ungefähr bei 6 bis 7 % konstant blieb.
In der deutschen Patentschrift 566 930 wird vorgeschlagen,
künstliche Seidenfäden, welche auf der Basis von Celluloseacetat oder anderen Celluloseestern
oder -äthern oder von Mischungen derselben
hergestellt sind, durch Streckung der trockenen Fäden, wenn sie durch Erhitzen bei einer geeigneten
Temperatur in plastischen Zustand gebracht waren,
■ zu behandeln. In dem in der Patentschrift 566 930
ausgeführten Beispiel wurde ein Faden mit einer Anfangsfestigkeit von i,3 g/denier in trockenem Zustand
und einer Dehnbarkeit von 28 %um I0° °/o gestreckt,
worauf die Festigkeit auf 2 g/denier gestiegen und die Dehnbarkeit auf I2°/O gesunken war.
Während der normalen Webvorgänge werden die Fäden im allgemeinen veränderlichen Zugbeanspruchungen
ausgesetzt, und außerdem kann der Zug in manchen Verfahrensstufen einen hohen Wert erreichen.
Wenn man Fäden von geringer Dehnungsfähigkeit verwebt, so besteht daher eine ausgesprochene
Gefahr, daß sie während des Webvorganges brechen.
Zweck der Erfindung ist es, Fäden aus thermoplastischen
CeUuloseabkömmlingen mit hoher Festigkeit herzustellen, welche eine für normale Webzwecke
genügende Dehnbarkeit besitzen.
Erfindungsgemäß ist ein Verfahren zur Herstellung von Fäden aus thermoplastischen Celluloseabkömmlingen,
insbesondere aus Celluloseacetat, mit hoher Festigkeit durch Verstrecken der fertigen Fäden bei
einer Temperatur, bei der die Fäden plastisch werden, dadurch gekennzeichnet, daß die fertigen Fäden
nach einem Verstrecken um mindestens 50% um
mindestens 8 °/0 schrumpfen gelassen werden.
Die Streckungs-und Schrumpfungsstufen können ausgeführt
werden, während die Fäden durch eine einzelne Wärmekammer geführt werden, sie werden aber
vorzugsweise in getrennten Wärmekammern vor-
■ genommen.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird das Strecken des Fadens in zwei Stufen
ausgeführt, wobei er in der ersten Stufe um mindestens 40 % gestreckt wird, während in der zweiten
Stufe ein. geringerer Grad der Streckung, z. B. 30%,
angewendet werden kann.
Der bevorzugte Bereich für die einzelne Streckoperation
liegt bei 50 bis 300 °/0, für das Streckverfahren in zwei Stufen bei 40 bis 150 % für die
erste Stufe und bei 20 bis 150 % für die zweite Stufe.
Der bevorzugte Bereich für die Schrumpfoperation • liegt bei 10 bis 20°/o Schrumpfung.
Nach der Erfindung können Fäden hergestellt werden, welche in trockenem Zustand eine Festigkeit
von mindestens 2 g/denier und eine Dehnbarkeit von nicht weniger als 15 % zeigen.
Nachdem die Schrumpfung des Fadens durchgeführt
ist, kann es vorteilhaft sein, ihn einen langen
Weg durch die Luft laufen zu lassen, bevor man ihn aufwickelt.
Wenn gewünscht, kann auch ein Luftstrom von gewöhnlicher Temperatur gegen den Faden geblasen
werden. Die Behandlung des Fadens mit Luft auf diese Weise'gestattet einen Faden zu erhalten, welcher
in seinen Ausmessungen stabil wird, bevor er auf-•>°
gewickelt wird.
Bei der Ausführung des Verfahrens nach der Erfindung
vermehrt das Strecken des plastischen Gebildes die Festigkeit und vermindert dessen Dehnbarkeit,
und das darauffolgende Schrumpfen hat wenig Einfluß auf die Festigkeit, bewirkt jedoch eine bedeutende
Vermehrung der Dehnbarkeit.
Das Verfahren nach der Erfindung wird vorzugsweise mit Hilfe einer Vorrichtung aufgeführt, welche
in der Zeichnung schematisch dargestellt ist.
Bei dieser Vorrichtung sind drei senkrechte Heizröhren 1, 2, 3, welche vorzugsweise elektrisch beheizt
werden, mit ihren Längsseiten nebeneinander angeordnet; ferner sind vier Walzen 4, 5, 6, 7, z.B.
Galetten, vorgesehen, deren Umfangsgeschwindigkeit so bemessen ist, daß sie ein Strecken des Fadens beim
Durchgang durch jedes der ersten zwei Heizrohre 1 und 2 sichern und beim Durchgang durch das dritte
Heizrohr 3 eine Schrumpfung bewirken. Beim Arbeitsvorgang wird ein Celluloseacetatfaden 8 von
einer Spule 9 abgezogen, durch die feststehenden Führungen 10 und 11 geführt, darauf zweimal um
die erste Walze 4, dann aufwärts durch die Luft über die weiteren Führungen 12 und 13 abwärts durch
die erste Heizröhre 1 geführt und dann um die zweite
Walze 5 herumgeschlungen, welche, wie aus der Zeichnung ersichtlich, auf derselben Welle wie die
erste Walze 4 sitzt und einen größeren Durchmesser als diese hat; der Faden läuft dann durch die Führungen
14, 15, 16, 17 aufwärts durch die Luft und
abwärts durch die zweite Heizröhre 2 und um die dritte Walze 6, welche einen kleineren Durchmesser
hat als die zweite Walze 5, aber mit größerer Umfangsgeschwindigkeit
umläuft, dann über die Führungen 18, 19, 20, 21 wieder aufwärts durch die Luft
und abwärts durch die dritte Heizröhre 3 auf die vierte Walze 7, welche auf derselben Antriebswelle
wie die Walze 6 sitzt, aber einen kleineren Durchmesser als die dritte Walze 6 hat. Wie ersichtlich,
liegen die Wellen der ersten und zweiten Walzen 4 und 5 auf derselben Linie mit der Welle der dritten
und vierten Walzen 6 und 7. Den Faden 8 läßt man von der vierten Walze 7 mit Hilfe der Führungen 22,
23, 24, 25, 26 einen langen Weg zurücklegen und läßt ihn dann zu einer Sammelvorrichtung gewöhnlicher
Bauart, zweckmäßig einer Glockenspinnvorrichtung 27, 28, laufen.
Die an Hand der Zeichnung beschriebene Vorrichtung, jedoch ohne die Heizröhre 2 und die dazu
gehörige Walze 6, wurde zum Strecken eines trocken gesponnenen acetonfreien Celluloseacetatfadens benutzt.
Dieser Faden hatte eine Trockenfestigkeit von 1,15 g/denier und eine 36prozentige Dehnbarkeit.
Die Temperatur der beiden Heizrohren 1 und 3 war 11S
annähernd 280°, und jede Röhre war 100 cm lang. Der Durchmesser der ersten und zweiten Walzen 4
und 5 war so bemessen, daß sich eine Streckung von 75% ergab. Die Umfangsgeschwindigkeit der
Walzen 5 und 7 war für eine Schrumpfung von 10% berechnet. Die Abzugsgeschwindigkeit des Fadens 8
betrug 75 m in der Minute.
Der gestreckte Faden hatte eine Festigkeit von 2,1 g/denier und eine Dehnbarkeit von 13 %. Nach
der Schrumpfung war die Festigkeit 2,0 g/denier und la5
die Dehnbarkeit 20%.
Bei diesem Beispiel wurden die drei Röhren 1, 2 und 3 sowie alle Walzen 4, 5, 6 und 7 des Apparates
in Benutzung genommen. Es wurde ein gleicher Faden benutzt, und die Temperatur und die Abmessungen
der drei Röhren 1, 2 und 3 waren die gleichen wie im Beispiel 1. Die Durchmesser der
ersten und zweiten Walzen 4 und 5 waren für die erste Streckstufe so bemessen, daß sie 75 % Streckung
ergaben. Die Umfangsgeschwindigkeit der zweiten und dritten Walzen 5 und 6 war so bemessen, daß
sie eine zweite Streckstufe von 40°/o ergab, und die Durchmesser der dritten und vierten Walzen 6
und 7 waren auf eine Schrumpfung von 12 °/0 eingestellt.
Die Ablaufgeschwindigkeit des Fadens war 75 m in der Minute.
Nach der ersten 75prozentigen Streckstufe war die Festigkeit des Fadens 2,1 g/denier und die Dehnbarkeit
13 %. Nach der zweiten Streckstufe war die
ao Festigkeit 2,4 g/denier und die Dehnbarkeit 10 °/0.
Nach der Schrumpfungsstufe war die Festigkeit 2,3 g/denier und die Dehnbarkeit 15 °/„.
Beim Arbeiten nach den obigen Beispielen ist es nicht wesentlich, das Verfahren ununterbrochen aus-
s5 zuführen. Der Faden von der zweiten Walze 5 kann
auf einer Spule gesammelt und nachträglich wieder erhitzt und dann gestreckt und geschrumpft oder nur
geschrumpft werden, indem man diese Arbeit gesondert ausführt.
Die Temperatur der für die Streckung bestimmten Röhre kann je nach dem Grad der Streckung und nach
den Eigenschaften, welche der Faden am Schluß haben soll, geändert werden. Beispielsweise kann für
Celluloseacetat die Temperatur zwischen 210 und 360° je nach den gegebenen Bedingungen schwanken.
Der Grad der Schrumpfung kann, wenn gewünscht, ebenfalls abgeändert werden, um verschiedene Dehnbarkeiten
zu erhalten. So kann in dem Beispiel 2, wenn man ßine Schrumpfung von 15 bis 20% vornimmt, die Dehnbarkeit auf I7°/O erhöht werden.
Claims (4)
1. Verfahren zur Herstellung von Fäden aus thermoplastischen Celluloseabkömmlingen, insbesondere
aus Celluloseacetat, mit hoher Festigkeit durch Verstrecken der fertigen Fäden bei
einer Temperatur, bei der die Fäden plastisch werden, dadurch gekennzeichnet, daß die fertigen
Fäden nach einem Verstrecken um mindestens 50% um mindestens 8% schrumpfen gelassen
werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Streckung in zwei Stufen erfolgt.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß der fertige Faden in der ersten Streckstufe um ungefähr 40 bis 150 % UYl& m
der zweiten Streckstufe um etwa 20 bis 150% gestreckt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Faden um etwa 10 bis
20% schrumpfen gelassen wird.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
5Ϊ05 4.S
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